Auf der IFA 2022 hat Anker zwei neue Ladekabel und ein Ladegerät vorgestellt. So weit, so wenig berichtenswert. Das Besondere an den beiden Kabeln – einmal USB-C-zu-Lightning-Kabel und einmal USB-C-zu-USB-C-Kabel – aber sind die Materialien, aus denen sie hergestellt sind.
Das Plastik in den Kabeln besteht zu 40 Prozent aus biologischen Stoffen wie Maisstärke und Rübenzucker. Sie kommen in der Ummantelung des Kabels und des Anschlusses zum Einsatz. Den Einsatz solcher Materialien in elektrischem Zubehör sehen wir eher selten. Es ist aber eine willkommene Abwechslung.
Reiner Biokunststoff zeichnet sich dadurch aus, dass er biologisch abbaubar ist. Dieser Vorteil hat aber andererseits den Nachteil, dass er nicht lange haltbar ist, da er sich eben mit der Zeit abbaut. Darum werden solche Materialien hauptsächlich in Dingen eingesetzt, die nicht so lange halten müssen, wie zum Beispiel Verpackungen.
Anker setzt darum auf einen Anteil von 40 Prozent an Biokunststoff. So produziert der Hersteller teils biologisch, muss aber nicht auf die Langlebigkeit herkömmlichen Kunststoffes verzichten. Laut Anker halten die Bio-Kabel 20.000 Biegungen aus. Das hat das Unternehmen intern getestet.
Das Bio-Kabel hat aber auch seinen Preis. Die USC-C-Variante kostet 17,99 Euro für 90cm Länge (sehr kurz!) oder 19,99 Euro für 1,80m. Apple-Nutzer legen wie immer etwas mehr auf den Tisch, nämlich 19,99 Euro für ein Kabel 90 cm Länge oder 24,99 Euro für 1,80m. Letztere funktionieren natürlich mit einem iPhone 14 (Pro). Alle dieser neuen Anker-Kabel sind damit schon jeweils etwas teurer, als normale Ladekabel es für gewöhnlich sind.
Ein Ladegerät ist ebenfalls mit dabei
Passend zu den Ladekabeln hat Anker noch ein Ladegerät mit bis zu 30 Watt Ladeleistung vorgestellt. Auch das hat eine Besonderheit, denn es handelt sich um ein sogenanntes GaN-Ladekabel. GaN steht für Galliumnitrid und ist ein Halbleitermaterial, welches die besonders kompakte Bauweise ermöglicht.
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Das Ladegerät nennt sich Nano 3 und misst gerade einmal 28 x 28 x 35 Millimeter. Die US-Version ist sogar noch kleiner, da der US-amerikanische Steckertyp eingefahren werden kann. Das ist bei unseren Steckern nicht möglich.
Das Ladegerät soll sich selbst überwachen, damit es auf dem kleinen Raum nicht überhitzt. Es eignet sich dank des USB-C-Anschlusses für iPhones und Android-Smartphones gleichermaßen. Vorausgesetzt natürlich: das passende Ladekabel.
Titelbild: Anker
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In der zweiten Überschrift steht „Rückenzucker“ statt Rübenzucker 🙂
Na sowas… Da ist uns aber eine kreative Wortschöpfung gelungen. 😉 Danke dir für den Hinweis, wir haben’s korrigiert!
Das Problem mit Materialien aus Maisstärke und Rübenzucker ist wohl genau umgekehrt. Sie werden als kompostierbar beworben, zerfallen aber bei weitem nicht so gut und schnell, dass dies auf dem Komposthaufen im Garten geschehen würde. Nur in bestimmten Kompostieranlagen unter hohen Temperaturen. Das ist dann nicht so ökologisch, wie es das Wort „kompostierbar“ auf den ersten Blick scheinen lässt.
Noch ein Beispiel aus der Praxis: Ich hatte mal eine Schüssel aus Maisstärke, die regelmäßig in den Geschirrspüler wanderte, dort Wasser und 60 Grad ausgesetzt war, aber keinen Schaden nahm.
Servus Peter, aus Sicht der Umwelt hast du sicherlich recht. Wenn die Ummantelung meines Kabels sich nach und nach in Luft auflöst, ist das aber sicherlich nicht so gut für die Langlebigkeit. Ich würde sagen es kommt drauf an wo die Materialien eingesetzt werden.
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