In Deutschland ist Hersteller Roku ein Newcomer, in den USA dagegen seit Jahren ein bekannter Anbieter günstiger Lösungen zum Streamen von Inhalten wie Netflix, Amazon Prime oder Disney+. Zum Start in hiesigen Gefilden fällt vor allem die Roku Streambar auf. Denn sie sieht wie eine typische Soundbar aus, im Inneren steckt allerdings ein 4K-Streamingplayer mit allen nötigen Funktionen. Wirklich überraschend während des Tests waren für mich das einsteigerfreundliche Konzept und der starke Klang.
Pro | Contra |
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👍 Guter Klang mit Dolby Atmos | 👎 Integrierter Channel Store bietet wenig |
👍 Schnelle Einrichtung | 👎 Manchmal irritierende Menügestaltung |
👍 Optischer Eingang | 👎 Keine Unterstützung für Google Chromecast |
👍 USB-Port, Bluetooth, AirPlay | 👎 HDR10+, Dolby Vision, eARC nicht unterstützt |
👍 Alexa, Google Assistant & Homekit | 👎 Bass relativ schwach |
Die Stärken der Roku Streambar
Was erwartet ihr von einem modernen Streamingplayer? Egal, was ihr euch vorstellt – die Streambar bietet das, was ihr braucht. Das fängt schon bei der Einrichtung an: Einschalten, WLAN auswählen, Passwort eingeben, den nächsten 2-3 Schritten folgen – fertig! Euer Benutzerkonto erstellt ihr direkt am Rechner oder Smartphone, dort wählt ihr optional auch direkt die gewünschten Channels aus. Spotify, TV Now, Disney Plus und die meisten relevanten Anbieter sind vorhanden.
Ein Blick auf die technischen Daten zeigt: Die Roku Streambar ist ordentlich ausgestattet. Sie streamt maximal in 4K-Auflösung mit HDR10 und 60 Bildern pro Sekunde. Eine Kontrolle eures Fernsehers ist möglich. Dank Unterstützung von HDMI ARC bzw. dem optischen Eingang könnt ihr auch Inhalte anderer angeschlossener Geräte über die Streambar hören. Bluetooth, Apple AirPlay/Homekit und ein USB-Port für den integrierten Mediaplayer stehen auch zur Verfügung.
Die handliche Fernbedienung bietet glücklicherweise Bluetooth, nicht wie bei den günstigeren Roku Express-Modellen nur Infrarot. Als Schnellauswahltasten gibt’s Netflix, Spotify, Apple TV+ und das hierzulande eher unbedeutende Rakuten TV. Interessant ist die gut funktionierende Roku-Sprachsteuerung, die sich auf die Suche von Inhalten konzentriert.
Gute Lautsprecher mit hervorragender Verständlichkeit
Was mir an der Roku Streambar besonders gefällt, dass ist die Klarheit der Sprache. Die könnt ihr in den Einstellungen euren Vorlieben anpassen. Gleiches gilt für den Bass, der allerdings nie extrem pompös daherkommt. Vielmehr schien es Roku wichtig zu sein, ein ausgewogenes Klangbild zu erzeugen.
Der Fokus liegt eh auf dem Sound, den ihr auf dem Hauptbildschirm mit der Anwendung „Roku Kino-Sound“ testen könnt. Hier gibt’s für die Speaker nach der Konfiguration erstmals etwas zu tun. Alternativ ist Spotify schnell aktiviert, dann fungiert die Streambar auch ohne Fernseher als Lautsprecher, den ihr über das Smartphone steuert.
Die vier 48-mm-Treiber mit Neodym-Magneten leisten meiner Auffassung nach einen schönen, sauberen Klang. Im Vergleich zu meinem Echo der 4. Generation und den Speakern in meinem 55-Zoll-LG-Smart-TV von 2020 ist das ein deutlicher Sprung nach vorne. Ihr hört die Unterschiede sofort – und hier gewinnt die Streambar mit Abstand.
Praktisch ist der schnell eingeschaltete Nachtmodus für verständliche Dialoge bei reduzierter Lautstärke. Trotz Dolby Atmos will dagegen kein Surround-Erlebnis entstehen – das ist vielleicht etwas zu dick aufgetragen. Einen durchschnittlich großes Wohnzimmer kann die Streambar allerdings bestens beschallen
Schwächen der Roku Streambar
Perfekt ist an der Roku Streambar leider nicht alles. Der Channel-Store enthält zwar viele Streamingangebote, die hierzulande von Relevanz sind. Doch manchen fehlen darüber hinaus vielleicht auch noch alternative Anbieter oder Apps wie Spiele. Vernachlässigen könnt ihr diesen Nachteil, wenn ihr ohnehin „nur“ an Disney+, Amazon Prime und Netflix interessiert seid. Aber schon ein MagentaTV fehlt dagegen.
Unverständlich ist, dass Google Chromecast nicht zur Verfügung steht, ihr also darüber nicht einfach Inhalte vom Smartphone zum TV schicken könnt. Das geht nur über den Umweg mit der Roku App, die immerhin solide funktioniert. HDR10+ unterstützt die Streambar nicht.
Zwar mag ich die einerseits simpel aufgebaute Menüstruktur des verwendeten Roku OS, doch hin und wieder kommt ihr an Grenzen. Bei einem gefundenen Film über die Sprachsuche gibt’s kein „Zurück“ mehr. Und die in den Einstellungen erwähnte HDMI-ARC-Feature findet ihr nirgends. Das könnt ihr nur bei der Ersteinrichtung aktivieren. Seltsam.
Fazit: Roku Streambar bringt Streamingplayer und Soundbar zusammen
Glückwunsch, Roku! Die Mischung aus Soundbar und Streamingplayer ist richtig gut. Der für die kompakten Ausmaßen sehr stimmige Klang überzeugt mich. Endlich kann ich das Nuscheln deutscher Schauspieler beim Tatort besser verstehen – mein hochpreisiger Smart TV versagt im Vergleich deutlich.
Es ist sicherlich schade für manche, dass Dolby Vision und HDR10+ fehlen. Ist euch das nicht überaus wichtig und genügen HDR10 und 4K, bekommt ihr im Bereich des Streamingplayers nahezu alles, was ihr streamen könnt. Bluetooth, USB, AirPlay und Unterstützung für Sprachassistenten machen die Streambar zu einem Allrounder fürs Wohnzimmer. Und das zu einem absolut fairen Preis.
Ein klein wenig mehr Bass wäre nett gewesen, aber das ist vernachlässigbar. Alles in allem ist die Streambar trotz genannter Schwächen ein Streaming-Soundbar, mit der ihr keinen Fehlkauf tätigt. Und Roku beweist hiermit: Es muss nicht unbedingt ein Fire TV oder Google Chromecast sein.
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