Windows-10-Lizenz: So kommst du jetzt noch dran

Microsoft stellt den Verkauf von Windows 10 ein. Ein Erwerb von Lizenzen ist zwar immer noch möglich, aber mit Schwierigkeiten verbunden.

Windows-10-Lizenz: So kommst du jetzt noch dran

Versprechen halten nicht immer ewig. Von Microsoft hieß es zum Start anno 2015, dass Windows 10 das letzte Betriebssystem sein würde. Doch dann kam einige Jahre später nicht nur Windows 11, sondern mittlerweile auch der deutlich geäußerte Wunsch des Unternehmens, dass du bitte auf Windows 11 umsteigen mögest. Du wirst Windows 10 noch eine ganze Weile weiter benutzen können, doch Microsoft hat den offiziellen Verkauf eingestellt. Allerdings gibt es weiterhin Möglichkeiten, wie du jetzt noch eine Windows-10-Lizenz erhältst. Du musst nur ein wenig aufpassen, dass du dir nichts Falsches andrehen lässt! Wir helfen dir.

Inhalt:

Windows-10-Lizenzen gebraucht kaufen? Das geht!

Einen Windows-10-Key bekommst du oft schon für wenige Euro im Netz, aber damit entstehen dir rechtliche Probleme, denn ein Key ist keine Lizenz (mehr dazu unten). Eine Windows-10-Lizenz muss also her! Und die kriegst du auch weiterhin auf ganz unterschiedlichen Wegen.

Zum einen wären da die wirklich seriösen Händler, die „gebrauchte“ Lizenzen mitsamt des Windows-Keys verkaufen. Beispielsweise Lizenzguru, die ihren Sitz in Düsseldorf haben und laut eigener Seite nicht nur die Schlüssel, sondern eben auch die Lizenz veräußern. Die kostet für Windows 10 etwa 15 Euro.

Gäbe es Probleme damit, hättest du einen deutschen Händler, den du im Zweifel haftbar machen könntest, dir eine Lizenz bereitzustellen.

Ein PC wird aufgeschraubt.
Alte PC-Hardware kommt oft mit einem Windows-Schlüssel samt Lizenz daher. (Foto: Pexels/ cottonbro studios)

Noch sicherer bist du unterwegs, wenn du gebrauchte, defekte (!) Hardware wie Laptops oder alte Rechner kaufst, die noch über einen Windows-Lizenzsticker mit Key oder auch eine Installations-DVD verfügen. Solche Rechner gibt es Unzählige im Netz, schon ab wenigen Euros.

Beim Gebrauchtkauf unterstützt dich das europäische Recht. Das sieht nämlich vor, dem Käufer gebrauchter Hardware auch die Software-Lizenz zu übertragen, wenn diese zum ursprünglichen Lieferumfang gehörte.

Im Gegensatz zum unzulässigen Verkauf billiger Windows-10-Keys erwirbst du ja die Hardware samt Lizenz und überträgst diese dann als Privatperson auf ein neues Gerät. Die Unterschiede zwischen Gebraucht-Lienz vom defekten Rechner und Billig-Key aus dem Netz sind minimal – juristisch gesehen bist du mit dem Gebrauchtgeräte-Kauf aber auf der sicheren Seite.

Und falls du dann doch zu Windows 11 wechseln möchtest, kannst du das dank Microsofts Kulanz in wenigen Schritten kostenfrei erledigen und sogar die zickigen Hardware-Anforderungen für Windows 11 umgehen.

Achtung: Ein Key ist keine Lizenz!

Produktschlüssel für Windows 10 gibt es noch in rauen Mengen. Abermillionen von Keys hat Microsoft an Hardware-Hersteller, Software-Unternehmen und andere Firmen übergeben, teils zum Bruchpreis des marktüblichen Wertes für eine „echte“ Lizenz, die Endbenutzer wie du und ich erwerben.

Microsoft Surface mit Windows 10
Viele ziehen Windows 10 der aktuellen Version 11 vor – ein kostenfreies Upgrade aufs aktuellste OS ist aber möglich. (Foto: Microsoft)

Für Windows 10 Pro bezahlst du auf der offiziellen Microsoft-Seite noch immer 259 Euro. Eine einfache Google-Suche bringt jedoch sofort preiswerte Schnäppchen auf den Schirm.

Keys für Windows 10 Pro gibt es ab knapp 4 Euro, auf bekannteren Software-Portalen auch für gut 15 Euro. Eine Ersparnis von bis zu 98,4 % gegenüber dem Microsoft-Preis!

Surfst du etwas weiter, fallen dir aber schnell die Wortverrenkungen auf. Von „Windows Key Licence“ ist da beispielsweise die Rede – oder auch von „Lizenzschlüsseln“. So gut wie nie steht in der Produktbeschreibung „Windows-Lizenz“.

Das hat einen einfachen Grund: Die Codes entsprechen den Produktschlüsseln, beinhalten aber keine Lizenz.

Microsoft verkauft Windows an viele Unternehmen in Lizenz-Paketen. Darin ist vertraglich festgehalten, wann das Unternehmen die Codes rausrücken darf. Etwa, wenn es einen PC oder Laptop verkaufen will. Ist Windows auf deinem neuen Rechner vorinstalliert, kommt das Betriebssystem durch diesen Deal auf die Festplatte.

Service-Unternehmen erhalten andere Lizenzbedingungen, etwa für die Umrüstung oder das Upgrade bestehender Arbeitsplätze. Verkauft nun ein solches Unternehmen seine Windows-Keys weiter, lässt sich das Produkt in der Regel aktivieren.

Ein solches Verhalten widerspricht aber dem zwischen Microsoft und dem Unternehmen geschlossenem Vertrag. Der Weiterverkauf ist schlicht unzulässig.

Rechtliche Hinweise aus einer eBay-Auktion zu Windows-10-Keys.
Insbesondere auf eBay boomt das Geschäft mit Win-10-Keys. Im Kleingedruckten findet sich dann der Hinweis, dass der Produktschlüssel eigentlich wertlos ist.

Im schlimmsten Fall könnte Microsoft eine solche Installation (nach vielen Wochen) aus der Ferne deaktivieren und zum legalen Kauf einer Endnutzer-Lizenz drängen. Die Händler wissen das übrigens und schreiben zur Absicherung oft ins Kleingedruckte, dass man faktisch einen wertlosen Key ohne Lizenz erhält. Gäbe es Probleme, erhielte man einfach Ersatz.

Ob das dann wirklich ein Key samt Lizenz oder ein Produktschlüssel für Mehrfachaktivierungen ist, ist für den Käufer unklar. Und die Händler interessiert es wegen der Dumping-Einkaufspreise nicht.

Zwar geht Microsoft recht entspannt mit der Thematik der billigen Windows-Keys um. Schließlich hilft eine Windows-Installation auch, den eigenen Edge-Browser zu etablieren und das eigene Office-Paket als Abo zu verkaufen.

In einigen wenigen Fällen berichten Key-Käufer allerdings von plötzlichen Deaktivierungen. Solche Einzelfälle sind dann ärgerlich, wenn es einen selbst trifft.

Windows 10: Ende einer Software-Ikone

Auf der offiziellen Windows-Produktseite ist das Verkaufsende von Windows 10 für den 31. Januar 2023 vorgesehen.

Microsofts Windows 10 Pro zum Kauf.
259 Euro für Windows 10? Microsoft ruft heftige Preise für das betagte Betriebssystem auf. (Mit Material von Microsoft)

Es gibt aber gute Gründe dafür, weiterhin auf Windows 10 zu setzen. Anders als sein Nachfolger hat es moderate Systemanforderungen und kommt auch ohne den heftig kritisierten TPM-2.0-Zwang aus.

Zudem garantiert Microsoft noch bis mindestens 10. Oktober 2025 Updates für das darbende Betriebssystem.

Und dann wäre da noch die Benutzerfreundlichkeit, die viele bei Windows 10 angenehmer empfinden als unter Win 11. Unter dem aktuellen System kannst du mit einigen Griffen das Look & Feel anpassen – aber ganz an das gewohnte Win 10 kommt es dennoch nicht heran.

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