Vor knapp zwei Jahren präsentierte Canon mit der EOS 750D und der EOS 760D gleich zwei Nachfolger der beliebten EOS 700D. Und nun geht es weiter: Die EOS 800D wird die 750D ablösen, die 760D bekommt mit der 77D eine Fortsetzung. Damit rutscht die 77D in die nächsthöhere Kamera-Kategorie – genau zwischen die EOS 70D und die 80D.
Geringe Unterschiede zwischen Canon EOS 77D und 800D
Ich für meinen Teil empfinde das schon etwas irritierend, zumal sich die 800D und die 77D technisch kaum voneinander unterscheiden. So gesehen hat sich gegenüber den Vorläufern auch nicht exorbitant viel getan. Canon verbaut in beiden Fällen einen 24,2 Megapixel CMOS-Sensor (APS-C-Format) mit Dual-Pixel-Technologie. Im Inneren werkelt der Digic-7-Prozessor, ISO-Werte zwischen ISO 100 und 25.600 können verwendet werden, eine Erweiterung auf ISO 51.200 ist möglich. Der Mess-Sensor nutzt 7560 Punkte. Zur Verfügung stehen jetzt 45 Kreuzzsensoren (vorher 19).
Schneller Autofokus im LiveView
Interessant ist der Hybrid-Autofokus, der Canon zufolge mit einer Reaktionszeit von 0,03 Sekunden zum schnellsten im DSLR-Bereich gehört. Zum Einsatz kommt dieser im LifeView-Modus. Das heißt auch: Bei Videoaufnahmen ist das von Vorteil. WLAN und Bluetooth gehören zu einer Selbstverständlichkeit, sodass ein Smartphone zum Beispiel als Fernauslöser oder Informations-Lieferant für GPS-Daten verwendet werden kann. Praktisch.
Wo liegen nun die Unterschiede zwischen EOS 77D und 800D? Es ist die Art der Bedienung – wie schon bei den Vorläufern. Die 800D legt Wert auf eine simple Menüstruktur und eine überschaubare Menge an Bedienelementen. Die 77D besitzt wiederum ein LCD auf der Oberseite für ergänzende Details. Generell möchte man mit der 800D Einsteiger ansprechen, mit der 77D ambitioniertere Fotografen. Wer also direkt am Gerät alle Einstellungen ausführlich vornehmen möchte, zahlt für die 77D 50 Euro mehr als für die 800D – nämlich 900 Euro (UVP). Bundles mit Objektiven, zum Beispiel dem neuen EF-S 18-55mm (+100 Euro), sind ab März 2017 vorgesehen.
Canon EOS M6
Ihr wünscht eher eine spiegellose Kamera? Auch hier gibt’s einen Neuling von Canon. Die EOS M6 verfügt auch über den 24,2 Megapixel-Sensor und unterscheidet sich kaum von der M5. Wobei. Der elektronische Sucher wurde entfernt, um ein kompakteres Gehäuse zu ermöglichen. Ablösen möchte die Cam die M3 – ab März ist sie für 800 Euro (nur der Body) erhältlich.
Sicherlich verfolgt Canon konkrete Ziele mit den Typenbezeichnungen und minimalen Updates innerhalb von immerhin zwei Jahren – nur das dürfte Umsteiger wohl nicht ganz so faszinieren. Und verwirrende Typenbezeichnungen sind in der Fotobranche seltsamerweise üblich, da steht Canon nicht alleine da. Wer dagegen mit dem Kauf einer digitalen Spiegelreflex-Kamera oder der EOS M geliebäugelt hat, freut sich natürlich darüber, gleich zum Neuesten greifen zu können.
Jetzt kommentieren!
Die M6 ist auch Verwirrung pur. Gerade ist erst die M5 auf dem Markt. Als Kunde denkst du dir doch von der Bezeichnung her: Die M6 muss noch nen Tacken besser sein, weil höhere Nummer. Genau das Gegenteil ist aber der Fall. Die M6 ist fast gleich, nur dass der Sucher fehlt. Also das Gegenstück zu Sonys Alpha 5000/6000, nur dass Sony hier logisch vorgegangen ist: Alpha 5000 ist die Serie ohne Sucher, Alpha 6000 die mit. Keine Ahnung, was Canon da reitet.
Nicht richtig: „…Informations-Lieferant für GPS-Daten verwendet werden kann.“
Genau diese Funktion bietet weder 77D noch 800D
Die Kameras besitzen kein GPS, richtig. Aber über die App kann man GPS vom Smartphone übertragen. So zumindest versprach es Canon zur Ankündigung.