Den Harmon Kardon Invoke hat Kollege Sven Wernicke heute bereits vorgestellt. Er sieht mehr wie ein Amazon Echo aus als wie ein Google Home. Doch es läuft weder Alexa noch der Google Assistant darauf, auch nicht Siri – sondern Cortana. Die Hardware erscheint wertig, ist aber nicht ganz so wichtig wie die Fähigkeit, Sprache korrekt zu verstehen. Sonst kommt es zu einem weiteren Mensch-Maschine-Missverständnis.
Zum dritten Mal schreiben wir heute über Cortana. Das war nicht so geplant, ist aber vielleicht ein Zeichen, dass neben Siri, Google Assistant und Alexa noch etwas passiert. Mit dem Home Hub, hinter dem Cortana steckt, soll auch der PC zum Sprachassistenten werden. Das bieten die anderen noch nicht.
Microsoft-Apps und Smart-Home-Steuerung
Home Hub wird mit einem größeren Update von Windows 10 auf den PC kommen, berichtet The Verge, voraussichtlich im September 2017. Außer einer schönen Preview lässt sich aber noch nicht viel sehen. Da Cortana bereits jetzt über das Mikrofon am PC angesprochen werden kann, stellt sich die Frage: Worin liegt der Unterschied?
Home Hub soll einen Familienmodus bringen, also wohl unterscheiden können, ob jemand spricht, der vor dem PC sitzt (und dort auch angemeldet ist). Oder ob die Stimme aus dem Hintergrund kommt. Der Bildschirm würde genutzt werden wie auf dem Amazon Echo Show. Informationen, die sich nicht so gut vorlesen lassen, werden angezeigt: die aktuelle Verkehrslage zum Beispiel.
Bis dahin soll Cortana auch lernen, das Smart Home zu steuern. Unter anderem sollen die smarten Lampen von Philips Hue angebunden werden. Der Home Hub wird aber nicht nur ein neues Interface für das Smart Home sein, sondern auch eine digitale Pinnwand für die ganze Familie. Dort werden dann Termine, Aufgaben und Notizen angezeigt – und was Microsoft sonst so an Apps macht.
Ganz gleich, was man von Microsoft-Apps wie Outlook, Wunderlist und Skype halten mag, der Home Hub bringt den Sprachassistanten in einen weiteren Raum der Wohnung. Für das Arbeitszimmer muss dann kein weiteres Gerät angeschafft werden. Ich wundere mich oft, dass Multiroom-Lautsprecher – anders als der Name vermuten lässt – meist auch nur in einem Zimmer stehen. Zumindest in meinem Freundeskreis.
Den PC am Arbeitsplatz einzubeziehen, halte ich deshalb für eine kluge Idee. In der Küche gibt es bereits einen Kühlschrank mit Alexa. Mit der Zeit, so meine Vermutung, werden noch weitere Smart-Home-Geräte lernen, mit uns zu sprechen: intelligente Türschlösser, Lampen und so weiter. Muss man aber nicht alles nutzen.
Bild: The Verge
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