Streamer in der Gaming-Welt: Warum schauen wir zu, anstatt selbst zu spielen?

Videospiel-Streamer sind beliebt wie eh und je, aber woher kommt das Phänomen? Warum gucken Menschen lieber anderen beim Zocken zu, als selbst zu spielen?

Streamer in der Gaming-Welt: Warum schauen wir zu, anstatt selbst zu spielen?

Videospiel-Streamer spielen Games und lassen sich dabei über die Schulter schauen. Oft mit einer Kamera, die das Gesicht zeigt, und dem Gameplay als Hauptattraktion. Dazu kommentiert der Streamer, was er tut, und er beantwortet die Fragen der Zuschauer. Es ist also ein interaktives Erlebnis.

Zugucken vs. selbst spielen

Wenn ich die Wahl habe zwischen Spielegucken und Spielespielen, warum entscheide ich mich dann häufig dafür, jemand anderem zuzusehen?

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Der Piraten-Streamer Burke Black, spielt stets eine große Auswahl an Games. Quelle: twitch.tv/burkeblack

Ich bin ein großer Videospiel-Fan und spiele schon seit über zehn Jahren aktiv. Dabei fokussiere ich mich allerdings nicht auf ein oder einige wenige Spiele. Ich spiele, was mir vor die Flinte kommt, solange es mir Spaß macht. Das resultiert darin, dass ich in vielen Spielen ganz okay bin, aber in keinem Spiel so richtig gut. Allerdings möchte ich auch gerne High-Level-Gameplay sehen. Ich möchte wissen, was andere Leute aus Spielen, die ich mag, herausholen können.

Dazu schalte ich Streams ein. Es ist die einfachste Möglichkeit für mich zu sehen, wie professionelle Spieler das Beste aus einem Game herausholen. Manchmal unterhält mich das mehr, als wenn ich mit meinem mittelmäßigen Gameplay selbst spiele.

Ein weiterer Grund ist der, dass ich sehen möchte, was das Spiel überhaupt kann. Bevor ich 60 Euro für den nächsten Triple-A-Titel auf die Ladentheke lege, will ich wissen, ob es das überhaupt wert ist. Klar kann ich online Rezensionen lesen oder Zusammenschnitte und Trailer auf YouTube gucken, aber das ist eben nicht das gleiche, wie wenn ich sehe, wie jemand das Spiel wirklich erlebt.

MCanning
Der Streamer MCanning hat sich ausschließlich auf Starcraft 2 spezialisiert. Quelle: twitch.tv/mcanning

Manchmal, wenn ich nach getaner Arbeit abends an meinem Schreibtisch sitze, habe ich auch einfach gar keine Lust mehr selbst zu spielen. Da kommt mir das Zocken wie harte Arbeit vor. Ich muss schnell reagieren, ich muss nachdenken, ich muss Sachen machen. Aber manchmal hat man einfach keine Lust Sachen zu machen. Ich habe aber trotzdem Lust auf Spiele, darum ist hier die beste Lösung, meinen Lieblings-Streamer einzuschalten und mich einfach zurückzulehnen.

Warum gucke ich Streams?

Für Menschen, die Games lieben wie ich, sind Streams eine großartige Art der Unterhaltung. Es ist wie eine neue Art des klassischen Fernsehens, wo die verschiedenen Streamer die Sender darstellen. Ich kann frei wählen, welchen Streamer ich gucken möchte oder welches Spiel ich sehen will. Dazu gibt es auf den meisten Kanälen kaum Werbung. Ein Grund, warum ich klassisches Fernsehen nicht mehr einschalte.

Streamer Guide: Das braucht ihr für euer Streaming-Setup

Selbst wenn ich arbeite, habe ich meistens einen Stream im Hinter- oder Vordergrund laufen. Ich muss hier keiner Handlung folgen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Ich kann ein- oder ausschalten, wann ich möchte, und bin in der Regel trotzdem auf dem Laufenden. Es ist die perfekte Ablenkung für zwischendurch, da ich selbst entscheiden kann, wie viel Aufmerksamkeit ich dem Stream letztendlich schenke.

Da Games gespielt werden, spielt für mich natürlich auch das Gameplay eine Rolle. Wenn ich mir neue Taktiken für „Call of Duty: Black Ops 4 Blackout“ angucke oder zusehe, wie jemand das neue Red Dead Redemption 2 spielt, fühle ich mich gut unterhalten. Dabei spielt auch das Können des Gamers eine Rolle. Wenn ein Streamer eine Runde nach der anderen gewinnt, weiß ich, dass ich mir hier was für meine nächste eigene Runde abgucken kann, und ich bleibe dran!

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Dann gibt es die Streamer, die ihren Fokus darauf legen eine Show abzuliefern. Man könnte fast meinen, hier rückt das eigentliche Spiel in den Hintergrund. Ich denke, das beste Beispiel dafür ist DrDisrespect. In seinem Stream besucht er regelmäßig verschiedene Räume seines „Command Centers“ wo er gerne eine Rede hält, lässt seine Gegner lautstark wissen, dass er der Beste ist oder hat andere unterhaltsame Elemente für euch parat.

Hauptsache Spaß an Games

Das Wichtigste an der ganzen Sache für mich persönlich ist dabei, dass ich den Spaß an Videospielen behalte. Sie begleiten mich seit meiner Kindheit und machen mir auch jetzt noch viel Freude, egal ob ich anderen Leuten zuschaue oder selbst spiele. Für mich sind Streams eine gute Ergänzung zum Spielen selbst, und darum können die beiden in meinem Unterhaltungskosmos friedlich koexistieren.

Titelbild: twitch.tv/rocketbeanstv

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