Ein technisches Gerät soll nicht zu viel bieten? Gerade bezogen auf elektrische Zahnbürsten für Kinder ist es in der Regel nicht nötig, wenn Kids zahllose Funktionen, Modi und Bürstenaufsätze für weißere Zähne erhalten. Das ist für Erwachsene spannender und vor allem nützlicher.
Kinder dagegen brauchen etwas, was sie eigenständig nutzen können und was schnell einsatzbereit und robust ist. Daher sind elektrische Zahnbürsten aus dem Einstiegssegment oftmals ausreichend. Aber: Etwas „Spielerei“ kann vielleicht den einen oder anderen Zahnputzmuffel überzeugen…
- Wie alt sollte mein Kind sein?
- Elektrische Zahnbürste für den Einstieg
- Zahnbürste in Spielzeug verwandeln
- Schallzahnbürsten für Kinder
- Elektrische Zahnbürsten für Teenager
- Brauchen Kinder eine elektrische Zahnbürste?
Wie alt sollte mein Kind für eine elektrische Zahnbürste sein?
Meine Tochter ist mittlerweile dreieinhalb Jahre alt – also alt genug für ihre eigene elektrische Zahnbürste. Das Interesse kam bei ihr von allein: Ich selbst nutze eine smarte elektrische Zahnbürste von Philips, die beim gemeinsamen Putzen am Morgen die Neugierde meines Kindes weckte. Und irgendwann meinte sie, auch eine solche haben zu wollen. Die bekam sie dann zu Weihnachten.
Nach einer kleinen Ausprobierphase, bei der sie die Zahnbürste gar nicht einschalten wollte, fand sie recht schnell Gefallen an dem Konzept und putzt seitdem viel intensiver mit der elektrischen Variante als mit der klassischen Zahnbürste ohne Akku und Motor. Die Wahl fiel übrigens auf die Oral-B Kids, die im niedrigen Preissegment angesiedelt ist.
Ab welchem Alter sind elektrische Zahnbürsten für Kinder geeignet? Meiner Auffassung nach sollte der Nachwuchs mindestens drei Jahre alt sein. Denn dann ist er physisch und psychisch soweit in der Lage, mit einer solchen Bürste umzugehen, die relativ schwere Bürste längere Zeit in der Hand zu halten und die Funktionsweise zu verinnerlichen.
Für jüngere Kids (deutlich unter 3 Jahre) halte ich einen solchen elektrischen Helfer im Bad für ungeeignet. Das produziert unter Umständen auch unnötigen Stress bei den Eltern. Wartet also im Zweifel etwas, bis das Kind dafür bereit ist und ein Eigeninteresse entwickelt.
Sinnvoller Einstieg: Elektrische Zahnbürsten ohne Schnickschnack
Die Oral-B Kids für deutlich unter 30 Euro ist ein guter Einstieg für kleine Kinder um und ab 3 Jahren. Zwar handelt es sich „nur“ um eine klassische elektrische Zahnbürste mit einem runden, rotierenden Bürstenkopf, doch dieser eignet sich bestens für kleine Münder. Und was man nicht unterschätzen sollte: Kinder könnten Schallzahnbürsten als unangenehm empfinden.
Die Oral-B Kids und vergleichbare Vertreter verfügen in der Regel über ein, zwei Modi für unterschiedliche Stärken und Individualisierungsoptionen mit Stickern. Nicht spektakulär, aber zweckmäßig und fürs gute Zähneputzen absolut ausreichend.
Entscheidend sind einige Aspekte:
- Achtet auf einen wiederaufladbaren Akku. Einfache elektrische Zahnbürsten mit Batterien müssen nicht sein.
- Die Bürstenköpfe sollen sich einfach wechseln lassen und regulär erhältlich sein.
- Die elektrische Zahnbürste sollte sich auch ohne Hilfe der Eltern von Kindern bedienen lassen.
- Stabile Bauweise – damit die Zahnbürste auch einen Fall auf Fliesen überlebt.
- Ein gummierter, genoppter Griff ist sinnvoll, damit die Bürste bei Nässe nicht aus den Händen rutscht.
Gerade wenn’s um die erste Zahnbürste geht, solltet ihr nicht unnötig viel Geld investieren. Denn immer noch besteht das Risiko, dass das eigene Kind das Gerät ablehnt. Eltern kennen das.
Herkömmliche Zahnbürste in Spielzeug verwandeln
Einen unkonventionellen Ansatz verfolgt der Hersteller Playbrush mit seiner Playbrush Smart. Das ist ein Aufsatz für herkömmliche Zahnbürsten, der allerlei Sensoren und ein Bluetooth-Modul enthält. So verwandelt ihr eine Bürste in ein smartes Gadget zum Erlernen richtiger Putzgewohnheiten in Form von Spielen. Die bekommen Sohn oder Tochter auf dem Smartphone oder Tablet (der Eltern) präsentiert.
Ob so etwas nötig ist? Das müssen Mama und/oder Papa entscheiden. Doch gerade dann, wenn das Zähneputzen ein echtes Problem für die Kinder darstellt, kann solch eine Erweiterung hilfreich sein.
Für steigende Ansprüche: Schallzahnbürsten für ältere Kinder
Für älter werdende Kinder gibt es längst „coole“ Zahnbürsten mit allen erdenklichen Spielereien. Hersteller geben Ultraschall-Zahnbürsten für Kids ab 3 Jahren an, persönlich würde ich zu diesen wohl erst bei einem 6-jährigen Kind greifen bzw. vielleicht erst dann, wenn die zweiten Zähne da sind. Aber auch das ist eine individuelle Entscheidung.
Ultraschall-Zahnbürsten besitzen zweifelsohne Vorzüge. Sie schonen das Zahnfleisch und säubern die Beißerchen intensiver – und das bei einem geringeren „Kraftaufwand“ beim Putzen.
Die Bürsten für etwas ältere Kinder verfügen über weitere praktische oder verspielte Elemente, darunter:
- Drucksensor bzw. Andruckkontrolle helfen dabei, das Zahnfleisch nicht zu schädigen und Kindern so zu helfen, behutsamer zu putzen.
- Integrierte Timer verdeutlichen ohne zusätzliche Anzeigen, wie lange Kinder putzen sollten.
- Vorhandene Bluetooth-Module erlauben eine Verbindung zum Smartphone und Spielen oder Hilfs-Apps.
- Die meisten Zahnbürsten lassen sich durch Aufkleber individualisieren.
Für etwas gehobenere Ansprüche empfehlen sich Lösungen wie die Philips Sonicare for Kids, die Playbrush Smart Sonic oder die umweltfreundliche Happybrush Eco Vibe 3 Junior. Ohne Schall, aber sonst ähnlich ausgestattet und bestens geeignet, ist die Oral-B Junior.
Tipp: Die Bürstenköpfe für Ultraschall-Zahnbürsten sind generell kostspieliger als die Köpfe für rotierende elektrische Zahnbürsten. Das solltet ihr beim Kauf ggf. auch berücksichtigen.
Elektrische Zahnbürsten für Teenager
Ab 12 Jahren können Eltern im Grunde zu elektrischen Zahnbürsten für Erwachsene greifen. Aber auch für Teenager sind spezielle Angebote erhältlich, darunter die Oral-B Teen. Besonderes Merkmal: Sie verspricht eine optimale Reinigung auch bei festsitzenden Zahnspangen. Darüber hinaus gibt’s verschiedene Bürstenköpfe, Modi und eine Bluetooth-Anbindung für Spiele oder zum Optimieren des eigenen Putzverhaltens.
Für Teenager eignen sich im Grunde alle elektrischen Zahnbürsten, die auch die Eltern nutzen würden. Hier ist es höchstens bedauerlich, dass die meisten Hersteller nur wenige Farboptionen anbieten. Abgesehen von Schwarz, Weiß, Rosa, Rot und Blau sind nur selten mal kreativere Optionen verfügbar.
Andererseits erhalten Teenager im Bereich der Erwachsenen-Zahnbürsten die größte Funktionsvielfalt. Es muss nicht zwingend eine smarte elektrische Zahnbürste sein, empfehlenswert sind allerdings diese Elemente:
- Leistungsstarker Akku, der 1-2x im Monat geladen werden muss.
- Mehrere Intensitäten für ein individuelles Putzen.
- Andruckkontrolle für Schutz des Zahnfleischs.
- Empfehlenswert: Ultraschall-Technologie.
Brauchen Kinder eine elektrische Zahnbürste?
Die Frage, ob Kinder wirklich eine elektrische Zahnbürste benötigen, sollten Eltern gemeinsam mit ihren Sprösslingen beantworten. Unter Umständen kann es sich lohnen, den Kinderzahnarzt zu konsultieren. Fakt ist: Auch schon für die Kleinen ist eine optimale Zahnreinigung wichtig und empfehlenswert. Elektrische Zahnbürsten erleichtern es, richtig und lange genug zu putzen – und das kann man mit einer hübschen Zahnbürste oder gar smarten Elementen (Spiele, Tipps etc.) zusätzlich fördern.
Für ältere Kinder sind Ultraschall-Zahnbürsten ratsam, da diese noch schonender und zugleich besser Zähne pflegen. Für den Einstieg tun es in den ersten Jahren aber wirklich qualitativ gute oszillierende Zahnbürsten ab 20-30 Euro. Die sind auch schon um Längen der „manuellen“ Zahnbürste überlegen.
Nicht empfehlenswert ist es dagegen, in der Familie eine elektrische Zahnbürste zu teilen.
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