Wieso eigentlich ein Rauchwarnmelder?
In Deutschland herrscht Rauchwarnmelderpflicht. Je nach Bundesland wurde diese Pflicht zu unterschiedlichen Zeitpunkten eingeführt. In Rheinland-Pfalz zum Beispiel müssen seit dem 31. Dez. 2003 „Schlafräume, Kinderzimmer und Flure als Rettungswege von Aufenthaltsräumen in Wohnungen“ mit einem Rauchwarnmelder ausgerüstet sein. Die Nachrüstpflicht lief bis zum 13. Juli 2012. In Thüringen dagegen hat man noch bis zum 31. Dezember 2018 Zeit, obwohl auch in diesem Bundesland die Rauchwarnmelderpflicht schon am 1. Mai 2004 eingeführt wurde.
Je nach Bundesland unterscheidet sich auch, wer für die Kosten und die Wartung der Rauchmelder zuständig ist, Mieter oder Vermieter. Einig sind sich alle Bundesländer dafür bei der Montage der Geräte.
„Rauchwarnmelder müssen so eingebaut und betrieben werden, dass Brandrauch frühzeitig erkannt und gemeldet wird“. Das verlangt die Norm. Auch die Dauer und Lautstärke des Warntons ist vorgeschrieben. Mindestens vier Minuten lang mit mindestens 82 Dezibel müssen Rauchmelder die Bewohner alarmieren.
Nest Protect – Rauchwarnmelder mit viel Komfort
Nest Protect kann all das und noch mehr. Der Rauchwarnmelder wird über eine App mit dem eigenen kostenlosen Nest-Konto verbunden und ins heimische WLAN eingeloggt. Bei einem Alarm warnt er zunächst vor, über einen Druck auf den Knopf in der Mitte lässt sich der Alarm stoppen. Oder mit Hilfe der App. Dazu muss man nicht einmal in der Nähe des Rauchwarnmelders sein. Geht der Alarm los, starten mit dem Konto verbundene Kameras automatisch die Aufzeichnung eines Notfallvideos.
Ein LED-Ring um den Knopf zeigt Aktivitäten an und dient auf Wunsch als sehr dezentes Nachtlicht, dass sanft aufleuchtet, wenn es Bewegung erkennt.
Der Vergleich mit einem herkömmlichen Rauchwarnmelder
Schneller Batteriewechsel
Normalerweise bemerkt man Rauchwarnmelder nur, wenn die Batterie zur Neige geht. Dann beginnen sie, in langen Abständen zu piepen, um auf sich aufmerksam zu machen. Bei uns im Haus beginnt dann erst einmal die Suche nach dem Ursprung des Tons. Kam er aus dem Keller? Von oben? Da zwischen den einzelnen kurzen Tönen diverse Sekunden vergehen, braucht man meist ein bis zwei Minuten, um den richtigen Rauchwarnmelder ausfindig zu machen. Am besten wechselt man aber gleich bei allen die Batterien, sonst muss man sich die nächsten Wochen immer wieder mal auf die Suche begeben. Der Vorteil bei Nest: Man sieht dank App sofort, welche Batterie gewechselt werden muss.
Fehlalarme sind kein Problem
Der Rauchwarnmelder an unserer Wohn- und Esszimmerdecke macht nicht nur bei nachlassender Batterie auf sich aufmerksam. Vor allem zur Raclettezeit sprengt er mit seinem nervtötendem Warnton gerne mal gemütliche Runden, wenn Rauchschwaden vom heißen Stein in seine Richtung driften. Nachdem das einige Male passiert ist, montiere ich ihn bei solchen Gelegenheiten vorsorglich ab. Beim Nest ist es nicht nötig, dazu auf den Stuhl zu steigen.
Nest Protect warnt auch vor Kohlenmonoxid
Kohlenmonoxid kann durch defekte Gasthermen, aber auch durch Kaminöfen freigesetzt werden. Da das Gas unsichtbare und geruchlos ist, außerdem die Atemwege nicht reizt, kommt es immer wieder mal zu Todesfällen. Ein Kohlenmonoxid-Detektor kann vor einem Ansteigen der CO-Konzentration warnen und so Leben schützen. Allerdings wird das nur in einem kleinen Teil der Haushalte relevant sein. Dort, wo Gasbrenner, Kaminöfen, Generatoren mit Verbrennungsmotoren oder Ähnliche Geräte betrieben werden.
Wenn ihr einen Rauchwarnmelder sucht, der mehr Raumklima- oder Luftgütesensoren eingebaut hat, dann solltet ihr euch den Bosch Twinguard anschauen.
Auspacken und Einrichten
Nest legt viel Wert darauf, dass seine Produkte möglichst einfach installiert werden können. Das ist auch beim Nest Protect der Fall. Die sechs AA-Lithium-Akkus sind bereits eingelegt. Man muss nur den Streifen herausziehen, der die Kontakte trennt.
Mit der kostenlosen Nest App scannt man den QR-Code, wählt den Ort, an dem Nest Protect installiert wird und loggt Rauchwarnmelder ins WLAN ein. Jetzt kann man noch einige Einstellungen vornehmen.
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Dann bringt man die Trägerplatte an. Ich habe nur eine Schraube mit einem vorhandenen Dübelloch verwendet. Wer keine fiesen Betondecken zu überwinden hat, kann auch alle vier beiliegenden Schrauben zur Befestigung verwenden. Den Rauchwarnmelder befestigt man dann mit einem Dreh über einen Bajonettverschluss an der Trägerplatte.
Zum Testen drückt man einmal auf den großen Knopf in der Mitte. Das folgende Video zeigt, wie so ein Test abläuft.
Der Ernstfall: Frank allein zu Haus
Nest liefert eine kleine Spraydose mit, damit man sein Nest Protect ohne echtes Feuer und echten Rauch sicher testen kann. Bevor ich allerdings dazu kam, das auszuprobieren, konnte ich die Funktion des Nest Protect in einem ungeplanten Ernstfall testen.
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Ich musste kochen. Ein Gericht, dass ich noch nie zubereitet hatte. Erschwerend kommt dazu, dass unser Ceranfeld ausgestauscht werden muss, da sich eine Platte nicht mehr an die Steuerung hält. auch wenn man auf kleine Hitze stellt, liefert sie volle Heizleistung. Während also der Knoblauch eben noch ganz weiß im Öl schimmerte, war er im nächsten Moment schon schwarz. Vom Nest ertönte ein sanfter Signalton und eine Stimme warnte, dass Rauch entdeckt worden wäre. Die Stimme wies mich darauf hin, dass gleich der Warnton erklingen würde. Und: „Der Warnton ist sehr laut“.
Ich stieg also auf den Stuhl und stoppte den Alarm, das ging schneller als das Aufrufen der App. Der beginnende Alarm wurde abgebrochen. Deutlich angenehmer als unser bisheriger Rauchwarnmelder, bei dem sofort der schrille Alarmton genervt hätte.
Peinlich, aber wahr: Der Alarm geht los
Fünf Minuten später höre ich dann doch noch, wie laut der Warnton ist. Denn der Alarm geht doch noch los, weil ich die Herdplatte noch immer unterschätze und auch die zweite Zehe im Topf sekundenschnell zu Asche verbrennt, während ich gerade eine Handvoll Erdnüsse hacke. Auch diesmal ist der Alarm schnell mit einem Druck auf den großen Knopf ausgestellt. (Im dritten Anlauf gelingt dann endlich auch das Anbraten und zum Schluss sogar das Gericht.)
Kein Alarm bleibt verborgen
Da meine Frau auch die Nachrichten der Nest-Geräte erhält, erscheint natürlich kurz nach dem Alarm eine besorgte WhatsApp-Nachricht auf meinem iPhone und ich muss mein Missgeschick gestehen. Das sind die Vor- und Nachteile der vernetzten Rauchmelder. Man bekommt den Alarm auch mit, wenn man gar nicht zu Hause ist. Außerdem ist die noch installierte Nest Cam automatisch losgegangen und hat sicherheitshalber mal ein Video von den Vorfällen gedreht. Es zeigt mich, wie ich gerade von der Entsorgung der verkohlten Überreste aus dem Gäste-WC komme. Den Link zum Video erhalte ich per E-Mail von Nest. Alles schon sehr durchdacht und ganz automatisch, wie man es von Nest erwarten kann.
Fazit: Komfort hat seinen Preis
Bisher habe ich mir nur selten über die Rauchwarnmelder in unserem Haus Gedanken gemacht. Wir haben einfach möglichst günstige verwendet und dort angebracht, wo es nötig war. Nur bei anstehendem Batteriewechsel schleicht man leicht genervt durch das Haus auf der Suche nach dem Ursprung des Piepens. Und natürlich, wenn mitten im netten Beisammensein ein schrilles Piepen die Konversationen übertönt, weil zu viel Rauch vom Raclette aufsteigt.
Nest Protect zeigt, dass ein Rauchwarnmelder viel mehr sein kann als nur ein simpler Detektor. Es ist wirklich komfortabel, vor dem eigentlichen Alarm gewarnt zu werden und auch direkt in der App ablesen zu können, in welchem Gerät die Batterien gerade schwächeln. Das ist sehr nett, aber in einem Haus oder einer Wohnung für eine große Familie ganz schön teuer. In unserer Doppelhaushälfte sind mindestens fünf Rauchwarnmelder nötig. Sechs oder sieben wären optimal. Ein Nest Protect kostet rund 110 Euro, ein ganz simpler Rauchwarnmelder ist schon für knapp 6 Euro zu haben. Und den Testsieger der Stiftung Warentest von 1/2016, den Rauchwarnmelder Ei 650 gibt’s bei Euronics schon für unter 30 Euro.
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