Lohnt sich ein Side-by-Side-Kühlschrank?

Side-by-Side-Kühlschrank bieten mehr Platz – auch bei effizientem Energieverbrauch und einem akzeptablen Preis. Interessant auch die French-Door-Variante.

Lohnt sich ein Side-by-Side-Kühlschrank?
Side-by-Side-Kühlschrank Siemens iQ700 KA92DHB31 (Bild: BSH)

Wenn der Kühlschrank zu klein geworden ist – was dann?

Austauschen und in die Höhe bauen? Viel Platz bringt das nicht. Ein Zweitgerät, das im Keller steht? Dann werden die Wege lang. Also lieber in die Breite bauen. Wenn schon ein neues Gerät angeschafft werden soll, warum dann nicht gleich ein Side-by-Side-Kühlschrank?

Ihr kennt diese Kühlschränke aus dem US-Fernsehen. Zwei Türen – eine links, eine rechts – und dadurch insgesamt einiges breiter. Jedoch bei voller Höhe. Das macht sie groß und geräumig. Alles, was gekühlt oder gefroren gehört, bleibt an einem Ort – jedoch gut erreichbar und praktisch aufgeteilt in mehrere Kühlzonen.

Zwei Voraussetzungen müssen jedoch erfüllt sein, dass sich die Anschaffung eines Side-by-Side-Kühlschranks lohnt: Ihr habt den notwendigen Platz in eurer Küche und genug Esser im Haus.

Was genau ist ein Side-by-Side-Kühlschrank?

Der Name sagt es bereits: Bei einem Side-by-Side-Kühlschrank befinden sich zwei Türen nebeneinander. Dadurch wird er breiter als ein Standardgerät und passt auch nicht mehr in die bei klassischen Einbauküchen vorgesehene Lücke von 60 cm. Es handelt sich also meist um frei stehende Geräte.

Ein Side-by-Side-Kühlschrank braucht Platz in Küche (Bild: Unsplash/@naomish)
Ein Side-by-Side-Kühlschrank braucht Platz in Küche (Bild: Unsplash/@naomish)

Schmale Side-by-Side-Kühlschränke gibt es schon ab 70 cm Breite. Üblich sind jedoch 90-100 cm. In der Höhe wird nur wenig variiert. Dort müsst ihr mit etwa 180-190 cm rechnen. Die größeren Maße schaffen nicht nur neuen Platz, sie sind auch ein Blickfang in der Küche. Zumal die meisten Geräte im modernen Edelstahldesign daherkommen.

Da ihr normalerweise mehr Platz fürs Kühlen als fürs Gefrieren benötigt, ist der Kühlbereich meist größer. Er hat ein Fassungsvermögen zwischen knapp 300 und mehr als 450 Liter. Der Gefrierbereich kommt meist auf 100 bis 230 Liter. Side-by-Side-Kühlschränke sind daher so gut wie nie symmetrisch.

French-Door-Kühlschränke als Variante

Eine besondere Form sind sogenannte French-Door-Kühlschränke. Sie haben nicht zwei Türen wie beim Side-by-Side-System, sondern vier: zwei oben, zwei unten. – Oder: oben zwei Türen, unten dagegen eine oder mehrere Schubladen, die dann allerdings über die gesamte Breite gehen.

Wie bei einer klassichen Kühl-Gefrier-Kombination im 60-cm-Format wird dann oben gekühlt und unten eingefroren. Durch die größere Breite ist auch bei French-Door-Kühlschränken das Fassungsvermögen viel größer.

French-Door-Kühlschränke sind wegen der begrenzten Breite der Schubladen meist die schmalere Ausführung der Side-by-Side-Geräte. Oder anders ausgedrückt: Wer nur wenig Platz in seiner Küche hat, wird wohl eher zur French-Door-Variante greifen.

Wie sinnvoll sind mehrere Türen?

Zwei Türen nebeneinander bedeutet erst einmal, dass sie sich leichter öffnen lassen. Das ist praktisch. Zwei Türen bei einem French-Door-Kühlschrank heißt aber auch, dass ihr zwei komplett getrennte Kühlfächer habt, in denen ihr eure Lebensmittel getrennt lagern könnt. Zum Beispiel Fleisch und Geflügel links, Obst und Gemüse rechts.

Der neue French-Door-Kühlschrank  Haier F+ verfügt über vier Türen und eine Gefrierschublade (Bild: Haier)
Der neue French-Door-Kühlschrank Haier F+ verfügt über vier Türen und eine Gefrierschublade (Bild: Haier)

Das ist nicht nur aus hygienischen Gründen sinnvoll. So springen zum Beispiel keine Gerüche über. Die Lebensmittel halten auch länger, wenn ihr sie gut verteilt, denn für jeden Kühlbereich könnt ihr eine andere, passende Temperatur wählen.

Letzteres gilt sogar für klassische Side-by-Side-Kühlschränke mit nur einem Kühlfach. Weil es über die komplette Höhe geht, ist es so groß, dass sich auch hier unterschiedliche Kühlbereiche mit unterschiedlichen Temperaturen gut nutzen lassen.

Der Vorteil getrennter Kühlkreisläufe

Durch die schiere Größe verfügen viele Side-by-Side-Kühlschränke auch über zwei separate Kühlkreisläufe. Der Vorteil: Wenn Kühl- und Gefriereinheit getrennt sind, lässt sich die jeweilige Temperatur präziser steuern. Es enstehen weniger Schwankungen.

Ein weiterer Vorteil der getrennten Kreisläufe ist, dass ihr eine Einheit ausstellen könnt, ohne dass die andere davon betroffen ist. Bei Eisbildung im Gefrierfach könnt ihr dieses abschalten, abtauen lassen und anschließend reinigen, während der Kühlbereich wie gewohnt weiterläuft.

Bei großen Modellen mit vier Türen gibt es manchmal sogar einen Bereich, der beides sein kann: Kühl- und Gefrierfach. Natürlich nicht gleichzeitig, aber die Temperatur lässt sich über eine sehr große Spanne regeln. Vor Weihnachten habt ihr dann mehr Platz für den Braten, im Sommer dagegen mehr für kühles Bier.

Eisspender in der Tür – und weitere Extras

Side-by-Side-Kühlschränke bieten nicht nur mehr Platz im Inneren, sondern auch auf der Außenseite, also auf den Türen – zum Beispiel für einen Eisspender. Ihr gelangt dann von außen an Eiswürfel, Crushed Eis oder Eiswasser, ohne die Tür öffnen zu müssen.

Der Eisspender sitzt in der Tür zum Gefrierfach des Side-by-Side-Kühlschranks Samsung RS8000 (Bild: Samsung)
Der Eisspender sitzt in der Tür zum Gefrierfach des Side-by-Side-Kühlschranks Samsung RS8000 (Bild: Samsung)

In einigen Fällen ist noch ein eigener Wasseranschluss für den Kühlschrank notwenig. Ihr müsst dann auch einen Wasserfilter einsetzen. Einige Modelle kommen aber mit einem Wassertank aus. Jedoch verliert ihr auf jeden Fall Platz auf der Innenseite der Tür.

Ebenfalls praktisch ist die Minibar. In der Tür befindet sich dann ein Fach für Getränke, dass von außen durch eine kleine Tür in der Tür erreicht werden kann.

Wie groß muss ein Kühlschrank denn sein?

Um zu ermitteln, wieviel Platz ihr für eure Familie oder eure Wohngemeinschaft tatsächlich benötigt, berechnet ihr 100 Liter für die erste Person und dann 50 Liter für jede weitere. Es macht natürlich noch einen Unterschied, ob ihr viel und ausgiebig kocht und viel Gemüse Platz finden muss – oder ob ihr einfach bloß die Pizzen im Gefrierfach stapelt.

Generell lässt sich sagen: Ab vier Personen im Haushalt kann sich ein Side-by-Side-Kühlschrank lohnen. Bei mehr Personen ist die Anschaffung sogar die erste Wahl.

Ganz so wuchtig wie in den US-Serien wird euer Mehrtürer aber wohl nicht ausfallen. Für den europäischen Markt wurden Maße, Fassungsvermögen und Energieverbrauch meist angepasst. Hier ist alles ein wenig moderater. Und das ist auch gut für die Umwelt.

Energieverbrauch: Effizient, aber dennoch nicht ohne

Viele Side-by-Side-Kühlschränke werden in die Energieeffizienzklasse A+++ eingeordnet. Das heißt aber erst einmal nur, dass sie möglichst wenig Energie pro Liter verbrauchen. Da sie jedoch größer sind also normale Kühlschränke, kann nach einem Wechsel durchaus mehr Energie verbraucht werden und die Stromrechnung höher ausfallen.

Der Verbrauch hängt auch von eurem Verhalten ab. Wenn ihr die Lebensmittel zum Beispiel bei einem French-Door-Kühlschrank geschickt auf beide Seiten aufteilt und in der Regel nur die öffnet, in der nicht die ganz kühlen Lebensmittel liegen, dann kann das durchaus Energie sparen. Auch für den schnellen Griff in die Minibar gilt das. Wie ihr wisst, wird es im Raum wärmer, wenn die Kühlschranktür offen steht.

Voraussetzung ist natürlich, dass euer Haushalt groß genug ist. Für zwei Personen lohnt sich die Anschaffung eines Side-by-Side-Kühlschranks aus energetischer Sicht nicht – weder für die Umwelt noch für die Stromrechnung.

Fazit: Groß, praktisch und gar nicht mal so teuer

Mehr Raum und auch ein paar technische Extras wie Eisspender und getrennte Kühlkreisläufe sollten eigentlich den Preis nach oben treiben. Anfangs war das auch so. Doch mit Haier und Hisense gibt es mittlerweile die ersten Markenhersteller, die bezahlbare Side-by-Side-Kühlschränke anbieten. Schon für einiges unter 600 Euro. Schaut sie euch mal genauer an!

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