Samsung Galaxy Watch7 im Test: Eine runde Sache

Und wieder umgarnt Samsung Smartwatch-Fans mit einer richtig schönen Uhr: Die Samsung Galaxy Watch7 überzeugt uns im Test.

Samsung Galaxy Watch7 im Test: Eine runde Sache
Die Samsung Galaxy Watch7 hat eine zu kurze Akkulaufzeit? Vielleicht ist das ein Software-Bug! (Foto: Sven Wernicke)

Jeden Sommer gibt’s eine neue Smartwatch von Samsung. Das ist auch 2024 nicht anders. Die nunmehr vierte Galaxy Watch mit WearOS-Betriebssystem bietet etliche Detail-Verbesserungen und keine gravierenden Kritikpunkte. Wobei: Wie schon die Jahre zuvor könntest du die relativ kurze Akkulaufzeit bemängeln. Abgesehen davon aber bekommst du mit der Samsung Galaxy Watch7 die derzeit beste Smartwatch mit dem neuesten WearOS 5.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Galaxy Watch7 ist die Nachfolgerin der Galaxy Watch6 aus dem Jahr 2023.
  • Neu sind unter anderem der leistungsstarke Prozessor, der überarbeitete BioActive-Sensor und der doppelt so große Flash-Speicher.
  • Dank Galaxy AI und dem Betriebssystem WearOS 5 erhält die Uhr viele neue Funktionen.
  • Kritikpunkte sind die relativ geringe Akkulaufzeit und die leicht eingeschränkte Funktionalität auf Smartphones anderer Hersteller.
  • Die Galaxy Watch7 ist insgesamt eine großartige Smartwatch, die keine Wünsche offenlässt.

Inhalt:

Das ist neu an der Galaxy Watch7

In den vergangenen Jahren änderte Samsung das stylisch-sportliche Design der Smartwatch nur geringfügig. Ausnahmen sind stets die parallel erscheinenden Ableger, zum Beispiel die Galaxy Watch5 Pro, die Watch6 Classic und dieses Jahr die Watch Ultra. Die Galaxy Watch7 sieht der Watch6 zum Verwechseln ähnlich, die optischen Unterschiede sind minimal.

Unter anderem ist die 7er etwas breiter und dicker sowie minimal schwerer. Aber wie der Vergleich Galaxy Watch7 vs. Watch6 verdeutlicht: Neue Wege geht Samsung nicht. Und ich bin der Auffassung, dass das (derzeit) auch nicht nötig ist. Unverändert begeistert die aktuelle Galaxy Watch, da sie Sportlichkeit, Design, Robustheit und hohe Verarbeitungsqualität auf eine außergewöhnlich attraktive Art und Weise in einer Uhr vereint.

Die Galaxy Watch7 ist in drei Farben erhältlich. (Foto: Samsung)
Die Galaxy Watch7 ist in drei Farben erhältlich. (Foto: Samsung)

Und: Es gibt neue Farben, genauer Creme, Grün und Silber. Diese wirken speziell in Kombination mit den neuen Sport-Armbändern sehr stylisch aufgrund der dezenten, farbigen Nuancen.

Technische Daten: Samsung Galaxy Watch7
CPU:
Exynos W1000 (5 Kerne, 1,6GHz, 3nm-Fertigung)
Display:
1,3 Zoll AMOLED-Display (432 x 432 Pixel, Saphirglas) (40mm)
1,5 Zoll AMOLED-Display (480 x 480 Pixel, Saphirglas) (44mm)
600 Nits (Maximal) | 2.000 Nits (Spitzenhelligkeit)
Speicher:
2 GB RAM
32 GB ROM
Akku:
300 mAh (40mm)
425 mAh (44mm) 
Schnellladefunktion bis 10 Watt
Schutz:
Aluminium-Gehäuse
Saphirglas auf Vorderseite
IP68- Zertifizierung
Militärstandard: MID STD 810 H
Wasserdicht bis 50 Meter nach ISO22810:2010
Software:
Wear OS 5.0 powered by Samsung mit One UI 6.0

Die Samsung Galaxy Watch7 legt in vier Bereichen zu:

  • Prozessor: Verbaute Samsung in den vergangenen Jahren den Dual-Core-Prozessor Exynos W920 und den leicht modifizierten W930, so wagt der Hersteller nun den großen Sprung nach vorne: Fünf statt zuvor zwei Rechenkerne und eine 3-nm-Fertigung sorgen für sehr viel mehr Performance (3,7-fache Multi-Core-Leistung) bei ähnlichem Energieverbrauch. Der Chip bietet also sehr viel Potenzial und Leistung für die Zukunft.
  • Speicher: Gegenüber den Vorgängern verdoppelt sich der Flash-Speicher auf 32 GB. Das ist mehr als genügend Speicher für Apps, Musik und Kartenmaterial.
  • GPS Dual-Frequenz: Zwei Frequenzen (L1+L5) spendierte der Hersteller dem GPS-Modul. Das verbessert die Genauigkeit beim Tracking und der Positionsfindung.
  • BioActive-Sensor: Der BioActive-Sensor, der für die Gesundheitsdaten wie Hauttemperatur, Blutsauerstoff, Blutdruck, Stress oder Puls verantwortlich ist, erhielt eine Überarbeitung mit zusätzlichen LEDs. Diese versprechen eine höhere Genauigkeit beim Messen und weitere Möglichkeiten (für die Zukunft).
Hier im Vergleich: Vorne der neue BioActive-Sensor der Watch7, hinten der bisherige der Watch6 (Classic). (Foto: Sven Wernicke)
Hier im Vergleich: Vorne der neue BioActive-Sensor der Watch7, hinten der bisherige der Watch6 (Classic). (Foto: Sven Wernicke)

Doch das alles wäre nicht viel Wert, wäre da nicht das verwendete Betriebssystem WearOS, das in Zusammenarbeit mit Google in dieser Form entstand. Samsung half bei der Weiterentwicklung und bietet für die eigenen Smartwatches eine angepasste OneUI-Oberfläche an. Vorinstalliert ist die neueste Version 5 mit OneUI 6.

Galaxy AI und neue Funktionen dank WearOS 5

Während auf der Galaxy Watch6 noch WearOS 4 läuft, ist auf der Galaxy Watch7 von Anfang an Version 5 vorinstalliert. Und die bringt einige Neuerungen mit, darunter Galaxy AI. Dabei handelt es sich um KI-Funktionen, die auch ganz spannend sind und mich sogar dazu motivierten, die Watch7 während meines Tests beim Schlafen zu tragen. Ebenfalls sind viele neuen Features Bestandteil von WearOS 5.

Den Energiewert kannst du dir direkt auf der Uhr anzeigen lassen. (Foto: Sven Wernicke)
Den Energiewert kannst du dir direkt auf der Uhr anzeigen lassen. (Foto: Sven Wernicke)

Neu sind unter anderem…

Energiewert: Der neue Energiewert verdeutlich auf einer Skala zwischen 0 und 100 deine körperliche und geistige Bereitschaft. Hier fließen alle gesammelten Daten zusammen – von der Schlafqualität bis hin zu durchgeführten Messungen und deiner Aktivität. Aufschlussreich präsentiert dir dein gekoppeltes Smartphone in der Samsung-Health-App alle Hintergründe und Details.

Schlafcoaching: Trägst du deine Uhr in der Nacht, nimmt sie Schlafphasen, Blutsauerstoffgehalt, Schnarchgeräusche, die Hauttemperatur und sogar die Atmungsfrequenz auf. Auch das ist inhaltlich ganz spannend und Teil des personalisierbaren Schlafcoachings.

Gestensteuerung: Eine neue Gesten-Steuerung lässt dich bestimmte Anwendungen oder Funktionen ein- und ausschalten. Tippe zweimal Daumen und Zeigefinger zusammen, um zum Beispiel einen Anruf anzunehmen.

KI-Antwortvorschläge: Derzeit nur auf dem Galaxy Z Flip 6 (OneUI 6.1.1) nutzbar sind die KI-generierten Vorschläge beim Schreiben im Messenger. Basierend auf dem Chatverlauf erhältst du entsprechende Reaktionen für die Schnellauswahl. Weitere Smartphones von Samsung dürften in den kommenden Monaten folgen. Mit einem Galaxy S23 konnte ich das (noch) nicht ausprobieren.

Sprache zu Text: Nimm im Sprachrekorder etwas auf, das die Galaxy Watch7 automatisch in Text umwandelt. Audiodatei und Text landen auf Wunsch direkt auf deinem Samsung-Smartphone – zur Weiterverarbeitung oder um dir längere Inhalte zusammenfassen zu lassen. Das klappt solide, die Textfunktion ist allerdings nicht frei von Fehlern.

AGEs-Index: Dank des neuen BioActive-Sensors mit seinen zusätzlichen LEDs schätzt die Galaxy Watch7 zusammen mit Samsung Health auf dem Telefon die Stoffwechsel-Fitness, die den biologischen Alterungsprozess widerspiegelt. Samsung zufolge misst die Galaxy Watch fortgeschrittene Glykationsendprodukte (AGEs). Diese häufen sich im Körper, wenn man älter wird. Perspektivisch könnte die Watch7 dabei helfen, die invasive Messung des Blutzuckers zumindest zu unterstützen. Derzeit handelt es sich um Schätzungen, die Funktion befindet sich noch in einer offenen Beta-Phase.

Hinzu kommen personalisierte Trainingsempfehlungen und weitere Detail-Verbesserungen von WearOS. Zum Beispiel die Möglichkeit, zum Sparen von Energie Fitnessfunktionen einzuschränken.

Stärken der Samsung Galaxy Watch7

Die größte Stärke der Samsung Galaxy Watch7 ist: Alles wirkt wie aus einem Guss. Das war zwar schon bei den Vorgängern der Fall, doch mit WearOS 5 und dem neuen Prozessor fühlt sich die Bedienung noch eine Ecke fluffiger und flotter an. Makel lassen sich beim Äußeren in keiner Weise finden, aber auch die Software ist sehr ausgereift und gut durchdacht. Es passt einfach alles perfekt zueinander.

Es sieht etwas so aus, als würde das Display stark spiegeln. Aber keine Sorge: Auch bei Sonnenlicht lässt sich das Ziffernblatt sehr gut ablesen. (Foto: Sven Wernicke)
Es sieht etwas so aus, als würde das Display stark spiegeln. Aber keine Sorge: Auch bei Sonnenlicht lässt sich das Ziffernblatt sehr gut ablesen. (Foto: Sven Wernicke)

Darüber hinaus bietet die Galaxy Watch7 weitere Vorzüge:

  • Statistiken: Das Zusammenspiel mit dem Smartphone und Samsung Health klappt wunderbar und offenbart eine Flut an Statistiken zu deinen gemessenen Gesundheitsdaten. Gegenüber Smartwatches anderer Hersteller verstehst du auch die Informationen und erhältst umfassende Hilfen, Erklärungen und Zusammenfassungen.
  • Präzision: Persönlich kann ich zwischen der Galaxy Watch6 und der Watch7 zwar keine nennenswerten Unterschiede beim Messen von Blutsauerstoff, Blutdruck, Puls oder Stress feststellen, doch das Messen ist minimal schneller und benötigt weniger „Anläufe“. Auffällig ist zusätzlich das schnellere Finden der GPS-Position und das noch genauere Tracking.
  • Funktionsumfang: Schon die vorherigen Galaxy-Watches überzeugten mit einem großen Funktionsumfang. Samsung legt bei der Watch7 eine Schippe drauf: Energiewert, AGEs-Index und Galaxy-AI-Elemente steigern den Mehrwert noch einmal. Dazu kommen zahllose Apps aus dem Google Play Store für weitere Features, Anbindung an Streamingdienste wie YouTube Music oder Spotify und Messenger wie WhatsApp.
  • Gute Performance & dauerhaftes Tracking: Obwohl sich die Prozessorleistung gravierend erhöht hat, bleibt die Akkulaufzeit ähnlich wie bei den Vorgängern. Beim Tracken sportlicher Aktivitäten oder beim Laufen zuvor erstellter Routen (z.B. Komoot oder GPX-Tracks) ist die Akkubelastung deutlich geringer, die Laufzeit der Uhr also länger.

Schwächen der Samsung Galaxy Watch7

Es sei betont: Genannte Schwächen der Galaxy Watch7 gab es teils auch schon bei den Vorgängern. Samsung besserte nicht in allen Bereichen nach.

Schön anzusehen sind die farbigen Details im Orangeton. (Foto: Sven Wernicke)
Schön anzusehen sind die farbigen Details im Orangeton. (Foto: Sven Wernicke)

Nachteile sind:

  • Akkulaufzeit: Die Größe des Akkus hat sich gegenüber der Watch6 nicht verändert. Und auch die Laufzeit im Alltag konnte Samsung nicht deutlich steigern. Mit eingeschaltetem Always-on-Display kommt die Watch7 bei regulärer Verwendung auf um die 30 bis 35 Stunden. Immerhin: Bei eingeschaltetem Energiesparmodus kannst du noch 12 Stunden (und mehr) gewinnen – dies ist ein viel besserer Wert als bei der Watch6. Das 44-mm-Modell schafft in diesem Modus im besten Fall fast drei Tage. Das ist nicht übel, aber es ist noch Luft nach oben – wie Mitbewerber mit ihren WearOS-Uhren zeigen.
  • Samsung-Exklusivität: Die Galaxy Watch7 fühlt sich im Samsung-Mikrokosmos am wohlsten. Nur hier kannst du uneingeschränkt auf EKG, alle Galaxy-AI-Komponenten, die neue Gestensteuerung, Benachrichtigungen bei Herz-Rhythmus-Störungen, den Energiewert oder den AGEs-Index zugreifen. Besitzt du ein Smartphone eines anderen Herstellers, schränkt dich Samsung unnötig ein.
  • Kein Reverse-Wireless-Charging mehr: Aufgrund des neuen BioActive-Sensors unterstützt die Watch7 kein kabelloses Aufladen auf der Rückseite anderer Samsung-Smartphones mehr. Auch ignoriert Samsung den Qi-Aufladestandard, sodass du stets die mitgelieferte Aufladevorrichtung benötigst.
  • Blutdruckmessung: Es scheint nicht anders zu gehen – zum Kalibrieren der Blutdruckmessfunktion benötigst du unverändert ein handelsübliches Manschetten-Blutdruckmessgerät.
  • Kompatibilität: Huawei-Smartphones (ohne Google-Mobile-Services) und iPhone sind mit der Galaxy Watch7 nicht kompatibel. Samsung gibt Telefone mit mindestens Android 11 und 1,5 GB Arbeitsspeicher als Mindestanforderung an.

Fazit: Wieder eine gelungene Smartwatch

Besitzt du eine Samsung Galaxy Watch6, ist der Sprung zur 7er kein allzu großer. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass viele Neuerungen mit einem Software-Update auf WearOS 5 auf den Vorgänger kommen. Meiner Auffassung nach richtet sich Samsung mit der Galaxy Watch7 ohnehin an diejenigen, die entweder eine ältere Galaxy Watch besitzen, noch gar keine haben oder von einem anderen Hersteller umsteigen wollen – und das dürften potenziell viele Millionen Menschen sein.

Ein richtig gute Smartwatch ist die Galaxy Watch7 geworden. (Foto: Sven Wernicke)
Ein richtig gute Smartwatch ist die Galaxy Watch7 geworden. (Foto: Sven Wernicke)

Genau diese sind schnell von der Watch7 begeistert. Erstklassige Verarbeitungsqualität, eine Armada an Funktionen und technisch absolut auf der Höhe der Zeit – es gibt nicht wirklich etwas zu nörgeln an der insgesamt sehr ausgereiften Smartwatch. Persönlich bedauere ich den Verzicht auf das Reverse-Wireless-Charging, was ich bei meiner Watch6 Classic häufiger genutzt habe. Und dass die Koreaner unverändert Käufer:innen ohne Samsung-Smartphone Funktionen vorenthalten, muss eigentlich nicht sein.

Trotz erwähnter Kritikpunkte ist die Samsung Galaxy Watch7 eine fantastische Smartwatch, die du schon nach eins, zwei Tagen nicht mehr hergeben willst. Stylisch, sportlich, vollgestopft mit Sensoren und trotzdem noch eine akzeptable Akkulaufzeit sprechen klar für dieses Schmuckstück.

Unsere Bewertung
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Umfangreiche Messdaten und Statistiken
  • Großer Funktionsumfang
  • Akkulaufzeit nicht überragend
  • Weniger Funktion ohne Samsung-Smartphone

Aktuelle Samsung-Smartwatches sind bei Euronics erhältlich.

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4 Kommentare zu “Samsung Galaxy Watch7 im Test: Eine runde Sache

  1. Die Akkulafzeit meiner Galaxy Watch 44mm war im Normalbetrieb ohne extra unter 20h. Mweine Vorgänger Uhr Galaxy Watch 4 Classic lag etwa bei 36h.
    Ich habe die Uhr zurückgeben da unbrauchbar.

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