Dieses intelligente Besteck hilft dir, gesund zu essen

Dieses intelligente Besteck hilft dir, gesund zu essen
Spün meldet sich, wenn genug gegessen wurde (Bild: Spün)

Wenn ich mir vornehme, maßvoll zu essen, hat mein innerer Schweinehund plötzlich immer großen Appetit. Kennt ihr das auch? Da helfen dann auch keine guten Vorsätze mehr. Gegen ungesundes wie auch einfach nur zu viel Essen gibt es jedoch bald Abhilfe: Spün, das intelligente Besteck, erfasst, was du isst, und zeigt dir an, wann damit Schluss sein sollte. So zumindest die Idee.

Zuerst müsst ihr ein Foto vom Teller machen, auf dem die einzelnen Speisen getrennt liegen müssen, damit die Smartphone-App per Bilderkennung herausfinden kann, was da eigentlich liegt. Ganz perfekt ist das System aber noch nicht. Erst müsst ihr mit dem Finger auf dem Touchscreen die einzelnen Komponenten umkreisen, um dann noch zu bestätigen, dass die App es auch richtig erkannt hat.

https://www.youtube.com/watch?v=LKdYQIZ4ieI

Die eigentliche Intelligenz soll jedoch im Besteck stecken. Dieses erkennt per Tracking-Technik, welche Komponente gerade aufgegabelt wurde und wiegt dann auch noch, was sich da auf Löffel oder Gabel befindet. Die Daten werden per Bluetooth an das Smartphone gesendet, so dass die App daraus berechnen kann, wieviele Kalorien ihr mit einem Bissen zu euch genommen habt.

Wenn ihr aufhören sollt zu essen

Auf dieser Grundlage gibt die App dann auch Empfehlungen, wie ihr euch gesund und ausgewogen ernähren sollt. Das läuft dann in erster Linie auf ein „nicht zu viel essen“ hinaus. Zu den schlechten Essgewohnheiten gehört aber auch, dass meist zu schnell gegessen wird. Per haptischem Feedback, wie ihr es vom Smartphone-Display kennt, wird euch mitgeteilt, wann ihr langsamer essen, also etwas länger kauen sollt. Auf dem Smartphone-Display erscheint dann eine entsprechende Warnung. Das Besteck in der Hand vibriert aber auch, wenn für eine Mahlzeit die Höchstzahl an Kalorien erreicht wurde. Aufessen ist also keine Pflicht.

Gesundes Essen hat bekanntlich nicht viel mit Ästhetik zu tun. Leider. Der Spün liegt wie ein überdimensioniertes Kinderbesteck in der Hand. Die Technik steckt im wulstigen Griff, der immerhin wasserdicht ist. Löffel- oder Gabel-Enden lassen sich dort aufsetzen und anschließend ohne Probleme in die Spülmaschine stecken. Für unterwegs gibt es ein Etui sowie ein Set Einweg-Aufsätze zum Wegwerfen. Der Akku soll mindestens einen Tag lang durchhalten – sofern ihr nicht den ganzen Tag am Futtern seid. Aber das sollt ihr ja nicht.

Spün wiegt den Bissen auf Gabel bzw. Löffel und berechnet die Kalorien (Bild: Spün/Kickstarter)
Spün wiegt den Bissen auf Gabel bzw. Löffel und berechnet die Kalorien (Bild: Spün/Kickstarter)

Der Spün wurde erstmals zur CES 2016 in Las Vegas vorgestellt, damals noch als klobiger Prototyp. Jetzt kann er über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter bestellt werden. Das Finanzierungsziel von 150.000 Dollar ist allerdings noch nicht erreicht. Viel Zeit bleibt aber nicht mehr, bis diesen Freitag (29. April 2016) um 16:12 Uhr könnt ihr noch einen Spün bestellen. Knapp vier Tage vor Toresschluss waren aber erst 125.537 Dollar zusammengekommen.

Spaß am Kochen statt Überwachung

Der Entwickler verlangt 79 Dollar für den Spün, auch wenn er später angeblich 175 Dollar kosten soll. 99 Dollar zahlt, wer die Version mit einem Set Einwegaufsätzen bestellt. Ausgeliefert wird er im August 2016, für 20 Dollar Aufpreis auch nach Deutschland. Wie bei allen Bestellungen aus den USA solltet ihr noch zusätzlich mit Zollgebühren rechnen, sodass der Endpreis letztlich über 100 Euro liegen könnte.

Das Smartphone erfasst welches Essen sich wo auf dem Teller befindet und errechnet den Kalorienverbrauch (Bild: Spün)
Das Smartphone erfasst, welches Essen sich wo auf dem Teller befindet und errechnet den Kalorienverbrauch (Bild: Spün)

Die spannende Frage jedoch wird erst nach dem Auspacken beantwortet: Klappt das auch? Das Rührei mag die App ja noch korrekt erkannt haben. Aber woher weiß sie, wieviele Kalorien darin sind? Jeder bereitet das Rührei anders zu. Vermutlich wird dafür auf Tabellen mit Durchschnittswerten zurückgegriffen. Doch das Problem am ungesunden Essen ist meist nicht, welche Mahlzeit ausgewählt wurde, sondern die Zubereitung: Pommes müssen nicht im Fett schwimmen und Nachspeisen nicht übersüßt sein. Noch ein Problem: Getränke werden von der App erst gar nicht erst erfasst. Ich würde den Werten des Spün also nicht zu sehr vertrauen, auch wenn die Idee ganz nett ist.

Die Ernährung lässt sich nicht so einfach überwachen wie das tägliche Fitnessprogramm mit einem Activity Tracker. Schließlich geht es nicht nur ums Maßhalten, sondern in erster Linie um die Zubereitung gesunder Lebensmittel. Mit den richtigen Küchenuntensilien macht das Kochen dann auch noch Spaß. Mir zumindest.

Neue Beiträge abonnieren!

Täglich frisch um 17 Uhr im Postfach

Themenauswahl

Änderungen jederzeit über die Abo-Verwaltung möglich – weitere Themen verfügbar

Jetzt kommentieren!

Schreibe einen Kommentar

*
*
Bitte nimm Kenntnis von unseren Datenschutzhinweisen.