Wenn ihr Fruchtsäfte selbst zubereitet, verzichtet nicht nur auf Zucker. Wählt am besten eine besonders schonende Methode, die beim Entsaften einen gesunden und leckeren Saft produziert.
Ein Slow Juicer arbeitet zwar langsamer als ein Zentrifugal-Entsafter, bietet dafür aber entscheidende Vorteile:
- Ein Slow Juicer holt mehr Saft aus der Frucht.
- Ein Slow Juicer erhält mehr Vitamine.
- Ein Slow Juicer arbeitet wesentlich leiser.
Wir haben den Slow Juicer Bosch MESM731M VitaExtract für euch getestet.
Alles rein damit: Früchte, Gemüse, Nüsse, Kräuter
Der Bosch VitaExtract entsaftet nicht nur Obst und Gemüse, das reif und weich ist, sondern auch vermeintliche Problemfälle wie hartes Gemüse und gefrorenes Obst. Ihr könnt auch aus Nüssen eine feine Creme machen. Oder ein Sorbet.
Was habe ich getestet? Neben einem Apfelsaft, der die Grundlage vieler Smoothies und Fruchtmixe ist, habe ich mir noch eine Spezialaufgabe gestellt, denn der Bosch VitaExtract kann auch Kräutern den Saft entziehen. Damit habe ich dann ein feines Basilikumöl hergestellt.
Die Funktionen des Bosch VitaExtract
Der Slow Juicer von Bosch macht nicht einfach nur Saft. Er bietet auch Funktionen, die den Saft so werden lassen, wie ihr in am liebsten mögt.
Erst einmal habt ihr drei verschiedene Filter zur Auswahl. Darüber könnt ihr die Konsistenz bestimmen:
- fein für klare Säfte
- grob für ballaststoffreiche Smoothies
- Sorbet-Filter für Sorbets und Nussmuß
Doch auch während der Entsafter läuft, könnt ihr noch den Anteil des Fruchtfleischs anpassen – quasi stufenlos. Einfach den Schalter umlegen. Die Funktion MixControl macht es möglich. Je nachdem, wie viel oder wenig Fruchtfleisch ihr im Saft haben wollt, legt ihr den Schalter früher oder später um.
Ihr enthaltet dann die Saftkonsistenz, die euch am besten schmeckt. Bei anderen Maschinen müsstet ihr das Entsaften erst stoppen und den Filter wechseln, um das gleiche Ergebnis zu erhalten. Oft ist das mit einer riesen Sauerei verbunden.
Unterschiede sehen und schmecken
Mit dem Ergebnis meines Tests bin ich sehr zufrieden. Die Kombination aus dem feinen Filter und der MixControl-Stufe fein seht ihr ganz links auf dem Bild. Der Apfelsaft ist am hellsten. Es befinden sich fast keine Schwebestoffe darin.
In der Mitte seht ihr die beiden Überkreuz-Kombinationen feiner Filter und Smoothie-Stufe sowie grober Filter und feine MixControl-Stufe. Optisch unterscheiden sie sich kaum.
Ganz rechts seht ihr noch den Saft, den ich mit dem groben Filter und der Smoothie-Stufe zubereitet habe. Die Ablagerung oben ist viel dicker als bei den anderen Shots.
Auch wenn ich in meinem Test des Bosch VitaExtract eine Apfelsorte genommen habe, die zu keinem wirklich trüben Apfelsaft führte, so ließen sich die vier Proben auf der Zunge doch nach der Menge an kleinen, feinen Apfelpartikeln im Saft unterscheiden.
Weniger Watt sind weniger laut
Wie wird aus dem Obst nun der Saft? Bosch hat dafür im VitaExtract eine Pressschnecke verbaut. Diese Methode des Entsaftens hat zwei Vorteile, die mir persönlich sehr wichtig sind: Sie arbeitet leise und erhält viele Vitamine.
Sogar im Vergleich mit Geräten, die mit der gleichen Methode entsaften, arbeitet der Bosch VitaExtract leise. Denn der 150-Watt-Motor bietet optimale Effizienz bei einem niedrigen Geräuschpegel. Mehr Watt würden zu mehr Lautstärke führen.
Die Tritan-Schraube im Inneren dreht deshalb auch sehr langsam – im Bosch VitaExtract mit maximal 55 Umdrehungen pro Minute. Es gibt auch Slow Juicer, die mit 80 U/min oder mehr drehen. Doch diese Modelle sind erst einmal nur lauter, nicht besser – und verbrauchen mehr Energie.
Mehr Vitamine durch sanftes Pressen
Zu einem schlechteren Ergebnis führt diese Methode nicht – im Gegenteil. Bosch nennt sie GentleSqueezing. Die Früchte werden langsam und damit sanft ausgepresst. Dennoch ist genug Kraft vorhanden, dass die Tritan-Schraube Nüsse zerdrückt sowie hartes oder gefrorenes Obst und Gemüse.
Das langsame Pressen hat noch einen weiteren Vorteil: Es gelangt weniger Sauerstoff in den Saft, was zu einer geringeren Oxidation führt. Weniger Vitamine und Antioxidantien gehen verloren. Zentrifugal-Saftpressen und Mixer pumpen wesentlich mehr Sauerstoff in den Saft.
Gleichzeitig entsteht durch die Presseschnecke weniger Wärme. Auch dies trägt dazu bei, das möglichst viele Vitamine erhalten werden.
Gut durchdacht, einfach zu handhaben
Der Bosch VitaExtract ist sehr kompakt gebaut. Er misst 33 x 23 x 37 Zentimeter und sollte damit in jede Küche passen. Saft und Trester (das ausgepresste Fruchtfleisch) werden getrennt ausgegeben. Der Saftbehälter fasst einen Liter, der Tresterbehälter 1,3 Liter.
Der Einfüllschacht ist nicht sehr groß. Ihr müsst die Früchte schon recht klein schneiden. Der Vorteil dieser Konstruktion ist, dass ich die kleinen Apfelspalten nicht andrücken musste. Obst müsst ihr vorher entsteinen. Äpfel und Birnen dürfen mit Gehäuse und Schale hinein.
Der Motor läuft nur an, wenn ihr das Gerät korrekt zusammengebaut habt. Daneben hat Bosch auch schöne Lösungen für Details gefunden: Mit dem DripStop landen keine Tropfen mehr auf der Arbeitsplatte. Ich fand es durchaus praktisch, zwischendurch nicht ständig zum Lappen greifen zu müssen.
Das Gerät selbst könnt ihr einfach reinigen. Auch wenn der Aufsatz am Anfang recht kompliziert aussieht. Das Gerät könnt ihr mit wenigen Griffen auseinandernehmen. Alle abnehmbaren Teile können in die Spülmaschine. Ich habe sie schnell unter fließendem Wasser abgespült.
Ein aromatisches Kräuteröl
Auch mit dem Kräuteröl bin ich sehr zufrieden. Überrascht war ich, wieviele Basilikumblätter ich anfangs in den Slow Juicer geben musste, damit die ersten Tropfen herauskamen. Schließlich bin ich aber mit der Ausbeute zufrieden.
Ich habe den feinen Filter genommen, aber MixControl nicht auf ganz fein gestellt. So sind etliche grüne Partikel in den Kräutersaft gekommen und schließlich auch in das Öl. Über Caprese gibt dies nochmal einen besonderen optischen Anreiz.
Fazit: Eine Bereicherung für jede Küche
Dieser Test hat mir gezeigt, dass es nicht egal ist, wie Früchte zerkleinert werden. Bisher habe ich meist einen Stabmixer genommen oder (für Orangen) eine billige Zentrifugal-Saftpresse. Im Vergleich damit liefert der Slow Juicer Bosch VitaExtract ein für Auge und Zunge merklich besseres Ergebnis. Zudem bleiben mehr Vitamine erhalten.
Überrascht hat mich auch, dass ein Gerät, das im Aufbau erst einmal komplex aussieht, doch so einfach zu handhaben ist. Das liegt in meinem Fall natürlich daran, dass ich mit dem Bosch MESM731M VitaExtract einen hochwertigen Slow Juicer im Test hatte. Alles passt exakt ineinander. Die Materialien sind hochwertig und gut verarbeitet.
Jetzt kommentieren!