Qualcomm Snapdragon 660 & 630: Mittelklasse-Smartphones bald mit Highend-Funktionen

Mittelklasse-Smartphones werden immer besser und leistungsstärker. Mit einer neuen Chipgeneration präsentiert Qualcomm Premium-Funktionen für künftige Telefone aus dem niedrigeren Preissegment.

Qualcomm Snapdragon 660 & 630: Mittelklasse-Smartphones bald mit Highend-Funktionen
Snapdragon-Chips stecken in vielen Smartphones. (Foto: Qualcomm)

Das Unternehmen Qualcomm differenziert hauseigene Prozessoren recht eindeutig. Die Snapdragon-200-Reihe ist für Smartphones aus dem Einstiegssegment gedacht, die Snapdragon-400er siedeln sich in der unteren Mittelklasse an. Die Snapdragons der 800er-Serie entsprechen der absoluten Oberklasse. Und dazwischen? Da könnte man von der Premium-Mittelklasse sprechen. Diese erhält jetzt mit dem Snapdragon 660 und dem Snapdragon 630 zwei neue Varianten für Mobiltelefone, die in der 150-bis-350-Euro-Preisklasse angesiedelt sein dürften. Und genau das ist spannend, denn die neuen SoCs bieten einige Elemente aus dem bisherigen Highend-Segment.

Mit mehr Effizienz. (Foto: Qualcomm)
Mit mehr Effizienz. (Foto: Qualcomm)

Viel Power für die Mittelklasse: Snapdragon 660

Zwar mag der Snapdragon 660 gegenüber Qualcomms Spitzenchip Snapdragon 835 gerade bei der Performance abfallen, doch mit Kryo-260-Rechenkernen und dem Adreno-512-Grafikchip dürfte für ein mehr als ordentliches Tempo gesorgt sein. Eine Geschwindigkeitssteigerung um 30 Prozent gegenüber dem Vorgänger Snapdragon 653 wird versprochen. Das ist auch dem Herstellungsprozess, jetzt 14nm, zu verdanken. Und das hat eine sehr viel bessere Energieeffizienz zur Folge, genauer bis zu zwei Stunden länger telefonieren und bis zu 10 Stunden mehr spielen sollt ihr können. Oder anders gesagt: Schneller und zugleich stromsparender ist der Snapdragon 660.

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Der Snapdragon 630 verfügt über die gleichen Verbesserungen, er erhält allerdings eine wenige starke Grafikeinheit (Snapdragon 508), die Display-Auflösungen bis Full-HD (1080p) unterstützt. Der Snapdragon 660 dagegen setzt auf 2K bzw. QHD.

Und wenn es sein muss, sind Snapdragon 660 und Snapdragon 630 echte Arbeitstiere. Bis zu 8GB RAM können angesteuert werden, neu ist ebenfalls das X12-LTE-Modem (Cat-12) für bis zu 600 MBit/s im Downstream und 150 MBit/s im Upstream. Durch QuickCharge 4.0 lassen sich Smartphones mit den SoCs schneller aufladen, auch Bluetooth 5.0 wird unterstützt. Und WLAN MIMO (2×2) ist fest integriert.

Weitere Funktionen

Für Fotofreunde interessant: Der Snapdragon 660 unterstützt jetzt Dual-Kameras mit bis zu jeweils 16 Megapixel-Sensor. Der Qualcomm Hexagon 670 DSP mit Hexagon Vector Extension (HVX) ist ein Bestandteil des Chips. Dieser Signalprozessor übernimmt Bildberechnungen und unterstützt damit den Image Signal Processor. Kurz: Fotos werden schneller und besser verarbeitet.

Der Snapdragon 630 akzeptiert immerhin Dual-Kameras bis 13 Megapixel, auf den DSP wird aber verzichtet. Beide Chips unterstützen optional optische Zoom-Lösungen und eignen sich besser für Low-Light-Fotografie.

Erste Smartphones bald

Es mag alles etwas technisch klingen, aber die beiden Snapdragon-Chips verdeutlichen,  gerade beim Überfliegen der ausführlichen technischen Erläuterungen, was die Premium-Mittelklasse-Smartphones der sehr nahen Zukunft auszeichnen wird. Jede Menge Power, sparsam, Dual-Kameras, ggf. QHD-Displays, Schnelllade-Funktion, Bluetooth 5.0, modernste Fertigungsprozesse – und das zu Preisen weit von Spitzen-Mobiltelefonen entfernt. Verlockend. Und ab Ende Mai 2017 beginnt Qualcomm mit der Auslieferung der Chips an Smartphone-Produzenten. Gehen wir mal davon aus, dass ab Juli 2017 erste Smartphones in den Handel kommen könnten.

Ich persönlich bin sehr neugierig auf Ankündigungen der Hersteller und in welchen Preisregionen sich die Produkte ansiedeln werden. Fakt ist aber schon mal eines: Die Luft nach oben hin wird dünner. Für immer mehr Konsumenten dürfte sich die Frage stellen, wieso man sich ein Smartphone für 700 Euro und mehr zulegen sollte, wenn schon die Mittelklasse echt stark ist.

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