Dansen von Gamers Gear hat ausnahmsweise mal keine Gaming-Hardware getestet. Er hat sich den Devolo Magic 2 next vorgenommen. Das ist ein Wifi-Extender mit Powerline-Technologie, die das Internet über euren Stromkreislauf weiterleitet. Wie das funktioniert und wie schnell das Internet damit ist, erzählt er euch im Video:
Der Devolo Magic 2 Wifi next kommt ins Spiel, wenn das WLAN vom Router nicht mehr ausreicht beziehungsweise das Signal zu schwach für bestimmte Räume im Haus ist. Mit der Powerline-Technik von Devolo verteilt ihr euer WLAN nämlich über das Stromnetz in alle Räume des Hauses.
Das System könnt ihr relativ einfach verstehen und installieren. Im Lieferumfang bekommt ihr einen LAN-Adapter, einen Wifi-Adapter, ein LAN-Kabel sowie einen Guide. Jetzt müsst ihr nur den LAN-Adapter in eine Steckdose stecken und diesen per LAN-Kabel mit eurem Router verbinden. Schon wird das Internet über eure Stromleitung übertragen. Im nächsten Schritt steckt ihr den Wifi-Adapter in eine Steckdose eurer Wahl, dort wo ihr das WLAN braucht. Idealerweise sollte diese Steckdose im gleichen Stromnetz wie der LAN-Adapter sein.
Der Wifi-Adapter erzeugt nun ein WLAN-Netzwerk dort, wo ihr ihn eingesteckt habt. In dieses Netzwerk könnt ihr euch mit einem Gerät eurer Wahl einloggen und schon kann es losgehen. Das Passwort findet ihr auf der Rückseite des Wifi-Adapters. Ganz einfach, oder?
Mögliche Probleme bei der Installation
Ganz so einfach ist es aber manchmal trotzdem nicht. Denn auch bei der Powerline-Technik können einige Probleme auftreten, die die Geschwindigkeit des Internets drosseln können oder im schlimmsten Fall wird erst gar keine Verbindung hergestellt.
Ihr solltet vermeiden, den Powerline-Adapter an einer Mehrfachsteckdose oder an einem Verlängerungskabel anzuschließen. Denn dadurch kann es zu Problemen mit anderen Geräten kommen, die in der Nähe des Adapters betrieben werden. Zusätzlich können Entstör- oder Überspannungsfilter der Steckdose die Geschwindigkeit drosseln.
Zusätzlich solltet ihr darauf achten, dass der LAN-Adapter und der Wifi-Adapter in der gleichen Phase des Stromnetzes angeschlossen sind. Dafür müsst ihr natürlich erst einmal wissen, wie viele Phasen ihr habt und welche Steckdose auf welcher Phase läuft. Das ist leider nicht immer ganz so einfach.
Ein Elektriker zum Beispiel kann die Phase durchmessen und euch sagen, auf welcher Phase die Steckdosen laufen. Falls ihr kein Elektriker seid, könnte der Stromzähler euch weiterhelfen. Habt ihr einen Wechselstromzähler, bedeutet das in der Regel, dass ihr nur eine Phase im ganzen Haus habt, was bedeutet, ihr könnt die Adapter in allen Steckdosen anschließen.
Habt ihr einen Drehstromzähler, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es bis zu drei Phasen in eurem Haus gibt. Jetzt herauszufinden welche Steckdose auf welcher Phase liegt, ist gar nicht so einfach und sollte von einem Fachmann gemacht werden. Falls ihr euch also nicht damit auskennt, fragt jemanden, der sich mit Elektrik auskennt und die Steckdosen für euch testet. Ansonsten probiert einfach aus, in welcher Steckdose ihr die beste Verbindung ohne Abbrüche bekommt.
Der Test
Unser Hardwaretester Dansen hat sich den Devolo Magic 2 Wifi next geschnappt und für euch ausprobiert. Laut Hersteller schafft das Devolo-Netzwerk eine Übertragungsrate von bis zu 2.400 Mbit/s. Dansens Internetleitung, mit der er das Gerät getestet hat, schafft 500 Mbit/s Download und 50 Mbit/s Upload. Theoretisch sollte er also in der Lage sein, seine Leitung mit dem Magic 2 voll auszunutzen.
Ohne den Magic 2 Wifi next, also nur mit seinem normalen Router, erreicht Dansen mit seinem Smartphone eine Geschwindigkeit von rund 250 Mbit/s im Download und 50 Mbit/s im Upload. Mit dem Magic 2 Wifi next installiert und verbunden kommt er mit seinem Smartphone auf Geschwindigkeiten von rund 130 Mbit Download und 25 Mbit Upload.
Im Vergleich zur direkten Verbindung mit dem Router hat er also einiges an Geschwindigkeit verloren. Das sollte eigentlich nicht so sein. Darum hat er bei Devolo nachgefragt. Scheinbar liegt der Geschwindigkeitsverlust daran, dass Dansen in einer Altbauwohnung getestet hat und die Stromleitungen dort dementsprechend älter sind, wodurch die Powerline-Technologie etwas an Geschwindigkeit einbüßt.
Abgesehen davon hatte er mit dem Wifi-Adapter stets ein stabiles Netzwerk, in dem er ungestört surfen konnte. Dazu hatte er auch mit der Drosselung immer noch ausreichend Bandbreite zum Surfen, YouTube-Videos schauen, Netflix-Serien schauen oder Online-Zocken. Das Devolo Magic 2 macht also auch mit der Drosselung durch alte Leitungen das, was es soll.
Devolo Magic 2 im Mesh-WLAN und die Software
Mit dem Magic 2 Wifi next könnt ihr außerdem ein Mesh-WLAN-Netzwerk erzeugen. Dazu schließt ihr, wie bei dem einfachen Netzwerk, den LAN-Adapter an euren Router an. Jetzt könnt ihr mehrere Wifi-Adapter im Haus verteilen. Jeder dieser Adapter erweitert das WLAN-Netzwerk, in das ihr euch einloggen könnt. So habt ihr überall im Haus eine starke Netzwerkverbindung. Natürlich müssen auch hier der LAN-Adapter und die Wifi-Adapter am gleichen Stromnetzwerk hängen.
Auch wenn es mehrere Wifi-Adapter sind, erstellen sie sozusagen ein großes, zusammenhängendes Netzwerk. Für euch hat das den Vorteil, dass ihr euch nur einmal einloggen müsst und dann immer mit dem Adapter verbunden werdet, der die stärkste Verbindung hat. So bekommt ihr stets eine starke Verbindung, wenn ihr euch durch das Haus oder Büro bewegt.
Neben der Hardware bietet Devolo auch eine Software, die ihr auf euer Smartphone herunterladen könnt, die Home Network App. Mit dieser könnt ihr sehen, welche Adapter sich in eurem Netzwerk befinden, oder ihr könnt die Adapter und Netzwerke umbenennen und deren Kennwörter ändern. Wir hätten uns etwas mehr Funktionalität gewünscht, wie eine Geschwindigkeitsdrosselung für bestimmte Adapter oder die Möglichkeit Adapter auszuschalten.
Fazit
Ich finde die Technik hinter dem Devolo Magic 2 Wifi next sehr spannend. Mit der Powerline-Technologie könnt ihr euer Internet über das Stromnetzwerk übertragen. Auch wenn es etwas schade ist, dass bei älteren Stromnetzwerken etwas von der Geschwindigkeit verloren geht, hat der Magic 2 Wifi next uns trotzdem ein stabiles WLAN-Netzwerk mit ausreichend Geschwindigkeit für Gaming und Büro beschert.
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Hallo Kay,
der Begriff „Stromnetzwerk“ ist leider nicht besonders präzise. Wichtig bei einer Powerline-Verbindung ist, dass die Adapter an derselben Phase im Drehstromnetz des Hauses bzw. der Wohnung hängen. Daran könnten auch Dansens Geschwindigkeitsprobleme liegen.
Je nachdem, wie gut die Beschriftung im Sicherungskasten ist, kann es allerdings schwierig sein, herauszufinden, an welcher Phase die jeweiligen Steckdosen angeschlossen sind. Wenn die Beschriftung nichts hergibt, kann man die Sicherungsautomaten in 3-er Schritten abzählen und hoffen, dass der Elektriker diese so angeschlossen hat, dass jeder 3. Automat wieder auf derselben Phase liegt. Nur dann hat man eine sichere galvanische Verbindung. Wenn der 2. Powerline-Adapter mit einer anderen Phase verbunden ist, kann die Verbindung vielleicht auch funktionieren, beruht dann aber auf Streu- oder Koppelungseffekten zwischen den 3 Phasen des Stromnetzes und ist damit alles andere als stabil. Es gibt auch sog. Phasenkoppler, die eine Hochfrequenzverbindung zwischen den Phasen herstellen sollen, mit so einem habe ich persönlich aber schlechte Erfahrungen (Ausfall, Kurzschluss) gemacht.
Hallo Wolfgang,
vielen Dank für die Informationen. Du hast recht, in dem Artikel ist es sehr allgemein gehalten und die Phasen finden gar keine Erwähnung. Ich werde mich noch weiter mit dem Thema befassen und den Artikel dementsprechend erweitern. Schließlich möchte ich, dass unsere Leser bestens informiert sind.
Liebe Grüße,
Kay
Die weitere Frage die sich mir stellt ist, ob ich diesen Devolo Magic 2 auch direkt per LAN – Kabel an den Router anschließen kann, wenn man zufällig eine LAN-Steckdose mit direkter Verbindung zum Router in der Nähe hat.