Vor ein paar Wochen bin ich einfach losgefahren und habe beschlossen, mein Auto zum meinem Arbeitsplatz zu machen. Gut, „einfach losgefahren“ ist nicht ganz korrekt. Was richtig ist, ist, dass es keinen Probetag gab. Ich bin losgefahren und habe mir gesagt, dass es schon irgendwie klappen wird mit dem Arbeiten von unterwegs.
Was meiner Reise aber voranging, waren ein paar Tage des Planens und des Einkaufens: Mit welcher Technik würde ich das Ganze bewerkstelligen? Was bräuchte ich für die Arbeit unterwegs? Anbei habe ich euch hier einmal die technischen Geräte vorgestellt, mit denen ich unterwegs arbeite. Und unten, was ich gerne noch zusätzlich hätte.
Laptop: Apple MacBook Air (2013)
Ich bin mit der Devise losgefahren: Wenn was wegkommt, dann sollte mich das nicht finanziell ruinieren. Deswegen kommt bei mir kein neues Notebook zum Einsatz, sondern mein schon recht betagtes MacBook Air aus dem Jahr 2013. Noch immer mit starkem Akku, der schnell wieder aufgeladen ist. Reicht für die allermeisten Anwendungen, Restverkaufswert: nicht über 500 Euro.
Sobuy Laptop Schoßtablett: Mobiler Schreibtisch
Man könnte sein Notebook auch einfach so auf den Schoß nehmen. Etwas angenehmer, günstiger für die Hitzeentwicklung und auch stabiler als Unterlage ist ein Schoßtablett, auch genannt Laptop-Tisch. Ich bilde mir ein, dass ich damit auf dem Autositz noch ein klein wenig schneller tippen kann.
Router und Navi: ZTE Blade A512
Mein mittlerweile wieder ausrangiertes Budget-Smartphone ZTE Blade A512 kommt in meinem Auto als Multitalent zum Einsatz: LTE-Router, Navi und Musikserver. Für ersteres dient mir ein 10-GB-Datentarif mit Roaming-Funktion, auf den auch meine anderen Geräte zugreifen können. Für die anderen beiden Funktionen Google Maps, Here Maps und Spotify. Letzteres zusammen mit einem…
Bluetooth FM-Transmitter
Im Jahre 2017 sind Bluetooth-FM-Transmitter wahrlich nichts Neues mehr, aber für noch viele ältere Autos unverzichtbar, um Smartphones mit dem Autoradio zu koppeln. Das kleine Gerät wird in den Zigarettenanzünder gesteckt, verbindet sich via Bluetooth mit einem Smartphone und überträgt die Klänge dann über einen freien Sender auf das Autoradio. Mein chinesisches No-Name-Gerät bietet hier einen überraschend guten Klang und die liebevoll in schlechtem Englisch eingesprochene Meldung „De bluatooth-device is a-reedy to connect-a“ gibt mir das Gefühl, zuhause zu sein.
Aukey Kühlerhalterung für das Smartphone
Passend dazu: Etwas, womit man das Smartphone als Navi sichtbar anbringt. Wer keine Saugnäpfe für die Windschutzscheibe mag, die sowieso nie halten, dem sei zu einer Kühlerhalterung geraten. Der Halter wird zwischen die Kühlrippen gesteckt:
An die Rückseite des Smartphone wird eine Metallplatte geklebt, die an den Magneten der Halterung andockt:
Schöner Nebeneffekt im Sommer: Das Smartphone wird von der Klimaanlage kühl gehalten, hitzt sich also durch den Dauerbetrieb eines Navis nicht auf. (Wenn die Heizung läuft, hat man allerdings leider den gegenteiligen Effekt.)
Apple iPhone SE (2017)
Während das ZTE-Smartphone eigentlich nur der Datenserver ist, verwende ich mein kürzlich günstig geschossenes iPhone SE (2017) als eigentliches Smartphone für Telefonate und E-Mails unterwegs. Und als Fotokamera. Denn von den Bildern der iPhone-Kamera bin ich wirklich angetan, so dass meine ebenfalls eingepackte alte Sony-Systemkamera kaum zum Einsatz kommt. Einziger Nachteil des handlichen Geräts: Der Akku ist leider nicht der allerstärkste. Ein paar Mails gecheckt, ein paar Fotos geschossen und schon sind 10 bis 20 Prozent Akkuladung futsch.
Bestek Gleichstromrichter und Ladegerät
Und hier noch die Antwort auf die Frage, wie ich meine technischen Geräte im Auto eigentlich mit Strom versorge. Der Gleichstromrichter von Bestek wandelt Gleich- in Wechselstrom um und erlaubt dadurch sogar den Anschluss technischer Geräte mittels Schuco-Steckdose. Zumindest solche, die wenig Leistung beanspruchen (unter 180W). Mit einem normalen Laptop gelingt das normalerweise problemlos. Einen Fön oder einen Wasserkocher sollte man dafür nicht daran anschließen. Zusätzlich kann ich gleichzeitig zwei Geräte per USB darüber aufladen. Allerdings beides natürlich nur bei laufendem Motor. Sonst sind die Geräte zwar auf-, die Autobatterie aber auch ziemlich schnell entladen. Und das möchte man nun auch nicht gerade…
KFZ-Kaffeemaschine
Gleiches übrigens bei dieser KFZ-Kaffeemaschine. Funktioniert mit Pads und einer kleinen Menge Wasser – aber ebenfalls nur bei laufendem Motor. Leider nicht das allerumweltfreundlichste Prinzip, aber schon in vielen Lagen mein Lebensretter gewesen. Und mit original Senseo-Pads ist der Kaffee durchaus genießbar.
Ikea Klappstuhl Gunde
Wenn ich mal nicht mehr im Auto sitzen mag und das Wetter entsprechend ist, weiche ich natürlich auf den freien Himmel aus. Mein eigentlicher Campingstuhl hat mir ziemlich schnell Rückenschmerzen verpasst, weswegen ich mir in Schweden in einem Ikea klischeehaft den billigsten Klappstuhl gekauft habe. Das Modell „Gunde“ kostete auch dort nur ein paar Euro, ist überraschend bequem und lässt sich platzsparend im Auto verstauen. Passend dazu habe ich dazu auch noch einen – leider deutlich teureren – Mackenzie Campingtisch gekauft…
Außerdem verwende ich ein Sitzkissen, was bei langem Sitzen die Bandscheiben entlastet:
Ein wenig Bewegung hole ich mir durch tägliche Spaziergänge in der freien Natur (davon gibt es hier in Skandinavien schon ein bisschen was…) und ein wenig Muskeltraining ohne Geräte.
Thermacell Anti-Mücken-„Taser“
Sieht aus wie ein Taser, funktioniert allerdings völlig anders: Ein Wärmestrahler des Thermacell MR450 verdampft ein Gas-Geruch-Gemisch, das einem lästige Plagegeister angeblich in einem Umkreis von 25 Quadratmetern um einen herum vom Leibe halten soll. Zu hundert Prozent funktioniert das in der Praxis leider nicht, dafür ist der Output des Geräts zu gering und zu sehr vom Wind abhängig. Aber einen Teil der Mücken scheint es tatsächlich fernzuhalten. Immerhin.
Bite-away-Mückenstichheiler
Und wenn die Mücken doch zugebissen haben, kommt der Bite-away zum Einsatz. Man hält ihn über einen Mückenstich und mit starker Hitze für wenige Sekunden „verödet“ das Gerät die Stiche. Es juckt dann weniger oder bestenfalls gar nicht mehr. Anders als beim Thermacell kann ich die Wirkung des Bite-away wirklich bestätigen: es funktioniert.
Suaoki Kurbellampe
Diese Kurbellampe von Suaoki spendet Licht ohne Stromquelle. Eine Minute Kurbeln soll bis zu 15 Minuten Licht liefern. Auf Wunsch kann man den Akku allerdings auch per Micro-USB aufladen. Kann abends als Leselampe dienen:
Aufgrund der Sommernacht in Skandinavien hatte ich allerdings auch so immer genug Licht und die Suaoki, die sich von einer Taschenlampe zu einer Laterne umfunktionieren lässt, kam erst selten zum Einsatz.
Renault Espace IV (2003) 16V 2.0l Turbo
Und last but certainly not least: das Gefährt, das mir das mobile Arbeiten überhaupt erst ermöglich. Ein Renault Espace, Baujahr 2003, irgendwo zwischen Wüsten- und Raumschiff. Mit genug Platz, um darin zu übernachten (was ich tue), zu arbeiten und, ganz nebenbei, auch noch zu fahren. Hat mit seinen 163 PS ordentlich Zug, ist aber leider auch ein kleiner Benzinfresser. In ein paar Jahren folgt dann vielleicht Teil 2 mit einem ökologisch wertvollerem Elektro-Minivan.
Bislang kaum gebraucht: Sony Systemkamera NEX-3
Es ist einfach praktischer, während der Fahrt schnell das Smartphone zum Knippsen zu verwenden als erst die Kamera auszupacken. Und das iPhone SE (siehe oben) liefert eine sehr gute Bildqualität. Damit kam etwa dieses Rentier-Foto zustande:
Die Sony-Kamera habe ich bislang tatsächlich nur gebraucht, um die meisten Bilder für diesen Beitrag zu schießen…
Was ich gerne noch hätte: Extra-Batterie, mobile Standleitung, Stand-Klimaanlage
Ihr werdet es gemerkt haben: Meine Ausrüstung ist etwas amateurmäßig. Sicher auch, weil ich das erste Mal so unterwegs bin und man während der Reise erst lernt, was man beim nächsten Mal besser machen könnte. Die Lösung mit dem alten Smartphone als Router und Mediaserver ist natürlich anfällig und nicht perfekt. Nicht überall gibt es eine zuverlässige Internetverbindung und das Ding ist von einer regelmäßigen Stromquelle abhängig.
Beim nächsten Mal hätte ich gerne eben genau das: eine Stromquelle, die dauerhaft Energie liefert und nicht nur, wenn der Motor läuft. Eine dauerhafte Internetverbindung, egal wo, und außerdem: eine Stand-Klimaanlage. Nicht nur eine Standheizung, sondern bei heißem Wetter auch etwas, das Kühlung verschafft.
Mal sehen, was Teil 2 der Reise so bringt. Aber bisher läuft es eigentlich ziemlich gut. Und was man unterwegs an Landschaft sieht und an Eindrücken gewinnt, ist einfach wunderbar. Ich halte euch in weiteren Teilen meiner Serie Mobile Office auf dem Laufenden!
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