TRENDBLOG

Ikea Trådfri mit Philips Hue verbinden: Ärgernisse und wie ihr sie in den Griff bekommt

Die smarten Trådfri-Lampen von Ikea funktionieren auch mit dem Lichtsystem Philips Hue. Doch die Einrichtung ist unter Umständen keine spaßige. Mit diesen Tipps klappt es.

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 9. Januar 2018 und wurde zuletzt am 06. Januar 2021 aktualisiert sowie überarbeitet.

Wenn ihr eure Wohnung mit smarten LED-Leuchtmitteln ausstatten möchtet, kann das teuer werden. Gerne gesehen sind günstigere Alternativen zu Philips Hue, von denen es durchaus einige gibt. Seit geraumer Zeit lassen sich auch die Trådfri-Lampen von Ikea in bestehende Hue-Systeme integrieren. Der ZigBee-Standard macht’s möglich. Doch nach wie vor gibt’s einige Haken.

Trådfri mit Philips Hue verbinden: Gibt es noch Probleme?

2018 war es noch eine Herausforderung, Trådfri mit Hue zusammenzubringen, was sich dank allerlei Updates gravierend verbessert hat. Probleme und Schwierigkeiten bei der Installation und der alltäglichen Verwendung entstanden dadurch, dass die ersten Trådfri-Leuchten das Smart-Home-System von Signify gar nicht unterstützten und erst seit der Charge 1721 kompatibel sind. Für die alten Lampen waren Aktualisierungen nötig. Seit ungefähr dem Sommer 2018 verfügen alle verkauften Trådfri-Leuchtmittel über die aktuelle und nötige Firmware (mindestens 1.2.0).

Außerdem: Mittlerweile hat Ikea das eigene Smart-Home-Programm und die dazu passende, ehemals „Trådfri“ genannte App in „Home Smart“ umbenannt. Trådfri-Produkte bleiben allerdings erhältlich.

Die Charge-Nummer steht auf der Packung. (Foto: Sven Wernicke)

Solltet ihr, aus welchem Grund auch immer, ältere Trådfri-Leuchten erwerben, benötigt ihr noch einen ausschließlich bei Ikea erhältlichen Trådfri-Gateway, mit dem ihr die Firmware der Lampen auf den neuesten Stand bringen müsst. Dumm nur, dass dieses Gerät 20 Euro kostet. Dafür, dass ihr dieses ausschließlich zum Updaten braucht, ist das nicht ganz günstig.

Als ich mir eine Trådfri LED mit E27-Fassung zulegte und Hue diese nicht erkannte, begann für mich eine kleine Frust-Phase…

Ihr braucht einen Gateway, um ältere Lampen von Ikea zu aktualisieren. Unpraktisch. (Foto: Ikea)

Was tun, wenn Trådfri bei Philips Hue nicht erkannt wird?

Trådfri und Hue nutzen beide Zigbee (genauer Light Link), den wir euch hier im Blog schon vorgestellt haben. Theoretisch ist es also kein Aufwand, einfach und unkompliziert über diesen Funkstandard zu kommunizieren. Praktisch dagegen ist es nicht so simpel. Trotz aktueller Ikea-Leuchte half nur das  „Touchlink“-Feature. Bei dem muss sich die zu koppelnde Lampe in einem eingeschalteten Zustand maximal 30 Zentimeter von der Hue Bridge befinden. Bei einer LED mit E27-Fassung und der Bridge hinter dem Schrank in der Nähe des Routers war das schon eine Herausforderung.

Die App Hue Essentials ist wirklich hilfreich. (Foto: Screenshot)

Tatsächlich klappte aber genau das. Zuerst solltet ihr die Trådfri LED resetten (6x ein- und ausschalten), danach bringt ihr sie zur Hue Bridge. Sollte die Hue-App für iOS oder Android keine Trådfri entdecken, greift alternativ zur Anwendung Lamp Finder. Besser noch: Nehmt die Android-App Hue Essentials, mit der ihr zugleich eine ausführliche Einrichtung vornehmen könnt. Die offizielle Hue-App übernimmt sämtliche getätigten Einstellungen. Unter iOS ist iConnectHue eine große Empfehlung, auch wenn die App etwas kostet.

Immerhin: Nachdem ich meine Stehlampe aus dem Wohnzimmer ins Arbeitszimmer zur Hue Bridge geschleppt hatte und die Trådfri-LED in unmittelbare Nähe zum Leuchten bringen konnte, erfolgte die Registrierung. Seitdem ist sie ansprechbar und Teil meiner Hue-Installation.

Trådfri mit Hue läuft nicht perfekt

Funktioniert jetzt wenigstens alles? Seit geraumer Zeit klappt es mit erstellten Licht-Szenen, dem Wechsel zwischen diesen und dem Anpassen der Helligkeiten weitgehend (über die Hue-App!). Dafür waren weitere Updates (auch für die Hue Bridge) nötig, die vor allem mehr Stabilität bei der Verwendung im Alltag brachten. Trotzdem: Gegenüber meinen Hue-Leuchten wirken die Farbtemperaturen nicht ganz so überzeugend, von den dezenten Verzögerungen beim Ein- und Ausschalten ganz zu schweigen. Und manchmal hapert es an der grundlegenden Zuverlässigkeit.

Das nächste Mal doch besser wieder eine originale Hue-Lampe? (Foto: Signify)

Was generell wichtig zu wissen ist: Ohne Trådfri Gateway seid ihr nicht in der Lage, bereits vorhandene Ikea-LEDs auf den aktuellen Stand zu bringen. Entweder, ihr legt euch diese Peripherie ausschließlich zum Updaten zu (nicht die beste Idee), leiht sie euch ggf. von Freunden oder hofft darauf, beim Kauf neuer Lampen bereits aktuelle zu erwerben. Das ist jetzt, Anfang 2021, definitiv der Fall.

Andererseits spare ich mit Trådfri ordentlich Geld. Die Ikea-E27-Lampe ist beispielsweise erstaunlich hell und lässt sich auch über Hue mit Alexa, Google Assistant und Apple HomeKit steuern. In meinem Fall kommt ein auch bei Euronics.de verfügbarer Echo Dot zum Einsatz, der in der Küche ein altes Retro-Radio fit für Streaming und Sprachassistenten gemacht hat und eben das Licht kontrolliert.

Spannend sind weitere Lampen des Möbelherstellers, die es so von Signify nicht gibt. Unter anderem die attraktive Filament-Lampe oder den Trådfri-Treiber zum Anschluss herkömmlicher Ikea-Leuchtmittel. Zweitgenanntes Zubehör lässt sich nämlich praktischerweise auch mit der Hue Bridge koppeln.

Weitere Tipps für Trådfri-Lampen und Philips Hue

Wenn ihr mit Trådfri soweit zufrieden seid und euch höchstens über die kleinen Zickereien der LEDs stört, hier noch ein paar Tipps:

Themen auswählen - täglich frisch um 17 Uhr bei dir im Postfach

Die Firmware-Versionen der Trådfri-Lampen zeigt auch die offiziellen Hue-App an. Achtet darauf, dass diese (deutlich) höher als Version 1.2.0 sind. Solltet ihr die Möglichkeit haben, ein Trådfri-Gateway in die Hände zu bekommen, dann aktualisiert die Leuchten in unregelmäßigen Abständen. Ikea ist nach wie vor bemüht, Bugs und Ungereimtheiten zu entfernen.

Eine Empfehlung: Vielleicht doch bei Hue bleiben?

Gegenüber einer originalen Hue-Lampe spare ich im Einzelkauf einer Trådfri-LED (E27, Weißspektrum) mindestens 10 Euro. Das ist nicht gerade wenig, zweifelsohne. Zwar ärgerte ich mich 2018 sehr darüber, einen Abend mit der Installation beschäftigt gewesen zu sein, aber jetzt sieht die Situation schon besser aus. Zum Glück, denn auf diese Frickelei hätte ich echt keine Lust mehr.

Persönlich bin ich der Auffassung, dass die Trådfri-Lampen ein etwas anderes und nicht immer besseres Licht als die Originale von Signify bieten. Hier kommen die Leuchtmittel von Innr sehr viel näher an Philips Hue heran, sind ebenfalls billiger und sehr unkompliziert in euer Smart Home einzubinden.

Es könnte so einfach sein… (Foto: Sven Wernicke)

IKEA Floalt & weitere Lampen von IKEA Smart Home mit Philips Hue verbinden

Es gibt dennoch Gründe, die für Trådfri sprechen. Einer ist das kontinuierlich wachsende Angebot an Lösungen, die zum Beispiel eure Ikea-Möbel smarter machen. Und auch die lassen sich in euer Hue-Konzept einbinden. Dass das sehr viel besser geht als noch 2018, begrüße ich. Weniger schön finde ich es, dass der schwedische Konzern auch auf der eigenen Webseite kaum auf potenzielle Schwierigkeiten eingeht. Das ist sicher nicht im Interesse des Kunden.

So oder so funktioniert beispielsweise IKEA Floalt mit Philips Hue, ebenfalls über den erwähnten Treiber auch andere smarte Leuchten wie Omlopp, Irsta oder Ledberg.

Und möchtet ihr es möglichst unkompliziert, bleibt bei den Hue-Lampen. Werft einen Blick auf Bundles. Manchmal gibt’s beispielsweise die auch bei Euronics.de erhältlichen LED E27 White Ambiance-Leuchtmittel in Zweierpacks oder anderen Paketen – und dann schrumpft der Preisvorteil weiter, den Trådfri sonst bietet. Ansonsten lohnt es sich vielleicht auch, mal nach weiteren Lampen und Produkten Ausschau zu halten, die mit Philips Hue kompatibel sind. Das sind nämlich mehr, als ihr denkt.

Habt ihr Erfahrungen mit Trådfri und Philips Hue gesammelt? Schreibt sie gerne in den Kommentar-Bereich.

Die mobile Version verlassen