Gowalla gab es schon mal vor einiger Zeit. Damals hat sich die App mit Foursquare und dessen Ableger Swarm ein Duell um die beste App für spannende Standorte in deiner Nähe geliefert. Früher oder später sind allerdings alle Vertreter dieser Kategorie in der Bedeutungslosigkeit versunken. Gowalla startet nun einen neuen Versuch und möchte eine Art standortbasiertes Social-Media-Netzwerk sein.
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Privatsphäre hat hier nichts zu suchen
Im Prinzip funktioniert das neue Gowalla so: Wenn du das Haus verlässt, kannst du in eine Location auf der Gowalla-Map einchecken, und deine Freunde in der App können dann immer sehen, wo du gerade bist. Das erinnert ein wenig an Google Latitude, einer längst eingestellten Location-App, mit der du genau das konntest.
Für mich persönlich klingt das wie ein Albtraum. Ich soll der Welt jedes Mal, wenn ich das Haus verlasse mitteilen, wo ich bin, nur um etwas soziale Interaktion zu bekommen?
Auf der Seite im App Store sagen die Entwickler, dass die App dafür gedacht ist, deinen Standort mit deinen echten Freunden aus dem echten Leben zu teilen. Außenstehenden, mit denen du nicht auf Gowalla befreundet bist, ist es also nicht möglich zu sehen, wo du dich gerade befindest.
Trotzdem möchte ich nicht, dass mein Standort an die Gowalla-Server gesendet und mit anderen Menschen geteilt wird. Auch wenn ich mir diese selbst aussuchen kann. Wenn ich mich mit Freunden treffen möchte, verabrede ich mich nach wie vor klassisch über einen normalen Messenger. Einfach meinen Standort zu teilen und zu hoffen, dass einer meiner Freunde vorbeikommt, fühlt sich für mich sehr befremdlich an.
Gowalla kann noch mehr
Gowalla ist allerdings mehr als eine “Social-Location-App”. Die App hat auch die klassischen Features behalten. Das heißt, ich kann verschiedene Points of Interest auf einer Karte sehen und Informationen über diese bekommen. Das sind Restaurants, Sehenswürdigkeiten, Cafés und mehr.
Soweit ich das in der App und durch einen Blick auf Gowallas Twitter-Account beurteilen kann, werden diese Points of Interest durch Crowdsourcing erstellt. Heißt, Nutzer der App können Standorte übermitteln und diese werden dann in der App angezeigt.
Tatsächlich habe ich mir die Freiheit genommen, das einmal auszuprobieren. Ich habe “Hansis Bäckerei” in der Südstadt von Hannover erstellt. Direkt nach der Erstellung ist diese nun auf der Gowalla-Karte ohne irgendeine Prüfung genau dort zu sehen. Die Bäckerei ist frei erfunden, es gibt sie in Wirklichkeit nicht. Gowalla hat aber keine Möglichkeit, das zu kontrollieren.
Es gibt allerdings die Möglichkeit, dass Nutzer Orte verifizieren oder melden können. Wie genau sich das auf die Standorte auswirkt, konnte ich nicht herausfinden. Die Entwickler vertrauen hier allerdings darauf, dass die Nutzer die Datenbank pflegen.
In großen Städten wie Berlin findet man durchaus einige Locations auf der Karte. In kleinen und mittelgroßen Städten ist es hier allerdings weitestgehend leer.
Weitere Features
Neben den Features für Standorte kann Gowalla aber noch mehr. So ist auch ein klassischer Messenger in die App integriert, mit dem du dich einfach mit deinen Kontakten unterhalten kannst. So kannst du dich zum Beispiel verabreden oder Bescheid sagen, wenn du jemanden an einem Standort besuchen möchtest.
Wie es sich für eine moderne App gehört, kannst du auch sogenannte Pins oder Achievements sammeln. Die bekommst du zum Beispiel, wenn du besonders viele Locations erstellst oder verifizierst. Generell sollen sie es belohnen, wenn du mit der App interagierst.
Für wen eignet sich Gowalla?
Nur weil die App nichts für mich ist, heißt das nicht, dass niemand damit Spaß haben kann. Wenn du viel mit Freunden unternimmst und gerne mitteilst, wo du dich gerade befindest, damit Leute dich darauf ansprechen und mit dir interagieren, ist die App genau das Richtige für dich.
Allerdings solltest du wirklich darauf achten, mit wem du deinen Standort teilst.
Neben Gowalla hat noch eine weitere App namens Hipstamatic kürzlich ein Comeback gefeiert. Wir haben uns die Alternative zu Instagram ebenfalls angeschaut.
Titelbild: Twitter / Jessica Hische
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