Überspringt Apple Virtual Reality? AR-Brille (angeblich) in Arbeit. Was könnte sie bieten?

Ein Gerücht macht die Runde, das in der Tat sehr spannend klingt: Dieses besagt, dass Apple und das deutsche Unternehmen Zeiss gemeinsam an einer Augmented-Reality-Brille arbeiten. Wie können wir uns so etwas vorstellen?

Überspringt Apple Virtual Reality? AR-Brille (angeblich) in Arbeit. Was könnte sie bieten?

Natürlich sind Spekulationen und Vermutungen mit Vorsicht zu genießen. Aber ich möchte mich etwas aus dem Fenster lehnen, um zu schauen, was uns theoretisch erwarten könnte. Und zwar dann, wenn die Informationen des US-Autors Robert Scoble stimmen sollten. Der auch so immer ziemlich gut informierte Blogger erfuhr auf der CES 2017 in Las Vegas von einigen Carl-Zeiss-Mitarbeitern, dass an einer AR-Brille für Apple gewerkelt wird. Es mag kaum vorstellbar sein, dass die Angestellten am Messestand so redselig waren, andererseits sind die Gerüchte wirklich nicht mehr neu.

AR-Brille von Apple?

Doch wie könnte so eine AR-Peripherie aussehen? Vor zwei Monaten war noch von einer Lösung ähnlich dem von Google in seiner ursprünglichen Form eingestampften Google Glass die Rede. Hier nimmt eine fast normal aussehende Brille schnurlos Kontakt zum iPhone auf, Zusatzinhalte vom Telefon werden auf dem Display direkt vor den Augen präsentiert. Das können beispielsweise Routen zu einem Ziel, der Wetterbericht oder dergleichen sein. Im Fokus bleibt – das macht AR schließlich aus – das reale Umfeld, das durch ergänzende und vom „Computer“ stammende Informationen, Grafiken, Animationen erweitert wird.

Über drei Jahre nach Google Glass versucht es auch Apple? (Foto: Google)
Über drei Jahre nach Google Glass versucht es auch Apple? (Foto: Google)

Dem neuesten Gerücht zufolge übernimmt Carl Zeiss die Entwicklung der AR-Brille. Die Firma besitzt zweifelsohne einen sehr guten Ruf aufgrund der Entwicklungen in den Bereichen „der optischen und optoelektronischen Industrie“. So beschreibt das aus Jena stammende Unternehmen das eigene Tätigkeitsfeld. In der Vergangenheit baute Zeiss mit der VR One (Plus) eine Cardboard-kompatible VR-Brille, genauso entwarf man unter anderem Profi-Objektive als Zubehör für aktuelle iPhone-Modelle. Bisher war noch nicht explizit von AR-Konzepten die Rede, wobei Robert Scoble denkt, dass auf der CES 2017 etwas in der Richtung gezeigt wurde – eventuell hinter verschlossenen Türen?

Kleiner gedacht?

Persönlich kann ich mir kaum vorstellen, dass uns eine leichte, kleine, unauffällige und vor allem (halbwegs) bezahlbare Brille erwarten könnte – und das angeblich schon 2017. Letztlich würde Apple auch mit Microsofts Hololens konkurrieren, das noch weit von der Serienfertigung entfernt ist und zugleich um die 3000 US-Dollar kostet. Daher vermute ich, dass der Konzern aus Cupertino vielleicht einen anderen Auftakt in das neue Trend-Segment wagt.

Sollte die nächste iPhone-Generation wieder mit Dual-Kameras ausgestattet sein, könnten diese vielleicht einen Sensor für Tiefeninformationen erhalten. Genauso wie bei Google Tango wäre das iPhone 7s oder iPhone 8  in der Lage, Räume in 3D zu scannen und diese mit AR-Inhalten auszuschmücken. Zeiss könnte dagegen eine Brille ähnlich wie die VR One liefern, die man wie eine VR-Brille aufsetzt, welche aber die Umgebungen wahrnimmt und Kopfbewegungen berücksichtigt. Das zumindest dürfte in der Gegenwart und nahen Zukunft die einfachste und kostengünstigste AR-Fassung sein. Völlige Neuentwicklungen im Stil von Google Glass oder Hololens wären vermutlich sehr viel aufwändiger und würden mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Google Tango als Vorbild für künftiges AR von Apple? (Foto: Google)
Google Tango als Vorbild für künftiges AR von Apple? (Foto: Google)

Für Apple wäre AR das richtige Einsatzgebiet. Virtual Reality ist speziell und wird bisher noch von Spielern dominiert. Mit AR kann man dagegen ein großes Publikum begeistern, wie zum Beispiel „Pokémon Go“ zeigt, das als verhältnismäßig kleine App schon ein Bewusstsein für die Möglichkeiten schaffte. Mit einer richtigen Brille, geeigneter Hardware und sinnvollen Einsatzgebieten wird man mit geschaffenen Mehrwerten viele Menschen erreichen können. An den ganzen Gerüchten muss nur etwas dran sein…

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