Rant: Bin ich der einzige mit einem Android-Phone und einem Mac?

Dateien zwischen zwei beliebigen Geräten auszutauschen, wäre technisch kein Problem. Reell ist eine Katastrophe – das darf doch nicht sein!

Rant: Bin ich der einzige mit einem Android-Phone und einem Mac?

Wir schreiben das Jahr 2022. Die meisten Menschen dürfen ihr eigenes Smartphone mit zur Arbeit bringen. Die Glaubenskämpfe, was besser ist – Android oder iOS, macOS, Windows oder Linux – werden längst weitestgehend friedlich ausgefochten. Manch einer geht sogar so weit und sagt: zwischen einem iPhone Pro und den besten Android-Phones der Konkurrenz gäbe es doch eigentlich keinen nennenswerten Unterschied mehr.

Aber geht es darum, von einem Gerät zum anderen Daten zu übertragen, dann tun die Hersteller, als sei das Raketenwissenschaft. iPhone zu iPhone – geht problemlos, Android zu Android – dank Nearby Share mittlerweile ebenso. iPhone zu Mac oder das andere Traumpaar: Android zu Windows – ebenfalls einfach dank Lösungen wie AirDrop, Apple Integration oder die App „Ihr Smartphone“ unter Windows.

Aber Android zum Mac? Nein, das geht nicht! Wer kommt denn auf so eine absurde Idee?

Vor ein paar Monaten bin ich tatsächlich bei dieser Konfiguration gelandet: Ein MacBook Air M1 von 2020 und das Samsung Galaxy A53 aus diesem Jahr. Es ist wie immer: beide Geräte könnten natürlich noch besser sein, aber gefallen mir im Großen und Ganzen gut. Möchte ich aber meine Fotos vom Android-Gerät zum Mac übertragen, dann wird es abenteuerlich.

Denn beliebte Bordmittel wie Nearby Share oder AirDrop funktionieren hier nicht. Und Samsung, Google und Apple scheinen sich nach wie vor spinnefeind zu sein. Denn es wäre ein Leichtes für sie, eine Form der Datenübertragung einfach zu erlauben. Ist ja im Grunde nur WiFi Direct, kein Hexenwerk. Sie scheinen es nur nicht zu wollen.

Wer suchet, der findet auch was, aber keinen Idealzustand

Weil es das nicht gibt, habe ich es mit anderen Möglichkeiten versucht, von denen ich einige in meinem Beitrag über AirDrop für Android aufgelistet und gleich wieder verworfen habe. Denn die kosten monatlich Geld, sind langsam, kompliziert, erfordern die Cloud eines neugierigen Silicon-Valley-Riesen oder funktionieren schlicht nicht.

Android File Transfer etwa fällt in diese Kategorie. Der offizielle Google-Client, um Android-Phones via USB-Kabel an einen Mac anzuschließen, hat sein letztes Update im Oktober 2018 erhalten. Auf neueren macOS-Systemen wie Ventura stürzt dieses Programm mittlerweile in den meisten Fällen einfach ab.

Eine Zeitlang half ich mir mit Bluetooth weiter, was technisch tatsächlich möglich, aber sehr langsam ist. Es funktioniert mit einzelnen Bildern recht gut. Möchte ich ein ganzes Dutzend oder gar ein Video rüberschicken, würde das Minuten oder halbe Stunden dauern.

Sie liegen so dicht beieinander, aber sie verstehen sich nicht: Das Android-Phone Samsung A53 und das Apple MacBook Air M1

Mittlerweile habe ich zum Glück eine Lösung gefunden: Syncthing ist quelloffen, ein Client lässt sich auf einem Android-Phone ebenso installieren wie auf einem Mac. Einmal verbunden, kann ich in meinem WLAN schnell Dateien synchronisieren lassen oder von Hand übertragen. Abgesehen von einer etwas fummeligen Einrichtung funktioniert das bisher sehr gut. In einem Beitrag vor ein paar Tagen habe ich beschrieben, wie du Syncthing für Android und Mac installieren und Daten darüber austauschen kannst.

Aber noch viel, viel lieber wäre es mir, das würde einfach nativ ohne Hilfe einer im Hintergrund laufenden App funktionieren. Ich wünsche mir ein Nearby Share oder AirDrop für alle Systeme. Oder bin ich tatsächlich der einzige mit einem derartigen Problem, der einzige, der jemals Dateien von einem Android-Phone zu einem Mac übertragen wollte? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.

Wenn du Android- und Mac-Nutzer bist – oder iPhone- und Windows-Nutzer, das soll es ja auch geben – schreib mir in die Kommentare, wie du das Problem löst!

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7 Kommentare zu “Rant: Bin ich der einzige mit einem Android-Phone und einem Mac?

    1. Ich bin mir sicher, mit Synology geht einiges. Aber eigentlich wollte ich keine mehrere hundert Euro ausgeben, dauerhaft einen NAS-Server laufen haben und komplexe Software einrichten, nur um ein paar Bilder von einem Gerät zu einem anderen zu übertragen.

    1. Holla! Gerade mal kurz ausprobiert. Jetzt sitze ich hier beinahe ungläubig vor dem Rechner und staune, wie einfach das funktioniert. Genau das habe ich gesucht! Warum ist Flick nicht bekannter?!

    1. Ja, das stimmt schon, mache ich hin und wieder auch. Aber wenn du nicht alle deine Fotos von Google analysieren lassen willst (Google Fotos), wird’s eng. Google Drive geht im Prinzip, ich finde es aber zu Weilen etwas störrisch. Aus unerfindlichen Gründen dauert es manchmal Minuten oder länger, bis der Dienst die Bilder zum Download fertig „komprimiert“ hat. Da leidet ein wenig die Nutzerfreundlichkeit, aber ja, ansonsten hast du Recht: das ist ein gangbarer Weg.

  1. Danke, nun der nächste Schritt:
    mit iOS und ANDROID Geräten – strahlungsfrei — das Festnetz nutzen,
    direkt via Kabel zur FritzBox oder anderem Router: wer hat Erfahrung?

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