Die meisten Toaster, die ich in meinem Leben besaß, waren zweckmäßig – und ziemlich hässlich. Irgendwann gönnte ich mir mal als Augenschmaus einen Toaster mit Fensterglas: schau dem Bräuner bei der Arbeit zu. Hätte er dafür nicht dreimal so lange gebraucht, wie mein 20-Euro-Toaster vom Discounter, hätte ich ihn vielleicht sogar behalten. Ansonsten war für mich ein Toaster eben ein Toaster, von dem ich gar nicht ausging, dass er gut aussehen könne. Bis ich neulich in einem Kaufhaus an diesem Smeg Dolce & Gabbana Toaster vorbei kam.
Ein Toaster kann auch hübsch sein
Ja, richtig gelesen. Ein Toaster, verziert von der italienischen Edel-Modemarke Dolce & Gabbana. Und von der dürft ihr halten, was ihr wollt. Aber dieser Toaster, der in Kooperation mit Smeg entstand, sieht mal richtig gut aus. Der würde direkt Leben in das Monochrom meiner Küche bringen.
Die Smeg Dolce & Gabbana-Serie entstand schon vor einigen Jahren und ist eine von mehreren Sondereditionen. Smeg entwarf sie zusammen mit Coca Cola, Dolce & Gabbana, Disney und teils auch in Eigenregie. Die Intention jeweils: bunt sein. Das sieht man nicht unbedingt oft bei Haushaltsgeräten, vielleicht mal abgesehen von den immerhin einfarbigen Küchengeräten von Gorenje, KitchenAid – und eben Smeg.
Beim Blick auf den Preis des Smeg Tsf01dgeu Dolce & Gabbana Kompakt-Toaster dekor fragte ich mich aber schon, ob der noch etwas anderes kann als toasten. Das Abendessen kochen etwa und gleichzeitig die Kinder ins Bett bringen. Denn mehr als 500 Euro möchte Smeg dafür sehen.
Dolce & Gabbana Toaster: Hübsch ist teuer
Für einen Toaster ist das eine Menge, zumal er nach dem Blick aufs Datenblatt wirklich nichts anderes kann als das, was ein gewöhnlicher Toaster auch kann: Auftauen, Aufwärmen und: Bagel-Funktion. Ansonsten 6 Röststufen, eine Krümelschublade aus Edelstahl und – okay – beleuchtete Bedienknöpfe. Aber mit 1 Meter nicht einmal einen besonders langes Netzkabel.
Eine Funktion wäre dann vielleicht doch noch an Bord, die sicher nicht jeder Toaster hat: eine automatische Zentrierung der Röstscheiben, wobei das nicht viel heißen muss. Die Zentrierung kann allein die konkave Form der Toastschlitze herbeiführen. Bis auf das Dekor ist der Dolce & Gabbana Toaster also ein ganz normaler Toaster.
Aber neigen wir den Blickwinkel doch eine Ecke weiter: Dieser Toaster ist zeitlos. Er wird nicht irgendwann aufhören zu funktionieren, weil er keine Updates mehr bekommt. Er braucht erst keine. Und er ist eben mehr als ein Toaster, er ist ein funktionales Deko-Objekt.
Oder anders gesagt: 500 Euro sind mir persönlich mindestens um den Faktor 5 zu viel für das, was ich selbst für einen Deko-Toaster ausgeben würde. Aber das, was Smeg macht, gefällt mir richtig gut. Ich hoffe, das Dekorieren von Haushaltsgeräten mit richtig schicken Designs macht Schule.
Special Editions kein Einzelfall
Immer wieder haben auch andere Hersteller Sondereditionen im Programm. Denkt nur an die VW-Bulli-Serie von Gorenje, DeLonghis Icona-Serie etwa mit Wasserkochern und Toastern im zumindest einfarbigen Retro-Stil und – immer wieder – Geräten von Smeg.
Smeg hat übrigens noch andere Haushaltsgeräte im Deko-Stil im Angebot. Darunter einen Wasserkocher, eine Zitruspresse, eine Siebträgermaschine, eine Dunstabzugshaube (!) – und noch einen Toaster. Ja, alles durchaus in der Luxus-Preisklasse angesiedelt, aber auch irre schön. Was meint ihr? Darf euch schönes Design etwas kosten? Vielleicht sogar einen halben Tausender für einen Toaster? Sagt es uns in den Kommentaren!
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Ach wie schön es ist einen Artikel dieses Mannes lesen zu können wie immer gute Qualität und sehr informativ mit herzlichsten Grüßen Sandro Zahlemann