Mähroboter kaufen: Darauf solltest du achten

Mähroboter gibt’s wie Grashalme auf der Wiese. Beim Kauf solltest du nicht nur das Budget im Auge behalten, sondern genau wissen, was du brauchst.

Mähroboter kaufen: Darauf solltest du achten
Foto: Stihl

Seit der Veröffentlichung der ersten Mähroboter Mitte der 1990er-Jahre hat sich technisch unfassbar viel getan. Mittlerweile sind die Geräte mit zahllosen Sensoren ausgestattet, benötigen keinen Begrenzungsdraht mehr und können problemlos weitläufige Rasenflächen schneiden. Das Angebot an Mährobotern ist groß, denn etliche Hersteller bieten für jede Anspruch die passende Lösung. Das macht die Auswahl nicht leichter. Vor dem Kauf aber sollte nicht die Technik im Fokus stehen, sondern dein Garten bzw. die zu mähende Fläche.

Inhalt:

Größe und Form des Gartens

Das Erste, was du wissen musst: Wie groß ist mein Garten? Für einen kleinen zu mähenden Bereich genügen weniger leistungsfähige Roboter als zum Beispiel für Grünflächen mit 10.000 Quadratmetern. Die meisten Hersteller haben Mähroboter für kleine Gärten bis 400 Quadratmeter, mittlere Gärten bis 1000 Quadratmeter und große Gärten bis zu 5000 Quadratmeter im Portfolio.

Musst du mehr mähen, benötigst du ggf. weitere Roboter oder Profi-Systeme wie zum Beispiel die Epos-Reihe von Husqvarna. Doch ein Automower 550 Epos ist für die meisten Menschen mit (Vor-)Garten überdimensioniert.

Mähleistung des Roboters

Viele Anbieter von Mährobotern geben nicht an, wie viel Watt der verbaute Elektromotor besitzt. Stattdessen ist die Flächenkapazität die wichtigste Kennzahl. Diese gibt an, ob ein Gerät auf 500 oder 1500 Quadratmeter ausgelegt ist.

Die Leistung des Roboters sollte zur Größe des Grundstücks passen. (Foto: Ecovacs)
Die Leistung des Roboters sollte zur Größe des Grundstücks passen. (Foto: Ecovacs)

Empfehlenswert ist, dass diese Kapazität ungefähr mit der Größe deines Gartens übereinstimmt bzw. noch etwas „Luft nach oben“ ist. Hast du 200 Quadratmeter zu mähen, ist ein Mähroboter für 1.500 Quadratmeter möglicherweise zu leistungsstark. Und vor allem unnötig teuer. Passend dagegen könnte ein Modell für 400 oder 500 Quadratmeter sein.

Maximale Steigungsfähigkeit

Gerade Fläche oder Hanggrundstück? Auch hier spielt die Leistung eine große Rolle. Achte bei der Wahl des geeigneten Mähroboters auf die Werte der maximalen Steigfähigkeit. Diese liegt zwischen 15 und 35 Prozent oder gar mehr – abhängig von der „Power“ des Roboters und ggf. erhältlichem Zubehör.

In einem anderen Artikel gingen wir bereits ausführlich auf Mähroboter für Hanglagen ein. Denn bei stärkeren Steigungen solltest du zusätzlich auf die Anzahl und Größe der Räder sowie auf einen Allradantrieb achten.

Bei ebenen Flächen mit sehr geringen Steigungen ist dies ein zu vernachlässigender Punkt. Wobei sich gerade ein Allradantrieb bei bestimmten Böden (sandig, lehmig) empfehlen kann.

Komplexität des Gartens & Navigationstechnologie

Eine rechteckige Fläche ohne Hindernisse, perfekt mit einem Begrenzungsdraht definiert – hier könnte schon ein „einfacher“ Mähroboter vom Discounter ausreichen.

Aber die Realität sieht meist anders aus: Hier eine Staude, dort ein Hochbeet, da ein paar Blümchen. Und die Wildblumenwiese sollte der Mähroboter besser stehenlassen. Je komplexer der Aufbau deines Gartens ist, desto höher ist der Anspruch an die intelligente Mähmaschine.

Husqvarna beispielsweise erlaubt den Wechsel zwischen Mäh-Modi - teils geschieht das auch automatisiert. (Foto: Husqvarna)
Husqvarna beispielsweise erlaubt den Wechsel zwischen Mäh-Modi – teils geschieht das auch automatisiert. (Foto: Husqvarna)

Dein Mähroboter sollte bestenfalls in zuvor festgelegten Zonen fahren können. Teile deinen Garten in verschiedene Bereiche auf, die er dann abfährt. Es kann gut sein, dass du dann Begrenzungsdrähte verlegen musst, modernere (und kostspieligere) Lösungen kommen auch ohne diese aus.

Die Komplexität deines Gartens bestimmt die zu favorisierende Navigationstechnologie. Lassen sich keine Drähte zur Begrenzung von Flächen verlegen, zum Beispiel bei Hanggrundstücken, muss es ein Mähroboter mit GPS und weiteren Sensoren sein.

Vernachlässigen kannst du dagegen die Mähmuster. Die meisten aktuellen Geräte beherrschen mehrere Arten, die deinen Rasen schön aussehen lassen.

Weitere Details entnimmst du unserem Artikel zum Thema Mähroboter-Navigation.

Schnittbreite, Schnitthöhe, Mulchen

500 Quadratmeter gilt es zu mähen, vorzugsweise ohne Begrenzungsdraht? Und die Steigung ist irrelevant? Prima – du hast bereits drei wichtige Parameter für deinen künftigen Mähroboter am Start. Nun geht’s ans eigentliche Mähen.

Schnittbreite des Mähroboters

Genauso wie bei einem typischen Rasenmäher entscheidest du dich bei einem Mähroboter für eine Schnittbreite. Diese lässt sich nicht nachträglich ändern, sie ist vom Hersteller vorgegeben und wird durch die gesamte Konstruktion definiert.

Die Schnittbreite ist geringer als bei einem Rasenmäher. Beim Husqvarana Automower Aspire R4 sind es beispielsweise 16 Zentimeter, bei einem Stihl IMow 6 Evo 28 Zentimeter. Mehr als 28 Zentimeter sind für Mähroboter für die Privathaushalte eher unüblich.

Die Schnittbreite lässt sich nicht ändern, die gibt der Hersteller vor. (Foto: Robomov)
Die Schnittbreite lässt sich nicht ändern, die gibt der Hersteller vor. (Foto: Robomov)

Geringe Schnittbreiten um die 16 bis 18 Zentimeter führen zu wendigen Robotern, die besonders gut für verwinkelte Gärten geeignet sind. Auch sind sie leise und leicht. Höhere Schnittbreiten empfehlen sich für große Flächen, die du zügig mähen möchtest. Hast du es nicht eilig, ist die Schnittbreite durchaus vernachlässigbar, da der Mähroboter eh ohne dein Zutun seinen Job erledigt.

Schnitthöhe des Mähroboters

Bei den meisten Mährobotern kannst du die Schnitthöhe – ebenfalls wie bei einem Rasenmäher – ändern. Zwischen 20 und 60 Millimeter geben die Hersteller an, ausgewählte Modelle schaffen sogar bis zu 100 Millimeter. Aber das ist nicht der Standard.

Sowieso empfehlen sich Schnittlängen zwischen 30 und 40 Millimetern, da dein Rasenroboter häufig unterwegs ist und damit regelmäßiger schneidet als du es mit dem Rasenmäher machen würdest.

Der Luba 2 unterstützt Schnitthöhen bis 70 mm. (Foto: Mammotion)
Der Luba 2 unterstützt Schnitthöhen bis 70 mm. (Foto: Mammotion)

Ebenfalls ist die Schnitthöhe abhängig von der Verwendung des Rasens: Ein Zierrasen ist meist kürzer (20 mm), ein Nutzrasen dagegen höher (35-55 mm). Und an schattigen Orten sollte der Rasen sogar noch länger sein, was du beim Kauf des Mähroboters beachten solltest. Auch, weil das Angebot an Robotern mit Schnitthöhen über 60 mm sehr gering ist.

Sollen bestimmte Stellen in deinem Garten mehr als 70 mm lang sein, könntest du diese Zonen mit deinem Mähroboter auslassen und ggf. selbst aktiv werden – mit einer Sense zum Beispiel.

Mulchen mit dem Mähroboter

Abgesehen von wenigen Ausnahmen verzichten Mähroboter auf einem Fangkorb. Das heißt: Alles, was sie schneiden, bleibt auf dem Rasen liegen. Das sind üblicherweise nur die feinen Spitzen, die die Messer vom Gras trennen.

Ecoflow nennt es Kehrfunktion, da Blätter und Äste eingesammelt werden. Fangkörbe sind bei Mährobotern nicht üblich. (Foto: Ecoflow)
Ecoflow nennt es Kehrfunktion, da Blätter und Äste eingesammelt werden. Fangkörbe sind bei Mährobotern nicht üblich. (Foto: Ecoflow)

Diese Grasspitzen dienen als Mulch, sie legen sich auf der Grasnarbe ab und schützen damit den Wurzelbereich. Zum Beispiel vor Austrocknung im Sommer. Zusätzliches Mulchen ist mit einem Mähroboter nicht erforderlich. Der Grünschnitt zersetzt sich mit der Zeit und dient als organischer Dünger für den Rasen.

Das heißt für dich konkret: Du brauchst keinen Mähroboter mit einem Fangkorb oder einer speziellen Mulch-Vorrichtung, die einige Rasenmäher bieten. Voraussetzung ist nur, dass er wirklich regelmäßig fährt.

Akku und Ladezeit

Hersteller wie Gardena, Robomow oder Husqvarna erlauben den problemlosen Wechsel der Akkus ihrer Mähroboter. Es ist ratsam, sich für ein Modell mit einfachem Akku-Tausch zu entscheiden, vor allem aus einem praktischen Grund: Gehen wir von 1000 bis 2000 Ladezyklen aus, sind diese möglicherweise schon nach drei, vier Jahren erreicht. Die Leistung des Akkus nimmt dann (deutlich) ab, der Roboter muss häufiger zur Ladestation fahren und benötigt somit länger für das komplette Mähen des Rasens.

Viele Hersteller bieten als Zubehör Akkus an - zum Tauschen oder als Ersatz. (Foto: Husqvarna)
Viele Hersteller bieten als Zubehör Akkus an – zum Tauschen oder als Ersatz. (Foto: Husqvarna)

Die Akku-Kapazitäten liegen bei Mährobotern meist bei 2 Ah, Laufzeiten pro Ladezyklus geben Hersteller zwischen 60 und 180 Minuten an. Solche Werte sind natürlich abhängig von der Größe des Mähroboters (und des Akkus), der maximalen Mähfläche und dem Funktionsumfang.

Aufgrund der Tatsache, dass ein Mähroboter selbständig den Rasen abfährt und automatisch erkennt, wann er seinen Akku aufladen muss, ist die Dauer der Ladezeit ein wichtigerer Aspekt. Diese sollte möglichst niedrig ausfallen, zum Beispiel maximal eine Stunde bis zum vollständigen Aufladen. Danach setzt der Mähroboter seinen „Auftrag“ eigenständig fort. Schnellladefunktionen sind demnach von Vorteil.

Sinnvolle Funktionen

Welche Funktionen empfehlen sich für einen Mähroboter? Als praktisch erweisen sich…

  • Regensensor: Mithilfe des Regensensors erkennt der Mähroboter die Feuchtigkeit und pausiert selbständig das Schneiden.
  • Hinderniserkennung: KI und Sensoren erlauben eine immer bessere Erkennung von Hindernissen wie Spielzeug, Tieren oder gar kleinen Kindern. Nutzt du deinen Rasen aktiv, sollte der Roboter auch Objekte wahrnehmen und ggf. umfahren können. Hochwertige Lösungen sind meist (deutlich) teurer.
  • Programmierung: Mähplan definieren, wöchentliches Schneiden festlegen, Zonen erstellen und das Mähen im Gesamten automatisieren: Das ist eine Bereicherung. Denn so kann der Roboter loslegen, wenn du zum Beispiel auf Arbeit bist.
  • App-Steuerung & Kamera: Komfort und Spaß bieten Mähroboter mit direkter App-Steuerung – ähnlich wie bei einem ferngesteuerten Fahrzeug. Einige Bots wie der Ecovacs Goat GX 600 verfügen sogar über integrierte Kameras, die sich via Smartphone-App einschalten lassen.
  • Schutz vor Wasser: Ratsam ist eine IPX6- oder eine vergleichbare Zertifizierung. Denn bei plötzlich aufkommendem Regen sollte es die Technik nicht „entschärfen“.

Pflege und Wartung

Dass du deinen neuen Mähroboter gut behandeln solltest, versteht sich von selbst. Du möchtest schließlich möglichst lange Freude mit ihm haben.

Wichtig zu wissen: Ein Mähroboter sollte sich leicht pflegen und warten lassen. (Foto: Stihl)
Wichtig zu wissen: Ein Mähroboter sollte sich leicht pflegen und warten lassen. (Foto: Stihl)

Doch Pflege und Wartung spielen bereits vor dem Kauf eine Rolle:

  • Messer: Achte darauf, dass die Schneidemesser deines Roboters leicht zu entfernen sind. Denn gelegentlich musst du diese herausnehmen, schleifen lassen oder wechseln. Denn stumpfe Messer beschädigen den Rasen.
  • Updates: Smarte Technik führt nicht selten zu Updates. Markenhersteller pflegen ihre Produkte häufig etwas besser und bieten Aktualisierungen für ihre Roboter an. Diese bringen ggf. sogar neue Funktionen. Es kann daher aufschlussreich sein, vor dem Kauf zu recherchieren, wie der jeweilige Hersteller sich um seine Mähroboter „kümmert“.
  • Räder: Räder sollten sich wechseln lassen. Verschleiß und Abnutzung machen dies nötig. Bringe in Erfahrung, ob dein favorisierter Roboter den Tausch von Rädern erlaubt und es diese auch als Ersatzteil zu kaufen gibt.
  • Reinigen: Der Mähroboter sollte sich leicht reinigen lassen. Einige Geräte kannst du sogar mit einem Wasserschlauch abspritzen. Denn nach dem Mähen solltest du den Bot stets sauber halten, um Fehlverhalten oder gar Defekte zu vermeiden und Verschleiß zu reduzieren.

Vorteile von Mährobotern

Das Finden des für dich perfekten Mähroboters ist zugegeben keine Leichtigkeit, denn die eigenen Vorstellungen und der zu mähende Garten sind sehr individuell. Eine pauschale Kaufempfehlung kann damit gar nicht seriös sein, denn: Manchmal erfüllt ein einfacher Roboter alle Wünsche, ein anderes Mal muss es schon ein komplexeres Gerät mit hervorragender Objekterkennung und drahtloser Navigation sein.

Wie groß ist dein Garten? Möchtest du dir einen Mähroboter kaufen, ist das mit die wichtigste Frage, die du beantworten solltest. (Foto: Husqvarna)
Wie groß ist dein Garten? Möchtest du dir einen Mähroboter kaufen, ist das mit die wichtigste Frage, die du beantworten solltest. (Foto: Husqvarna)

Und nicht nur die Suche nach dem geeigneten Gerät ist aufwendig, es gibt auch Nachteile wie relativ hohe Anschaffungskosten, eine verhältnismäßig anspruchsvolle Inbetriebnahme, Fehleranfälligkeit, die Notwendigkeit einer regelmäßigen Wartung und die im Vergleich zu einem Rasenmäher niedrige Leistung. Aber viel entscheidender sind die Vorteile:

  • Zeitersparnis: Du musst nicht mehr selbst mähen, was schon bei kleinen Grundstücken mehrere Stunden dauern kann.
  • Erhöhte Rasenqualität: Da der Roboter sehr häufig mäht und stets die Spitzen schneidet, wird der Rasen dichter und gesünder.
  • Leise: Ein Rasenroboter ist deutlich leiser als Benzin- und sogar Elektro-Rasenmäher. 60 Dezibel und weniger sind üblich.
  • Grasschnitt-Entsorgung nicht mehr nötig: Der geschnittene Rasen bleibt liegen und dient als Mulch. Somit verringert sich nicht nur das Düngen deutlich, du musst künftig auch keinen Grasschnitt mehr entsorgen.
  • Komfort: Während der Arbeit oder des Urlaubs mäht dein Roboter den Rasen.

Mähroboter kaufen: Eine gute Idee für mich?

Ein gewisses Technik-Interesse gehört schon dazu, um sich für Mähroboter zu begeistern. Und tatsächlich: Es ist schon faszinierend zu sehen, was aktuelle Roboter leisten: Von GPS-Navigation über Hindernis-Erkennung bis hin zu einem qualitativ sehr guten Schneideverhalten bieten dir Hersteller alles, was du dir vorstellen kannst. Abgesehen vielleicht von einer schnellen Einrichtung in fünf Minuten. Das ist aufgrund komplexer Gartenlandschaften kaum möglich.

Sobald du dich mit der Frage beschäftigst, ob ein Mähroboter für dich infrage kommt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass du diese mit einem JA beantwortest. Die Vorteile sind nicht von der Hand zu weisen, obwohl natürlich ein paar Nachteile bleiben. Und auch das Mähen in der Nacht oder ohne Beaufsichtigung ist nicht ratsam. Denn du willst ja Tiere wie Igel nicht gefährden. Auf der Habenseite punkten Mähroboter mit jede Menge Komfort und einer einfachen, kontinuierlich guten Rasenpflege. Diese zahlt sich recht schnell aus – wenn du erkennst, wie schön dein Rasen aussehen kann.

Eine Empfehlung zum Schluss: Nimm dir die Zeit für den Kauf des richtigen Rasenroboters. Analysiere dein Grundstück und überprüfe, welche Flächen der Roboter schneiden soll. Erst dann kannst du ableiten, welches Gerät du benötigst. Das teuerste muss nicht automatisch das beste sein.

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