Heizdecken: Günstiger als Heizlüfter und Wärmflasche

Wozu die ganze Wohnung heizen, wenn du dich in eine Heizdecke kuscheln kannst? Die flauschigen Heizungen benötigen weniger Strom, als du glaubst.

Heizdecken: Günstiger als Heizlüfter und Wärmflasche
Foto: Medisana

Heizdecken erfreuen sich einer steigenden Beliebtheit – und das nicht nur bei älteren Menschen, die ohnehin schneller frieren. Ein naheliegender Grund ist, dass sie dich schnell und unkompliziert wärmen. Und genau dort, wo du es wünschst – nämlich an dir selbst. Keine Heizung aufdrehen, keinen Heizlüfter einschalten, kein Holz in den Ofen werfen. Schalter an, los geht’s. Tatsächlich sind Heizdecken moderner und besser als ihr Ruf. Andererseits können sie auch ein Stromfresser sein – weswegen du einige Dinge beachten solltest.

Inhalt:

Welche Vorteile bietet eine Heizdecke?

Vor allem im Winter gilt es, gezielt zu heizen. Die Heizung in Räumen aufzudrehen, in denen du dich nicht befindest, ist Quatsch. Zugleich ist es nicht effizient, wenn du nur für dich einen 25 Quadratmeter großen Raum erwärmst. Es ist daher durchaus von Vorteil, wenn du zum persönlichen Aufwärmen zu einer Decke greifst und es dir auf der Couch oder gar im Bett gemütlich machst. Da die Heizdecke zusätzlich zu einer normalen Decke noch Wärme produziert, gelangt sie direkt an deinen Körper. Hitze gibt die Decke also nicht an die Raumluft ab, die Energieverschwendung bleibt (verhältnismäßig) gering.

Eine Heizdecke ist flauschig, gemütlich und praktisch. (Foto: Medisana)
Eine Heizdecke ist flauschig, gemütlich und praktisch. (Foto: Medisana)

Die elektrischen Wärmespender bieten darüber hinaus weitere Vorzüge, die vor allem das Wohlbefinden steigern:

  • Wärme innerhalb nur weniger Minuten
  • Wunschtemperatur lässt sich individuell einstellen
  • Wärme hilft auch bei Muskelschmerzen und Verspannungen
  • In der Regel atmungsaktiv, gemütlich, weich und waschbar
  • Mit Schutzfunktionen für sicheren Betrieb versehen
  • Hohe Flexibilität – du benötigst nur eine Steckdose (oder Powerbank)
  • Im Gegensatz zu Heizlüftern geräuschloser Betrieb

Sinnvoll ist eine Heizdecke für dich, wenn du für dich einen Bedarf siehst. Du brauchst etwas zusätzliche Wärme auf dem Sofa? Eine Alternative zum Heizen eines kompletten Zimmers kannst du dir vorstellen? Wärmflasche und Heizlüfter kommen für dich nicht infrage? Mit einer Heizdecke könntest du richtig liegen.

Wie teuer ist eine Heizdecke pro Stunde – und im Vergleich?

Oft heißt es, eine Heizdecke sei ein Stromfresser. Doch das ist gar nicht mal der Fall – gerade im Vergleich zu manch anderen Lösungen zum Wärmen. Vor allem Radiatoren und Heizlüfter, die mit zum Beispiel 2.000 Watt für warme Räume sorgen, sind im längeren Betrieb sehr kostspielig.

Eine Heizdecke mit durchschnittlich 100 Watt kostet pro Stunde rund 4 Cent bei einem Strompreis von 39 Cent pro kWh. Zum Vergleich kommt ein Radiator mit einer 20-fachen Leistung auf bis zu 80 Cent im gleichen Zeitraum. Infrarotheizungen mit um die 1000 Watt liegen bei 40 Cent pro Stunde.

Auf einer niedrigeren Stufe kannst du noch mehr Geld sparen. (Foto: Medisana)
Auf einer niedrigeren Stufe kannst du noch mehr Geld sparen. (Foto: Medisana)

Berücksichtigen solltest du bei dem Vergleich: Eine Heizdecke ist zwar viel günstiger im Betrieb als ein zusätzlicher Heizlüfter oder Radiator, doch er erwärmt nur dich bzw. deinen Körper. Der Raum bleibt kühl. Du solltest ggf. noch regulär heizen – zumindest auf eine vertretbare Temperatur um 20 Grad Celsius.

Eine Heizdecke ist nicht für den Dauergebrauch ausgelegt. Meist ist sie zwei bis drei Stunden ununterbrochen eingeschaltet. Pro Monat kommst du damit bei einer Verwendung von drei Tagen pro Woche für je drei Stunden auf 1,44 Euro (Heizdecke mit 100 Watt, Strompreis von 39 Cent pro kWh).

Was sollte eine gute Heizdecke bieten?

Heizdecken bekommst du schon für unter 50 Euro. Auch in dieser Preisklasse erhältst du wichtige Basisfunktionen, die auf keinen Fall fehlen dürfen: der Überhitzungsschutz und die Abschaltautomatik. So vermeidest du potenzielle Gefahren.

Die meisten Einstellungen nimmst du bei einer Heizdecke an der Bedieneinheit vor. (Foto: Eta Shaggy)
Die meisten Einstellungen nimmst du bei einer Heizdecke an der Bedieneinheit vor. (Foto: Eta Shaggy)

Darüber hinaus sind weitere Aspekte empfehlenswert:

Wählbare Temperaturstufen: Wie warm soll’s sein? Die meisten Heizdecken verfügen über 3 bis 6 Stufen zum Einstellen der favorisierten Temperatur.

Material: Üblich ist Microfleece als weicher Überzug, aber auch Flanell oder Polyester können geeignet sein. Persönlich empfehle ich, auf ein Öko-Tex-100-Zertifikat zu achten. Das garantiert eine hohe Qualität des Stoffs.

Waschbar: Irgendwann muss jede Decke in die Waschmaschine. Achte beim Kauf darauf, dass sich deine Heizdecke waschen lässt. Dazu nimmst du häufig die Bedienelemente ab, die natürlich trocken bleiben sollten.

Gewicht und Maße: Die meisten Heizdecken wiegen zwischen 1,5 und 2,5 Kilogramm. Das hängt vorrangig von der eigentlichen Größe ab. Als praktisch erweisen sich Decken um die 160 cm x 130 cm bei rund 2 Kilogramm Gewicht. Möchtest du nicht allein unter der Decke kuscheln, darf’s auch ein Modell mit 200 cm x 150 cm sein. Zum Beispiel die Beurer HD 150 XXL. Doch 2,5 Kilogramm können zierlichere Menschen als unangenehm empfinden.

Die Beurer HD 150 XXL ist 200 cm x 150 cm groß. (Foto: Beurer)
Die Beurer HD 150 XXL ist 200 cm x 150 cm groß. (Foto: Beurer)

Wie viel Watt muss eine gute Heizdecke haben?

Wärme ist oftmals ein subjektives Gefühl – daher lässt sich schwer eine pauschale Empfehlung aussprechen, wie viel Watt eine gute Heizdecke haben sollte. Die Spannweite reicht von 80 Watt bis 200 Watt. Die Faustregel ist in der Tat: Mehr ist wärmer. Persönlich bin ich der Auffassung, dass das Mittelfeld nicht nur ausreichend, sondern ideal ist. Heizdecken zwischen 100 und 120 Watt verbrauchen nicht übermäßig viel Energie, auch sind Verbrennungen aufgrund zu hoch eingestellter Temperatur unwahrscheinlicher.

Die Beurer UB 30 besitzt nur 50 Watt, was für Frostbeulen etwas wenig sein könnte. (Foto: Beurer)
Die Beurer UB 30 schafft nur 50 Watt, was für Frostbeulen etwas wenig sein könnte. (Foto: Beurer)

Frostbeulen entscheiden sich für ein Modell mit 150 Watt und mehr, aber auch hier ist Vorsicht geboten. Achte bei einer solchen Heizdecke darauf, dass sich die Temperaturen in mehreren Stufen anpassen lassen.

Sind Heizdecken mit Akku und USB-Anschluss sinnvoll?

In der Regel benötigst du für deine neue Heizdecke eine Steckdose in der Nähe. Doch mittlerweile sind moderne Varianten mit einem integrierten Akku (meist eine Powerbank) oder USB-Anschlüssen zum Verbinden mit einer Powerbank erhältlich.

Hersteller wie Stoov integrieren Akkus direkt in die Heizdecke. (Foto: Stoov)
Hersteller wie Stoov integrieren Akkus direkt in die Heizdecke. (Foto: Stoov)

Die große Frage, die sich stellt: Welchen Vorteil bringen diese Ansätze? Denn in der Regel bist du mit deiner Heizdecke nicht unterwegs, du lümmelst dich auf der Couch oder hast dich auf dem Sessel zugedeckt. Eine Powerbank oder ein Akku versprechen dir Mobilität, die du bei einem solchen Produkt in den seltensten Fällen benötigst. Auch, weil die Heizdecke alleine bereits fast zwei Kilogramm wiegt.

Einzig bei kleinen Heizdecken, zum Beispiel für die Beine beim Sitzen im Büro, oder für Poncho-Lösungen, kann eine Variante ohne zusätzliche Kabel praktisch sein. Trotzdem: Sie sind im Verhältnis viel teurer, die Akkulaufzeit beträgt meist auch nur zwei, drei Stunden.

Tipp:

Heizdecken mit regulärem Stromanschluss speichern Wärme eine gewisse Zeit und geben diese nach und nach ab, auch wenn du sie bereits vom Netz getrennt hast. Das sollte genügen, um mit der Decke vom Wohnzimmer zur Küche zu gehen, um dir eine Limo aus dem Kühlschrank zu holen…

Was sollte ich bei der Verwendung beachten?

Eine Heizdecke ist ein elektrisches Gerät – und als solches musst du es pfleglich behandeln. Trotz Abschaltautomatik und Überspannungsschutz solltest du unbedingt beachten:

Es ist wichtig, dass du die Heizdecke pfleglich behandelst. (Foto: Beurer)
Es ist wichtig, dass du die Heizdecke pfleglich behandelst. (Foto: Beurer)

Nicht drauflegen: Wenn es ein Hersteller nicht explizit angibt, ist eine Heizdecke zum Zudecken gedacht – nicht zum Drauflegen! Damit könntest du die Elektronik im Inneren beschädigen.

Nicht im Betrieb einschlafen: Zu deinem eigenen Schutz solltest du nicht mit eingeschalteter Decke und Verbindung zur Steckdose einschlafen. Eine Abschaltautomatik verhindert zwar den dauerhaften Betrieb, dennoch kann es zu Verbrennungen oder Fehlern an der Technik kommen. Und dann wird eine Heizdecke zur Gefahr.

Darf nicht feucht werden: Du kennst das sicher: Ein feuchter Topflappen führt trotzdem zu Verbrennungen, wenn du mit diesem einen heißen Kochtopf anfasst. Ähnlich verhält es sich mit einer feuchten Heizdecke. Die Decke erhitzt das Wasser – das Resultat sind Verbrühungen auf der Haut. Sollte die Heizdecke mal nass werden, lass sie bis zur nächsten Verwendung ausgiebig trocknen.

Nicht unbeaufsichtigt lassen: Eine Selbstverständlichkeit, klar! Aber vermeide es auch, die Decke ohne deine Anwesenheit vorzuwärmen. Ohnehin werden ausreichend leistungsstarke Heizdecken sehr schnell warm – Vorheizen ist nicht nötig und kostet unnötig Energie.

Was ist der Unterschied zwischen Heizdecke und Wärmeunterbett?

Eine Heizdecke ist zum Zudecken gedacht, ein Wärmeunterbett legst du zwischen Matratze und Bettlaken – sie wärmt also von unten nach oben. Diese ist allerdings auch darauf ausgelegt, dass du dich auf sie legen kannst. Eine Heizdecke solltest du dafür auf keinen Fall verwenden.

Was ist besser – Wärmflasche oder Heizdecke?

Erstaunlich, aber wahr: Die gute, alte Wärmflasche bietet zwar langanhaltende Wärme unter der Decke oder im Bett, aber sie verbraucht viel Energie. Das Kochen eines Liters Wasser zum Befüllen der Flasche kostet durchschnittlich 5 Cent (1200 Watt Wasserkocher, 39 Cent/kWh) – dafür kannst du eine Heizdecke über eine Stunde betreiben. Dennoch sind die Anschaffungskosten einer Wärmflasche niedriger als die einer Heizdecke.

Beliebt sind auch elektrische Wärmflaschen. Die brauchen allerdings auch 10 Minuten, bis sie auf 65 Grad erhitzt sind. (Foto: Unold)
Beliebt sind auch elektrische Wärmflaschen. Die brauchen allerdings auch 10 Minuten, bis sie auf 65 Grad erhitzt sind. (Foto: Unold)

Letztlich aber entscheidet der Geschmack und die persönlichen Vorlieben. Auch Kirschkernkissen, teils sogar mit elektrischer Heizfunktion, erfreuen sich steigender Beliebtheit. Am Schluss zählt, was dir am meist guttut – bezogen auf die Energiekosten ist die Wärmflasche allerdings nicht mal so günstig.

Neue Beiträge abonnieren!

Täglich frisch um 17 Uhr im Postfach

Themenauswahl

Änderungen jederzeit über die Abo-Verwaltung möglich – weitere Themen verfügbar

Jetzt kommentieren!

Schreibe einen Kommentar

*
*
Bitte nimm Kenntnis von unseren Datenschutzhinweisen.