Schnell zur Hand und super sauber – diese beiden Eigenschaften muss ein guter Akkustaubsauger erfüllen.
Überzeugt hat mich der Samsung JET 90 complete extra (Seriennummer VS20R9076T7/EG) genau in diesen beiden Punkten. Der Akkustaubsauger war einfach zu handhaben und schnell umgebaut, wenn ich mal die Bodenbürste wechseln wollte. Die Multi-Zyklon-Technik sorgt zudem für eine hohe Saugkraft.
Den Akkustaubsauger habe ich zusammen mit der Samsung Clean Station VCA-SAE903 getestet, einer Absaugstation. Mehr dazu in einem späteren Beitrag.
Gut durchdachter Akkustaubsauger
Samsungs JET-Akkustaubsauger ist extrem handlich. Die 2,8 Kilogramm Gewicht halte ich mehr in der Hand, als dass sie auf dem Boden liegen. Dadurch wird die Bodenbürste angenehm wendig. Mit einer leichten Drehung des Handgelenks navigiere ich die Bürste problemlos in jede Ecke. Auch aus ungünstigem Winkel. Mit 25 Zentimetern ist sie zudem eher schmal als breit.
Der Akkustaubsauger besteht aus einem Mix aus Kunststoff und Metall. Die Verarbeitung ist generell hochwertig. An allen Stellen, die einer besonderen Belastung ausgesetzt sind, hat Samsung jedoch gezielt auf Qualität gesetzt:
Bei allen Verbindungen (Metallrohr, Aufsätze) konnte ich beide Teile nur auf eine Weise zusammenschieben, sodass sie immer richtig herum saßen. Alles, was sich verstellen lässt, konnte ich einfach lösen und schnell und sicher wieder arretieren. Gerade beim schnellen Wohnungsputz ist das eine wichtige und nicht selbstverständliche Eigenschaft.
Einfache Handhabung
Mit einem solchen einfachen Handgriff habe ich das Saugrohr dann auch fix ausgefahren. Die Teleskopfunktion erlaubt mehrere Stufen von 93 auf 114 cm. Bei meiner Körpergröße von 183 cm lag der Samsung JET 90 dann immer angenehm in der Hand.
Mit dem Daumen kurz auf Start gedrückt, schon konnte ich lossaugen. Das Gerät steuerte ich über drei Tasten: ein/aus, Geschwindigkeit hoch und runter. Anders als bei anderen Akkustaubsaugern musste ich keine Taste permanent gedrückt halten. Das gab mir mehr Kontrolle über das Gerät bei wendigen Manövern.
Oberhalb der drei Tasten befindet sich ein kleines Display, das mir die aktuelle Saugstufe mitteilt. Der Akkustand wird direkt am Akku angezeigt, der sich ebenfalls im Blickfeld befindet. Eine einfache und gute Lösung.
Verschiedene Aufsätze
Der Akkustaubsauger kann nicht alleine stehen. Ich musste ihn also zurück in die mitgelieferte Ladestation hängen, die frei steht und nur einen Stromanschluss braucht, oder zwischendurch mal auf dem Boden ablegen, wenn ich ein Möbelstück verrücken wollte. Das hört sich wie ein Nachteil an, ist aber keiner. Denn die leichte Konstruktion bewahrt die Wendigkeit der Bodenbürste und verhindert, dass diese zu dick wird und nicht mehr unter die Schränke kommt.
In der Ladestation wird der Akkustaubsauger auch geladen. Dort gibt es sogar einen Ladeplatz für den Zweitakku sowie eine Möglichkeit zum Anstecken des Zubehörs, allerdings nicht vollständig. Einziger Kritikpunkt: Um den Akkustaubsauger dort zu parken, musste ich das Teleskoprohr jedes Mal zusammenschieben. Dafür war die Station dann aber auch schön kompakt. Also doch kein richtiger Kritikpunkt.
Dieses Zubehör liefert Samsung mit:
- motorisierte Bodenbürste für Hartboden und Teppich
- motorisierte Bodenbürste für Parkett
- motorisierte Polsterbürste
- Fugenaufsatz
- Bürstenaufsatz
- Flexible Tool
- Zweitakku
Die Saugleistung des Samsung JET 90 complete
Der Digital Inverter Motor verfügt über eine Motorleistung von 550 Watt. Die effektive Saugleistung beträgt bis zu 200 Watt. Der Samsung JET 90 bot mir drei Saugstufen:
- Min: 18 Watt Saugleistung, 60 min Laufzeit
- Mid: 40 Watt, 30 min
- Max 200 Watt, 6 min
Durch den Zweitakku steht effektiv die doppelte Laufzeit zur Verfügung. Auf die Herstellerangaben habe ich mich aber nicht verlassen, sondern selbst nachgemessen.
Bei einer gemischten Nutzung mit allen Bürsten auf verschiedenen Oberflächen (Laminat, Kurzflorteppich, Hochflorteppich, Polster) kam ich in der mittleren Stufe (Mid) auf eine Laufzeit von 26 Minuten. Das war keine exakte Messung, macht die Angaben von Samsung aber plausibel.
Viel wichtiger war aber folgende Erkenntnis: Der Samsung JET 90 ist ausgesprochen saugstark. Zusammen mit der Wendigkeit, die ich oben schon beschrieben habe, war ich insgesamt schneller durch meine 55-qm-Wohnung als mit dem Bodenstaubsauger, bei dem ich mehrmals eine neue Steckdose suchen und das Kabel entwirren muss.
Die Bürsten des Samsung JET 90
Samsung liefert drei motorisierte Bürsten mit. Die kleine ist offensichtlich für Polster gedacht und hat alle Flusen von meinem Sofa zuverlässig entfernt.
Die Turbo-Action-Bürste soll feine Staubpartikel aus Teppichen und von Hartböden entfernen. Die Soft-Action-Bürste verfügt über eingewebte anti-statischen Silberfaser, die den Staub auf Hartböden und aus Fugen besonders gut aufnehmen können.
Ich konnte den Unterschied allerdings nicht nachvollziehen, da beide Bürsten immer alles sofort eingesaugt haben – vom Laminat bis zum Hochflorteppich. Lediglich die Fugen konnte ich nicht testen, da ich leider nicht mehr auf einem Dielenboden lebe. Ich würde im Alltag also wohl mit einer Bürste für alle Böden auskommen. Wer jedoch für die unterschiedlichen Flächen in seiner Wohnung die optimale Plege sucht, findet beim Samsung JET 90 eine ideale Bürste für jeden Untergrund.
Alle Bürsten sind mit einem 180-Grad-Drehgelenk ausgestattet. Ich bin mir nicht sicher, was Samsung damit genau meint. Die 180 Grad sehe ich nämlich gleich doppelt.
Normalerweise bilden Bodenbürste und Saugrohr einen Winkel von etwa 90 Grad. Wenn ich damit jedoch unter den Schrank fahren möchte, können Bodenbürste, Saugrohr und Handgriff eine Linie bilden, also eine 180-Grad-Linie.
Das ist kein Rechenspiel, sondern bedeutet konkret, dass das Rohr sehr nah am Boden liegt und ihr weit unter den Schrank kommt. Die Bodenbürste ist 6 cm hoch, das Rohr liegt nach 60 cm etwa 2 cm höher. Bei mir komme ich damit überall drunter. Für einen Akkustaubsauger ist das nicht selbstverständlich.
Die zweiten 180 Grad ergeben sich so: Die Bodenbürste kann ich sowohl nach links als auch nach rechts um 90 Grad drehen. Das macht die Bürste so wendig und das Staubsaugen mit dem Samsung JET 90 so schnell und einfach. Auch das funktioniert unter dem Schrank, ohne dass sich das Saugrohr nennenswert anhebt.
Doppete Laufzeit durch Zweitakku
Der Akku verfügt über eine Kapazität von 2.850 mAh. Er sitzt unter dem Handgriff auf einer Schiene. Mit einem Klick hatte ich ihn schnell gelöst und durch den mitgelieferten Zweitakku ersetzt. Durch das Umstecken, das nur wenige Sekunden in Anspruch genommen hat, konnte ich den Akkustaubsauger gleich doppelt so lange nutzen.
Drei blaue LEDs auf dem Akku zeigen den Ladestand an. Für mich war das genug Überblick beim Saugen wie auch beim Laden.
Samsung gibt eine Ladezeit von 3,5 Stunden an. Bei mir war der Akku nach einer vollständigen Entladung im Betrieb allerdings schon nach 2,25 Stunden wieder vollständig geladen. Es mag sein, dass sich die Zeiten nach mehreren Ladevorgängen anpassen, erst einmal bin ich aber positiv überrascht.
Filterleistung und -wechsel
Der Samsung JET 90 filtert die Luft über ein mehrstufiges Filterungssystem. Der grobe Staub bleibt an einem Netzfilter aus Metall hängen. Das Herzstück ist das Multi-Cyclone-System, in dem 99,999 Prozent des Feinstaubs von der Luft getrennt werden sollen. Es gibt also keinen Beutel, den ihr wechseln müsst.
Der 0,8 Liter große Staubbehälter befindet sich oben auf dem Gerät. Mit einem Klick habe ich ihn gelöst. Über einem Mülleimer hätte ich ihn leeren und anschließend unter fließend Wasser reinigen können. Doch Samsung hat mir auch die Clean Station als zweites Testgerät zur Verfügung gestellt – eine Absaugstation. Sie entleert den Staubbehälter, ohne dass Staub wieder zurück in Luft und Wohnung gelangt. Wie genau das funktioniert, erkläre ich in einem weiteren Beitrag.
Fazit: Extrem wendiger Akkustaubsauger
Schnell zur Hand und super sauber – das waren eingangs die Kriterien für einen guten Akkustaubsauger. Der Samsung JET 90 complete extra erfüllt beides mit Bravour. Insbesondere seine Wendigkeit hat mir gefallen (unter dem Schrank und in den Ecken), aber auch seine hohe Saugkraft, die durch die beutellose Multi-Cyclone-Technik erreicht wird.
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Ich durfte in einem Euronics Shop den Jet 90 kurz testen, er fühlt sich sehr hochwertig an und ich fand ihn in der Handhabung besser als die Konkurrenz (z.B. Dyson V15). Auch die Steuerung der Bodendüse wenn der Sauger in flachster Stellung ist (wichtig um z.B. unter dem Bett zu saugen, gefiehl mir beim Jet 90 viel besser. Erschreckend ist allerdings der Preis für Ersatzakkus. Samsung verlangt dafür stolze 179 € (Stand Januar 2022), fast doppelt soviel wie die anderen Marken.
Hi, wenn der Akku voll geladen ist und auf der Station stehen bleibt leuchten die LED´s am Akku die ganze zeit. Ist das normal?
Gruß Peter
Gute Frage. Leider habe ich die Testgeräte nicht mehr hier, um das Problem selbst nachvollziehen zu können.
Ich erinnere mich jedoch, dass einmal beim Einsetzen kein Kontakt zustande kam und der Akku nicht geladen wurde. Aber du schreibst ja, dass dein Akku voll war.
Hallo,
wie groß ist die Grundfläche von Staubsauger und Z-Ladestation,
die Masse des Staubsaugers habe ich aber nicht die der Ladstation.
Kann mir jemand helfen.
Danke
Ich habe das Testgerät leider nicht mehr hier, um nachmessen zu können.
Die Bürste ist nicht ganz so breit wie bei klassischen Bodenstaubsaugern, dafür aber etwas tiefer. Die Standfläche der Ladestation lässt sich in Relation dazu auf den Bildern oben ganz gut abschätzen. Genauer kann ich es leider nicht sagen. Wenn die Ladestation also in einen Zwischenraum passen soll und es auf jeden Zentimeter ankommt, kann ich leider nicht weiterhelfen.
Die Ladestation ist nicht so leicht, dass sie drohte umzukippen. Sie ist aber auch nicht sehr schwer. Manche Standfüße bringen ja einiges an Gewicht mit, dass das Tragen fast schon Mühe macht. Dies ist hier nicht der Fall.
Also meiner ist jetzt 2,5 Jahre und geht nicht mehr. Er startet nicht obwohl Akku voll sind. Kann mir da einer helfen.
Diese Frage wird Ihnen wahrscheinlich nur ein Fachbetrieb beantworten können. Gehen Sie doch einfach mal in einem Laden, der auch repariert. Vielleicht ist es ja nur eine Kleinigkeit. Und wenn ein Teil tatsächlich defekt sein sollte, kann er Ihnen auch sagen, ob eine Reparatur sinnvoll wäre und wieviel sie kosten würde.