Ich bin Schreiberling, ein Handwerker-Talent fehlt mir gänzlich. Meine Eltern legten mir dieses nie in die Wiege. Darum lade ich sogar Freunde ein, wenn mal Löcher gebohrt werden müssen. Doch manchmal blitzt meine Motivation auf und ich möchte mich einem Problem widmen. Das letzte: Meine vermutlich um die 20 Jahre alte Küche besaß kein Licht über der Arbeitsfläche. Nachrüsten wollte ich dieses mit simplen Mitteln. Da kam mir Philips Hue Lightstrip Plus gerade recht.
Licht ins Dunkel mit Philips Hue Lightstrip Plus
Die Ausgangssituation war folgende: Oberhalb der Arbeitsplatte in meiner Küche befinden sich Hängeschränke, die zusammen rund 1,6 Meter lang sind. Links neben diesen wurde bereits (von Freunden) ein Regal angebracht, um insgesamt eine zwei Meter lange und gerade Fläche zu erhalten. Genau so lang ist auch ein Philips Hue Lightstrip Plus. Na, so ein Zufall.
Oder anders gesagt: Arbeitsfläche, Herd und einen Teil der Spüle sollten mit modernem Licht zum Kochen und Schneiden von Gemüse ausgestattet werden. Den Lightstrip Plus wollte ich nicht zerschneiden, was an sich alle 33 Zentimeter möglich ist. Aber da ich eh genügend Platz besaß, waren die Voraussetzungen ideal. Perfekt also für jemanden ohne handwerkliche Begabung.
Das benötigte ich für meine illuminierte Arbeitsfläche
Als Hue-Fan besitze ich längst eine nötige Bridge zur Verwendung des Philips Hue Lightstrip Plus. In der Küche steht auch ein Amazon Echo Dot (Shoplink) für Sprachsteuerung und hängt eine Hue-Deckenlampe, für die ich extra eine Motion Sensor-Bedienung einrichtete. Doch das war mir noch nicht genug.
Ich recherchierte ausführlich im Netz, wie ich mit überschaubaren Mitteln, kostengünstig und flott eine gute Lösung erzielen konnte. Schließlich wollte ich die Lightstrip Plus sinnvoll anbringen. Vorzugsweise ohne Verwendung einer Bohrmaschine.
Was ich noch brauchte:
- LED Aluminium Profil von SO-Tech. Modell PH-1 mit klarer Abdeckung, 85 Prozent Lichtdurchlässigkeit und zwei Meter Länge (rund 20 Euro)
- Den Braven SOS Montagekleber, transparent (zirka 9 Euro)
Philips Hue Lightstrip Plus Installation in der Küche
Plant ihr Ähnliches, empfehle ich euch, vor dem eigentlichen “Einbau” die Philips Hue Lightstrip Plus zu testen. Einfach in die Steckdose stecken, in der Hue-App einrichten und die Funktionen prüfen. In meinem Fall lief alles wie gewünscht – die LEDs strahlten.
Kurioserweise lief bei mir auch der Rest der Installation völlig problemlos. Der Montagekleber eignet sich perfekt dazu, Aluminium auf die Unterseiten von Holzschränken zu kleben. Tipp: Reinigt am besten mit einem Fettentferner die Flächen am Schrank, um einen ordentlichen Halt des Klebers sicherzustellen.
Nach dem Ankleben drückte ich das Profil einige Zeit an die Oberschränke, richtig fest hielt dieses bereits nach ein paar Stunden. Dann platzierte ich den Lichtstreifen direkt im Aluminium Profil, der laut Hersteller übrigens für Hue Lightstrip Plus ausgelegt ist. Befestigt wird dieser mittels Klebeband, das sich bereits am Lightstrip Plus befindet.
Bedenkt, dass ihr für ein ähnliches System auch eine naheliegende Steckdose benötigt, oftmals befindet sich eine in der Nähe der Küchen-Hängeschränke. Steht euch nicht so viel Platz zur Verfügung, kürzt Philips Hue Lightstrip Plus auf ein sinnvolles Maß. Seid euch bewusst darüber, dass ihr diese Entscheidung nicht ohne weiteres rückgängig machen könnt. Einen Plan vor dem „Umbau“ solltet ihr euch machen.
Was hat’s gebracht?
Rund 100 Euro hat mich das tatsächlich sehr starke (1600 Lumen insgesamt bietet Lightstrip Plus) Licht an der Arbeitsfläche gekostet. Ich persönlich empfinde das als wirklich mehr als ordentlichen Preis, denn zuvor herrschte am Herd Dunkelheit. Jetzt sehe ich endlich, was ich schnipple. Fertige Unterbauleuchten mögen zwar günstiger sein, aber kann ich diese mit Alexa, Siri, Google Home kontrollieren sowie mit anderen Lampen koppeln? Nein!
Der Lichtstreifen war enorm einfach zu installieren, ich hatte vermutlich optimale Bedingungen. Ein Glück für mich, aber auch das Resultat ist imposant. Via Sprachsteuerung schalte ich „meine Arbeitsfläche“ ein und aus, ebenso nutze ich diverse individuelle Szenen – zum Beispiel, wenn ich am Abend noch gemütlich in der Küche bei einem Glas Wein chillen möchte. Spätestens dann kommen die RGB-LEDs zum Einsatz, sonst dominiert eher kaltes Weißlicht.
Besonders beeindruckt bin ich nicht nur davon, dass ich beim Heimwerken mal erfolgreich war, sondern welch Unterschied es macht, gutes, indirektes und angenehmes Licht in der Küche nutzen zu können. Ein wenig hoffe ich ja, euch etwas Inspiration geliefert zu haben. Und eines möchte ich noch betonen: Mit solch einer Lösung wertet ihr auch die hässlichste Küche enorm auf. Garantiert!
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Zuvörderst: der Beitrag gefällt mir gut – deswegen habe ich auch 5 Sterne gegeben – 2 mehr, wie der Guide Michelin überhaupt bietet.
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Über „Philips Hue Lightstrip Plus“ sag´ ich mal nix – ist nicht so ganz mein Geschmack. Aber ich habe auch eine schöne? Küchengeschichte.
Rückblende: bevor ich 2006 in die jetzige Wohnung gezogen bin, habe ich geraume Zeit teilmöbliert gewohnt. Also waren neue Möbel fällig – auf dem Boden sitzen und auf einer gekauften Luftmatratze zu schlafen hatte ich schließlich nicht vor.
Für die Küche war eine noch ganz gute Kühl/Gefrierkombi und eine Mikrowelle vorhanden – ich hatte auch eh nicht vor, da zu kochen: Herr Hugo hat schlicht keine Lust dazu, er nutzt die Mikrowelle…
…aber – es war noch etwas nötig: in der (kleinen) Küche war zwar Wasseranschluß und-abfluss, aber sonst nix. Die Küchenzeile hatte der Vormieter ja mitgenommen. Hmm, hmm – na, ein Spülbecken brauchte ich schon. Also fix bei Roller und Baumärkten in der Nähe geguckt, was es da so gab. Ja, solch kleine Schränke mit Spülbecken gab es schon, aber keiner hat mir so richtig zugesagt.
Just in dem Moment habe ich in der Zeitung (Computer hatte Herr Hugo noch nicht) eine Annonce für eine kaum gebrauchte Küchenzeile mit Ceranfeld, Backofen, Spülbecken, 2 Oberschränken und Dunstabzugshaube gesehen. Angerufen, hingefahren, 700,- € KP schien mir i.O. – das Teil war wirklich kaum benutzt.
Herr Hugo hat gekauft, einen Abholtermin und sich für den Tag einen kleineren Sprinter gemietet. Die Vorbesitzer und eine Bekannte haben mir geholfen, die Küchenzeile gerade soweit auseinander zu bauen, dass man sie gut in den Sprinter bekam und dann in die neue Wohnung hochtragen konnte. Beim Zusammenbau und Anschluß der Elektrik hatte ich auch Hilfe – es gab aber zwei Problemchen:
– das Spülbecken in der Zeile ist rechts, die Anschlüsse in der Küche aber links
– die Küche ist genau 2,49 m breit, die Küchenzeile 2,01 m – das schmalste passende Zusatzschränkchen war 50 cm breit
Problemlösung 1: Kunststoff-Steckrohre für den Abfluß, 2x Druckschläuche für warmes/kaltes Wasser
Problemlösung 2: bei Roller zwei Schränkchen in ~ passendem Design gefunden, die nur gut 40 cm breit waren. Die aufenander gestellt und „feddich“ – die kleine Lücke fällt kaum auf.
Zu den 700,- kamen also noch Kosten hinzu, aber ich war ganz zufrieden – bis heute ist das so geblieben. Aber jetzt kommt erst eine gestrichelte Linie und dann das „Küchen-Outing“ von Herrn Hugo…
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2006 und 2007 war die o.a. Bekannte einige Wochen bei mir, die hat gekocht. Ich selber habe den Herd genau ein Mal benutzt: im Juli 2009 hat meine alte Mikrowelle den Geist aufgegeben, es dauerte zwei Tage, bevor eine neue von Amazon kam. Am ersten Tag habe ich mir eine Dose Gulaschsuppe auf- und den Inhalt in einer Kasserolle warm gemacht – das war´s. Die restliche Zeit habe ich mit Butterbroten überbrückt.
Der Backofen ist überhaupt noch nie benutzt worden – weder vom Vorbesitzer, noch von mir. Töpfe und Pfannen (da kaumst benutzt, fast Neuzustand) sind schon vorhanden – der nicht benutze Backofen bietet den meisten davon Platz.
Aber: ich hätte sogar zwei Möglichkeiten, mein Schnippeln zu beleuchten – wenn ich denn schnippeln würde, was ich aber nicht mache:
– in der Dunstabzugshaube ist eine Lichtleiste und Lüfter, die man in 3 Stufen einstellen kann. Aber auch ein Wackelkontakt o.ä. – meistens funktionieren weder Lichtleiste noch Lüfter. Da ich sie aber sowieso nicht benötige, habe ich noch nie versucht, da iwi Abhilfe zu schaffen…
– …auch, weil ich unter dem linken Oberschränkchen zu Anfang eine Spotleuchte montiert hatte, die auch dorthin scheint. Das einzige was ich da gemacht habe: vor geraumer Zeit die normale Reflektor-Birne gegen eine LED-Birne auszutauschen. Benutze ich sie? Ööhm – ich schalte sie ganz selten mal ein, um zu sehen ob sie noch funktioniert
Schlußwort: wenn einer käme und sagte: „Herr Hugo, ich bin ein´ geschickten Elektriker, ich mache deine Dunstabzugshaube wieder topfit!“ – diesen Helfer würde ich freundlcih hineinlassen.
Wenn er mir aber anböte, so eine „Philips Hue Lightstrip Plus“ zu montieren, dann… „Ich muß dich leider meiner Küche verweisen, solltest du diesen Vorschlag wiederholen!“
Trotzdem wünsche ich dem Autor natürlich viel Spaß, in seiner hellen Küche zu schnippeln/kochen, so viel er mag – ich muß seine Gerätschaften ja hinterher nicht spülen, grins. Spülen mag ich nämlich noch weniger als kochen…
Hallo Sven,
ich habe eine solche Beleuchtung auch für die neue Küche geplant, denn die Lichtmenge eines Stripes ist hoch und der Komfort unbeschreiblich. Doch warum hast du die Streifen nicht direkt unter den Schrank geklebt, sondern in einem Aluprofil verbaut? Das erscheint mir überflüssig. Welchen Grund gibt es hierfür?
Danke.
Viele Grüße,
Oliver
Das Aluprofil wird zusätzlich durch eine Art Plastikaufsatz geschützt. Dadurch sinkt zwar die Lichtausbeute minimal, andererseits schütze ich den Lightstrip vor Feuchtigkeit und Hitze. Und da meiner auch über den Elektroherd und den Ort, wo der Wasserkocher steht, geht, war mir das wichtig. Und durch die Blende bekomme ich eine regelmäßigere Beleuchtung – zumindest sieht es „sauberer“ aus (subjektiv betrachtet). Schaut man von unten an den Lightstrip, wirkt das auch irgendwie professioneller. 🙂 Unabhängig davon kann ich den Lichtstreifen so noch entfernen, wenn er mal kaputt geht oder ich umziehe und die Küche nicht mitnehmen werde…
Überflüssig würde ich das also nicht nennen. Du kannst aber auch auf das Aluprofil verzichten, klar. Spart man ja auch etwas Geld.