Das österreichische Unternehmen SunnyBAG ist eigentlich auf mobile Solarlösungen spezialisiert, nun versucht sich das Startup an einem aktuellen Trend: Virtual Reality. Die Richtung ist eine verlockende, denn für Exchimp AI1 benötigt ihr keine teure Hardware mehr oder müsst Brillen wie Oculus Rift, HTC Vive und Samsung Gear VR separat erwerben. Vielmehr handelt es sich um eine Komplettlösung, bei der ihr wirklich nur die Brille aufsetzen und loslegen sollt. Der nötige Computer befindet sich direkt in der Peripherie.
VR-Brille und Rechner von Exchimp AI1 getrennt
Exchimp AI1 besteht einerseits aus der eigentlichen VR-Brille, die über einen QHD-Display mit 2560 x 1440 Pixeln verfügt. Der 5,5 Zoll große Bildschirm bringt die Inhalte zu den Augen. Geboten wird ein 100 Grad Betrachtungswinkel, was bei solchen Lösungen Standard ist. Die Berechnungen für VR übernimmt ein Intel Atom x5-Prozessor, der allerdings nicht direkt in der Brille, sondern in einer kabelgebundenen Remote steckt. Dort finden auch der Akku und nötige Sensoren ihren Platz. Die Trennung von Display und Rechner hat den Vorteil, dass die Brille selbst keine 400 Gramm wiegt und somit für längere Benutzung geeignet ist. Bis zu sieben Stunden soll der 4750 mAh große Akku halten.
Besagte Remote besitzt auch ein Steuerkreuz sowie Buttons und einen Steckplatz für eine microSD-Speicherkarte. Ihr haltet also die Fernbedienung in der Hand und nutzt diese für die Navigation. Die Software-Basis ist übrigens Android, genauer kommt mit Nibiru VR die Plattform des gleichnamigen Unternehmens zum Einsatz. Das System dürfte eh die Basis von Exchimp AI1 sein. Jedenfalls könnt ihr so eine Vielzahl an bereits erhältlichen VR-Apps aus dem Google Play Store verwenden, genauso 360-Grad-Videos. Die können auch im 16GB großen Speicher abgelegt werden.
Nüchtern betrachtet reden wir bei Exchimp AI1 also über eine VR-Brille, die auf Smartphone-Technologie basiert, nur aber mit einer eigenen Software und einem All-in-One-Ansatz in eine gute Richtung geht. Denn gerade neugierige Einsteiger müssen sich im besten Fall nicht sehr viel teurere Hardware zulegen, die sie noch aufwändig konfigurieren müssen. Bereits ab 229 Euro soll Exchimp AI1 preislich losgehen, was schon verlockend klingt, obwohl das VR-Erlebnis gegenüber HTC Vive wohl weniger imposant sein dürfte. Ich schätze, die Brille ist mit Gear VR und Google Daydream View vergleichbar.
Günstig, wenn ihr Geld vorschießt
Der Preis von 229 Euro gilt übrigens nur dann, wenn ihr Geld bei Kickstarter vorschießt. Regulär soll Exchimp AI1 399 Euro kosten, wenn es ab September 2017 erhältlich ist – so zumindest der Plan von SunnyBAG. Gefühlt wäre mir das dann doch etwas zu happig, wobei es freilich noch zu früh ist, Vergleiche mit den prominenteren Konkurrenten anzustellen. Den AiO-Ansatz finde ich aber prima, eben weil genau so etwas prima für den Massenmarkt geeignet ist. Und diesen hat VR aufgrund komplexer und teurer Hardware noch nicht erreicht.
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Weitere Details erhaltet ihr bei Kickstarter. Via Crowdfunding wird die Produktion aktuell finanziert, das Ziel von 37.500 Euro wurde längst geknackt. Das Interesse ist also vorhanden.
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