DreameBot L20 Ultra im Test: Beeindruckender Saug-Wisch-Roboter

Der DreameBot L20 Ultra ist nicht perfekt. Trotzdem macht der mächtige Saug-Wisch-Roboter von Dreame einen tollen Job und imponiert mit sinnvollen Funktionen.

DreameBot L20 Ultra im Test: Beeindruckender Saug-Wisch-Roboter
Foto: Sven Wernicke

Privat benutze ich seit Jahren den Roboter eines anderen Herstellers, mit dem ich an und für sich zufrieden war. Doch in manchen Bereichen ist er kaum zu gebrauchen, allen voran beim Wischen. Er zieht einen Lappen hinter sich her – bei gröberen Verschmutzungen bringt das nichts. Nach einem ausgiebigen Test des DreameBot L20 Ultra weiß ich nun: In den letzten drei Jahren haben solche Saug-Wisch-Roboter eine unglaubliche Entwicklung gemacht – in allen Bereichen! Mein alter Bot fühlt sich im Vergleich wie eine Maschine aus dem 19. Jahrhundert an, während der L20 Ultra mit modernster Funktionsvielfalt protzt. Und auch ordentlich wischen kann.

Inhalt:

Das Wichtigste in Kürze

  • Der DreameBot L20 Ultra ist ein Saug-Wisch-Roboter aus der Premium-Klasse mit einem großen Funktionsumfang.
  • Besonders stark ist er beim Wischen. Zudem bietet er viele Automatisierungs- und Komfort-Optionen zum Erleichtern des Alltags.
  • Nachteile sind die „nur“ gute Saugleistung, der große Platzbedarf und die hohe Lautstärke.
  • Im Praxistest überzeugt der DreameBot L20 Ultra auf ganzer Linie.

Das bietet der DreameBot L20 Ultra

Zugegeben: Der Vergleich zwischen dem „alten“ Staubsauger-Roboter und dem neuen DreameBot L20 Ultra ist nicht fair, denn die beiden Roboter waren bzw. sind in unterschiedlichen Preisklassen angesiedelt. Der Bot von Dreame bewegt sich in der Premium-Liga und verfügt über eine vollautomatische Basisstation, die weit mehr kann als „nur“ den L20 Ultra aufzuladen.

Der Saug-Wisch-Roboter selbst ist das Herzstück des Systems. Er kann zwar nur recht wenig Wasser zum Wischen aufnehmen, aber „Defizite“ wie diese gleicht besagte Basisstation aus.

Technische Daten DreameBot L20 Ultra

Akku:6.400 mAh
Ladedauer: maximal 210 Minuten
Saugdauer: maximal: 260 Minuten
Wischen & Saugen: maximal 180 Minuten (im Quiet-Modus)
Maße:350 x 350 x 103,8 mm
Gewicht:4,3 Kilogramm
Saugleistung:7000 pa
Lautstärke:Mindestens 63 dB(A)
Volumen Staubbehälter:300 ml
Volumen Wassertank:80 ml
Schwellenüberschreitung:2 cm

Dank des Laserdistanz-Sensors (LDS) vermisst der L20 Ultra in Echtzeit deine Wohnung und kann präzise navigieren. Kreuzlaser-Technologie sowie strukturiertes Licht mit LED-Unterstützung erlauben eine Erkennung von Hindernissen – unabhängig von den aktuellen Lichtverhältnissen im Raum. Bei Bedarf schaltet der Roboter selbständig seine zwei LED-Lampen ein, um Objekte wahrzunehmen. Über 55 Objektarten erkennt der L20 Ultra laut Dreame selbständig. Nettes Gimmick: Schalte auf Wunsch die integrierte Kamera via Smartphone ein, um nicht nur selbst durch die Wohnung zu fahren, sondern die eigenen vier Wände auch aus einer neuen Perspektive zu sehen.

Das macht schon Spaß: Fahre mit deinem Roboter durch die Wohnung und beobachte das Geschehen dank der Kamera. (Foto: Sven Wernicke)
Das macht schon Spaß: Fahre mit deinem Roboter durch die Wohnung und beobachte das Geschehen dank der Kamera. (Foto: Sven Wernicke)

Weitere technische Besonderheiten des L20 Ultra sind die automatische Teppicherkennung dank Ultraschall, zwei rotierende Wischmopps und Unterstützung von Sprachassistenten (Siri, Alexa, Google Assistant). Außerdem ist der L20 Ultra in der Lage, Schwellen bis 2 Zentimeter Höhe zu überfahren. So kann er andere Räume erreichen oder Teppiche befahren, ohne ihn hochnehmen zu müssen.

Funktionen der Basisstation

Ja, die Basisstation ist ein Monster, für das du in der Wohnung einen geeigneten Ort finden musst. Sie wiegt über 13 Kilogramm und ist über 60 Zentimeter hoch. Aber: In ihr finden ein Reinwasserbehälter (4,5 Liter), ein Brauchwasserbehälter (4 Liter), ein Staubbeutel (maximal 3,2 Liter), eine Flasche mit Reinigungslösung und der Roboter selbst Platz. Der L20 Ultra lädt in der Station auf und reinigt sich selbständig. Genauer gesagt wechselt er ohne dein Zutun sein Wasser und entleert den Staub.

Außergewöhnlich ist die Tatsache, dass der L20 Ultra die beiden Wischmopps in der Basisstation abnehmen kann, um vom Wischen zum Saugen zu wechseln – oder andersherum. Nach Gebrauch findet eine automatische Trocknung der Mopps statt, um unangenehme Gerüche oder gar Schimmel zu verhindern. Clever gelöst.

So riesig die Basisstation auch ist, zusammen mit der intelligenten Technik des Saugroboters ergibt sich ein tolles Team, bei dem du längere Zeit kein Wasser tauschen oder den Staubbehälter des L20 Ultra auf der Unterseite leeren musst.

Mittels Staubbeulel entsorgst du den Schmutz komfortabel aus der Basisstation. (Foto: Sven Wernicke)
Mittels Staubbeulel entsorgst du den Schmutz komfortabel aus der Basisstation. (Foto: Sven Wernicke)

Tipp: Solltest du die Basisstation in der Nähe eines Wasseranschlusses aufstellen, ist als optionales Zubehör (zirka 200 Euro) ein Wasseranbausatz erhältlich. Dadurch füllt der Roboter komplett eigenständig sauberes Wasser nach und lässt Schmutzwasser ab.

Komplett wartungsfrei ist der L20 Ultra nicht. Sporadisch solltest du den Wasservorrat prüfen, die Verschleißkomponenten checken bzw. bei Bedarf tauschen und kontrollieren, ob sich nicht hier und da noch Schmutz abgelagert hat. Zum Beispiel dort, wo der Roboter in die Station fährt. Wirklich arbeitsintensiv ist das nicht und teils über die App überwachbar.

Komplexe Räume: Kein Problem, aber…

Laien und all diejenigen, die noch nie einen Saugroboter besaßen, sollten sich bei der Einrichtung des DreameBot L20 Ultra unbedingt Zeit nehmen. Gelungen sind die gedruckte Schnellstartanleitung und das Handbuch, was heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr ist. So gelingt der Aufbau auch Einsteiger:innen. Aufwendiger ist allerdings die Konfiguration des Roboters über die zwingend erforderliche Smartphone-App.

Zu Beginn empfiehlt dir der L20 Ultra, eine möglichst große Reinigungsfläche in der Wohnung freizuräumen. Oder anders gesagt: Räume die Zimmer erst einmal auf, damit eine korrekte Kartierung erfolgen kann. Die erste Zeit dürftest du damit beschäftigt sein, die Räume zu definieren, virtuelle Zäune festzulegen (wo darf der Roboter nicht hin?) und zu entscheiden, an welchen Stellen der L20 Ultra wischen und/oder saugen soll.

Zu Testzwecken durfte der L20 Ultra in einer über 100m² großen Wohnung fahren. In dieser befanden sich Fliesen in den beiden Bädern und der Küche, in den anderen Räumen waren teils unversiegelte, teils versiegelte Holzböden. Entsprechend anspruchsvoll gestaltete sich die anfängliche Anpassung an die Bedürfnisse. Teppiche sollte der Roboter berücksichtigen, genauso auf keinen Fall auf unversiegelten Flächen wischen und an manchen Orten gar nicht aktiv sein. Hier hätte ich mir eine intuitivere Bedienung der App gewünscht. Allerdings ist es auch nachvollziehbar: Der Roboter soll möglichst viele Eventualitäten abdecken können, zwangsläufig ist die Menüführung komplex. Doch ist erstmal alles konfiguriert, ist eine neue Kartierung nicht mehr nötig – außer bei größeren Baumaßnahmen oder einem Umzug.

Mein Tipp: Vor der ersten Fahrt des L20 Ultra solltest du dich ausgiebig mit der App und vor allem mit den Möglichkeiten auseinandersetzen. Das erspart dir einige Probleme. Beispielsweise wenn der Roboter plötzlich über unversiegelten Boden oder gar den Teppich wischt. Sowas kannst du leicht verhindern und solltest du im Vorfeld vermeiden.

Highlight des L20 Ultra: Wischen, Wischen, Wischen

Ich muss zugeben, dass mich der L20 Ultra hier und da ins Staunen versetzte. Mein persönliches Highlight ist die Wischfunktion des Systems. Herausragende Merkmale sind hier:

  • MopExtend: Der L20 Ultra kann seine Wischmopps ausfahren und so bis an die Ränder wischen. Das sieht nicht nur imposant aus, sondern funktioniert fantastisch. Stelle selbst ein, wann und ob MopExtend aktiv sein soll – oder schalte es dauerhaft an. Das erhöht allerdings den Akkuverbrauch (ein wenig).
  • Trenn-Automatik: Soll der L20 Ultra nur saugen, trennt der Roboter die Mopps in der Basisstation und fährt ohne diese los. So bleiben die Teppiche oder unbehandelte Böden trocken.
  • Mopp-Einzug: Bei dünnen Teppichen zieht der L20 Ultra die Wischmopps um bis zu 10,5 mm ein, wenn er über diese fährt.
  • Heißlufttrocknung: Die Basisstation trocknet die Mopps bei 45 Grad Celsius und reduziert damit unerwünschte Feuchtigkeit im Inneren.
  • Sauberkeit: Tatsächlich wischt der L20 Ultra erstaunlich gründlich, geht bei Bedarf mehrfach über verschmutzte Stellen und kann gut fettige Stellen (z.B. in der Küche) reinigen.

Der L20 Ultra lässt seine Muskeln ganz klar beim Wischen spielen. Hier erwarten dich intelligente Funktionen, die auch tatsächlich…funktionieren und zeigen, wo sich ein Gerät für über 1000 Euro von günstigeren Mitbewerbern unterscheidet.

Weitere Stärken des L20 Ultra

Darüber hinaus bietet der L20 Ultra weitere Vorzüge:

  • Präzision: Die Sensoren des Saugroboters führen zu einer überraschend guten Präzision. Teppiche fährt der L20 Ultra genau ab, ebenfalls umfährt er Hindernisse nahezu tadellos.
  • Lernfähigkeit: Auf sich ändernde Bedingungen (neues Möbelstück oder Tisch an anderer Stelle) reagiert er in der Regel sofort und ohne Fehlverhalten. Interessant auch: Er lernt, richtige, geeignete Wege zu finden – zum Beispiel wenn ihm zwei offene Türen zur Auswahl stehen.
  • Automatisierung: Etliche Automatisierungs- und KI-Funktionen führen dazu, dass der Roboter einige Wochen lang vollständig selbständig putzt. Du musst nur regelmäßig das Brauchwasser wechseln und das Frischwasser auffüllen. Auf Wunsch fährt er zuvor festgelegte Routen oder reinigt ausgewählte Räume vollständig individuell (nur wischen, leise/intensiv saugen, Kombination etc.)
  • Komfort: Virtuelle Zäune (No-Go-Areas), Berücksichtigen mehrerer Etagen, Smartphone-Fernsteuerung, intelligente Teppichreinigung, Erkennung von Haustieren – Dreame hat an alles gedacht.
  • Hochwertig: Roboter und Station sehen trotz Kunststoff luxuriös aus und hinterlassen so einen edlen Eindruck. Der DreameBot L20 Ultra ist professionell verarbeitet und zweifelsohne attraktiv.
Für den L20 Ultra gibt es immer was zu tun. (Foto: Sven Wernicke)
Für den L20 Ultra gibt es immer was zu tun. (Foto: Sven Wernicke)

Nachteile des DreameBot L20 Ultra

Obwohl es mal wieder auf einem sehr hohen Niveau ist: Etwas Kritik muss sich der L20 Ultra auch gefallen lassen. Allerdings sind die Schwächen nicht zwangsläufig gravierend – das ist abhängig davon, wie du den Saug-Wisch-Roboter verwenden willst.

  • Saugleistung: Dreame gibt zwar bis zu 7000 pa an, doch davon solltest du dich nicht blenden lassen. Bei großen Verschmutzungen geht dem Roboter die Puste aus. Oder er schiebt Staub vor sich her, die er selbst nicht (sofort) einsaugen kann. Bei regelmäßiger Verwendung genügt die „Power“ allerdings vollkommen – auch dank der Bürste und der Wischfunktion.
  • Saugen an Rändern: MopExtend bringt den Wischmopp an Kanten und Ränder, aber für das Saugen von Staub bietet der L20 Ultra keine passende Lösung an. Etwas Schmutz bleibt also unter Umständen an den Rändern liegen, wenn du ausschließlich saugen möchtest.
  • Größe: Der Roboter selbst ist fast 10,4 Zentimeter hoch und passt damit unter Umständen nicht unter deine Möbel. Er ist etwas höher als viele andere Konkurrenten. Und die Basisstation ist überaus groß. Sie braucht einen festen Platz in deiner Wohnung.
  • Lautstärke: Bei maximaler Saugintensität ist der L20 Ultra ziemlich laut. Das gilt auch für die Basisstation, die beim Wasserwechsel oder beim Leeren des Staubbehälters nicht zu überhören ist.
  • Zubehör: Es ist zwar klasse, dass die Basisstation eine Flasche Reinigungslösung aufnimmt und diese nach Bedarf dosiert, aber es ist ein Zubehör mehr, was du regelmäßig nachkaufen musst. Hinzu gesellen sich Filter, Seiten- und Hauptbürste, Wischer und Einweg-Staubbeutel. Das kann bei intensiver Nutzung des Roboters ins Geld gehen.

Fazit: Hervorragender Saug-Wisch-Roboter

Als abgeklärter Redakteur, der schon zahllose Produkte testen durfte, freue ich mich dann doch ein wenig, dass mich ein Produkt wie der DreameBot L20 Ultra wirklich begeistern kann. Das ist zugegeben nicht mehr allzu oft der Fall. Doch der Saug-Wisch-Roboter von Dreame macht nahezu alles richtig. Wirklich überzeugen kann mich die intelligente und bestens durchdachte Wischfunktion, die zu sehr guten Ergebnissen führt. Bezogen auf die Saugleistung ist der L20 Ultra zwar deutlich stärker als mein alter „Robo“, aber hier sehe ich noch Potenzial für kleinere Verbesserungen. Doch das, was der L20 Ultra bietet, reicht für die alltägliche, normale Verwendung vollkommen.

Auf den Dreamebot L20 Ultra möchtest du nicht mehr verzichten. (Foto: Sven Wernicke)
Auf den Dreamebot L20 Ultra möchtest du nicht mehr verzichten. (Foto: Sven Wernicke)

Nur bei wirklich extremen Verschmutzungen auf Teppichen und harten Böden könnte der L20 Ultra überfordert sein. Doch gleiches Problem haben alle anderen Mitbewerber auch. Ein Roboter soll ohnehin häufiger durch die Wohnung fahren, bevor es zu groben Verunreinigungen kommt. Und hier spielt der L20 Ultra in vielen Bereichen seine Stärken aus: Hervorragende Navigation, clevere Automatisierungsfunktionen, zig Komfort-Elemente – was willst du mehr?

Trotz des Preises von fast 1200 Euro (UVP) ist der L20 Ultra eine echte Empfehlung. Dich erwartet ein fantastisches Rundumsorglospaket, das Freude bereitet und vor allem eines: Arbeit abnimmt. Gerade dann, wenn du häufiger wischen möchtest, ist dieser Roboter der ideale Kandidat. Beim Saugen reicht’s nur für ein „gut“, aber von einem „schlecht“ kann beim besten Willen nicht die Rede sein.

Unsere Bewertung
  • Starke Wischfunktionen
  • Großer Funktionsumfang
  • Präzise, intelligente Navigation
  • Umfangreiche App-Steuerung
  • Saugleistung nicht überragend
  • Relativ laut

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