Tschüss, Windows Vista! Es war nicht besonders schön mit dir…

Windows 95, 2000, XP, 7, 8, 10. War da noch was? Ach, Windows Vista. Jetzt endet der Support für das Betriebssystem, das viele nicht sonderlich mochten. Dabei führte diese Version des Microsoft-Betriebssystem einige wichtige Elemente ein, die wir jetzt noch zu schätzen wissen.

Tschüss, Windows Vista! Es war nicht besonders schön mit dir…

Windows Vista gefiel mir nie sonderlich. Vielleicht lag es an der Benutzeroberfläche Aero? Dabei war es diese, die bei den Nutzern besonders gut ankam, als das Betriebssystem am 30. Januar 2007 veröffentlicht wurde. Für viele dürfte das OS aber nicht spannend genug gewesen sein, um vom damals extrem populären Windows XP umzusteigen. Auch ich nutzte XP weiter, übersprang Vista und landete über zwei Jahre nach dem Release gleich bei Windows 7. Dort lernte ich dann die Features zu schätzen, die es eigentlich schon bei Vista gab.

Windows Vista als Basis für Windows 7 und Windows 10

Ein technisches Highlight war beispielsweise die Tatsache, dass Vista auch für 64bit-Prozessoren geeignet war, die vor zehn Jahren an Bedeutung gewannen. Auf den ersten Blick sehr praktisch war die Sidebar, eine Liste mit beliebten Anwendungen zur Schnellauswahl. Von Haus aus dabei: der Windows Defender – die erste Version einer Software zum Beseitigen schädlicher Programme. Firewall, eine clevere Benutzerkontensteuerung, eine Funktion zum Steuern von Windows mittels Sprache und viele andere Optimierungen sprachen eigentlich für Vista. Auch das Startmenü, das später bei Windows 8 vermisst wurde, führte Microsoft schon bei Windows Vista ein.

So gesehen basiert auch Windows 10 auf Vista. (Foto: Microsoft)
So gesehen basiert auch Windows 10 auf Vista. (Foto: Microsoft)

Hohe Anforderungen und Bugs

Vermutlich kam Windows Vista aus anderen Gründen nicht an. Denn zum Launch nervte das Betriebssystem mit schlechten Übersetzungen, zahllosen Bugs und teils gar nicht vorhandenen Treibern. Viele Features stellten sich im Laufe der Zeit als unnötig heraus, unter anderem besagte Aero-Oberfläche, der Leistungsindex oder das Begrüßungscenter. Davon abgesehen fielen die Hardware-Anforderungen erstaunlich hoch aus. Ein PC mit 800 MHz, 512MB RAM und 20GB Festplattenspeicher wurde verlangt. Für die 64bit-Variante des OS brauchte es schon 2GB RAM als Empfehlung, was vor über 10 Jahren nicht üblich war. Aber: An diesen Angaben hat sich seither wenig etwas geändert – auf einem Vista-geeigneten Rechner läuft so gesehen und im Optimalfall auch Windows 10.

Sicherlich gab’s etliche Schwierigkeiten mit Vista, vor allem zu Beginn. Und diese dürften nicht nur bei mir ein „schlechtes Gefühl“ vermittelt haben, die gegen das Betriebssystem sprachen und mich vom Umstieg abhielten. Und dennoch: Ein Blick auf die damals eingeführten Neuerungen zeigt deutlich, wie bedeutsam Vista für die Zukunft von Windows gewesen sein dürfte. Dies fassen auch Golem und Heise schön zusammen.

Wie geht es weiter?

Mit dem Ende des Supports am 11. April 2017 werden künftig keine neuen Sicherheits-Updates mehr angeboten. Natürlich kann Vista unverändert verwendet werden, doch Rechner können perspektivisch zu einer Gefahr werden, sofern neue Lücken zwar gefunden, aber nicht geschlossen werden. Andere Anbieter, zum Beispiel die Mozilla Foundation mit Firefox, unterstützen Vista ebenfalls nicht mehr, sodass andere Programme bald keine Aktualisierungen erhalten werden. Ähnlich war es seinerzeit auch Windows XP ergangen – was Millionen von Nutzern nicht davon abhielt, XP weiter zu benutzen.

Was ihr tun könnt? Am einfachsten wäre ein Upgrade von Windows Vista auf Windows 7, da ihr hier sogar alle Daten, Anwendungen und Einstellungen 1:1 übernehmen könnt. Von Windows 7 kann es zu Windows 10 weitergehen. Oder ihr wagt gleich die Neuinstallation eines aktuellen Betriebssystems.

(Foto: Wikipedia)

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