Babyphones im Vergleich: Günstige Geräte, Babycams, smarte Lösungen

Ein Babyphone hilft Eltern dabei, sich zu erholen, während der Nachwuchs schläft. Doch das Angebot ist riesig, die Auswahl anstrengend. Ein Überblick.

Babyphones im Vergleich: Günstige Geräte, Babycams, smarte Lösungen
Foto: Philips

„Schnell mal ein Babyphone kaufen…“ – so einfach ist das leider nicht! Das merkte ich, als ich selbst nach einem geeigneten System suchte. Denn es offenbarten sich zahllose Varianten. Und plötzlich stand ich vor der Qual der Wahl.

Bei genauerer Betrachtung und einem Vergleich der aktuell erhältlichen Babyphones ließen sich verschiedene Kategorien definieren. Es wird sehr viel einfacher, wenn ihr euch zuerst für eine dieser entscheidet. Ich habe die aktuell verfügbaren Modelle mal sortiert…

Babyphones für das, worauf es ankommt

Sie sind recht preisgünstig, aber deshalb noch lange nicht schlecht. Auch wäre es falsch zu sagen, diese Babyphones eignen sich nur für Einsteiger. Denn die Geräte um die 30 Euro bis 60 Euro sind eigentlich nur auf das Wesentliche reduziert. Sie besitzen einen Sender, den ihr im Schlafzimmer des Kindes platziert. Den Empfänger nehmen die Eltern mit, zum Beispiel ins weiter entfernte Wohnzimmer oder auf die Terrasse.

Bei klassischen Babyphones erhaltet ihr ausschließlich eine akustische Überwachung. Die Reichweiten sind meist sehr hoch. 300 Meter sind nicht unüblich. Sie verringert sich durch Wände dennoch noch einmal auf 50 bis 150 Meter. Und ganz wichtig: Sie genügen den meisten Ansprüchen, wenn es eben nicht mehr sein muss…

Persönlich würde ich davon abraten, Babyphones zu wählen, bei denen der Sender in einer Steckdose angebracht wird. Das nimmt euch Flexibilität. Ansonsten bieten auch die „billigen“ Angebote alles, was das Herz begehrt: Das Beurer BY 84 beispielsweise punktet mit einem strahlungsarmen und energieeffizienten Eco-Modus, hohen Reichweiten bis 800 Meter und kleinen Displays. Diese zeigen unter anderen in Form von Emojis an, wie es eurem Baby geht. Bedenken solltet ihr dagegen: Der Hersteller verzichtet auf DECT. Das analoge Signal ist im Vergleich zur digitalen Übertragung strahlungsärmer, dafür aber anfälliger für Störgeräusche. Beispielsweise, wenn ihr mehrere Etagen überbrücken müsst. Zudem könntet ihr bei der falschen Kanalwahl das Babyphone des Nachbarn erwischen.

Das Beurer BY-84 genügt für den Alltag. (Foto: Beurer)
Das Beurer BY-84 genügt für den Alltag. (Foto: Beurer)

Das Babyphone Philips Avent SCD502/26 gibt auf dem Papier keinen Grund zur Kritik. Das Elternteil lässt sich mit Batterien oder Netzstrom betreiben. Auch könnt ihr die Tonausgabe deaktivieren. Dann leuchtet das Display dank fünf LEDs. Diese signalisieren den Geräuschpegel im Zimmer des Babys. Reichweiten bis 300 Meter dank DECT bekommt ihr auch. Das sollte für den Alltag genügen.

Das Philips Avent SCD502/26 besitzt auch eine visuelle Anzeige bei deaktiviertem Ton. (Foto: Philips)
Das Philips Avent SCD502/26 besitzt auch eine visuelle Anzeige bei deaktiviertem Ton. (Foto: Philips)

Auch ohne eine Kamera kann ein Babyphone viele Komfortfunktionen besitzen. Das Motorola MBP161 zum Beispiel liefert bei Bedarf Schlaflieder fürs Kind und eine 2-Wege-Kommunikation. Das heißt: Eltern können die Kleinen auch aus der Ferne akustisch beruhigen. Ob das klappt? Das ist sicher von den Kindern abhängig. Zusätzlich gibt’s eine Raumtemperatur-Überwachung, wie auch beim SCD502/26 einen visuellen Lautstärke-Indikator und eine verschlüsselte, sichere, stabile Übertragung (DECT). Das MBP161 ist optional ein Nachtlicht – praktisch.

Das Motorola MBP161 kann auch als Nachtlicht dienen. (Foto: Motorola)
Das Motorola MBP161 kann auch als Nachtlicht dienen. (Foto: Motorola)

Babyphones mit Kameras

Sie nennen sich Babycams oder Video-Babyphones, und die Namen machen es schon deutlich: Diese Babyphones stellen eine Kamera zur Verfügung. Mit dabei sind Displays und Infrarot-Sensoren für eine solide bis gute Nachtsicht. Trotz mehr „Schnickschnack“ geht’s bei unter 100 Euro los.

Das Motorola MBP481 ist ein exemplarisches Beispiel für viele Produkte in dieser Produktklasse. Auf dem 2 Zoll großen LCD wird das Bild der Kamera dargestellt. Zoom, hochempfindliches Mikrofon, Eco-Modus, verschlüsselte Übertragung – alles eine Selbstverständlichkeit.

Mit dem Motorola MBP481 bekommt ihr für um die 100 Euro ein Video-Babyphone. (Foto: Motorola)
Mit dem Motorola MBP481 bekommt ihr für um die 100 Euro ein Video-Babyphone. (Foto: Motorola)

Nett: Das Beurer JBY 103 besitzt eine um 360 Grad schwenkbare Kamera. Zusätzlich nützlich kann der Bewegungsalarm sein. Reichweiten bis 200 Meter sind möglich, was bei Video-Babyphones schon als ein sehr guter Wert angesehen werden kann.

Ein Allrounder aus der Oberklasse ist das Philips Avent SCD630/26 mit 3,5 Zoll Bildschirm, Gegensprechanlage, Temperaturkontrolle und Eco-Modus. Nachtlicht und Einschlaflieder runden die Feature-Liste ab.

Hier bekommt ihr fast alles, was ihr braucht - mit dem SCD630/26. (Foto: Philips)
Hier bekommt ihr fast alles, was ihr braucht – mit dem SCD630/26. (Foto: Philips)

Für Haushalte mit mehreren Kindern könnte übrigens das Watch & Care V 160 geeignet sein. Denn es lässt sich auf insgesamt vier Kameras erweitern – für jedes Kinderzimmer eins?!

Smarte Babyphones (für Technik-Nerds)

Auch wenn das Kind jetzt da ist, müssen Mutti und Vati ihre Affinität zu „Technik-Gadgets“ nicht aufgeben. Mehr als ein Alleskönner ist der iBaby Monitor M7, bei dem das Smartphone zum Elternteil wird. Das Hauptgerät nimmt über das heimische WLAN Kontakt auf, greift auf eure Musikbibliothek zu und nimmt auf Wunsch Videos auf.

Jede Menge Spielereien. (Foto: iBaby)
Jede Menge Spielereien. (Foto: iBaby)

Das reicht euch nicht? Gut, denn der M7 hat noch einen Temperatur- und Luftfeuchtigkeitssensor, die Kamera lässt sich um 360 Grad schwenken sowie 110 Grad neigen und punktet zusätzlich mit einem Mondschein-Projektor. Wow. Der gefällt den Großen sicherlich auch.

WLAN? Verbindung zum Internet? Muss das sein? Manchmal kann dies von Vorteil sein, beispielsweise wenn die Reichweite der regulären Funkeinheit nicht ausreicht. Dann erweitert man diese durch das Mobilfunknetz. Wie das funktionieren und sogar kombiniert werden kann, zeigt das Beurer BY 99 Babyphone. Das ist einerseits eine normale Babycam, die nach Einrichtung über das WLAN auch zu einer Überwachungskamera für zuhause wird. Eine passende App für iOS und Android fehlt natürlich nicht.

Das By 99 lässt sich mit Smartphone und eigenständigem Elternteil bedienen. (Foto: Beurer)
Das By 99 lässt sich mit Smartphone und eigenständigem Elternteil bedienen. (Foto: Beurer)

Weniger „smart“, dafür aber etwas verspielt ist das Philips SCD731/26 mit Nachtlicht, Schlafliedern und Sternenhimmel-Projektion. Ein audiovisuelles Einschlaferlebnis.

Überwachungskameras mit Babyphone-Funktion

Ein Blick auf das Philips B 120 E oder das Baby Watch Babyfon deutet bereits an, dass auch smarte Überwachungskameras von Herstellern entweder als Video-Babyphone angeboten oder diese in wenigen Bereichen für eine andere Verwendung angepasst werden.

Drei Home-Kameras von Yi Technology. Sie eignen sich zum Teil auch als Babycam. (Foto: Sven Wernicke)
Drei Home-Kameras von Yi Technology. Sie eignen sich zum Teil auch als Babycam. (Foto: Sven Wernicke)

Und so ist es gar nicht mal verwunderlich, dass unter anderem die Firma Yi Technology bei den hauseigenen Yi Home Cameras eine sogenannte „Intelligente Baby-Schrei-Erkennung“ integriert. Eigentlich handelt es sich bei den Geräten um typische Innenraum-Überwachungskameras, die allerdings bei Bedarf und Notwendigkeit auch umfunktioniert werden können.

Warum auch nicht? Heutige IP-Kameras informieren Anwender via App bei Bewegung und Geräuschen, sind zum Teil mit spannenden Features (Kameras lassen sich drehen, empfindliche Mikrofone, Infrarot-Sensoren für gute Nachtsicht, hohe Auflösungen bis 4k) ausgestattet und nutzen im Kinderzimmer nur das ohnehin in der Wohnung vorhandene WLAN. Das ist eventuell besser, als ein weiteres Gadget zu installieren, das Strahlungen aussendet.

Babyphones im Vergleich: Welches ist für mich geeignet?

Ihr erkennt es vielleicht selbst: Ganz so simpel ist das alles nicht, wenn es um den Kauf eines Babyphones geht. Es spielen viele Faktoren eine Rolle: Sind zwei und mehr Kinder geplant, lohnt sich gewiss die Anschaffung eines hochwertigen Modells wie dem Philips Avent SCD630, das etliche Jahre seinen Dienst verrichten kann. Wer sich nicht allzu sehr ablenken lassen möchte und einfach nur rechtzeitig informiert sein will, wählt vielleicht besser ein auf Audioübertragungen spezialisiertes Babyphone. Die smarten Modelle oder gar die IP-basierten (Überwachungs-)Kameras wecken womöglich den Spieltrieb der Eltern und können auch dann noch gebraucht werden, wenn das Kind kein Babyphone mehr benötigt.

Mein Tipp kann abschließend nur lauten: Findet eure favorisierte Kategorie und sucht ein Babyphone aus dieser aus. Versteift euch dabei nicht auf Videotauglichkeit oder WLAN-Anbindung, denn letztlich soll das Gerät dazu dienen, euch zu informieren, wenn euer Kind eure Nähe will. Wenn euch das allerdings wichtig ist – es gibt wirklich gute Lösungen für jedes Einsatzgebiet.

Die hier vorgestellten Geräte findet ihr in der Euronics-Babywelt.

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