Jetzt geht es bald los: in einigen Wochen beginnt die Einführungsphase des digitalen Antennenfernsehens. Die privaten Sender haben sich dafür den Namen „freenet TV“ ausgedacht. Ein wenig irreführend, denn „free“ ist das Angebot eben gerade nicht.
Mit der Bezeichnung „freenet TV“ wollen die kommerziellen Fernsehsender Orientierung für Nutzer des neuen Übertragungsstandards DVB-T2 schaffen, denn künftig sollen Set-Top-Boxen, welche die Voraussetzungen zum Empfang aller verfügbaren Programme erfüllen, ein „freenet TV“-Logo erhalten. Die entsprechenden Receiver müssen also unter anderem auch mit dem Irdeto-Verschlüsselungssystem ausgestattet sein. Die Orientierung darf man allerdings nicht auf alle Bereiche beziehen und sollte sich daher von dem schön klingenden Namen nicht täuschen lassen, denn von „free“, also „kostenlos“, kann keine Rede sein: Selbstverständlich bleibt es dabei, dass die Privatkanäle auch über DVB-T2 ab dem im Frühjahr 2017 offiziell startenden Regelbetrieb kostenpflichtig sein werden. Der Name leitet sich vielmehr von der Freenet Group ab, dem Eigentümer von „freenet TV“.
Ein CI+ Modul soll erst mal die Irdeto-Integration ersetzen
Während man bei Fernsehern am grünen DVB-T2-HD-Logo (Abbildung unten) erkennen kann, ob das jeweilige Gerät für den Empfang der digitalterrestrischen Kanäle geeignet ist, wird es bei den Receivern also das „freenet TV“-Logo sein, das darauf hinweist, dass mit dem Gerät auch kommerzielle Sender ohne Smartcard empfangen werden können. Die Freischaltung der verschlüsselten und kostenpflichtigen Programme erfolgt hierbei über die interne Nummer des Entschlüsselungsmoduls. Bei Fernsehern soll ein eigenes CI+ Modul eingesetzt werden, das auch bei Empfängern verwendet werden kann, die noch nicht über das eingebaute Irdeto-System verfügen. Dieses CI+ Modul kommt voraussichtlich Ende Mai in den Handel. Während der etwa einjährigen Einführungsphase lassen sich so auch die Privatsender noch kostenlos über Digitalantenne empfangen. Die öffentlich-rechtlichen Programme bleiben ohnehin zeitlich unlimitiert kostenfrei. Insgesamt sollen ab dem ersten Quartal 2017 etwa 40 HEVC-kodierte TV-Sender über DVB-T2 HD ausgestrahlt werden.
Noch mehr Inhalte über die „freenet TV multithek“
Die Kosten für den Empfang der digitalterrestrischen Privatsender wurden bislang noch immer nicht genau beziffert. Es darf aber von einem Euro-Betrag im mittleren einstelligen Bereich ausgegangen werden. Immerhin werden über „freenet TV“ aber neben den bekannten Fernsehkanälen auch noch weitere Programme zur Verfügung gestellt – die allerdings nicht über das HD-Sendernetz von DVB-T2 ausgestrahlt, sondern als Internet-Stream verbreitet werden. Diese auf der schon bekannten HbbTV-Technik basierenden Angebote der „freenet TV multithek“ wird es sogar gratis geben. Die zusätzlichen IP-Kanäle werden dank der Verknüpfung von Fernsehen und Internet automatisch in die Programmliste geladen.
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