Vertreter der EU-Länder sowie Mitglieder des Europaparlaments und der EU-Kommission einigten sich nun darauf, zwischen 6000 und 8000 Gemeinden in EU-Ländern finanziell zu unterstützen, damit diese freie Internetzugänge zur Verfügung stellen zu können. Institutionen wie Krankenhäuser oder Büchereien, aber auch öffentliche Plätze sollen so mit Breitband-Internet versorgt werden. Als Budget sind 120 Millionen Euro eingeplant.
WIFI4EU? 2017 wird das vermutlich nichts mehr…
Zweifelsohne eine schöne Sache, denn so können wir vielleicht schon bald sehr viel flexibler das Internet nutzen – zum Beispiel in den Ferien und in kleineren Orten. Der WIFI4EU genannte Dienst dürfte aber noch viele Monate brauchen, bis erste Gemeinden Hotspots aktivieren. Denn einerseits sollen finale Details erst Ende des Jahres geklärt werden. 2017 wird das also wohl nichts mehr. Andererseits aber möchte die EU mit einem möglichst geringen bürokratischen Aufwand locken. Gemeinden und Einrichtungen bewerben sich für einen Gutschein, mit dem bis zu 100 Prozent der anfänglichen Kosten gedeckt wird. Im Gegenzug verpflichten sich die Interessenten, den Hotspot mindestens drei Jahre zu betreiben.
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WIFI4EU möchte sicherstellen, dass vor allem diejenigen schnelles Internet erhalten, die sonst keine Chance auf dieses hätten. Ebenfalls will man Orte mit einem beschränkten Zugang zum Netz auf diese Weise versorgen. Das klingt für mich danach, als ziele man auf ländliche Regionen in Osteuropa und andere Landstriche fernab der Zivilisation. Das macht es zweifelsohne für die ländliche Bevölkerung spannend, genauso für Touristen. Nur wie gelangt schnelles Internet in abgelegene Gebiete? Und ob Deutschland im Fokus der Entscheider steht? Wahrscheinlich nicht, auch weil die WIFI4EU-Hotspots in erster Linie dort installiert werden sollen, wo es in der Umgebung keine privaten bzw. öffentlichen WLAN-Angebote gibt.
Auch für Deutschland relevant?
Eine Chance sehe ich auf jeden Fall für allerlei Dörfer hierzulande, in Städten dagegen dürfte es mittlerweile kaum eine Option für WIFI4EU geben – eben weil viele öffentliche Einrichtungen längst Hotspots besitzen. Und diese werden nicht mehr finanziell unterstützt. So oder so halte ich den Ansatz für löblich und gut. Umso einfacher sowie unkomplizierter es wird, sich Zugang zum Internet zu verschaffen, umso besser ist das für uns Menschen. Nur ob die deutschen Behörden und Gesetze die Einrichtung von WIFI4EU in hiesigen Gefilden nicht erschweren? Es würde mich nicht wundern. Fakt ist: Mit einer sehr viel besseren Internet-Versorgung durch diese Pläne der EU wird es noch ein paar Jahre dauern, bis wir das im großen Stil auch nutzen können. Und sei es nur, wenn man im Urlaub in der Pampa ist…
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