Fazit: Überzeugendes Gesamtpaket
Die Kameras! Natürlich! Wenn Xiaomi eine Ausstattung seines Mi Note 10 Pro hervorhebt, dann den 108-MP-Sensor. Der kommt von Samsung und liefert tatsächlich gute Fotos. Mit drei weiteren Linsen positioniert sich das Xiaomi Mi Note 10 Pro als Budget-Alternative zum Foto-Primus Samsung Galaxy S20.
Herausragend sind außerdem der tolle Bildschirm und die exzellente Akkulaufzeit. Wermutstropfen sind die fehlende microSD-Speichererweiterung und die gedrosselte Rechenleistung. Das Gesamtpaket bietet dennoch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Xia-was? Zugegeben: Der chinesische Hersteller Xiaomi fristet hierzulande noch ein Nischendasein. Zu unrecht, denn viele seiner Smartphones überzeugen nach einem ersten Hands-on. Für das Xiaomi Mi Note 10 Pro gilt dies bereits nach dem Datenblattstudium. Ein riesiges Full-HD-Display, Akku mit ordentlicher Kapazität und nicht zuletzt die 108-MP-Kamera stechen heraus.
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Die Kamera dürfte für viele der Grund sein, sich mal genauer mit dem Mi Note 10 Pro auseinanderzusetzen. Denn gegenüber Samsungs neuer Spitzenklasse ist dieses Telefon günstiger im Fachhandel zu haben.
Lieferumfang und Ersteindruck des Xiaomi Mi Note 10 Pro
Im dunkelgrauen Karton des Mi Note 10 Pro findet ihr das Smartphone, ein 3-A-Netzteil, ein viel zu knappes USB-C-Kabel, zwei Anleitungen und eine Nadel für das Öffnen des SIM-Karten-Slots. Zudem spendiert Xiaomi eine Schutzhülle aus transparentem Weichplastik. Einen Design-Award kriegt die nicht, sichert dafür aber die kratzempfindliche Rückseite des Telefons ab.
Womit wir auch beim Ersteindruck wären. Das höhere Gewicht von 208 Gramm stört beim Xiaomi Mi Note 10 Pro nicht. Vielleicht auch, weil das Gerät mit ca. 10 mm minimal dicker ist als Konkurrenzprodukte. Dadurch liegt es bequem und ordentlich in der Hand. Mit herausstehenden Kameralinsen kann ich mich persönlich nach wie vor nicht anfreunden.
Meiner persönlichen Meinung nach sollte ein Smartphone plan auf dem Schreibtisch liegen können. Wackelt und kippelt es, empfinde ich es persönlich als schlechtes Design. Beim Mi Note 10 Pro hat Xiaomi es möglicherweise verpasst, dem Gerät noch einen zusätzlichen Millimeter zu spendieren und die Rückseite plan zu gestalten. Packt ihr das Mi Note 10 Pro in die Schutzhülle, gleicht sich diese Unebenheit übrigens aus. Die Lösung liegt also nahe.
Die Technik: Gute Mittelklasse
Aber genug über die Gestaltung hergezogen, widmen wir uns der Technik. Mit 256 GB und 8 GB bestückt Xiaomi die Pro-Version des Mi Note 10. Das ist massig Platz für Apps, Fotos, Videos und Musik. Geht euch der Speicherplatz aus, müsst ihr aufräumen. Eine microSD-Speichererweiterung gibt es nämlich nicht. Die zwei Plätze im Karten-Schlitten bleiben für SIM-Karten reserviert.
Xiaomi setzt auf den Snapdragon 730 und die Grafikeinheit Adreno 618. Die Wahl eines Mittelklasse-Prozessors ist nachvollziehbar. Die Leistung ist ausreichend und entspricht den Erwartungen eines Smartphones dieser Preisklasse.
Mi Note 10 und Mi Note 10 Pro in der 5G-Version
Xiaomi bietet das Mi Note 10 und Mi Note 10 Pro bald auch in einer 5G-Variante an. Nicht nur funken diese Versionen mit dem schnellsten Übertragungsstandard, sie greifen außerdem auf Qualcomms aktuellen Top-Prozessor Snapdragon 865 zurück. Das ist die gleiche Recheneinheit, welche in Samsungs Galaxy-S20-Familie oder dem Sony Xperia 1 II zum Einsatz kommt. Uns lag diese Konfiguration allerdings nicht vor.
Im AnTuTu-Benchmark reicht es für einen Platz im Mittelfeld. Knapp hinter dem Galaxy S9 mit seinem Snapdragon 845. Auch wenn Samsungs altes Flaggschiff den stärkeren Prozessor hat, hätten wir das Mi Note 10 Pro etwas weiter vorn vermutet. Denn durch bessere Arbeitsspeicherausstattung und schnellere Grafikeinheit ist Xiaomis Gerät theoretisch leistungsstärker. Möglicherweise drosselt Xiaomi die CPU-Leistung zugunsten einer langen Laufzeit des 5.260 mAh starken Akkus. Der übertrumpft viele teurere Spitzenmodelle bei weitem. Das gilt für die genügsame Alltagsnutzung mit Telefonieren, Surfen, Videos schauen und Foto-Sessions. Dann hält das Mi Note 10 Pro gut zwei Tage durch.
Der AnTuTu-Score reicht für das Mittelfeld. Die Oberfläche MIUI 11 und die UI-Themes sind maßgeschneidert für die Hardware.
Daneben kitzelten wir das System mit speicher- und prozessorhungrigen Spiele-Apps. Fortnite ist selbstredend kompatibel mit dem Mi Note 10 Pro und läuft butterweich. Das Rennspiel Asphalt 9: Legends von Ubisoft zeigt auf diesem Smartphone eine ausreichend gute Performance – die selten auftretenden Grafikruckler sind eher auf die Game-Engine zu schieben. Star Wars – Galaxy of Heroes verrichtet seinen Dienst ohne Zicken. Die Akku-Laufzeit verringert sich auf etwa 6 Stunden. Alles in allem ist das Mi Note 10 Pro als Spiele-Smartphone zu empfehlen.
Android: Vollumfänglich und überladen
Xiaomi darf – anders als Huawei – mit Google zusammenarbeiten. Das bedeutet in der Theorie, dass euch ein aktuelles Android-Betriebssystem mit offiziellen Sicherheits-Updates und Services erwarten könnte. „Könnte“ deshalb, weil zum Zeitpunkt dieses Tests (April 2020) noch kein Update auf Android 10 verfügbar ist und das letzte Sicherheits-Update auf den 1. Januar 2020 datiert ist. Der IMUI-Launcher mit flacher Hierarchie ist Geschmackssache und dank Play-Store-Anbindung schnell ausgetauscht. Kosmetik, natürlich.
Auf dem Xiaomi Mi Note 10 Pro läuft Android 9 mit angepasster Öberfläche (links). Lästig: Die vorinstallierten Apps wie Facebook oder AliExpress. Zum Glück lassen sie sich schnell entfernen (rechts).
Mit der für asiatische Hersteller so typischen Mehr-ist-besser-Mentalität schießt Xiaomi allerdings übers Ziel hinaus. Die im Auslieferungszustand vorinstallierten Apps TikTok, Facebook, Netflix, eBay und AliExpress sind so überflüssig wie ein Kropf. Mit ein paar Klicks entledigt ihr euch dieser Anwendungen.
Dabei zeigt das Unternehmen, dass es sich durchaus Gedanken über die Vielseitigkeit seines Telefons macht. Die Mi-Remote-App ersetzt die Infrarot-Fernbedienung eures Fernsehers. Die schlanke Scan-App übernimmt Aufgaben, für die ihr andernfalls auf Adobe- oder Microsoft-Programme zurückgreifen müsstet. Der eingebaute Virenschutz samt Firewall ist mustergültig. Mit dem Mi-Browser und der Mi-Video-App findet ihr Alternativen zu Googles Standardprogrammen.
Die Kameras: Mehr als nur schöner Schein?
Über Android definiert sich das Mi Note 10 Pro nicht. Als Kaufgrund führt Xiaomi die Kameras an. Die 108 MP der Hauptkamera sind eine Hausnummer. Dass die Sensor-Auflösung dem Samsung Galaxy S20 entspricht, ist dabei, wie oben bereits erwähnt, kein Zufall.
Die Südkoreaner liefern ihre hochauflösenden Sensoren auch an Xiaomi, wobei das Kamera-Design kleinere Unterschiede aufweist. Das Mi Note 10 Pro verfügt über eine weitere Linse, die Unschärfen am Bildrand ausgleichen soll. Eine Porträt-Kamera mit 12 MP, die Weitwinkel-Knipse mit 5 MP und ein 20-MP-Sensor bieten ein in der Theorie breites Anwendungsfeld für Hobbyfotografen.
Schnappschüsse mit der vorinstallierten Kamera-API sehen auf den ersten Blick prima aus. Kontrast und Farbsättigung stimmen, die Schärfe geht in Ordnung. Kritisch wird es, wenn ihr die Kameras am Limit ausreizen möchtet. Ein 50-facher Hybrid-Zoom bringt nur Pixelmatsch mit softwarebasierter Kantenglättung auf den Screen. Das Bokeh in den mit 2 MP niedrig aufgelösten Makro-Aufnahmen fasert aus, Details verwaschen.
Was 50x-Zoom bringt? Ein an Aquarelle erinnerndes Ergebnis (links). Technik beeindruckend, Ästhetik eher mau. Leider vernachlässigt Xiaomi die Makro-Linse (rechts) – und versteckt sie in den Pro-Funktionen der Kamera-API.
In der Dämmerung und der Nacht zeigen sich die Defizite am deutlichsten. Hier fällt das Xiaomi gegenüber anderen Smartphones ab und bietet nur passable Resultate, selbst wenn ihr die vier Beleuchtungs-LEDs zuschaltet. Ein kleines Highlight ist die flotte und detailreiche Panorama-Funktion.
Open Camera als Alternative
Mit Open Camera nutzt ihr das Potential des Xiaomi Mi Note 10 Pro. Die vollen 108 MP gibt es dann nicht, dafür aber bessere Fotos.
Der Wechsel auf eine andere Android-App wie Open Camera lohnt. Die Gratis-Anwendung nutzt mit maximal 27,14 MP nur ein Viertel der theoretisch möglichen Sensor-Auflösung. Dafür sind die Resultate kontrastreicher und schärfer – auch im Detail.
4K-Videoaufnahmen mit 30fps sind für Freunde des Bewegtbilds sicher nicht ganz unwichtig. Dank optischem Bildstabilisator sind die Filmaufnahmen zu gebrauchen. Selfie-Verliebte freuen sich über den 32-MP-Sensor in der Front.
Bildschirm, Lautsprecher und Gesprächsqualität
Fotos, Videos und Audioinhalte sind abhängig von Bildschirm und Lautsprechern. Eine Paradedisziplin des Xiaomi Mi Note 10 Pro mit seinem AMOLED-Bildschirm. Die 1080p-Auflösung geht bei 6,47 Zoll Display-Diagonale in Ordnung. Die Schrift wirkt scharf und Bilder wie Filme profitieren vom erweiterten Farbraum (HDR10). Sound gibt das Mi Note 10 Pro über einen einzigen Lautsprecher wieder. Die Wiedergabe über Kopfhörer (3,5mm-Klinke) oder Bluetooth-Kopfhörer ist beinahe alternativlos, wollt ihr guten Klang genießen. Ein UKW-Radio ist eingebaut.
Telefonate mit dem Mi Note 10 Pro machen Spaß. Euer Gegenüber ist gut zu verstehen, das verbaute Mikrofon unterdrückt Störgeräusche auf eurer Seite.
Der Vollständigkeit halber noch ein paar Worte zur „Sonderausstattung“. WiFi 802.11 a/b/g/n/ac ist für den Datenaustausch zu gebrauchen, könnte aber schneller sein. Das zeitgemäße Bluetooth 5.0 (mit A2DP und aptX HD), GPS (A-GPS, GLONASS, GALILEO, BDS), NFC, der schon erwähnte Infrarot-Port und der unter dem Display verbaute Fingerabdrucksensor sind ein hübsches Paket für den Alltag.
Der Fingerabdrucksensor befindet sich unter dem Display (links). Licht und Schatten auf der Unterseite (rechts): Eine Kopfhörerbuchse freut Radiohörer, der USB-C-Anschluss ist zeitgemäß. Anders als in diesem Preissegment üblich, verbaut Xiaomi statt Stereo-Lautsprechern nur eine Mono-Membran. Deren Klang ist ordentlich, irritierend ist es dennoch, dass der Ton nur aus einer Richtung kommt.
Den Akku ladet ihr dank Fast Charging (30W) in etwas unter 65 Minuten. Einzig USB 2.0 wirkt da antiquiert.
Das Xiaomi Mi Note 10 Pro ist bereits erhältlich und kostet zur Markteinführung etwa 600 Euro.
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Mein Handy funktioniert fast gar nicht,
Bei meiner Tochter aber auch nicht
Wir sind auf die Suche nach neuen Handy, ich träume von Fold oder von Galaxy Z, oder von IPONE, leider hatte ich immer Samsung gehabt!
Meine Tochter ist fast 13 Jahre alt, ihr Handy hat schon keine Whats up!
Super !