Mykie ist eine Küchenhilfe für die Smart Kitchen

Mykie ist eine Küchenhilfe für die Smart Kitchen
BSH Mykie Siemens

Einen persönlichen Assistenten für die Küche, der sich per Sprache steuern lässt, wird es bald auch von Bosch und Siemens geben. Mykie kann Rezepte ansagen, die Geräte der Smart Kitchen steuern und Freunde per Bild zuschalten.

Was Siri auf dem iPhone ist und Amazons Echo im Wohnzimmer, soll Mykie in der Küche werden – ein persönlicher Assistent in digitaler Form, der einem das Kochen und Backen erleichtert. BSH hat den Mykie im Rahmen der IFA 2016 als Konzept der Sparte Home Connect vorgeführt, später soll er unter den Markennamen Bosch und Siemens Einzug in die Küchen halten. Als zentrale Schaltstelle soll er dort nicht nur die einzelnen Geräte in der Smart Kitchen miteinander vernetzen, sondern auch die Kommunikation mit dem Chef in der Küche übernehmen – nicht über Regler und Knöpfe, sondern auf natürliche Weise.

Rezept vorlesen und Ofen überwachen

Der Name Mykie steht für „My kitchen elf“ – gemeint war wohl ein guter Hausgeist. Die kleine Küchenhilfe besteht aus zwei Kegeln, die an ihren Spitzen mit einem Gelenk zusammengesetzt wurden. Auf dem einen steht er sicher auf der Arbeitsfläche und ragt etwa 30 Zentimeter in die Höhe. Die Kreisfläche des anderen zeichnet ein Gesicht, das sich nicht nur zum Koch hinwenden kann. Per Kamera und Mikrofon sieht und hört der persönliche Assistent auch, er spricht selbst und kann über Lichtsignale eine eigene Mimik erzeugen. Das soll menschlich wirken. Das wesentliche Element ist jedoch die Spracherkennung: Mykie muss zu keiner Zeit mit schmutzigen Händen berührt werden.

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Mykie sagt nicht nur die nächsten Schritte beim Kochen an, er kann auch Rezepte und Anregungen aus Kochshows selbst aus dem Internet abrufen. Die Zutaten sollten stets im Haus sein, denn Mykie weiß, was sich im Kühlschrank befindet und kann online nachbestellen, was fehlt. Und wenn der Braten oder Kuchen sich erst einmal im Backofen befindet, steuert Mykie auch Temperatur und Dauer. Dafür hat er Zugriff auf alle vernetzten Haushaltsgeräte – laut BSH auch unabhängig von der Marke.

Hinzu kommen noch Dienste, die das Kochen erleichtern sollen, ohne unmittelbar damit zu tun zu haben. So kann zwischendurch abgefragt werden, ob am Nachmittag die Sonne scheint, wenn dem Besuch der Kuchen im Garten serviert werden soll. Und beim Kochen lässt sich per Sprachbefehl die passende Musik auf die Lautsprecher geben.

Mit Freunden zum Live-Koch-Event verbinden

Sogar Videos können über Mykie aufgerufen werden – nicht nur Tutorials für die richtige Zubereitung, auch die Freunde lassen sich per Livechat aus einer anderen Stadt zuschalten. Auf diese Weise können Freunde zusammen kochen, ohne in derselben Küche zu sein, oder sich einfach nur die Zeit beim Kochen vertreiben. Mykie sorgt im Vorfeld auch dafür, dass die Rezepte ausgetauscht wurden.

Anders als üblich werden sich Mykie Bosch und Mykie Siemens (oben) äußerlich wohl nicht groß unterscheiden (Bild: BSH)
Anders als üblich werden sich Mykie Bosch und Mykie Siemens (oben) äußerlich wohl nicht groß unterscheiden (Bild: BSH)

Auch wenn Mykie seine Fähigkeiten bereits zur IFA 2016 gezeigt hat, so ist er nach Ansicht von BSH noch kein richtiger Gesprächspartner in der Küche. Im nächsten Schritt sollen weitere Funktionen integriert und Partner gefunden werden, die ihre Dienste mit Mykie verknüpfen. Ich frage mich allerdings, worin sich Mykie letztlich von anderen persönlichen Assistenten unterscheiden wird. Um Rezepte abzurufen, Musik abzuspielen und beim Kochen mit Freunden zu sprechen, muss ich nur mein Smartphone auf den Küchentisch legen.

Ein Alleinstellungsmerkmal wäre der Zugriff auf die Küchengeräte, doch die wird BSH, das Unternehmen hinter Bosch und Siemens, wohl kaum beschränken. Die meisten Ansätze, das Smart Home und damit auch die Smart Kitchen zu steuern, profitieren von der Offenheit der Systeme – und zwar gegenseitig. Allerdings fände ich es angenehm, mir in der Küche helfen zu lassen, wenn ich versuche, ein Rezept meiner Frau nachzukochen und mir dabei etwas partout nicht gelingen möchte. Denn letztlich geht es genau darum: Das Essen soll gelingen.

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