Komfort beim Grillen. Vor allem ein Gasgrill bieten diesen: Die Flamme kommt auf Knopfdruck. Die Hitze ist sofort da – ohne lange warten zu müssen wie bei der Holzkohle.
Doch was ist, wenn ihr auf den Knopf drückt und nichts passiert? Meist ist nicht das ganze Gerät kaputt, sondern das Problem hängt an einem einzigen Teil.
Dafür müsst ihr das große Gerät jedenfalls nicht gleich zur Reparatur geben. Mit etwas Geschick könnt ihr den Gasgrill selbst wieder ans Laufen bringen.
Wir helfen euch bei der Spurensuche.
Mehr Infos zum Thema Grillen?
Dieser Beitrag ist nicht der einzige, den wir dazu geschrieben haben. Mehr Texte über das Grillen findet ihr auf unserer Themenseite Grillen.
Gasflasche leer
Da habt ihr wahrscheinlich als erstes nachgeschaut. Wenn die Gasflasche leer ist, kann auch nichts zünden. Doch aufgepasst: Die Flasche muss nicht komplett leer sein. Auch wenn sich nur noch wenig Gas in der Flasche befindet, zündet die Flamme nicht, nur schwer oder sie geht immer wieder aus.
Macht die Probe aufs Exempel: Wenn ihr eine volle Flasche anschließt, die ihr immer in Reserve haben solltet, und es funktioniert, dann wisst ihr, dass es daran gelegen hat.
Gasflasche nicht richtig angeschlossen
Wenn ihr dann schon eine volle Gasflasche an den Grill angeschlossen habt und es zündet immer noch nicht, dann könnte es daran liegen, dass die Gasflasche nicht richtig angeschlossen ist.
Prüft also alle Anschlüsse, Ventile und das Gaskabel. Wenn ihr allerdings gerade eine volle Gasflasche angeschlossen habt und damit den Anschluss ab- und wieder anmontiert habt, wird es wahrscheinlich nicht daran liegen, sondern am Gasgrill selbst. Dann ist irgendwo auf dem Weg die Leitung verstopft, sodass kein Gas am Zünder ankommt.
Druckminderer defekt
Wenn der Gasgrill hohen Temperaturschwankungen oder Feuchte ausgesetzt ist, kann der Druckminderer kaputt gehen. Das passiert schon mal, wenn er den Winter über draußen oder in einer kalten Garage stand.
Der Druckminderer, auch Druckventil genannt, sitzt zwischen Grill und Gasflasche und sorgt für einen konstanten Druck. Direkt aus der Flasche ist dieser nämlich zu hoch. Zudem gleicht der Druckminderer Schankungen aus. Der Druckminderer besteht aus einer Membran und einer Feder und unterliegt einem natürlichen Verschleiß.
Wenn das Teil beschädigt ist, tauscht es einfach aus, achtet aber dabei auf die richtige Druckangabe. Es gibt Druckminderer mit 30 mbar und mit 50 mbar.
Druckschutz aktiv
Ein Gasgrill muss nach dem Gebrauch entlüftet werden. Ansonsten könnte der Druckschutz meinen, es sei noch eine offene Gasflasche angeschlossen. Bei einem aktivierten Druckschutz jedoch strömt kein Gas mehr. Vor allem bei den beliebten Weber-Grills passiert dies schnell.
Dreht die Gasflasche zu, entfernt diese und zündet den Grill einmal, damit restliches Gas im Grill verbrennt. Schließt die Flasche wieder an und öffnet alle Verbindungen.
Batterie leer
Eine genauso einfache Lösung wie nach dem Füllstand der Gasflasche zu schauen: Wenn die Batterie im Zünder leer ist, kann dieser auch keinen Zündfunken mehr erzeugen. Die elektrische Zündung funktioniert nicht, weil der Strom fehlt. Das kann auch passieren, wenn die Batterie des Zünders noch nicht komplett leer ist.
Die Abhilfe ist so einfach wie die Fehlerfindung: Wechselt die Batterie. Wenn die Zündung sofort erfolgt, dann lag es daran.
Zünder verstopft
Wo gegrillt wird, setzt sich auch Fett ab. Ein solcher Fettfilm kann auch den Zugang zum Zünder verstopfen, der oft nur aus kleinen Zugängen besteht. Das Gas kommt dann nicht mehr von der Gasflasche zum Zünder. Der Funke springt nicht mehr über, keine Flamme entsteht.
Der Zugang zum Zünder besteht meist aus mehreren kleinen Bohrungen. Öffnet die Löcher mit einem Tuch oder einer Zahnbürste und einer fettlösenden Substanz.
Zündspitze ist verrostet
Noch so ein Problem, dass über den Winter entstehen kann, wenn der Gasgrill nicht vor Feuchtigkeit geschützt in einem Innenraum steht: Die Zündspitze könnte verrostet sein. Der Zündfunke kann deshalb nicht überspringen.
Jetzt sind Kenntnisse gefragt, die ihr sonst bei der Wartung eures Fahrrads benötigt: Befreit die Zündspitze vom Rost. Greift jetzt aber bitte nicht zur Drahtbürste, sondern geht behutsam vor. Die Zündspitze ist ein sehr empfindliches Teil.
Nasser Piezo-Zünder
Der Zünder muss aber noch keinen Rost angesetzt haben. Es reicht auch schon, wenn der Draht des Zünders nass ist. Denn von dort muss der Funke schließlich überspringen.
Zündet den Gasgrill einfach mit einem Feuerzeug. Ihr könnt dann wie gewohnt grillen. Der Draht des Piezo-Zünders trocknet von allein. Beim nächsten Mal zündet er wieder elektronisch.
Loser Draht des Piezo-Zünders
Wenn dann immer noch keine Zündung erfolgt, könnte der Draht des Piezo-Zünders locker sein. Das ist leider nicht ganz so leicht zu erkennen. Wenn jedoch die Gaszufuhr funktioniert und ihr das mit einer Zündung per Streichholz überprüft habt, kann es nur noch am Zünder liegen.
Repariert den Draht oder lasst ihn reparieren, um den Gasgrill wieder elektrisch zu zünden. Schaut in die Anleitung eures Gasgrills, wie ihr dabei vorgehen müsst, und überlegt euch, ob ihr euch das zutraut. Ansonsten beauftragt jemanden vom Fach damit.
Falscher Abstand zwischen Zündspitze und Brenner
Damit der Funke zwischen Zündspitze und Brenner des Gasgrills überspringen kann, muss der Abstand stimmen. Dieser ist zu groß, wenn Gas ausströmt, ihr einen Funken seht, aber nichts zündet. Überprüft dies, indem ihr ein Streichholz etwas näher haltet. Wenn dann die Zündung erfolgt, ist der Abstand zu groß.
Lest in der Anleitung nach, wie ihr bei eurem Gasgrill den Abstand zwischen Zündspitze und Brenner verändert. Greift ansonsten zur Spitzzange. Aber seid vorsichtig!
Fazit: Viele einfache Lösungen
Wenn der Gasgrill nicht zündet, kann das viele Gründe haben. Letztlich lässt es sich aber auf zwei Probleme reduzieren:
- Das Gas kommt nicht bis zum Zünder.
- Der Zünder zündet nicht.
Oben im Text haben wir euch Hilfestellung gegeben, wir ihr die tatsächliche Ursache herausfinden und euch selbst helfen könnt.
So komfortabel ein Gasgrill ist, wenn ihr schnell mal grillen wollt. Ohne eine regelmäßige Pflege und Wartung des Grills geht es leider nicht. Das leckere Ergebnis vom Rost sollte euch dieser Aufwand allerdings wert sein.
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