Eine kurze Keynote, aber die hatte es in sich: Google sucht mit dem „Hey Google“ Smart Home Summit den Schulterschluss zu anderen Unternehmen, Partnern genauso wie eigentlich Konkurrenten. Daneben gibt es einige neue Software-Spielereien.
Smart Home Entertainment Devices (SHED)
Google möchte mehr Geräte kompatibel für Voice Control mit dem Google Assistant machen. Dazu gehören auch Fernseher, Spielekonsolen wie die Xbox, Lichter und mehr. Um das möglich zu machen, arbeitet das Unternehmen mit verschiedenen Herstellern zusammen.
Dazu hat Google einen neuen Wecker für Smart Homes vorgestellt, das Gentle Wake-up Feature. Der menschliche Köper reagiert auf Tageslicht, wird entweder ohne Sonnenlicht müde oder mit Sonnenlicht wach. Darum soll der Wecker euch mithilfe von euren smarten Lampen im Schlafzimmer sanft wecken oder die richtige Atmosphäre schaffen, um euch sanft einschlafen zu lassen. Das Feature soll später dieses Jahr kommen.
Auch die Steuerung eurer Smart Home Devices via Smartphone möchte Google einfacher gestalten. Mit Android 11 bekommt ihr eine neue App mit dem klangvollen Namen Smart Home Controls. Wie der Name schon sagt, dient die App dazu, euer Smart Home per App zu steuern. Das bedeutet: Türen aufschließen, Lichter und ihre Helligkeit steuern oder die Temperatur im Haus regulieren.
Der Tech-Riese arbeitet also daran, euch neue Möglichkeiten zu liefern, um euer Smart Home zu steuern. Dazu möchte Google die Sprachsteuerung per Google Assistant in mehr und mehr Geräte integrieren.
Zuhause- und Auswärts-Routinen
Mit dem Smart Home Controls-Feature könnt ihr euch sogenannte Zuhause- und Auswärts-Routinen einrichten. Dabei erkennt das Smart Home, ob sich jemand gerade im Haus befindet oder nicht und ruft darauf basierend verschiedene programmierte Routinen ab. So kann das Smart Home zum Beispiel die Heizung und Lichter ausschalten, sowie den Staubsaugerroboter an die Arbeit schicken, wenn niemand zuhause ist.
Dabei könnt ihr aus verschiedenen programmierten Routinen auswählen oder eure eigenen Routinen erstellen.
Ist das der richtige Weg?
Insgesamt macht Google hier nichts, was wir nicht schon gesehen haben. Es gibt Apps für die Steuerung des Smart Homes, es gibt viele Devices mit Sprachsteuerung von verschiedenen Anbietern. Genauso gibt es bereits Wecker, die uns sanft wecken, und Routinen für das Smart Home.
Google möchte aber alle diese Dienste unter ein Dach bringen. So könntet ihr euer Smart Home mit einer App und einem Sprachassistenten komplett steuern. Die meisten Smart-Home-Lösungen bieten das bereits an, aber Google holt auch andere Unternehmen mit ins Boot, sodass ihr deren Produkte mit der gleichen App beziehungsweise Sprachsteuerung bedienen sollen könnt. Ihr seid also nicht an eine Marke gebunden, wodurch ihr Flexibilität beim Einkauf und für spätere Upgrades eures Smart Homes gewinnt.
Dass Google bereit ist mit anderen großen Playern am Markt zusammen zu arbeiten, zeigt auch das zweite heute vorgestellte Smart Home-Projekt.
Project Connected Home over IP
Das Projekt Connected Home over IP ist eine Arbeitsgruppe bestehend aus Google, Amazon, Apple, Huawei, Ikea, Samsung SmartThings und anderen Unternehmen. Ziel der Gruppe ist es, Smart Homes via IP-Protokoll zu vernetzen, um die Entwicklung von Smart Home-Geräten zu vereinfachen und deren Sicherheit zu gewährleisten.
Zusätzlich möchten die Unternehmen ihre Geräte untereinander kompatibel machen. Falls das Projekt ein Erfolg wird, müsstet ihr also nicht mehr darauf achten, welche Smart-Home-Lösung mit welchen Produkten kompatibel ist. Ihr könntet das Gerät kaufen, das euch am besten gefällt.
Weiter vereinfacht die Arbeitsgruppe auch die Steuerung. Ihr Ziel ist es, dass ihr für die Steuerung des Smart Homes die App und die Sprachsteuerung verwendet könnt, die euch am besten gefällt. Ihr könnt euch also mit Amazons Alexa, Apples Siri, dem Google Assistant oder anderen Sprachassistenten unterhalten und damit sämtliche Geräte im Haus bedienen.
Ob und wann das Projekt Realität wird, steht noch in den Sternen. Es wäre aber ein großer Schritt in Richtung kundenorientiertes Design des Smart Homes.
Zusammengefasst
Große Ankündigungen sind bei dem diesjährigen Smart Home Summit leider ausgeblieben. Es gab keine neue Hardware von Google und auch keine neuen Technologien, die wir sofort implementieren und ausprobieren können.
Trotzdem denke ich, dass Smart-Home-Enthusiasten sich auf eine strahlende Zukunft des schlauen Hauses vorbereiten können. Die Technik entwickelt sich stetig weiter mit größeren und kleineren Projekten. Vor allem das Projekt Connected Home over IP klingt vielversprechend. Die größten Unternehmen arbeiten dort an einer gemeinsamen Lösung, um die Smart-Home-Erfahrung für den Endkunden besser und unkomplizierter zu gestalten. Sollte das Projekt erfolgreich sein, stehen nicht mehr die Komplettlösungen für das Smart Home im Mittelpunkt, sondern die einzelnen Produkte. So sollte es sein.
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