Im Gartner Hype Cycle dürfte Virtual Reality schon wieder auf dem Weg ins Tal der Tränen sein. Die ersten Geräte wurden auf den Markt geworfen, aber sie kranken noch an vielen Problemen. Seien es Schwindelgefühle beim Benutzer, seien es hohe Kosten, lästige Kabel und zusätzlich teure oder exotische Rechner, die für die Benutzung notwendig sind. Oft fehlten auch passende Steuergeräte oder Steuergeräte überhaupt (wie bei Google Cardboard) und entsprechende Anwendungen, die Laune machen. Es ist in diesem Jahr bislang deutlich ruhiger um VR als noch in den Vorjahren. Ist der Peak schon überschritten? Zumindest ist ein wenig Nüchternheit eingekehrt, auch bei mir.
Aim Controller: Das perfekte Tool für einen Shooter
Dann luden mich am vergangenen Wochenende zwei Freunde dazu ein, mit ihnen das noch junge Spiel „Farpoint VR“ zu spielen. Auf einer Playstation 4 mit Sonys VR Brille Playstation VR und – dem Ziel-Controller. Das ist ein Controller in Form eines Gewehrs. Auch wenn dies in der realen Welt natürlich nur angedeutet ist, im Spiel fühlt es sich echt an:
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Das Ganze hat mich ein wenig an meine ersten Erlebnisse mit einem C64 in den 80ern erinnert. Du besuchst einen Freund, der gerade einen geschenkt bekommen hat, ihr baut die Kiste zusammen auf und testet die ersten Spiele. Die Ladezeiten sind immens (sind sie bei Farpoint auch; das System lädt zunächst die ganze Blu-ray auf die Festplatte der PS4), aber der Spielspaß ist hoch. Und auch wenn man schon zehn Jahre später über die Grafik und Ladezeiten von damals lacht: die Erlebnisse bleiben in Erinnerung.
Spiel Farpoint VR genau das Erlebnis, das noch gefehlt hat
Zurück zum Spiel: In „Farpoint“ seid ihr ein Sternenkrieger, der nach einer gigantischen Eruption im All auf einen unbekannten Planeten notlandet. Dort seid ihr auf der Suche nach zwei Kameraden von euch, die ebenfalls überlebt und euch Botschaften hinterlassen haben. Dumm nur: Der staubige Lavaplanet ist von heimtückischen Spinnen bevölkert. Die erinnern an die fiesen Monster aus dem Film „Starship Troopers“ und lauern zu Hauf an unwegsamem Terrain. Eure Aufgabe ist klar: am Leben bleiben, die Kollegen finden, mit der Wumme Spinnen abschießen.
Ich war bislang skeptisch, was Virtual Reality angeht. Erste Simulationen auf der Oculus Rift oder auch der Google Cardboard haben Spaß gemacht. Aber nach ein paar Minuten war ich dann auch froh, als die Show wieder vorbei war. Es ist beeindruckend, in alle Richtungen zu gucken und dort etwas zu sehen, aber auch anstrengend. Und es fehlte die Gameplay-Erfahrung. Meistens gab es nur etwas zu sehen, aber nicht zu machen. Und es fehlten besonders dafür ausgelegte Controller.
Das ist im beschriebenen Farpoint-Erlebnis anders: Das Spiel ist genau auf das Erlebnis Virtual Reality zugeschnitten. Man betritt die virtuelle Welt und fühlt sich sofort, als wäre man mitten auf diesem Mars-artigen Planeten. Dass man mit dem Aim Controller eine richtige „Puste“ in der Hand hat, um sich die Monsterspinnen vom Leibe zu halten, macht die Sache erst richtig interessant. Die Playstation VR und die nötige Hardware-Leistung durch die PS4 machen das Erlebnis dann perfekt: Hier ruckelt nichts, hier ist alles flüssig und wirkt echt. Kein Anflug von Übelkeit oder Schwindel, allenfalls wurde es unter der Playstation-VR-Brille ein wenig heiß.
VR wird erschwinglicher, aber hieran hakt es noch
Kurzum: So muss Virtual Reality: Leistungsfähige Hardware mit passenden Controllern, einer blickdichten VR-Brille, die hoch genug und schnell auflöst und natürlich einem Spiel, das all dies unterstützt. Man kann an Farpoint natürlich auch Kritikpunkte finden, so wie die Kollegen in einem guten Review auf EuroGamer.de. Aber unterm Strich steht ein Meilenstein in der nutzerfreundlichen VR-Erfahrung. Das alles wäre in der Form massentauglich. Selbst das Kabelwirrwarr um die Playstation VR fällt irgendwann nicht mehr störend auf.
Das Problem ist: Massentauglich mag das sein. Aber für die ganz große Masse ist das alles noch sehr teuer und die Auswahl an Spielen wie Farpoint eben noch beschränkt. VR-Brille, Kamera, Spiel und Controller bringen es zusammen auf mindestens 500 Euro. Und wenn ihr keine Playstation 4 habt, braucht ihr die natürlich auch noch.
Doch ich würde sagen: immerhin. Für Oculus Rift und HTC Vive alleine hat man bisher schon fast so viel gezahlt wie für das Gesamterlebnis Farpoint VR auf der PS4, und da war ein PC mit leistungsfähiger Hardware noch nicht dabei. Es geht langsam in die Gefilde, in denen sich auch Lieschen Müller den Spaß leisten kann. Und mit Spielen wie „Farpoint VR“ wird sie das auch wollen.
Schöner wäre natürlich noch, das Ganze käme alles in einem in einer VR-Brille mit integrierter Hardware, direkt kabellos installationsfertig für das Gerät. Und man nehme nur noch den passenden Controller in die Hand. Google arbeitet ja bereits an einer eigenständigen VR-Brille ohne Smartphone oder Kabel. Das alles vielleicht für Kosten um 300 Euro mit noch mehr Spielen zur Auswahl. Dann könnte Virtual Reality endlich im Massenmarkt ankommen.
Beitragsbild: SIEE/SIEA/Impulse Gear/Sony
Jetzt kommentieren!
Ich denke das die Möglichkeiten grenzenlos sind, aber ob wir das noch erleben ist fraglich.
Ich wäre schon zufrieden wenn wir weitere und immer bessere Games bekommen.
Und zu deiner Frage hoffe ich das wir bald VR nicht nur im Kino Modus haben sondern auch Spielfilme in 360grad einwandfrei erleben dürfen.
Genau so wie die paar youtube videos wie Achterbahn fahren usw die noch recht bescheiden sind, aber mit der zeit sicher immer besser werden.
Da ich auf Vorschäge stehe bei denen ich am ende auch noch lebe, wäre es auch cool zu 2 oder 4 VR zu Zocken so das man im selben Raum Virtuel seinen gegenüber sieht.
Ist nicht ganz dein Thema, aber auch ich arbeite an der VR Realität und würde mich über Besuch freuen und hoffe das ich euch damit nicht nerve:
Naja es gibt auch noch XXX was sicher spanend ist, hab es aber selber noch nie geschaut aber die vorstellung ist kurzweilig aber interessant.
Kurz und knapp was die Zukunft so mit sich bringt. Interessant wird es aber auf jeden Fall!