Yi Home Cameras im Test: Zuhause alles im Griff

Drinnen, draußen oder im Kinderzimmer – geht’s nach Yi Technology, sollte sich überall eine Kamera befinden. Wir haben die Dome Camera 1080p, die Outdoor Camera 1080p und die 1080p Home Camera ausprobiert – und sind durchaus davon angetan.

Yi Home Cameras im Test: Zuhause alles im Griff
Drei Home-Kameras von Yi Technology. Sie eignen sich zum Teil auch als Babycam. (Foto: Sven Wernicke)

Der Hersteller Yi Technology ist wirklich breit aufgestellt. Egal, ob Actioncams oder gar VR – für jeden Geschmack haben die Chinesen was im Angebot. Auch mittlerweile hierzulande. Ein großer Bereich im Portfolio sind die „Home Cameras“, also Kameras zum Überwachen der eigenen vier Wände. Drei Lösungen habe ich mir genauer angeschaut.

Drei Kameras mit ähnlicher Basis

Besonders kreative Bezeichnungen gibt’s bei Yi Technology nicht: Die Outdoor Camera 1080p soll im Außenbereich angebracht werden, die 1080p Home Camera ist für den Innenbereich gedacht. Und die Dome Camera 1080p könnt ihr an der Decke montieren oder an einem anderen beliebigen Ort platzieren. Sie dreht sich bei Bedarf um 360 Grad.

Sie dreht sich, wenn ihr wollt - die Yi 1080p Dome Camera. (Foto: Sven Wernicke)
Sie dreht sich, wenn ihr wollt – die Yi 1080p Dome Camera. (Foto: Sven Wernicke)

Im Kern sind sich die eigentlich unterschiedlichen Kameras doch sehr ähnlich: Dank Infrarot-Sensoren besitzen sie eine Nachtsicht-Funktion, ebenso bekommt ihr eine 1080p-Auflösung, zwischen 110 und 112 Grad Weitwinkel-Aufnahmen, eine Speicherung auf microSD-Karte oder in der Yi Cloud und eine intelligente Bewegungserkennung. Sogar eine Audio-Kommunikation, zum Beispiel mit einem Einbrecher, ist möglich.

1080p Home CameraDome Camera 1080pOutdoor Camera 1080p
Maximale Auflösung:1080p1080p1080p/20fps
Linse:112 Grad Weitwinkel (1/2.7" CMOS Sensor, F2.0, 4x digitaler Zoom)112 Grad Weitwinkel110 Grad Weitwinkel
Nachtsicht:8 Infrarot-LEDs für bessere Nachtsicht (maximal 9m)8 Infrarot-LEDs für bessere Nachtsicht (maximal 9m)12 Infrarot-LEDs für bessere Nachtsicht (maximal 15m)
Speicherung der Inhalte:Speicherkarte (microSD) und Yi CloudSpeicherkarte (microSD) und Yi CloudYi Cloud
Besonderheiten: Intelligente Baby-Schrei-Erkennung
Audio-Übertragung dank Speaker & Mikros
Intelligente Bewegungserkennung
Audio-Übertragung dank Speaker & Mikros
Intelligente Bewegungserkennung
Kamera kann sich um 360 Grad drehen
IP65-Zertifizierung
Audio-Übertragung dank Speaker & Mikros
Intelligente Bewegungserkennung

Die Unterschiede bei den Kameras liegen, wie kann es anders sein, im Detail.

Yi 1080p Dome Camera lässt sich simpel einrichten

Ein klein wenig sieht die Dome Camera wie ein Roboter aus, der auf seinen Einsatz wartet. Stellt sie ins Regal, bringt sie mit den mitgelieferten Schrauben und der Halterung an Wänden oder Decken an – es ist euch überlassen. Auf der Rückseite befindet sich ein microSD-Speicherkartenslot. Mit einer entsprechenden Speicherkarte werden Szenen offline gesichert. Trotzdem braucht die Yi 1080p Dome Camera eine WLAN-Verbindung.

Was mich positiv überraschte, das war die simple Einrichtung. Ladet euch die nötige Yi-Home-App für iOS oder Android herunter, verbindet die Kamera mit dem Stromnetz und folgt den Anweisungen auf eurem Smartphone und den Sprachhinweisen in englischer Sprache, die das Gadget von sich gibt. Spannend wird es, wenn die Cam einen QR-Code auf eurem Telefon scannt, um so die Installation abzuschließen. Und das klappt tadellos.

Viele Komfortfunktionen

Gegenüber der App für die Actioncams ist die Yi-Home-Anwendung sehr viel ausgefeilter und bereitet keinerlei Schwierigkeiten. Und so entsteht schnell der Spaß, vor allem weil ihr die Yi 1080p Dome Camera in alle Richtungen drehen sowie nach oben und unten bewegen dürft. Alternativ schaltet ihr eine Bewegungsverfolgung ein, die bei Notwendigkeit Alarm schlägt. Die war bei meinen Versuchen manchmal etwas überempfindlich.

Attraktiv sieht die Yi 1080p Dome Camera auch aus. (Foto: Sven Wernicke)
Attraktiv sieht die Yi 1080p Dome Camera auch aus. (Foto: Sven Wernicke)

Erstaunlich ist die Nachtsicht-Funktion. In meinem komplett dunklen Wohnzimmer zur Geisterstunde konnte ich alles noch sehr gut erkennen. Die Infrarot-Sensoren leisten sichtlich klasse Arbeit. Generell würde ich das Bild in HD-Auflösung als gut bezeichnen – sowohl am Tag, als auch bei Dunkelheit.

Panorama-Aufnahmen und Fernzugriff

Die Yi 1080p Dome Camera bietet viele Einsatzgebiete. Die Option, mit jemandem sprechen zu können, ist durchaus witzig und vielleicht für manche praktisch. Sogar das automatische Schwenken lässt sich, ganz im Stil einer Profi-Überwachungskamera, aktivieren. Standardmäßig erfolgt eine Aufzeichnung bei Erkennung einer Aktivität. Aber auch das dürft ihr justieren. Neckisch ist das Generieren eines Panorama-Fotos. Das ist eine 360-Grad-Sicht des gesamten Raums.

Die Dome-Kamera bei absoluter Dunkelheit im Zimmer. (Foto: Sven Wernicke)
Die Dome-Kamera bei absoluter Dunkelheit im Zimmer. (Foto: Sven Wernicke)

Nicht unerwähnt sollte bleiben: Natürlich könnt ihr via App aus der Ferne auf die Kamera zugreifen. Die Verzögerung ist dabei im Rahmen und auch abhängig von der zur Verfügung stehenden Bandbreite.

Yi Cloud – kein Muss!

Möchtet ihr fortlaufend etwas sichern, ohne euch über Speicherknappheit Gedanken zu machen, kommt ihr um die Yi Cloud nicht herum. Ihr könnt die Videos eine Woche, 15 Tage oder einen Monat sichern lassen. Preislich geht’s bei 2 Euro pro Monat (7 Tage Speicherdauer, ein Gerät) los. Wenn ihr bis zu fünf Yi-Kameras besitzt und Bewegungen live in die Cloud schieben wollt, kann das insgesamt bis zu 140 Euro pro Jahr kosten. Für eine 24/7-Speicherung ohne Limitierung werden 180 Euro pro Jahr fällig – für eine Kamera.

Klar, von einem Schnäppchen kann nicht die Rede sein. Dennoch halte ich die Preise für angemessen, zumal ihr alles 30 Tage ohne Risiken testen und so in Ruhe feststellen könnt, ob das alles so funktioniert, wie ihr euch das vorstellt. Im Zweifel genügt eben doch eine ausreichend große microSD-Speicherkarte. Beispielsweise die Intenso microSD-Card mit 32GB (Shoplink).

Yi 1080p Home Camera als Babycam benutzen

Die YI 1080p Home Camera ist technisch der Dome Camera sehr ähnlich. Das Drehen der Kamera via App ist nicht vorgesehen, das Gerät wird also an einer festen Position platziert. Wenn ihr mögt, definiert ihr eine feste Zone, die die Home Camera selbständig analysiert. Bei einer Bewegung in diesem Bereich schlägt die App Alarm.

Definiert eine Zone, die die Kamera überwacht. (Foto: Screenshot / Sven Wernicke)
Definiert eine Zone, die die Kamera überwacht. (Foto: Screenshot / Sven Wernicke)

Richtig begeistert hat mich die „Weinendes Baby“-Erkennung, bei der die Yi 1080p Home Camera und die Yi 1080p Dome Camera auf Weinen und Schreien reagieren. Und das klappt ganz hervorragend, wie ich feststellen konnte.

Ansonsten sind die Unterschiede zwischen Dome Camera und Home Camera sehr gering. Das blaue Statuslicht der Home Camera ist in der Nacht etwas zu hell, kann aber ggf. abgeschaltet werden. Auch hier bekommt ihr eine gute Nachtsichtfunktion und eine simple, eingängige Verwendung – auch über das Internet.

Die Yi 1080p Home Camera kommt in einer stylischen Packung. (Foto: Sven Wernicke)
Die Yi 1080p Home Camera kommt in einer stylischen Packung. (Foto: Sven Wernicke)

Gesichert werden die Fotos und Videos, die entweder manuell oder automatisch gespeichert wurden, auf der microSD-Karte oder in der Cloud.

Yi Outdoor Camera 1080p mit überzeugender Nachtsicht-Funktion

Die Outdoor Camera 1080p ist wasserdicht und für den Außeneinsatz gedacht. Zubehör zur Montage an Wänden wird mitgeliefert. Das drei Meter lange und sehr flache Kabel lässt sich ohne weiteres unter einem Fenster durchziehen. Für meinen Test konnte ich die Kamera mit einer Saugnapfhalterung (für Actioncams) direkt an einem Fenster anbringen – das geht also auch.

Der Hersteller achtet auf attraktive Verpackungen. (Foto: Sven Wernicke)
Der Hersteller achtet auf attraktive Verpackungen. (Foto: Sven Wernicke)

Auffällig bei der Outdoor Camera 1080p sind die noch eine Ecke stärkeren Infrarot-LEDs, die bei meinen Experimenten von einer Dachgeschoss-Wohnung bis hin zu einem Park auf der anderen Straßenseite reichten. Ich finde das schon beeindruckend.

Die Yi Outdoor Camera 1080p bei Nacht. (Foto: Sven Wernicke)
Die Yi Outdoor Camera 1080p bei Nacht. (Foto: Sven Wernicke)

Laut offizieller Webseite existiert „local storage“ mit Loop-Aufnahme, den passenden microSD-Speicherkartenslot müsst ihr aber erst suchen. Der versteckt sich unter einer mit zwei Schrauben verschlossenen Abdeckung – alles muss ja wasserdicht sein. Ein Zugriff auf längere Aufnahmen der Vergangenheit klappt also nicht nur, wenn ihr ein Yi-Cloud-Abo abgeschlossen habt, sondern auch eine Speicherkarte verwendet. Im Handbuch hätte man dies etwas ausführlicher erklären können. Tipp: Der Slot wird fälschlicherweise als „TF Karte“ im Manual genannt.

Ihr seid flexibel bei der Befestigung der Kamera. (Foto: Sven Wernicke)
Ihr seid flexibel bei der Befestigung der Kamera. (Foto: Sven Wernicke)

Letztlich bietet die Outdoor Camera 1080p einen vergleichbaren Funktionsumfang wie die Home Camera, inklusive Sprachkonversation, Livestream-Tauglichkeit über die Yi-Home-App, Zonen-Festlegung für Bewegungserkennung und sogar akustische Signale, sollte sich jemand nähern.

Gute Verwendung dank App und zusätzlicher Software

Wie bereits angedeutet: Yi Technology gab sich bei der Software-Seite wirklich Mühe. Die App Yi Home ist aufgeräumt, führt sofort zum Ziel und garantiert die vollständige Kontrolle auch über mehrere Kameras im Haushalt.

Die Windows-Anwendung ist nett, könnte aber mehr bieten. (Foto: Screenshot)
Die Windows-Anwendung ist nett, könnte aber mehr bieten. (Foto: Screenshot)

Dagegen fällt die Software für stationäre Systeme (Windows, macOS) etwas ab. Das Ein- und Ausschalten eurer Kameras oder das Vornehmen von Änderungen könnt ihr über das Tool nicht, sondern vorrangig zur gespeicherte Szenen angucken oder den Livestream betrachten. Immerhin. Hier wünsche ich mir künftig die gleichen Funktionsumfang wie bei der App für Smartphones und Tablets.

Fazit: Gute Heimüberwachung mit den Kameras von Yi Technology

Mein Favorit von diesen drei Home-Kameras ist die Yi 1080p Dome Camera, da ihr sie nach euren Vorstellungen drehen und justieren könnt sowie die „Weinendes Baby“-Erkennung besitzt. Die bekommt ihr auch bei der Yi 1080p Home Camera. Diese Kamera gibt sich in keinem Bereich ernsthaft eine Blöße: Saubere Nachtsicht, gute Bildqualität, prima Bedienung, Offline-Speicherung auf microSD-Speicherkarte – hier passt alles.

Die Yi 1080p Home Camera ist klein und fein. (Foto: Sven Wernicke)
Die Yi 1080p Home Camera ist klein und fein. (Foto: Sven Wernicke)

Auch bei der Outdoor Camera 1080p möchte ich nicht viel nörgeln. Es erwarten euch starke Infrarot-Sensoren für die qualitativ gute Nachtsicht und die schon bei den anderen Kameras genannten Stärken.

Und für manche sicherlich nicht irrelevant: Alle drei Cams harmonieren bestens miteinander, sind prima verarbeitet und lassen sich dank gelungener App bequem steuern. Kurzum: Ich kann Yi 1080p Dome Camera, Yi 1080p Home Camera und die Outdoor Camera 1080p empfehlen.

Hier im Trendblog hatten wir kürzlich den noch jungen Hersteller Yi Technology im Porträt und außerdem Yi Actioncams im Test.

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5 Kommentare zu “Yi Home Cameras im Test: Zuhause alles im Griff

  1. Sehr interessanter Beitrag!
    Was mich interessieren würde: was sendet die Kamera wohin, wie leicht lässt sich (unbefugt) von außen auf die Kamera zugreifen und wie kann man das ggf. verhindern? Gibt es Sicherheitsprobleme in der Kommunikation zwischen App und Kamera? Wie kommt die App überhaupt an die Bilder der Kamera heran, ohne die Cloud?

  2. Hi Frank, wenn dein WLAN sicher ist (also vor allem das Passwort verschlüsselt ist und nicht „password“ heißt) ist das schon mal eine gute Voraussetzung.

    Solltest du die Cloud benutzen kann ich dir bestätigen, dass Sie alle DSGVO Bestimmungen erfüllt und die Server für unsere europäischen Kunden in Frankfurt stehen.

    Also il Klartext: Nur wenn dein Handy gehackt wird oder ein anderes Gerät in deinem WLAN, was ich dir nicht wünsche, ist theoretisch ein Zugriff auf die Kameras möglich.

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