Sicherheit ist eines der größten Themen des digitalen Zeitalters. Ob Cloud, Smartphone oder Email-Korrespondenz. Alles ist mit Passwörtern gesichert, doppelt und dreifach verschlüsselt. Alles? Nein, denn in punkto Datensicherheit vernachlässigen viele User Speichermedien wie USB-Sticks oder externe Festplatten.
Als Verbatim mir anbot, eine neue externe Festplatte mit Fingerabdrucksensor und 256-bit-Verschlüsselung zu testen, war mein Interesse groß. Seit einigen Jahren speichere ich meine wichtigsten Dokumente auf einem speziellen USB-Stick mit Verschlüsselung und Passwort-Entsperrung. Das Gerät ist nur unwesentlich größer als reguläre USB-Sticks. Doch die Passworteingabe ist fummelig und die Speichergröße mit 8 GB eher dürftig. Da musste es doch mehr geben!
Verbatims Fingerprint Secure Hard Drive protzt mit wahlweise 1 Terabyte oder satten 2 Terabyte. Das sind unabhängig der Sicherheitsfunktionen ordentliche Speichergrößen. Statt über eine Passworteingabe entsperrt ihr die Festplatte per Fingerabdruck. Der dafür zuständige Sensor liegt am unteren Ende der Platte, hinter einer Plastikabdeckung und nahe des USB-C-Anschlusses.
Modell | Verbatim Fingerprint Secure Hard Drive |
Festplattentyp | extern |
Maße und Gewicht | 126 x 81 x 16,5 mm; 156 Gramm (1 TB), 182 Gramm (2 TB) |
Speichergrößen | 1 TB oder 2 TB |
Konnektivität | USB-C 3.1, abwärtskompatibel zu älteren USB-Versionen, Adapter für USB-Adapter inklusive |
Besonderheiten | Fingerabdrucksensor, 256-bit-Verschlüsselung |
Software | Nero BackItUp Essentials 2017, VHD Formatter, VHD Info |
Verarbeitung: Leichtgewicht mit kleinen Macken
Gefertigt ist das Gehäuse der Festplatte mit einem Fingerabdrucksensor aus hochwertigem Kunststoff. Das hält das Gewicht der Festplatte niedrig. Ein echter Blickfang ist dabei das dominierende Wabenmuster. Das untere Viertel ist hingegen mit einer glatten Textur versehen. Eben dort befinden sich zwei LEDs, die den Verbindungsstatus anzeigen, und der mittig angebrachte Fingerabdrucksensor.
Dessen Verschluss ist die einzige Schwachstelle im Design. Zieht ihr die Abdeckung sanft herunter, verkeilt sie sich öfter. Mit festem Druck und schnellem Zug funktioniert der Mechanismus makellos. Was außerdem im direkten Vergleich mit anderen externen Festplatten auffällt, sind die nur geringfügig größeren Abmaße.
Ersteinrichtung: Simpel, aber mit Einschränkungen
Um die Verbatim-Festplatte nutzen zu können, müsst ihr sie zunächst einrichten. Dazu legt das Gerät ein virtuelles CD-Laufwerk an, auf welchem ihr die Einrichtungssoftware findet.
Habt ihr das Programm geöffnet, gebt ihr das im Handbuch befindliche Erstpasswort ein und fügt anschließend bis zu acht verschiedene Fingerabdrücke hinzu. Der Prozess ähnelt der Registrierung von Fingerabdrücken auf dem Smartphone. Ihr legt also den Finger mittig auf und rollt ihn nach links, rechts, oben und unten. Nach einigen Sekunden ist der Finger registriert. Ihr könnt diesem dann noch einen Namen geben und den Vorgang abschließen – oder weitere Abdrücke hinzufügen.
Als letzten Schritt müsst ihr noch das Passwort ändern. Belasst ihr es beim Erstpasswort, wirft euch die Verbatim-HDD bei jeder Neuverbindung in das Konfigurationsmenü zurück. Erst nach der Änderung ist die Festplatte endgültig einsatzbereit. Sie entsperrt zuverlässig nach einem Fingerabdruck binnen eines Sekundenbruchteils und damit ähnlich schnell wie aktuelle Top-Smartphones.
Performance: Sicherheit vor Geschwindigkeit
Das Fingerprint Secure Hard Drive gehört nicht zu den schnellsten externen Festplatten. Beim Kopieren mehrerer Testdateien von SSD auf die Verbatim-HDD maßen wir im Mittel 38 MB pro Sekunde, wenn wir USB 3.0 verwendeten. Der Wert liegt etwas unter der offiziellen Herstellerangabe. Die Geschwindigkeitseinbußen erklären sich jedoch leicht. Schließlich verschlüsselt das Gerät in Echtzeit alle eintrudelnden Daten mit einem 256-bit-Schlüssel. Damit dies zuverlässig klappt, drosselt die Festplatte die Übertragungsrate.
Versuche, die Daten über andere Rechner auszulesen, wehrte das Gerät konsequent ab. Die zwei LEDs auf der Oberseite zeigten an, dass die Festplatte verbunden war, aber noch nicht entsperrt. Erst nach dem Fingerabdruck zeigte sich die Verbatim-HDD im Laufwerksverzeichnis.
Nach etwa einer halben Stunde Inaktivität schaltet sich übrigens eine Sperre ein. Zur Nutzung müsst ihr dann wieder den Finger auflegen. Das ist sinnvoll gelöst für den Fall, dass ihr die Festplatte längere Zeit unbeaufsichtigt liegen lasst.
Software: Sinnvolle Dreingaben
Bereits auf der Festplatte vorinstalliert sind diverse Programme. Mit Nero BackItUp Essentials 2017 zieht ihr eine Sicherungskopie wichtiger Daten. Der VHD Formatter formatiert die Festplatte gründlichst. Die Anwendung VHD Info zeigt, welche Dateitypen sich auf eurer Platte tummeln.
Die Programme sind nette Dreingaben, aber nicht persistent gespeichert. Einmal gelöscht, sind sie auf ewig verloren. Zwar bietet Verbatim eine Softwarefunktion, diese Anwendungen auf einem anderen Speichermedium zu sichern. Ein separater Flashspeicher für diese Programme wäre sinnvoller gewesen.
Fazit: Exzellente Datensicherheit zu einem akzeptablen Preis
Eröffnen wir das Fazit mit der Preisgestaltung. Verbatim ruft für die kleine Version des Fingerprint Secure Hard Drive mit 1 TB etwa 130 Euro auf, die große 2-TB-Fassung kostet um die 160 Euro. Reguläre externe Festplatten gibt es für weit weniger. Diese sind sogar schneller als das Verbatim-Modell und wirken je nach Preislage und Hersteller dank Metallgehäusen wertiger.
Die Festplatte mit Fingerabdrucksensor punktet jedoch uneingeschränkt bei der Sicherheit. Von der durchdachten Erstinstallation über die 256-bit-Verschlüsselung bis zu den Software-Dreingaben ist das Produkt ein kompromissloses Sicherheitspaket für die dauerhafte Speicherung sensibler und wertvoller Daten.
Das Fingerprint Secure Hard Drive ist im Fachhandel erhältlich.
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