Nachdem ihr euch ein E-Skateboard angeschafft habt, solltet ihr im nächsten Schritt lernen, wie ihr damit richtig umgeht. Wenn ihr ein E-Skateboard möchtet, aber euch noch für keins entschieden habt, gebe ich euch auch noch ein paar Tipps, worauf ihr bei der Auswahl achten solltet. Denn es gibt E-Skateboards, die sich besser für Anfänger eignen als andere.
Die Voraussetzungen
Ein elektrisches Skate- oder Longboard kann Geschwindigkeiten von mehr als 50 km/h erreichen, weshalb gerade Anfänger es langsam angehen lassen sollten. Und zwar im wörtlichen Sinne. Um Verletzungen bei hohen und niedrigen Geschwindigkeiten zu vermeiden, solltet ihr euch mindestens einen Helm besorgen. Dazu verhindern Handgelenk-, Knie- und Ellenbogenschoner Schürfwunden und dämpfen den Aufprall mit den besagten Körperstellen ein wenig.
Als Nächstes braucht ihr einen Ort, an dem ihr das Fahren üben könnt. Am besten eignen sich dafür Plätze, die asphaltiert sind und möglichst gleichflächig. Außerdem braucht ihr relativ viel Platz, wenn ihr durch die Gegend düsen möchtet. Da E-Skateboards momentan auf deutschen Straßen nicht zugelassen sind, eignet sich ein StVO-befreiter Bereich perfekt für die erste Session.
Wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, braucht ihr noch das richtige Brett. Die meisten E-Skateboards sind Longboards mit einem Elektromotor und damit seid ihr auch am besten beraten, da ihr mit diesen am einfachsten fahren könnt. Die oft breiten und weichen Reifen sorgen dafür, dass ihr auch über holperige Straßen fahren könnt. Durch die Länge gewinnt ihr einiges an Stabilität.
Zusätzlich solltet ihr darauf achten, dass das E-Longboard breit genug für euch ist. Eure Füße samt Schuhen sollten dabei komplett auf die Fläche des Brettes passen, damit ihr einen festen Stand einnehmen könnt. Ebenfalls hilfreich für Anfänger ist eine sogenannte Drop-Through-Montage. Das sind Achsen, die nach oben aus dem Brett herausgucken. Der Vorteil der Konstruktion ist, dass ihr eine tiefe Straßenlage bekommt, wodurch ihr es einfacher habt, das Gleichgewicht zu halten.
Ab aufs Board!
Wenn ihr diese Voraussetzungen erfüllt, kann es auch schon mit dem Fahrenlernen losgehen. Vorher müsst ihr allerdings noch herausfinden, in welcher Richtung ihr auf dem Board steht. Entweder mit dem linken Fuß vorne und dem Rechten hinten, das nennt sich Regular. Oder mit dem rechten Fuß vorne und dem linken hinten, dann seid ihr Goofy.
Keine der beiden Arten auf dem Board zu stehen, ist besser oder schlechter. Es geht einzig und allein darum, in welcher Position ihr euch besser fühlt. Um das herauszufinden, gibt es einige Methoden. Seid ihr schon einmal auf euren Socken über den Fliesen- oder Parkettboden gerutscht? Der Fuß, der dabei instinktiv nach vorne möchte, sollte auch beim Skate vorne stehen.
Alternativ könnt ihr euch auch von einem Freund leicht schubsen lassen, sodass ihr aus dem Gleichgewicht kommt. Der Fuß, der dabei als erster den Fall abfängt, ist der, der vorne stehen sollte. Natürlich solltet ihr auch einfach beide Standpositionen auf dem Brett ausprobieren und schauen, welche sich davon besser anfühlt. Damit könnt ihr euch dann sicher sein, welcher Stand der richtige für euch ist.
Die Grundlagen
Jetzt gehts aber wirklich aufs Board. Erst einmal stellt ihr euch in der richtigen Stellung auf das elektrische Brett. Damit der Elektromotor anspringt, müsst ihr bei den meisten E-Skateboards erst einmal manuell beschleunigen. Dafür richtet ihr den Standfuß, der sich vorne auf dem Brett befindet, in Fahrtrichtung, während ihr das Board mit dem anderen Fuß anschiebt. Das nennt sich pushen. Wenn ihr in Fahrt seid und der Elektromotor läuft, bremst ruhig langsam ab und versucht das Ganze noch einmal.
Die Bremse beim E-Skateboard betätigt ihr mit der mitgelieferten Fernbedienung. Oft ist das ein Schiebemechanismus oder ein kleines Rädchen. Wie genau das funktioniert, unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller. Ihr solltet so lange anfahren und bremsen üben, bis ihr euch damit komplett sicher fühlt und es nicht so aussieht, als wenn ihr gleich vom E-Skateboard fallt.
Die nächste Übung klingt vielleicht etwas ungewöhnlich, ist aber wahrscheinlich eine der wichtigsten für neue Fahrer und Fahrerinnen: Fallen üben. Korrekt fallen verhindert schwere Verletzungen. Um das zu üben, fahrt ihr mit eurem Brett am besten an eine Rasenkante, an der das E-Longboard abrupt stoppen sollte. Erst einmal nur mit langsamer Geschwindigkeit. Anschließend rollt ihr euch auf dem Rasen ab, so als wenn ihr die Kontrolle verloren hättet.
Der Skater und YouTuber Nigel Alexander erklärt in diesem Video gut, wie ihr korrekt fallen solltet. Ein gutes Video zu dem Thema auf Deutsch habe ich leider nicht gefunden:
Aber nicht immer, wenn ihr vom Brett herunter geht, fallt ihr direkt. Oft könnt ihr das Momentum einfach ablaufen und euch danach wieder aufs Brett stellen. Bei höheren Geschwindigkeiten bleibt aber oft nichts anderes als der kontrollierte Fall. Wenn ihr dann das Fallen nicht vorher ausreichend geübt habt, bekommt ihr Panik und wisst nicht, wie ihr euch verhalten sollt. In dem Fall sind Handgelenk- und Armbrüche vorprogrammiert.
Im letzten Schritt müsst ihr dann noch lernen, das E-Longboard zu lenken. Das funktioniert genauso, wie bei normalen Skate- und Longboards auch. Ihr verlagert euer Körpergewicht in die Richtung, in die ihr fahren wollt und schon bewegt sich auch das Board in die entsprechende Richtung. Hier ist ein wenig Feingefühl gefragt, aber mit genug Übung sollte das auch kein Problem sein.
Eigentlich gar nicht so schwierig
Die Grundlagen des E-Longboard zu erlernen, ist gar nicht so schwierig. Trotzdem solltet ihr ein paar Stunden und Tage dafür einräumen, bevor ihr euch auf große Reise begebt. Denn sicher mit dem Board umgehen zu können, schützt nicht nur euch, sondern auch andere. Wenn ihr die Kontrolle verliert und in den Straßenverkehr rollt oder stürzt, kann das unangenehme Folgen haben.
Deshalb macht euch erst einmal mit dem Board vertraut und baut eure Fähigkeiten langsam auf. Wenn ihr dann volles Vertrauen in euer E-Longboard habt, sollten auch längere Strecken kein Problem mehr sein.
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