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Das Modul steckt jetzt im Router. Das andere wird nicht benötigt. (Foto: Sven Wernicke)

Das Modul steckt jetzt im Router. Das andere wird nicht benötigt. (Foto: Sven Wernicke)

So verbindest du deinen Router mit einem Glasfaseranschluss

Willst du einen passenden Router ohne das mitgelieferte Modem am Glasfaseranschluss nutzen, wird es aufwendig. Entscheidend ist der Anruf beim Provider.

Mit einer Fritzbox 5590 Fiber oder einer Fritzbox 5530 von AVM erhältst du bereits Router mit integriertem Glasfasermodem. Sie machen das Modem überflüssig, das beispielsweise die Telekom direkt in deiner Wohnung installiert hat. Du kannst einen solchen Router also auch direkt mit der Glasfaser-Teilnehmeranschlussdose verbinden (Gf-TA oder Abschlussdose genannt), aber das ist aufwendig.

Es gibt für dich also einen einfachen und einen schwierigen Weg, um an flottes Internet über Glasfaser zu kommen. Wir zeigen dir für beide Wege, wie es geht.

Inhalt:

Einfache Variante: Router an Glasfaser-Modem anschließen

Wieso solltest du dich für einen Router wie die Fritzbox 5590 Fiber entscheiden, wenn du das fest verbaute Modem nicht nutzen möchtest? Für die Zukunft (und den Umzug in die nächste und übernächste Wohnung) gewappnet sein oder sich erst später einmal die Mühe machen wollen – das könnten zwei Argumente sein, den schnellen Anschluss des Routers zu wählen. Und mit der Fritzbox 5590 Fiber bist du tatsächlich auf alle Eventualitäten vorbereitet.

Auf der Rückseite der meisten Router befindet sich der blaue WAN/LAN-Port. An diesen kommt das LAN-Kabel vom Glasfaser-Modem. (Foto: Sven Wernicke)

Möchtest du auch künftig das bereits in deiner Wohnung von deinem Anbieter installierte Glasfaser-Modem verwenden, ist nicht viel nötig. Die Vorgehensweise gilt im Grunde für die meisten Router (auch ohne integriertes Modem) von AVM oder anderer Hersteller (Schritt 1-3):

  1. Nimm das zum Glasfaser-Modem gehörende LAN-Kabel und stecke dieses ins Modem.
  2. Stecke die andere Seite in den blauen Port (WAN) auf der Rückseite des Routers.
  3. Schließe beide Geräte an die Stromversorgung an, sofern noch nicht geschehen.
  4. Scanne den QR-Code für das WLAN der Fritzbox an deinem Smartphone ein. Du findest diesen auf der Unterseite der Fritzbox.
  5. Alternativ: Nutze die Zugangsdaten auf der Router-Rückseite zum Einloggen am Desktop-PC oder Laptop (Wi-Fi) oder logge dich über den Browser unter http://fritz.box (bzw. 192.168.178.1; vorhandene LAN-Verbindung nötig) in die Router-Verwaltung ein.

Das in der Regel bereits von deinem Provider eingerichtete und konfigurierte Glasfaser-Modem übernimmt die Einwahl ins Internet. Daher ist eine Konfiguration deines Routers oder die Eingabe weiterer Internet-Zugangsdaten normalerweise nicht erforderlich.

Das Anschließen ist flott erledigt, die Einrichtung erfolgt bei der Fritzbox über eine eingängige Oberfläche. (Screenshot)

In der Benutzeroberfläche der Fritzbox (oder des Routers eines anderen Herstellers) passt du das Gerät deinen Bedürfnissen an, änderst den WLAN-Namen und dergleichen. Anpassungen, die den Internet-Zugang über Glasfaser betreffen, musst du nicht vornehmen.

Vor- und Nachteile der einfachen Variante

Einer der wichtigsten Vorzüge der einfachen Einrichtung und Verwendung des Modems deines Providers ist: Du kannst quasi jeden beliebigen Router verwenden. Es muss also keine Highend-Fritzbox wie die Fritzbox 5590 Fiber sein. Dem gegenüber stehen auch einige Nachtzeile…

VorteileNachteile
Schnelle, unkomplizierte EinrichtungIntegriertes Glasfaser-Modem nicht genutzt (bei Fritzbox 5590 Fiber oder 5530 Fiber)
Auch für Laien geeignetHöherer Energieverbrauch durch zwei separate Geräte
Nahezu jeder (halbwegs) aktuelle Router geeignetBei Problemen immer zwei Ansprechpartner (Hersteller Router und Provider)
Tipp: Willst du Geld sparen, verwende das Glasfaser-Modem deines Providers und entscheide dich für einen preisgünstigen Router ohne Modem. Bedenke den allerdings damit verbundenen, höheren Stromverbrauch durch den Einsatz zweier Geräte. Router sind wahre Stromfesser, wie du auch in unserem Rechner selbst nachschauen kannst. Modems verbrauchen noch einmal ähnlich viel Strom. Langfristig kann das also teurer werden.

Aufwendige Variante: Integriertes Modem der Fritzbox 5590 Fiber nutzen

Zugegeben: Ein Vergnügen ist es nicht, die ersten Hürden zu nehmen, die du beim Anschließen eines Routers mit integriertem Glasfaser-Modem überwinden musst. Gemeint ist keineswegs die Konfiguration der Fritzbox, die typisch für den Hersteller unkompliziert verläuft. In diesem konkreten Fall nutzte ich die Fritzbox 5590 Fiber.

Das brauchst du vor dem Start

Vielmehr ist besagte Routerfreiheit mit einem recht hohen Aufwand verbunden. Denn du musst dich an deinen Internet-Provider wenden, der dir folgendes liefert:

Dem Provider musst du zwei Informationen mitteilen:

Durch die Home-ID und die Modem-ID kann dein Provider dein neues Modem (im Router) deinem Internetanschluss zuordnen. Das bisherige Modem kannst du nach dieser Änderung nicht mehr nutzen bzw. nur dann, wenn du deinen Provider wieder kontaktierst.

Glasfaser-Anbieter und passendes Modul auswählen

In Deutschland bieten einige Konzerne wie Deutsche Glasfaser oder die Telekom Glasfaser-Anschlüsse an. Diese setzen auf unterschiedliche Technologien. Die Fritzbox ist darauf glücklicherweise vorbereitet. Dem Lieferumfang liegen zwei sogenannte SFP-Module bei. Für eines der beiden musst du dich entscheiden und auf der Rückseite des Routers einstecken. Das GPON-Modul nutzt du bei einem passiven Glasfaseranschluss, AON bei einem aktiven.

Die zwei Module für die unterschiedlichen Glasfaser-Anschlüsse liegen der Fritzbox 5590 bei. (Foto: Sven Wernicke)

Über die Service-Hotline deines Anbieters bekommst du neben Zugangsdaten, ONT-Installationskennung und Freischaltung deines Routers auch die Info, welches SFP-Modul du benötigst. Diese Angaben sind sehr individuell. Du musst sie am Telefon oder schriftlich beim Kundenservice erfragen.

ProviderService-HotlineTyp des SFP-Moduls
Deutsche Glasfaser02861 / 890600AON oder GPON
Deutsche Telekom0800 / 2266100GPON
Wemag0385 / 7552755AON

Solltest du einen anderen Anbieter haben, wende dich ebenfalls an den Kunden-Support. Auch, weil die Vorgehensweisen der Unternehmen stets etwas unterschiedlich sind. Erwähnte Router-Freiheit bedeutet: Es ist dein gutes Recht, Zugangsdaten einzufordern und auf das Modem deines Providers zu verzichten. In meinem Fall klappte es bei der Telekom recht gut, auch wenn mehrere Anläufe nötig waren.

Die Verbindung steht. (Foto: Sven Wernicke)

Router anschließen und in Betrieb nehmen

Steckt das SFP-Modul im Router und ist die Fritzbox bei deinem Provider angemeldet, geht’s weiter:

  1. Entferne beim beiliegenden Glasfaser-Kabel die Schutzkappen.
  2. Verbinde mit diesem Kabel deinen Router mit der Teilnehmer-Anschlussdose (Gf-TA). Wichtig: Ggf. musst du das Modem deines Internet-Providers entfernen, um an die eigentliche Dose zu gelangen bzw. freizulegen. Keine Sorge – in der Regel musst du dieses nur von einer Halterung schieben (Telekom) oder vorsichtig Schrauben am Gehäuserand lösen. Das ist in den allermeisten Fällen selbsterklärend und nicht schwierig. Vermeide grobe Gewalt und ziehe zu Beginn das LAN-Kabel (Verbindung zwischen Modem und Router) ab.
  3. Schließe des Netzteil des Routers an, er sollte sich sofort einschalten. Die Power/Fiber-LED blinkt.
  4. Scanne den QR-Code für das WLAN der Fritzbox an deinem Smartphone ein. Den findest du auf der Unterseite des Fritzbox.
  5. Alternativ: Nutze die Zugangsdaten auf der Router-Rückseite zum Einloggen am Desktop-PC oder Laptop (Wi-Fi) oder logge dich über den Browser unter http://fritz.box (bzw. 192.168.178.1; vorhandene LAN-Verbindung nötig) in die Router-Verwaltung ein.
  6. Es startet die Einrichtung des Internet-Zugangs:
    1. Wähle deinen Anbieter aus.
    2. Gib die Zugangsdaten ein, die du vom Provider erhalten hast.
    3. Sofern vorhanden: Tippe an der eingeblendeten Stelle deine ONT-Installationskennung ein.
    4. Die Fritzbox prüft, ob eine Verbindung hergestellt werden kann.
  7. Ist alles erledigt und steht die Internetverbindung, kannst du mit der Konfiguration deines Routers fortfahren und so Telefonnummern einstellen oder das WLAN deinen Bedürfnissen anpassen.

Entferne vorsichtig das Modem, um direkt an den Glasfaser-Anschluss zu gelangen. (Foto: Sven Wernicke)

Wähle deinen Provider aus, (Screenshot)

Gib die Zugangsdaten ein, die du von deinem Anbieter erhalten hast. (Screenshot)

Alles hat geklappt. Die Verbindung steht. (Screenshot)

Weitere Daten kannst du dir anzeigen lassen. (Screenshot)

Vor- und Nachteile der aufwendigen Variante

Eines ist wirklich ein großer Nachteil: Die Einrichtung ist sehr viel komplexer und derzeit nicht komfortabel gelöst. Das kann man AVM allerdings nicht in die Schuhe schieben. Der Hersteller erklärt auch sehr gut, was du tun solltest und beschreibt allerlei Hintergründe auf der offiziellen Webseite.

Weitere Vor- und Nachteile sind….

VorteileNachteile
Spart Strom und Geld, da nur noch ein Gerät für alle Funktionen (rund 50 kWh pro Jahr)Zeitraubende Kommunikation mit Internet-Provider
Langjähriger Support direkt vom Hersteller des RoutersBei Defekt des Modems muss zumindest das entsprechende Modul (in dem ist das Modem integriert) getauscht werden
Vollständige Kontrolle über deine GeräteFür Einsteiger viel zu kompliziert
Harmonisches Zusammenspiel zwischen Router und Modem – da beides in einem Gerät vereint 

Altes Glasfaser-Modem weiterhin nutzen

Ein Blick in diverse Internetforen verdeutlicht: Anwender:innen experimentieren und tauschen sich über Möglichkeiten aus. Ein immer wieder auftauchendes Bedürfnis: Sie möchten einerseits ihren neuen Router mit integriertem Modem nutzen, andererseits soll das Glasfaser-Modem ihres Providers weiterhin einsatzbereit bleiben – für den Fall des Falls. Das lassen Telekom und Co. ungern zu. Dabei ist es technisch zumindest möglich.

Einen Trick gibt’s hier tatsächlich für die Fritzbox 5590 und 5530. Hinweis: Das sollten unbedingt nur erfahrenere Nutzer:innen machen:

  1. Logge dich in in die Router-Verwaltung ein
  2. Klicke links unten auf „Inhalt“ und scrolle danach ganz nach unten. Wähle dort „Fritz!Box Support“ aus.
  3. Scrolle auf der Support-Seite wieder nach unten zu „GPON PLOAM“.
  4. Tippe in dem Feld die Seriennummer deines alten (!) Glasfaser-Modems ein. Das findest du in der Regel direkt auf dem Gerät.
  5. Klicke auf Abspeichern.

Durch diese Maßnahme gauckelst du deinem Provider vor, noch das alte Modem zu verwenden, obwohl du die neue Fritzbox einsetzt.

Hier kannst du die Seriennummer deines alten Modems eingeben. (Screenshot)

Wichtig: Dein Internet-Anbieter darf die Daten deines alten Modems noch nicht gelöscht haben. Auch das kannst du ggf. mit der Hotline-Mitarbeiter:in individuell besprechen.

Fazit: Noch Luft nach oben

Sehr, sehr viele Erfahrungsberichte zeigen, dass das Einrichten eines neuen Routers mit integrierten Modem ein furchtbarer Krampf sein kann. Hierfür genügt schon ein Blick ins Telekom-Hilft-Forum. Entscheidend ist, dass du mit deinem Provider sprichst. Kompetente Mitarbeiter:innen helfen gerne weiter und sind durchaus flexibel.

In meinem Fall wurde das alte Modem nicht „gelöscht“, sodass ich dieses letztlich weiter benutzen konnte. Mein Ansprechpartner meinte, dies sei aber nicht die Standard-Vorgehensweise, da nur maximal ein Gerät einem Anschluss zugeordnet sein sollte – also entweder das Modem des Providers oder die neue Fritzbox.

Der neue Router läuft – mit optimaler Geschwindigkeit. (Screenshot)

Persönlich hoffe ich, dass die Einrichtung in Zukunft deutlich simpler funktioniert. Denn auch wenn ein Router mit Glasfasermodem Vorteile besitzt, bereitet der Anschluss gegenwärtig keine Freude. Aber: Wenn’s einmal läuft, dann klappt alles reibungslos. Der Ärger, meist dem weniger kompetenten Support der Anbieter oder falschen Kennungen und IDs geschuldet, ist dann schnell wieder verflogen.

Welche Erfahrungen hast du mit der Einrichtung eines Routers mit integriertem Glasfasermodem gemacht? Ich freue mich über Kommentare unter diesen Zeilen.

Die AVM Fritzbox 5590 Fiber ist auch bei Euronics erhältlich.

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