Ecovacs Winbot X im Test: Für Durchblick sorgt der Fensterputzroboter

Der Fensterputzroboter Winbot X haftet sicher auf dem Glas und fährt die Scheibe in regelmäßigen Bahnen ab. Sogar sauber wird sie.

Ecovacs Winbot X im Test: Für Durchblick sorgt der Fensterputzroboter
Ecovacs Winbot X mit Sicherung (Bild: Peter Giesecke)

Wer putzt schon gerne Fenster? Ich jedenfalls nicht. Meine Frau übernimmt diese Aufgabe in unserer Wohnung. Notgedrungen. Ich kann mich einfach nicht aufraffen. Doch das könnte sich ändern, denn ich habe hier den Ecovacs Winbot X auf dem Teststand. Der Fensterputzroboter erfüllt seine Aufgabe zu meiner vollen Zufriedenheit.

Wie arbeitet der Winbot X?

Der Ecovacs Winbot X saugt sich an der Fensterscheibe fest, nachdem er eingeschaltet und aufgesetzt wurde. Er erzeugt dafür einen Unterdruck. Anschließend erkundet er die Größe der Glasfläche, indem er den Fensterahmen zu allen Seiten kurz anfährt.

Der Ecovacs Winbot X ist weder klein noch leicht. Dennoch haftet er gut an der Scheibe (Bild: Peter Giesecke)
Der Ecovacs Winbot X ist weder klein noch leicht. Dennoch haftet er gut an der Scheibe (Bild: Peter Giesecke)

Danach fährt der Fensterputzroboter die Scheibe automatisch in Bahnen ab. Ob er dabei einem horizontalen oder vertikalen Muster folgt, entscheidet er selbst. Manchmal sieht es so aus, als ob er an einer Stelle herumputzen würde, doch dann wechselt er bloß die Bahn oder fährt wie beim Rückwärtsparken in die Ecke ein.

Das Gerät bewegt sich mittels zweier rutschfester Gummibänder wie ein Kettenfahrzeug übers Glas. Pflichtbewusst warnt der Hersteller davor, zuviel Reinigungsmittel zu verwenden oder den Winbot X gar auf eine nasse Scheibe zu setzen. Bei mir jedoch saugte sich das Gerät zuverlässig fest und bewegte sich auch zielstrebig, ohne dabei ins Rutschen zu kommen.

Der Winbot X putzt selbst nach

Mit Hilfe von Sensoren am Rand orientiert sich der Winbot X, wie weit der Fensterrahmen entfernt ist. Dieser sollte mindestens acht Millimeter hoch sein, damit der eletrische Fensterputzer nicht darüber hinausfährt. Kleine Schwellen kann er durchaus überwinden.

Die Unterseite des Ecovacs Winbot X verrät, wie er arbeitet: Ansauger, zwei Gummibänder zur Fortbewegung, zwei Gummilippen und ein Mikrofasertuch (Bild: Peter Giesecke)
Die Unterseite des Ecovacs Winbot X verrät, wie er arbeitet: Ansauger, zwei Gummibänder zur Fortbewegung, zwei Gummilippen und ein Mikrofasertuch (Bild: Peter Giesecke)

Wenn das Gerät dann doch mal aus der Bahn kommen sollte, lässt sich auch per Fernbedienung eingreifen. Manuell könnt ihr ihn dann in die richtige Richtung lenken. Bei mir waren allerdings keine Navigationsprobleme der Anlass (das funktionierte zuverlässig), ich musste an einigen Stellen nachputzen. Meine Fenster hatten es dringend nötig.

Sogar einen Tiefenreinigungsmodus besitzt der Sauger. Dann fährt der Winbot X die gesamte Glasscheibe zweimal ab – und zwar in einem versetzten Muster: einmal horizontal, einmal vertikal.

Der Ecovacs Winbot X arbeitet dabei nicht lauter als Staubsauger. Offiziell wird der Geräuschlevel mit 74 dB angegeben. Um eine zwei Quadratmeter große Scheibe zu reinigen, werden nur ein paar Minuten benötigt.

Tropft nicht und macht keine Schlieren

Ein Fensterputzroboter säubert die Scheibe natürlich nie so gut wie ein Mensch – nicht so gründlich und nicht so schnell. Zumindest noch nicht. Da macht auch der Winbot X keine Ausnahme. Er ist aber nicht das erste Gerät von Ecovacs in dieser Kategorie. Viele Details sind durchdacht und funktionieren einfach.

Das Mikrofasertuch des Ecovacs Winbot X wird nur leicht eingesprüht (Bild: Peter Giesecke)
Das Mikrofasertuch des Ecovacs Winbot X wird nur leicht eingesprüht (Bild: Peter Giesecke)

Ich hatte befürchtet, dass die Reinigungsflüssigkeit nach dem Aufsetzen herabtropfen oder anschließend Schieren bleiben könnten. Beides ist nicht eingetreten. Ecovacs liefert eine Sprühflasche mit, die nur sehr gering dosiert zur Anwendung kommt.

Das leicht angefeuchtete Mikrofasertuch, das per Kletttechnik auf dem Rand der Unterseite sitzt, gibt kaum Flüssigkeit ab. Was dennoch herunterläuft, wird von einer Gummilippe aufgehalten und vom Mikrofasertuch wieder aufgenommen. Bei mir funktionierte das nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis.

An wenigen Stellen nacharbeiten

Ecovacs liefert vier Mikrofasertücher mit. Sie lassen sich bei 40 Grad waschen, also mehrfach verwenden. Wer jedoch viele oder große Fensterflächen zu putzen hat, sollte sich noch weitere anschaffen, um nicht zwischendurch Waschmaschine und Trockner anwerfen zu müssen.

An einigen Stellen hätte ich nun nacharbeiten können, denn ein paar hartnäckige Flecken sind immer noch zu sehen. Auch könnte ich noch mit einem Tuch auf der Innenseite des Rahmens entlangfahren. Aber ihr ahnt es bereits: heute nicht mehr. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Auch im direkten Sonnenlicht sind keine Schlieren zu erkennen.

Die Akkulaufzeit wird mit 50 Minuten angegeben. Eine vollständige Ladung dauert rund zweieinhalb Stunden. Vorherige Modelle mussten noch direkt an die Steckdose und beim Fensterwechsel dann oft auch umgesteckt werden. Der Akkubetrieb könnte dazu führen, dass sich Fensterputzroboter weiter durchsetzen. Die Handhabung wird immer einfacher.

Kann der nicht abstürzen?

Eine andere Frage fand ich jedoch zunächst viel spannender: Was passiert, wenn der Winbot X den Halt verliert? Das Parkett wurde gerade frisch verlegt. Und außen geht es 6-7 Meter nach unten. Ich kann ja nicht den Bürgersteig absperren, wenn ich Fenster putze. Die Frage blieb unbeantwortet. Der Winbot X saß in meinem Test einfach bombenfest.

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Der elektrische Fensterputzer ist aber auch über ein Stahlseil gesichert. Oberhalb von 1,60 Metern befestigt ihr vor dem Start einen Druckpunktsensor auf der gleichen Scheibe, besser aber noch am Nebenfenster oder am Oberlicht. Von diesem Saugnapf führt ein flexibles Seil zum Winbot X.

Beide kommunizieren per Bluetooth im 2,4-GHz-Bereich miteinander. Wenn an einem der beiden Teile die Saugwirkung nachlässt, erfolgt ein Warnsignal. Wenn der Winbot X den Halt verliert, wird er von der Sicherheitsleine davor bewahrt, hart aufzuschlagen.

Überrschend gut verarbeitet

Bereits beim Auspacken war ich angenehm überrascht. Ecovacs hat den Winbot X sehr gut verpackt: stabiler Karton, gut aufgeteilt, nicht so gequetscht. Das Gerät befand sich in einem Stoffbeutel und machte einen hochwertigen Eindruck. Es misst 24,5 x 24,5 x 10,9 Zentimeter und wiegt 1,8 Kilogramm.

Im Paket befand sich auch eine Reinigungslösung, ein Poliertuch, ein Netzadapter, vier Reinigungspads, ein Sicherungsseil und der Saugnapf. Ebenfalls positiv überrascht war ich von der guten Anleitung. Der Quick Start Guide ist einfach zu verstehen. Es liegt aber auch eine umfangreichere Bedienungsanleitung bei, in der alle Blink- und Tonsignale aufgeführt sind. Ein vermeintlicher Alarm im Test war dann doch nur ein normales Verhalten.

Der Ecovacs Winbot X soll auch Duschwände, Spiegel, Tischplatten und Fliesen reinigen. Ecovacs rät vom Betrieb über Kopf ab – zum Beispiel in Wintergärten. Aber auch diese Aufgabe hat er in anderen Testberichten erfolgreich absolviert.

Fazit: Kann schon praktisch sein

Lohnt sich nun die Anschaffung eines Fensterputzroboters? Gar des Ecovacs Winbot X? Das hängt sicherlich von mehreren Faktoren ab. Wer überpingelig ist, wird sowieso nur seinem eigenen Geschick vertrauen – weder einem technischen Gerät noch einem anderen Menschen.

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Für Sprossenfenster mit sehr kleinen Scheiben ist der Winbot zu groß. Bei großen Fensterflächen, vor allem bei hohen, lohnt sich der Putzroboter, da sein Ergebnis in der Höhe nicht unter die Lupe genommen werden kann und das Putzen auf der Leiter auch wirklich anstrengend ist.

Wann seine Leistung gut genug ist, muss jedoch jeder für sich selbst entscheiden. Gerade wenn Kinder oder Hunde die Glasscheiben in der Wohnung nicht lange sauber lassen, kann ein Fensterputzroboter wie der Ecovacs Winbot X (Shop) eine willkommene Hilfe sein, um den zahlreichen Abdrücken von Händen und Nasen zumindest etwas Einhalt zu gebieten.

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