Habt ihr schon einige Messenger ausprobiert, wird euch auch Allo zu Beginn nicht überraschen. Die App wird einmalig eingerichtet, Name und Profilbild sollen angegeben werden. Danach die gewohnte Ernüchterung: Niemand aus dem Freundeskreis ist bereits vertreten. Es heißt also, die Kumpels, Familienmitglieder, Partner einzuladen. Gruppenchats, Direkt-Konversationen – alles ist auch hier möglich. Sticker fehlen nicht, ebenfalls darf man bearbeitete Fotos verschicken. Praktisch: Touchgesten lassen euch die Schrift vergrößern.
Verschlüsselung ohne Komfortfunktionen
Wer auf „Nummer sicher“ gehen möchte, wird von Allo gewiss häufiger den Inkognito-Modus wählen, der auf eine End-to-End-Verschlüsselung setzt. Dieser lässt sich jederzeit aktivieren, nur dann besitzt man keinen Zugriff mehr auf die Eigenheiten des Assistenten, dem Hauptelement von Allo.
Bezogen auf den Komfort hat mich der intelligente Google Assistant von Allo überrascht. Der versteht zwar bisher nur die englische Sprache, doch ist er in der Lage, mit euch Konversationen zu führen. Braucht ihr Tipps, wollt etwas gegen Langeweile tun oder wollt Erinnerungen? Dank einer Anbindung zur Google-Suche und unterstützten Apps bzw. Inhalten auf dem Smartphone wird die künstliche Intelligenz sehr vielseitig. Sie bot mir sogar an, lustige Fotos zu präsentieren oder mit mir direkt im Chatfenster ein Spielchen zu wagen. Ideal, um sich die Zeit zu vertreiben – wenn gerade mal kein Freund bei Allo antworten mag.
Allo ist sogar in der Lage, auf Konversationen mit anderen Leuten einzugehen und zum Beispiel auf geplante Kinobesuche zu reagieren. Google mischt sich also in Unterhaltungen ein, um zu helfen. Irgendwie spannend. Und bei meinen ersten Versuchen klappte das schon recht gut. Etwas kurios sind die automatischen Antwort-Vorschläge, die vermutlich in Zukunft Gespräche deutlich beschleunigen könnten.
Die Zukunft?
Allo fühlt sich für mich wie eine Weiterführung des „OK Google“-Features an. Ein mittdenkender, virtueller Chatpartner dürfte auch beim Google-Lautsprecher Home Bestandteil sein. Mir unverständlich ist es nur, wieso man Allo so strikt von Duo trennt, obwohl doch beides gut zusammengepasst hätte. Andererseits gefällt der Messenger mit seiner simplen Oberfläche, die schnell verständlich ist und nicht mit überfrachteten Elementen nervt. Das macht den Einstieg leicht. Und vielleicht sogar den Umstieg für den einen oder anderen? Die Performance lässt auch nicht zu wünschen übrig.
https://youtu.be/VXEkoXgb4bI
Bald soll Allo einen deutschsprachigen Google Assistant erhalten. Bis dahin ist die App mit dem englischen „Helfer“ aber schon regulär verwendbar.
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