Panasonic Lumix: Was bedeuten die Produktnummern und wie finde ich eine Digitalkamera nach Wunsch?

Der Markt für Digitalkameras ist für Laien nur schwer überschaubar. In unserer neuen Serie helfen wir euch, die Seriennummern und Produktnummern der Kameras zu entschlüsseln. Den Anfang machen Panasonic Lumix Kameras.

Panasonic Lumix: Was bedeuten die Produktnummern und wie finde ich eine Digitalkamera nach Wunsch?

Eigentlich will man doch nur eine neue Kamera… Aber die Anbieter machen es einem mit ihren Seriennummern oft nicht leicht. Wir wollen hier einmal versuchen, kryptische Bezeichnungen für euch aufzuschlüsseln. Um Panasonic gleich am Anfang ein wenig in Schutz zu nehmen: Es ist klar, dass jedes käufliche Produkt klar identifizierbar sein muss. Und so ergibt sich schon einmal eine Produktnummer wie Panasonic LUMIX G DMC-GX80KEGK. Und der Kunde versteht erst einmal nur Bahnhof:

Derartige Bezeichnungen für Kameras findet ihr in Online-Shops. Was sie genau bedeuten, dürften nur Profis auf den ersten Blick wissen.
Derartige Bezeichnungen für Kameras findet ihr in Online-Shops. Was sie genau bedeuten, dürften nur Profis auf den ersten Blick wissen.

Also dröseln wir das hier einmal auf. Was bedeutet was?

Der Katalogname ist eine Kombination aus Marken- und Seriennamen, Einordnung ins Sortiment, Typenbezeichnung, Paketausstattung, Weltmarktraum und Farbe. Alles klar so weit? ;)
Der Katalogname ist eine Kombination aus Marken- und Seriennamen, Einordnung ins Sortiment, Typenbezeichnung, Paketausstattung, Weltmarktraum und Farbe. Alles klar so weit? 😉

Dazu, wofür diese einzelnen Bezeichnungen stehen, kommen wir später noch. Hier kommt die gute Nachricht: Auch dem Marketing von Panasonic sind das ein paar Ziffern zu viel und so reduziert man das in der Umgangssprache gerne auf das Wesentlichste. Als da wäre:

Geht es uns nur darum, den Kameranamen herauszufinden, hilft es, alle anderen Informationen vorübergehend auszublenden.
Geht es uns nur darum, den Kameranamen herauszufinden, hilft es, alle anderen Informationen vorübergehend auszublenden.

Wie haben es hier also mit einer Kamera namens GX80 zu tun. Sucht ihr im Euronics-Shop oder auf Google nach „GX80“ oder „Lumix GX80“, solltet ihr auf jeden Fall fündig werden (Stand: Oktober 2016). Aber wofür steht GX und wofür die 80?

Gehen wir noch einmal einen Schritt zurück: Panasonic bietet neben reinen Videokameras zwei Haupttypen von Digitalkameras an. Wechselobjektivkameras und Kompaktkameras:

Panasonic konzentriert sich auf zwei Kameratypen: Solche, bei denen sich Objektive austauschen lassen, und solche, bei denen das eben nicht möglich ist.
Panasonic konzentriert sich auf zwei Kameratypen: Solche, bei denen sich Objektive austauschen lassen, und solche, bei denen das eben nicht möglich ist.

Hier wird es für einen kurzen Moment einfach: Kameras, bei denen sich Objektive austauschen lassen, werden bei Panasonic der Serie Lumix G zugeordnet. Kompaktkameras, bei denen der Objektivwechsel nicht möglich ist, heißen einfach nur Lumix. Weil bei der GX80 ein „G“ voran steht, handelt es sich also um eine Wechselobjektivkamera der Serie Lumix G.

Lumix G Wechselobjektivkameras: Es begann mit der G1

Es begann im Jahr 2008. Pansonic stellte damals auf der Photokina die erste spiegellose Systemkamera mit elektronischem Sucher vor. Die G1 sollte Spiegelreflexkameras mit einer kompakteren Bauweise Konkurrenz machen (kein Spiegel mehr notwendig) und dank austauschbarer Objektive und eines elektronischen Suchers den gleichen technischen Anspruch liefern.

Panasonic Systemkamera Lumix GX80. Objektiv lässt sich wechseln.
Panasonic Systemkamera Lumix GX80. Objektiv lässt sich wechseln.

Die einfache G-Serie gibt es bis heute und sie steht mittlerweile für die Allrounder-Kamera der Lumix G-Serie. Auf die G1 folgten die G2, die G3, G5, G6 und schließlich G70 und G81. Warum die beiden jüngsten Modelle zweistellige Nummern tragen und warum es keine G4 gab, ist unklar. Zusätzlich zur einfachen G-Reihe rief Panasonic weitere Unterserien ins Leben, hier nach unseren Empfinden in absteigender Wertigkeit aufgelistet:

  • Lumix GH: „Flaggschiff“-Highend-Kameras mit Fokus auf Video-Funktionen
  • Lumix GX: Kompaktere Highend-Kameras
  • Lumix G: Allrounder-Kameras
  • Lumix GM: Sehr kompakte Mittelklasse-Kameras
  • Lumix GF: Sehr kompakte Mittelklasse-Kameras mit Fokus auf modischer Retro-Optik

Vereinfachen lässt sich eine Suche nach Lumix G-Kameras, indem man sich das jeweils aktuellste Modell anschaut. Panasonic tut seinen Kunden immerhin den Gefallen, nur ein aktuelles Modell jeder Unterserie zu führen. Allerdings bleiben beliebte ältere Modelle wie die G6 und die G70 oft im Programm, auch wenn es den Nachfolger G81 schon gibt.

Hier alle bisherigen Lumix G-Kameras für den deutschen Markt in zeitlicher Reihenfolge:

Alle Lumix G Wechselobjektivkameras in zeitlicher Reihenfolge. Einige Nummern (wie G4 oder GF4) hat Panasonic übersprungen.
Alle Lumix G Wechselobjektivkameras in zeitlicher Reihenfolge. Einige Nummern (wie G4 oder GF4) hat Panasonic übersprungen.

Zumindest grob lässt sich zusammenfassen: Die erste Zahl einer Reihe bestimmt in der Lumix G-Serie die Generation. Eine GH1 etwa ist die erste Generation ihres Typs, die GH2 die zweite Generation und so weiter. Teilweise übersprang Panasonic bei einigen Serien (G, GF, GX und GM) einige Generationen, um sie ins gleiche Zeitalter zu holen wie andere oder zu verhindern, dass man sie mit anderen Kameras verwechselt. Das klappt allerdings nur bedingt. Die GM5 etwa ist zwei Jahre alt und damit deutlich jünger als eine G5 oder GF5, wird zum Erscheinungstermin der GH5 aber deutlich älter sein als letztgenannte.

Systemkamera Lumix G81. Panasonic konkurriert hier mit Herstellern der meist noch größeren Spiegelreflexkameras.
Systemkamera Lumix G81. Panasonic konkurriert hier mit Herstellern der meist noch größeren Spiegelreflexkameras.

Ein Buchstabe für das Set

Bliebe noch der erste Buchstabe nach der Kamera zu erklären, also etwa G6H oder GH4M. Hiermit ist das jeweilige Paket beschrieben, in dem Panasonic die Kameras verkauft. Sei es mit Objektiv, ohne oder mit Video-Sonderfunktionen. Zur Erinnerung:

Der oder die ersten Buchstaben hinter einer Kamera-Bezeichnung steht bei Panasonics Lumix G-Kameras meist für den Objektivtyp.
Der oder die ersten Buchstaben hinter einer Kamera-Bezeichnung steht bei Panasonics Lumix G-Kameras meist für den Objektivtyp.

Folgende Set-Typen haben wir hier ausgemacht:

  • A: Flaches 12-35mm-Objektiv
  • H: 14-140mm Superzoom-Objektiv
  • M: 12-60mm Vario-Objektiv
  • K und KA: 14-42mm Vario-Universalobjektive
  • W: Zwei Objektive, meistens ein Universal- und ein Superzoom-Objektiv
  • U: Mit Video-Interface (aber keinem Objektiv)
  • R: Mit V-Log L-Funktion (aber keinem Objektiv)

Eine Lumix GH4A ist also eine GH4, die mit einem 12-35mm-Objektiv zusammen verkauft wird. Eine GH4H wird mit einem 14-140mm-Objektiv zusammen verkauft. Seht ihr nur die Bezeichnung „GH4“ oder „DMC-GH4“, dann erhaltet ihr nur das Kamera-Gehäuse ohne ein Objektiv.

Aber, wir erinnern uns: Da standen doch noch viel mehr Buchstaben hinter und vor der eigentlichen Kamera. Wofür stehen die?

Die Bezeichnung GX80KEGK muss man weiter unterteilen. Das erste K steht, wie oben beschrieben, für das Set – in diesem Falle also die Kamera GX80 mitsamt einem 14-42mm Vario-Objektiv. EG steht tatsächlich für den Wirtschaftsraum, in dem die Kamera verkauft wird, hier also der Raum der Europäischen Gemeinschaft, die bis 2009 rechtlich bestand. Panasonic verwendet die Bezeichnung weiter, auch wenn „EU“ eigentlich heute korrekt wäre. Das K am Schluss schließlich steht für die Farbe, hier: schwarz. S wäre „schwarz/silber“.

Das DMC ist eine unternehmensinterne Produktgruppe bei Panasonic, in der Kameras gelistet sind. DMP etwa heißen Panasonics Blu-ray-Player, unter DMR finden sich Festplattenrekorder. Genau herausfinden ließ sich nicht, wofür die drei Buchstaben DMC stehen. Wir vermuten aber einmal ganz stark: Digital Media – Cameras.

Eine Panasonic Lumix G DMC-GX80KEKG ist also: eine Panasonic-Kamera mit Wechselobjektiv der kompakteren, Highend-Klasse GX, hier in der Version 80. Sie kommt im Paket „K“ daher, also zusammen mit einem 14-42mm-Vario-Universalobjektiv in einer Version, wie sie für den EG-Wirtschaftsraum verkauft wird und nicht zuletzt in der Farbe schwarz.

Panasonic Lumix Kompaktkameras

Klassische Kompaktkamera: Panasonic Lumix LX15
Klassische Kompaktkamera: Panasonic Lumix LX15

Alle Lumix-Kameras, die nicht der Lumix-G-Serie angehören, haben ein Vario-Objektiv oder ein fest verbautes Objektiv, das sich nicht austauschen lässt. Folgende Serien hat Panasonic hier im Programm:

  • Lumix FZ: Bridgekameras, Zoomkameras: Die Kameras verfügen über ein großes Objektiv, das nicht einfährt. Damit und auch aufgrund ihrer Größe erinnern sie auf den ersten Blick an Spiegelreflexkameras, ihre Objektive lassen sich aber nicht austauschen.
  • Lumix LX: Premium-Kompakte mit einem fest verbauten Objektiv und kompakterer Bauweise als die Lumix FZ-Modelle. Erinnern optisch eher an Systemkameras.
  • Lumix TZ: Kompakte Reisekameras. „TZ“ steht für „traveller’s zoom“. Das Objektiv fährt beim Einschalten heraus.
  • Lumix LF: Besonders lichtstarke, kompakte Reisekameras
  • Lumix FT: Outdoor-Kompaktkameras mit robusten Gehäusen
  • Lumix SZ: „Stylishzoom“-Kameras (Auslaufmodelle)
  • Lumix CM: Kamera-Smartphone mit Android (Auslaufmodell)

Bei Panasonics Kompaktkameras ist die Logik ein klein wenig einfacher als bei der Lumix G-Serie. Zunächst kann man, wie oben, den Namen auf das Wesentliche reduzieren:

Der Kameraname lautet in kurz: FZ-300.
Der Kameraname lautet in kurz: FZ-300.

In diesem Falle fehlt die Bezeichnung „Lumix G“, es ist also eine Kompaktkamera, ihr Name ist Lumix FZ-300, sie gehört der Klasse der „Highend“-Kompaktkameras an, wird im EG-Wirtschaftsraum verkauft und ist schwarz.

Am deutlichsten wird das Schema, das Panasonic hier verwendet, wenn man mehrere Kameras gleicher Serie miteinander vergleicht. Grobe Faustregel: Ähnlich hohe Nummern lassen sich miteinander vergleichen. Eine TZ81 etwa ist das Nachfolgemodell der TZ71. Eine TZ101 ist wiederum eine andere Baureihe. Eine FZ2000 ist das Flaggschiffmodell der Bridgekameras und das Nachfolgemodell der FZ1000. Beide Kameras spielen in einer anderen Liga als die FZ300, das Nachfolgemodell der FZ200.

Lumix-FZ2000: Auch sie fällt unter die Kategorie "Kompaktkamera", dabei ist sie nicht kleiner als eine Spiegelreflexkamera und ähnlich ausgestattet. "Kompaktkamera" heißt sie dennoch, weil ihr Objektiv fest verbaut ist.
Lumix-FZ2000: Auch sie fällt unter die Kategorie „Kompaktkamera“, dabei ist sie nicht kleiner als eine Spiegelreflexkamera und ähnlich ausgestattet. „Kompaktkamera“ heißt sie dennoch, weil ihr Objektiv fest verbaut ist.

Leider ist die Regel nicht ganz so einfach wie: Je höher die Nummer, desto besser. Eine FT-5 etwa ist besser und teurer als eine FT-30. Gibt es allerdings zwei vergleichbare Nummern, dann ist die höhere Nummer in der Regel das neuere Modell, das entsprechend besser sein sollte.

Übrigens: Wenn ihr im Euronics-Onlineshop nach Lumix-Kameras sucht, fahrt ihr nicht selten sehr gut damit, wenn ihr die Bezeichnung „Lumix“ bei der Suche weglasst. Sucht also etwa gleich nach „DMC-FT30“ oder nur „FT30“.

Hilfe!

Auf der eigenen Webseite hilft Panasonic den Besuchern ein wenig und stellt die einzelnen Serien der Lumix-Kompaktkameras und Lumix-G-Wechselobjektivkameras mitsamt ihrer jeweils neuesten Modelle vor. Im Euronics Online-Shop könnt ihr Kameras natürlich auch nach euren persönlichen Vorlieben filtern. Die Euronics Beratungswelt Digitalkameras informiert euch darüber, was genau Kompaktkameras, Systemkameras und obendrein natürlich auch Spiegelreflexkameras eigentlich sind. Und im Euronics-Fachgeschäft hilft euch geschultes Fachpersonal weiter.

Kompaktkameras: Panasonic hilft bei der Auswahl.
Kompaktkameras: Panasonic hilft bei der Auswahl.

Ganz ohne ein wenig Eigenrecherche wird es aber natürlich nicht gehen. Es lohnt sich für euch immer, euch vorab zu überlegen, auf welche Eigenschaften ihr nicht verzichten mögt. Schreibt euch die wichtigsten Eigenschaften auf und beginnt dann danach zu suchen. Auch das Aussehen ist wichtig. Natürlich wird man wenig Freude an einer Kamera haben, die hübsch aussieht, aber sonst wenig kann. Das Gegenteil ist aber ebenso richtig: Eine hübsche Kamera nimmt man viel lieber in die Hand. Und wenn sie dann auch noch technisch alles bietet, was man sucht, dann hat man alles richtig gemacht.

Fazit: Leicht ist das leider alles nicht

Eigentlich egal, ob Kameras, Smartphones, PCs oder Fernseher: auf der Suche nach einem passenden Gerät wird man von kryptischen Produktbezeichnungen erschlagen. Man muss es nicht so machen, wie einst Apple: Es gab ein iPhone für alle, und fertig. Heute hält sich Apple selbst nicht mehr an das eigene Mantra. Es ist gut und richtig, dass es mehrere Modelle für verschiedene Ansprüche gibt, aber wenn potenzielle Käufer erst wochenlang recherchieren müssen, um die Geräte vergleichen zu können, dann läuft schon im Produktmarketing irgendetwas schief.

Clever fande ich persönlich die Bezeichnung von Lumia-Smartphones. Ein Lumia 950 entspringt der Premium-Serie (900 ist besser als 800 ist besser als 700…), die 5 steht für die Generation. Ein Lumia 950 ist also neuer als ein Lumia 930 oder 920. Ähnlich Chiphersteller Qualcomm: Ein Snapdragon 820 ist leistungsfähiger als ein Snapdragon 425 und gleichzeitig neuer als ein 810.

Panasonic

Panasonic macht es potenziellen Kunden leider etwas schwerer als notwendig, indem man sich selbst nicht immer an die eigene Logik hält. Warum etwa ist der Nachfolger der G6 die G70 und heißt nicht einfach G7?

Mit ein wenig Hintergrundwissen allerdings lässt sich auch das Sortiment der Japaner entschlüsseln. Nach Lektüre dieses Artikels dürftet ihr zumindest wissen, wie ihr eine Panasonic-Bridgekamera von einer Systemkamera unterscheidet, auf welche Bezeichnung ihr genau gucken müsst und welche Modelle älter sind als andere. Wir hoffen, wir konnten euch hier helfen!

Produktbilder: Panasonic

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4 Kommentare zu “Panasonic Lumix: Was bedeuten die Produktnummern und wie finde ich eine Digitalkamera nach Wunsch?

  1. ich sollte für einen Fotowettbewerb von Panasonic die Seriennunmmer meines Fotoapparates angeben. Der silberne Aufkleber ist aber so abgenutzt,dass er unleserlich geworden ist.Ich kann deshalb nicht teilnehmen. Super gemacht Panasonic. So vergeht mir definitiv der Spaß an Ihren Produkten!!!.

  2. Klasse Artikel….sehr Aufschlussreich!!!!!
    Bin auf Schnäppchen Fang für eine DMC fz gewesen…. aber jetzt hast du mein Horizont mega erweitert…. werde mich auf deiner Seite weiter umsehen…. achso…. habe eine Casio EOS 400D mit Sigma DC 18-200mm… eine Sony DSC-HX5…. eine experimentelle Sony DSC F707…. geniales Ding!!!😍

    Lieben Gruß aus Mecklenburg 🍀

  3. Ich besitze schon viele Jahre eine Panasonic-lumix Kamera.
    DMC -FS 15. 12 Mega Pixels
    Leider habe ich keine Anleitung mehr.
    können Sie mir da helfen??

    Mit freundlichen Grüßen
    Rita Vogel

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