Kaffeevollautomat Philips HD 8847/11 im Praxistest: Espresso mit feiner Crema

Kaffeevollautomat Philips HD 8847/11 im Praxistest: Espresso mit feiner Crema
Philips HD 8847/11 (Bild: Peter Giesecke)

Der Kaffeevollautomat Philips HD 8847/11 konnte im Praxistest überzeugen, auch wenn es keinen Latte macchiato gab. Dafür verfügt der Espresso über eine feine Crema. Mehr war gar nicht nötig.

In diesem Haushalt sind die Vorlieben klar verteilt: Ich trinke, wenn ich allein bin, am liebsten Tee (Darjeeling first flush), etwas zu lange gezogen. Meine Frau bereitet ihren Kaffee gerne im Mokkakännchen und übergießt ihn mit warmer, aber nicht aufgeschäumter Milch. Außer Haus sind wir uns jedoch meist einig: Latte macciato oder Cappuccino. Dafür gibt es doch in den Cafés die schönen Kaffeemaschinen. Und auch bei Freunden bewundern wir immer wieder, was für einen leckeren Kaffee so ein Vollautomat macht. Doch der Philips HD 8847/11 musste sich nun bei uns im Alltag bewähren.

Kein schlechterer Kaffee als aus einer Jura

Die erste Erkenntnis: Der Philips HD 8847/11, eigentlich ein Produkt des italienischen Tochterunternehmens Saeco, macht keinen schlechteren Kaffee als die Jura, die in der Küche eines Freundes ihren Dienst leistet. Solange sich ausreichend Wasser und Espresso in der Maschine befinden, reicht es, zweimal aufs Knöpfchen zu drücken; die Bohnen werden frisch gemahlen und in die Tasse ergießt sich ein Kaffee mit einer feinen Cremaschicht obenauf. Das geht wesentlich schneller und ist weniger aufwendig, als wie bisher vor Tee- oder Kaffeegenuss immer erst die Utensilien zu reinigen und anschließend zur Vorratsdose zu greifen – vor allem an einem verschlafenen Morgen.

Der Philips HD 8847/11lässt den Espresso über zwei Düsen in die Tasse strömen (Bild: Peter Giesecke)
Der Philips HD 8847/11lässt den Espresso über zwei Düsen in die Tasse strömen (Bild: Peter Giesecke)

Die Maschine bereitet auf Knopfdruck einen Espresso, einen Espresso Lungo, einen Cappuccino oder einen klassischen Kaffee. Ein Latte macchiato müsste in zwei Schritten selbst zusammengestellt werden: erst die Milch mit Schaum, dann der Espresso. Warum also nicht gleich so? Dennoch gibt es keinen Grund zu meckern: Der Philips HD 8847/11 ist ein günstiger Einstieg in die Welt der Kaffeeautomaten, die sonst auch schnell über tausend Euro kosten können. Philips ist hier ein guter Kompromiss gelungen, was sich allein daran ablesen lässt, dass wir in den letzten Wochen sehr viel Cappuccino getrunken haben, ohne dass wir den Latte Macciato vermisst hätten.

Mit dem Philips HD 8847/11 ließe sich auch ein wenig herumspielen: statt einem Espresso gleich zwei ausgeben lassen, die Kaffeebohnen in fünf verschiedenen Körnungen mahlen, auch mal direkt Kaffeepulver eingeben, die Kaffeestärke individuell einstellen, genauso wie die Brühdauer oder die Temperatur. Wir konnten darauf verzichten – mit einer Ausnahme: Wir haben lediglich die Koffeindosis um eine Stufe nach oben gesetzt (auf einer Skala von eins bis fünf) und waren glücklich. Dazu beigetragen hat sicherlich auch die vorzügliche Hausmischung No. 2 der Kaffeerösterei 24grad in Hannover.

Ein wenig zu kompakt geraten

Das Gerät fällt recht kompakt aus (21,5 x 42,9 x 33 cm), sollte aber dennoch frei stehen, da Wasser und Kaffee von oben eingefüllt werden und sich auf der rechten Seite die Klappe für die Reinigung befindet. Das Gehäuse des Philips HD 8847/11 besteht aus einem hochwertigen Kunststoff, nichts klappert daran. Manches sitzt für meinen Geschmack sogar zu fest – die Abdeckung des Milchbehälters zum Beispiel. Das Mahlwerk besteht komplett aus Keramik und soll damit für eine lange Lebenszeit sorgen. Das Pumpdrucksystem arbeitet mit 15 bar, was zu einem für uns zufriedenenstellenden Ergebnis geführt hat.

Der Milchbehälter des Philips HD 8847/11 und die Tasse kommen sich ganz schön nah (Bild: Peter Giesecke)
Der Milchbehälter des Philips HD 8847/11 und die Tasse kommen sich ganz schön nah (Bild: Peter Giesecke)

Die kompakten Maße der Philips HD 8847/11 haben aber auch einen Nachteil: Wenn der Milchbehälter angedockt ist, steht er so nah am Kaffeeauslauf, dass keine zwei Espressotassen mehr darunter passen. Und auch ein großer Kaffeebecher ließ sich nicht mehr ganz mittig darunter stellen. Im Alltag führte das allerdings zu keinem Nachteil. Anders verhält es sich mit dem Auslauf, der trotz Anpassung in der Höhe nicht verhindert, dass Kaffeetropfen wild in der Gegend herumspringen. Sauberkeitsfanatiker werden nach jedem Kaffee zum Putztuch greifen müssen. Wir haben aber auch das auf ein Minimum reduziert.

Erstaunlich lange hat die Einrichtung der Philips HD 8847/11 gedauert. Aber das war eigentlich klar, denn bevor der erste Kaffee getrunken werden kann, müssen noch einmal alle Leitungen durchgespült werden. Ein wenig länger als angegeben hat das sogar gedauert, da der Vorgang in der Anleitung nicht gut beschrieben worden war. Gleich zweimal wurden Warnmeldungen auf dem Display eingeblendet, die erst auf den letzten Seiten erklärt waren. Einmal musste ich mich dann durch das Wartungsmenü hangeln, um einzelne Schritte nachzuholen. Dieser einmalige Aufwand fällt allerdings kaum ins Gewicht.

Immer schön sauber halten

Ein nicht zu vernachlässigender Zeitfaktor ist dagegen die Reinigung. Was bei der Zubereitung gespart wird (Knopfdruck genügt), muss später in die Pflege investiert werden. Sobald der Kaffeesatz entsorgt oder der Überlauf geleert werden muss, wird dies auf dem Display der Philips HD 8847/11 angezeigt. Mit ein paar Handgriffen ist jedoch alles schnell erledigt. Aufwendiger wird es, wenn die gesamte Brühgruppe herausgenommen werden muss, um sie zu reinigen. Viele Leitungen im Inneren sind auch gar nicht zugänglich, diese müssen dann von den Wartungsprogrammen mit heißem Wasser durchspült werden.

Der Philips HD 8847/11bietet ausreichend Platz für eine Packung Espressobohnen (Bild: Peter Giesecke)
Der Philips HD 8847/11bietet ausreichend Platz für eine Packung Espressobohnen (Bild: Peter Giesecke)

Häufigere Aufmersamkeit benötigen die Bereiche, die mit der Milch in Berühung gekommen sind. So sollte der Milchbehälter der Philips HD 8847/11 stets nach dem Gebrauch abgekoppelt und kühl gestellt werden. Davor muss noch die Abdeckung ab- und soweit möglich auseinander genommen werden, um die Einzelteile gut durchzuspülen und von Milchresten zu befreien – auch den Ansaugschlauch. Mir persönlich wäre das auf Dauer zu viel Aufwand. Auch wenn ich sonst gerne Kaffee mit viel Milch trinke, bin ich beim Test schnell dazu übergegangen, in die doppelte Portion heißen Expresso einfach nur einen Schuss Milch zu geben.

Fazit: Daumen hoch

Für einen leckeren Espresso mit schöner Crema sich nur kurz in die Küche zu begeben, um dann ins Bett zurückzukehren, hat uns viel Freude bereitet. Ich verstehe nur zu gut, dass sich einige meiner Freunde dies täglich gönnen. Der Kaffeevollautomat Philips HD 8847/11 ist das ideale Gerät, wenn man für diesen kleinen Luxus keine großen Summen ausgeben möchte. Es muss halt nicht immer die Jura sein (falls doch, schaut euch mal die Jura Z8 an). Bei uns wird jedoch wieder das Mokkakännchen auf die Gasflamme gestellt und separat ein Tee aufgegossen. Diese beschauliche Ruhe am Morgen hat auch etwas für sich.

Mehr über Kaffee erfahrt ihr natürlich immer bei uns im Euronics Trendblog. So haben wir euch Barisieur vorgestellt, das gemeinsame Kind aus Wecker und Kaffeemaschine, ein Rundumblick über alles, was ihr über Kaffeemaschinen wissen müsst, und alles über Milchschaum. Wir haben euch den Ikawa Heimkaffeeröster vorgestellt, mit dem ihr eure Bohnen selbst rösten könnt. Und dazu solltet ihr erfahren, warum schwarzer Kaffee wieder im Trend liegt.

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