Diese 5 Navigationssysteme für Staubsaugerroboter gibt es

Staubsaugerroboter setzen auf fünf verschiedene Technologien, um zu navigieren und deine Wohnung bestmöglich zu reinigen.

Diese 5 Navigationssysteme für Staubsaugerroboter gibt es

Saugroboter kaufen, auspacken und auf Reisen durch die verschmutzte Wohnung schicken. Es könnte so einfach sein. Tatsächlich war in den Anfangstagen der mittlerweile etablierten Technologie das Prozedere super simpel. Mittlerweile werben die Hersteller mit verschiedenen Navigationssystemen, die alles natürlich besser machen. Wir haben uns einmal genauer angesehen, welche Systeme zur Raumorientierung und -reinigung die kleinen Helfer besitzen.

Inhalt:

Die Chaos-Navigation

Anfangs waren Staubsaugerroboter nicht wirklich clever. Das zeigte sich auch und vor allem in der Navigation durch den Raum. Die sogenannte Chaos-Navigation erlaubte es den Urahnen nur, aus der Ladestation zu fahren und auf gut Glück den Boden zu saugen, indem er kreuz und quer „raumfährt“.

Stieß ein solcher Chaos-Staubsaugerroboter auf ein Hinderns, stoppte er, wechselte die Richtung und reinigte unbeirrt weiter. Grundsätzlich wissen diese Roboter nie, wo im Raum sie sich gerade befinden, welche Flächen sie bereits gereinigt haben und noch reinigen müssen.

Günstiger Staubsaugerroboter auf de Weg zurück in die Ladestation. (Foto: Kindel Media / Pexels)
Die günstigsten Staubsaugerroboter setzen auf eine Chaos-Navigation – und finden manchmal nicht mehr den Weg zurück in die Ladestation. (Foto: Kindel Media / Pexels)

Lässt der Akku nach, fährt der Roboter zurück in die Ladestation – wenn er den Weg dahin findet und schafft. Die Chaos-Navigation ist längst überholt und durch andere Navigationssysteme abgelöst. Komplett ausrangiert ist sie aber nicht. Gerade sehr günstige Einstiegsmodelle setzen darauf, um den Verkaufspreis zu drücken. Auch ist ein Vorteil, dass diese Staubsaugerroboter sehr einsteigerfreundlich sind und wenig technikversierte Nutzer damit zurecht kommen.

Die Nachteile sind die langsame Reinigung (die sich auch nicht für große Flächen eignet), der hohe Stromverbrauch und hin und wieder das Versagen, den Weg zurück in die Ladestation zu finden.

Infrarot-Navigationssysteme

Technisch etwas weiter sind Staubsaugerroboter mit Infrarotsensoren zur Navigation. In der Regel fahren diese Modelle die Wohnung in geraden Bahnen ab. Stößt das Gerät auf ein Hindernis, wechselt es die Richtung und fährt wiederum in einer weiteren geraden Bahn weiter. Zur Hindernis- und Sturzerkennung haben diese Roboter kleine Bumper und Sturzsensoren verbaut.

Staubsaugerroboter mit Infrarotsensoren-Navigation. (Foto. Ron Lach / Pexels)
Infrarotsensoren verstecken sich meist hinter einer Verblendung. (Foto: Ron Lach / Pexels)

Die mit Infrarotsensoren ausgestatteten Saugroboter können größere Flächen reinigen, weil sie einen Raum gezielt bahnweise abfahren. Eine Kartierung des Raumes können sie aber nicht vornehmen und so kann es vorkommen, dass Infrarot-Roboter öfter mal dieselben Stellen wieder und wieder reinigen. Auch kann es hier sein, dass sie ebenfalls nicht ihre Ladestation finden.

Saugroboter mit Kamera-Navigation

Saug- und Wischroboter mit verbauter Kamera bedienen sich eines kleinen Kniffs, um den Raum zu erfassen: Sie scannen einfach die Zimmerdecke ab und errechnen daraus den groben Umriss.

Der Rest ist von Software-Ingenieuren eingeimpftes Feintuning. Denn schließlich müssen die mit Kamera-Navigation ausgestatteten ebenfalls Hindernissen ausweichen – das klappt zumeist über eine integrierte Kartenzeichnung, die der Roboter zum Beispiel auf eine Handy-App spiegelt.

iRobot Roomba Combo j7+ mit Kamera-Navigation. (Foto: iRobot)
Der iRobot Roomba Combo j7+ nutzt hauptsächlich eine Kamera zur Navigation – diese siehst du vorn prominent platziert. (Foto: iRobot)

So sinnvoll die Kamera für die Navigation ist, haben diese Saugroboter dadurch auch klare Nachteile. Sind die Lichtverhältnisse nicht gut, „sieht“ das Gerät kaum etwas. Und ohne programmierte Dachschrägen-Erkennung versagt die Dachgeschoss-Reinigung gut und gerne einmal. Auch ist die Kartenbearbeitung durch die Messmethode nicht allzu genau.

Nichtsdestotrotz sind Modelle mit Kamera-Navigation schon ein gutes Stück weit ausgereifter als mit Chaos- oder Infrarot-Navigation.

Gyrosensor-Navigation

Gyrosensoren sind Lage- und Beschleunigungssensoren, die jedes moderne Smartphone, viele Autos und eben auch Staubsaugerroboter haben. Gyrosensoren erlauben es dem Roboter, einfach über Dreh- und Fahrtbewegungen ein exaktes Abbild der Umgebung zu kartografieren und nach wenigen Einsätzen wie selbstverständlich große Flächen zu reinigen und in die Ladestation zurückzukehren.

Staubsaugerroboter mit Gyrosensoren.  (Foto: Jens Mahke / Pexels)
Keine Kamera, kein Infrarot – dafür aber Gyrosensoren zur Navigation. (Foto: Jens Mahke / Pexels)

Probleme haben Gyrosensoren-Staubsauger nur, wenn die Räder durchdrehen – etwa auf glatten Flächen, in kleineren Feuchtigkeitspfützen oder auf ungeeignetem Teppich. Dann nämlich fehlregistriert die Kartenerstellung die tatsächliche Raumgröße.

Lasernavigation – präziser als alle anderen

Der Primus unter den Orientierungssystemen ist die Lasernavigation. Sie arbeitet unabhängig von Lichtverhältnissen, ist nicht auf akkurat drehende Räder angewiesen und kann sehr detaillierte Raumkarten erstellen und Hindernisse exzellent erkennen. Dazu nutzen diese Modelle Laserstrahlen zur Abstands- und Geschwindigkeitsmessung.

Staubsaugerroboter mit Lasernavigation. (Foto: Cottonbro Studios / Pexels)
Der Turmaufbau verrät es: Dieser Staubsaugerroboter navigiert mittels Laserstrahlen. (Foto: Cottonbro Studios / Pexels)

Du kannst solche Roboter leicht an ihrem „Turmaufbau“ erkennen, aus dem der Roboter die Laserstrahlen in den Raum schickt.

Mehr noch, sind die damit ausgestatteten Geräte oftmals in der Lage, mit jeder weiteren Reinigung dazuzulernen und auch sehr große Räume extrem effizient zu reinigen. Manche der Roboter haben im vorderen Bereich noch eine Kamera installiert, welche in Kombination mit den Lasern auch kleinste Hindernisse akkurat erkennt – zum Beispiel unerwünschte Hinterlassenschaften von Hund und Katze.

Die Vorteile der Lasernavigation liegen also auf der Hand. Nachteile wären der hohe Anschaffungspreis, die minimal größere Bauhöhe durch den Laserturm und auch die Gefahr, dass der Hersteller via WLAN äußerst exakte Grundrisse deiner Wohnung erkennen könnte. Weshalb du Staubsaugerroboter mit Lasernavigation nur von vertrauenswürdigen Herstellern kaufen solltest.

Und die beste Navigationstechnologie ist…

Keine Frage, die Lasernavigation sticht alle anderen Orientierungsverfahren bei weitem aus. Präzise Navigation, exakte Raumvermessung und gute Hinderniserkennung sind die großen Vorteile, die den hohen Anschaffungspreis aufwiegen. Ob die Bauhöhe mit all deinen Möbeln kompatibel ist, musst du jedoch für dich herausfinden.

Flachere Staubsaugerroboter und Wischroboter haben mit Kamera- und Gyrosensoren-Navigation aber ebenfalls attraktive Technologien im Gepäck. Diese mögen ihre Defizite haben, dafür sind so ausgestattete Roboter günstiger und dürften Reinigungsaufgaben dennoch zur Zufriedenheit erledigen.

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