Schnell und einfach: So digitalisiert ihr analoge Fotos, Dias, Negative

Familienerinnerungen aus früheren Tagen stapeln sich zu Türmen? Tausende Dias verstauben im Regal? Wieso? So einfach digitalisiert ihr eure analogen Fotos.

Schnell und einfach: So digitalisiert ihr analoge Fotos, Dias, Negative

Vor allem Farbfotos aus einer Ära, in der wir solche noch in Alben geheftet haben, sind mittlerweile bedroht. Aufgrund chemischer Prozesse vergilben sie, verlieren ihre Kolorierung oder erhalten einen unangenehmen Grün- bzw. Gelbstich. Betroffen sind auch Dias, die nach und nach verbleichen und an Brillanz verlieren. Dabei ist das Digitalisieren nun wirklich keine Zauberei und ermöglicht euch das Aufbewahren für die Zukunft, ohne dass ihr mit einem Verlust der Qualität rechnen müsst. Für teils deutlich unter 100 Euro bekommt ihr ausgereifte Lösungen.

Analoge Papierfotos scannen

Es klingt banal, ist allerdings keine Selbstverständlichkeit in Haushalten: Möchtet ihr Fotos auf Papier auf den Rechner transferieren, benötigt ihr einen Flachbettscanner. Was früher eine sehr kostspielige Angelegenheit war, ist heutzutage für fast jeden erschwinglich. Für den Alltag genügt beispielsweise ein Canon LiDE 120 Flachbettscanner, den ihr für unter 100 Euro käuflich erwerben könnt.

Gute Scanner sind heutzutage nicht mehr teuer. (Foto: Canon)
Gute Scanner sind heutzutage nicht mehr teuer. (Foto: Canon)

Mit einer Auflösung von bis zu 2.400 x 4.800 dpi und einer internen Farbtiefe von 48 Bit solltet ihr sehr gute Ergebnisse erzielen. Eine Auto Scan-Funktion ist vorhanden, mit der Vorlagen automatisch erkannt werden. Auf Wunsch werden Bilder selbständig korrigiert, sollten sie etwas schief auf die Fläche aufgelegt worden sein oder bereits dezenten (Farb-)Schaden genommen haben. Praktisch.

Tipp: Für übliche 10x15cm-Fotos genügen in der Regel Auflösungen von 400 dpi und 24bit Farbtiefe. Benötigt ihr von den Originalen qualitativ höherwertige Digitalisierungen und wollt diese nachträglich umfangreich bearbeiten, sind Auflösungen von bis zu 4800 dpi und 48 bit Farbtiefe ratsam. Dann verlängert sich der Einscann-Prozess gravierend.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass für den normalen Foto-Scan eigentlich alle regulären Flachbrettscanner oder Multifunktionsgeräte geeignet sind. Der Anspruch an die Technik steigt dagegen deutlich, sobald ihr Negative oder Dias digitalisieren wollt.

Dias und Negative digitalisieren – es ist nicht kompliziert

Ein normaler Flachbettscanner reicht nicht, um alte Dias oder gar Negative als Datei zu sichern. Denn legt ihr solch ein Material auf die Glasfläche, wird das Resultat unbefriedigend sein. Vielmehr benötigt ihr eine Durchlichteinheit, in die ihr die Dias oder Negative platziert. Nur eine solche ist nicht für beliebige Scanner erhältlich, das jeweilige Gerät muss darauf auch ausgelegt sein.

Eine Neuanschaffung muss nicht kostspielig sein, wie zum Beispiel der Epson Perfection V 370 Photo verdeutlicht. Den bekommt ihr für unter 200 Euro, inbegriffen ist besagte Durchlichteinheit. Zudem unterstützt das Modell hohe Auflösungen von 4.800 x 9.600 dpi, Software zur intelligenten „Restaurierung“ ist außerdem dabei. Sehr hilfreich.

Der V370 mit der Möglichkeit, Dias zu scannen. (Foto: Epson)
Der V370 mit der Möglichkeit, Dias zu scannen. (Foto: Epson)

Wenn’s „etwas mehr“ sein soll, solltet ihr einen Blick auf den Epson Perfection V550 werfen. Der scannt bis zu zwei 35-mm-Filmstreifen (12 Bilder pro Sekunde) oder vier gerahmte 35-mm-Dias gleichzeitig. Sogar das Mittelformat unterstützt der Scanner, was manche womöglich gebrauchen könnten.

Mit diesen Geräten scannt ihr Dias und Negative

Ihr besitzt längst einen feinen Scanner oder Multifunktions-Alleskönner? Eine Neuanschaffung kommt für das Digitalisieren von Dias eher nicht infrage? Nicht so wild, denn für individuelle Fälle bekommt ihr auch spezielle Lösungen.

Für um die 100 Euro ist der Camlink CL-FS20 bei Euronics erhältlich. Interessant an dem System: Um Dias (Positiv oder Negativ) umzuwandeln, müsst ihr nicht zwangsläufig einen Rechner einschalten. Legt die Originale ein, wählt die Auflösung (bis 3600 dpi, maximal 10 Megapixel) aus und speichert die Resultate direkt auf einer Speicherkarte ab. Alternativ eignet sich der CL-FS20 auch zum Betrachten von Dias an TV-Geräten.

Klein und praktisch. (Foto: Camlink)
Klein und praktisch. (Foto: Camlink)

Der Rollei PDF-S240 kümmert sich zusätzlich um Negative und sogar Papierfotos. Und der Rollei PDF-S340 erhöht den Komfort durch einen integrierten LCD-Farbmonitor, auf dem ihr euch die eingescannten Ergebnisse noch einmal anschauen könnt.

Solltet ihr wirklich tausende Dias besitzen, wäre für euch noch ein Dia-Scanner wie der Reflecta Digitdia 6000 eine Idee, der ganze Magazine „schluckt“ und abarbeitet. Mit Preisen weit über 1000 Euro steht das Preis/Leistungs-Verhältnis für Ottonormalverbraucher in keinem guten Verhältnis. Mein Rat: Verwendet eine sehr viel günstigere, hier vorgeschlagene Variante, obwohl diese letztlich mehr Zeit kostet.

Der Dia-Scanner von Rollei. (Foto: Rollei)
Der Dia-Scanner von Rollei. (Foto: Rollei)

Übrigens übernehmen auch Onlinedienste das Scannen und Digitalisieren eurer alten Erinnerungen. Nur sobald ihr 100 Fotos und mehr verewigen wollt, könnte der Erwerb einer speziellen Hardware für den Hausgebrauch günstiger ausfallen. Es lohnt sich also, das für euch mal durchzurechnen.

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