Vermutlich dürfte die Bezeichnung „evo“ einige potentielle Käufer irritieren. Handelt es sich also um eine Evolution des HTC 10? Nicht so recht, denn in manchen Bereichen ist das Telefon sogar schwächer. Beispielsweise verbaut der Hersteller einen Snapdragon 810 Octacore-Prozessor, der allen Anschein nach noch mit Hitzeproblemen zu kämpfen hat und dadurch bei großer Belastung die Leistung drosselt. Beim HTC 10 kommt dagegen der verbesserte Snapdragon 820 zum Einsatz. Im Alltag sollte das zwar nicht auffallen, die Entscheidung seitens HTC ist dennoch nicht nachvollziehbar. Ferner sinkt der Arbeitsspeicher von 4GB RAM (HTC 10) auf 3GB RAM (HTC 10 evo).
Was ist nun besser?
Aber es ist ja nicht alles „schlechter“. So wächst das evo geringfügig, schließlich wird ein 5,5 Zoll (HTC 10 besitzt 5,2 Zoll) großes Display mit einer Auflösung von 2560 x 1440 Pixel verbaut. Das Super LCD 3 mit einer Pixeldichte von 534ppi wird durch Gorilla Glass 5 geschützt. 32GB Flash-Speicher sind vorhanden, durch eine microSD-Karte kann dieser um 2TB erweitert werden.
Highlights sind sicherlich die Kameras. Die Haupt-Cam erhält einen Laser-Autofokus und einen optischen Bildstabilsator, ein Dual-LED-Blitz fehlt nicht. 4K und Slowmotion gehören zu einer Selbstverständlichkeit, genauso ein Pro-Modus mit der Option, RAW-Aufnahmen zu sichern. Die Frontkamera löst mit 8 Megapixeln aus. Ansonsten gibt’s Bluetooth 4.1, WLAN ac, NFC, 3200 mAh Akku und HTC BoomSound mit Adaptive Audio für ein besseres Klangerlebnis. Aber ein Kopfhörer-Ausgang existiert nicht mehr, ihr benötigt also ggf. neue Kopfhörer bzw. nutzt die mitgelieferten.
USB-Typ-C ist im HTC 10 evo standardmäßig der Anschluss, der auch nur USB 2.0 und QuickCharge 2.0 unterstützt. Das ist für ein neues Smartphone, das in der Oberklasse angesiedelt sein möchte, doch etwas schwach. Aktueller Standard ist QuickCharge 3.0, im kommenden Jahr soll QuickCharge 4.0 kommen. Immerhin wird ein Fingerabdrucksensor verbaut. Löblich wiederum: Android 7, die neueste Version des Google-Betriebssystems, ist vorinstalliert.
Schön anzusehen ist das HTC 10 evo zweifelsohne. Das Metallgehäuse ist geschützt vor Spritzwasser und Staub, eine Garantie bietet die IP57-Zertifizierung.
Lohnt sich das HTC 10 evo?
HTC kommuniziert noch keinen genauen Preis, aber es ist wohl von Summen knapp unter 600 Euro die Rede. Und das ist auch der Punkt: Letztlich reden wir hier über Hardware, die schon beim HTC One M9 Verwendung fand – und das ist ein Smartphone aus dem Jahr 2015. Verbessert wurden zwar Display, die Kameras und das Gehäuse, als exorbitant spannend empfinde ich dieses neue Modell nicht. Vor allem, weil das HTC 10 zwar etwas kleiner ist, aber schon seit vielen Monaten einen stärkeren Prozessor und mehr Arbeitsspeicher besitzt – und das mittlerweile zu einem günstigeren oder zumindest ähnlichen Preis.
Für wen das HTC 10 evo letztlich geeignet ist? Vor allem für anspruchsvolle Design-Liebhaber und Foto-Freunde. Mit einem niedrigeren Preis könnte der Hersteller die Attraktivität allerdings deutlich erhöhen.
Weitere Details – direkt auf der offiziellen Webseite.
Jetzt kommentieren!