Elektroautos kabellos laden: Diese 3 Projekte solltest du im Auge behalten

Wir stellen dir drei spannende Lösungen vor, um Elektroautos kabellos zu laden und das teilweise sogar während der Fahrt.

Elektroautos kabellos laden: Diese 3 Projekte solltest du im Auge behalten

Die Technologie der Elektroautos befindet sich noch in einem frühen Stadium und entwickelt sich langsam, aber sicher immer weiter. Auch bei Ladetechnologien sind wir noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen. 

Neben immer schneller werdenden Ladesäulen, die mittlerweile bei bis zu 360 kW angekommen sind, arbeiten einige Unternehmen auch an kabellosen Lademöglichkeiten für die E-Flitzer. Dabei finden wir drei Projekte besonders spannend, da sie großen Einfluss auf die Zukunft der E-Mobilität haben könnten. 

Inhalt

Vattenfall lädt Taxis in Schweden kabellos

Das Projekt aus einer Zusammenarbeit des schwedischen Energieunternehmens Vattenfall und Volvo hat erst vor Kurzem die Runde in den Medien gemacht. Ziel des Projekts ist es, Taxis in Göteborg komplett ohne Kabel aufzuladen. 

Dafür haben die Unternehmen kabellose Lader in bestimmten Parkplätzen unter dem Asphalt platziert. Wenn nun das Taxi auf einem dieser Parkplätze parkt, startet der Ladevorgang automatisch und kabellos. Der Fahrer muss also nicht erst aussteigen und das Kabel anschließen. Andersherum muss er es natürlich auch nicht wieder abstöpseln, wenn er weiter möchte. 

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Die elektrischen Taxis in Göteborg laden ohne Kabel. Quelle: Vattenfall

Das scheint im ersten Moment trivial, es macht den Ladevorgang aber um einiges einfacher und zugänglicher. Vor allem für Taxifahrer, die ihr Auto wohl öfter laden als der Ottonormalverbraucher, spart es Zeit und Nerven. Dazu kann er das Auto ohne Verzögerung laden, während er auf Kundschaft wartet. 

Damit das System von Vattenfall funktioniert, muss natürlich erst der kabellose Lader im Parkplatz eingelassen sein. Dazu muss das Auto selbst über die nötige Technik verfügen, um die Energie kabellos aufnehmen zu können. 

Laut Energy Digital soll das Pilotprojekt soll erst einmal für drei Jahre laufen, danach werden die Ergebnisse ausgewertet. In der Zeit sollen die Taxis rund 12 Stunden am Tag genutzt werden und 100.000 Kilometer im Jahr zurücklegen. 

Sollte das Projekt Früchte tragen, sehen wir in Zukunft eventuell mehr kabellose Ladepunkte und E-Autos, die serienmäßig ohne Kabel laden können.

Den neuen ID.Buzz von Volkswagen könnt ihr noch nicht kabellos laden. Trotzdem bietet er einige coole Features. Warum er meinen Kollegen Jürgen Vielmeier trotzdem nicht restlos überzeugen konnte, lest ihr in seinem Meinungsartikel: 

Electreon macht die Straßen zur Ladestation

Einen ähnlichen, aber dennoch entscheidend anderen Ansatz verfolgt das Unternehmen Electreon aus Israel. Das möchte kabelloses Laden nämlich nicht als einzelnen Punkt auf dem Parkplatz anbieten, sondern gleich die ganze Straße zum elektrischen Lader umbauen. 

Das hat Electreon auch schon in ersten Projekten in Schweden, Italien, Israel und Deutschland getestet. In Schweden zum Beispiel hat das Unternehmen dafür kabellose Lader in einer Straße zwischen dem Flughafen und der Stadt Visby verbaut. Ziel ist es, dass elektrische Busse und LKWs so auf der Fahrt vom und zum Flughafen laden können. 

In Deutschland testet Electreon in Karlsruhe, wo der Anbieter einen 100 Meter Straßenabschnitt zum kabellosen Laden von Bussen nutzt und auch einen Parkplatz umgewandelt hat, damit die E-Busse während der Wartezeit laden können. 

Mit dem Lader in der Straße werden Fahrzeuge während der Fahrt aufgeladen. Quelle: Electreon

In der Nähe von Köln soll ein Teil des Inter-City-Highways zur elektrischen Ladestation werden, wo sich zukünftig E-Autos während der Fahrt aufladen können. Laden während der Fahrt wäre definitiv die einfachste Methode für Fahrer, da sie theoretisch nie wieder zum Laden des E-Autos anhalten müssten. 

Das größte Problem wird hier sein, die Technologie großflächig ausbreiten zu können, da die Straßen komplett umgebaut werden müssen, was nicht nur teuer, sondern auf zeitaufwendig ist. Wann und ob wir diese Technik also jemals im Alltag nutzen, ist unklar. Wünschen würden wir es uns aber allemal.

Watt ist eine einfachere Lösung 

Das Magazin Yanko Design berichtet derweil von einer einfachen kabellosen Lösung für parkende Autos. Ein Projekt namens Watt hat Autostopper entwickelt, die gleichzeitig als Ladestation fungieren. Solche Stopper findest du häufig auf Parkplätzen und sie sollen dafür sorgen, dass du mit dem Auto nicht zu weit vorfährst. 

Der Stopper von Watt als Ladegerät hat den Vorteil, dass er nicht im Parkplatz unter dem Asphalt verbaut ist. Für die Installation muss also niemand die Straße aufreißen, Lader einbauen und das Ganze dann wieder dichtmachen. Sie lassen sich quasi auf die richtige Stelle “legen” und schon kann es losgehen. 

Watt ist eine relativ simple Lösung. Quelle: Yanko Design

Natürlich müssen sie auch mit Strom versorgt werden, aber auch das ist einfacher, wenn sie nicht unter dem Asphalt sind. Zusätzlich plant das Konzept eine App, mit der du den Ladevorgang starten und beenden sowie kontrollieren kannst. 

Details wie Ladegeschwindigkeit oder gar konkrete Pläne, wann das Produkt an den Start gehen soll, sind aber noch nicht bekannt. 

Fazit: Kabelloses Laden kann kommen

Bis das kabellose Laden für Elektroautos massentauglich wird, kann es durchaus noch etwas dauern. Hier ist vor allem die Installation kompliziert, und die Autos müssen auf die Wireless-Technologie vorbereitet sein. 

Wenn die Technik aber kommt und wir damit Autos zum Beispiel während der Fahrt aufladen können, wäre das ein Quantensprung für Elektroautos. Aber auch das stationäre Laden ohne Kabel hat klare Vorteile gegenüber dem kabelgebundenen. Es ist auf jeden Fall gut zu sehen, dass Unternehmen sich mit dem Thema beschäftigen und die Technik voranbringen wollen. 

Wie du dein Elektroauto möglichst schnell auflädst, erfährst du in unserem Guide zum Thema: Elektroauto schnell aufladen: Tipps für E-Auto-Fahrer.

Titelbild: Yanko Design

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