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Meshnetz mit Fritzbox und Repeater von AVM (Bild: AVM)

Meshnetz mit Fritzbox und Repeater von AVM (Bild: AVM)

Mesh-Netz: So verbindet AVM seine Fritzboxen und WLAN-Repeater

Eine neue Labor-Version der Firmware FritzOS macht die Fritzbox 7560 meshfähig. Sowie einige WLAN-Repeater und Powerline-Adapter. Für weniger ruckelnde Streams.

Lange galt die Fritzbox von AVM als Router der Wahl. Doch dann erschienen die ersten Router, die sich zu einem WLAN-Mesh-Netz verbinden konnten – als praktisches Set mit zwei oder drei Geräten, aber auch mit einem deftigen Preis (Netgear Orbi, Eero 2.0). AVM stand vor der Herausforderung, die Heimvernetzung nicht mehr nur über eine Zentrale, sondern ebenfalls über mehrere Zugangspunkte zu lösen, an denen ein Internetzugriff ohne Qualitätsverlust möglich ist.

Fritzbox 7560 jetzt meshfähig

Die Aufgabe ist gar nicht mal so trivial, wenn die alte Fritzbox nicht ersetzt werden soll. Statt mit einem komplett neuen Programm an meshfähigen Routern zu starten, bietet das Unternehmen eine Labor-Version für ältere Router an, die diese entsprechend aufrüstet. Ein aktuelles Update für FritxOS 6.88 bringt einige Verbesserungen, unterstützt nun aber auch erstmals die Fritzbox 7560 sowie die WLAN-Repeater 310, 450E und 1160 und die Powerline-Adapter 540E und 546E.

Mit Fritzbox und mehreren WLAN-Repeatern oder Powerline-Adaptern bildet AVM ein WLAN-Meshnetz (Bild: AVM)

Die Fritzbox ist und bleibt die Basiseinheit. Zusammen mit den WLAN-Repeater und Powerline-Adaptern im Haus bildet sie ein Meshnetz. Ganz gleich ob Smartphone, Laptop, Spielekonsole oder Smart-TV, jedes Gerät erhält an jedem Zugangspunkt in der Wohnung mit den selben Zugangsdaten einen Internetzugang zum selben Netz (SSID). Die Protokolle 802.11k und 802.11v ermöglichen ein echtes WLAN-Roaming. Ein Smartphone verbindet sich immer mit dem Zugangspunkt, der die beste Verbindung anbietet. Die WLAN-Abdeckung im Zuhause verbessert sich.

Damit Bild und Ton nicht abreißen

Die Daten werden von der Basistation kommend zu dem Zugangspunkt weitergereicht, an dem sie gerade gebraucht werden. Wenn der direkte Weg eingeschränkt oder versperrt ist, weil zum Beispiel eine Störquelle eingeschaltet wurde, suchen sich die Daten einen anderen Weg. Statt direkt den Smart-TV im Wohnzimmer anzufunken, laufen sie vielleicht erst ins Arbeitszimmer und von dort ins Wohnzimmer. Hauptsache, Bild und Ton reißen nicht ab.

Die neue Übersicht in meshfähigen Fritzboxen (Bild: AVM)

Die neuen Mesh-Router-Sets, von denen ich weiter oben schrieb, verfügen oft über drei Funkeinheiten: die beiden üblichen im 2,4-GHz- und im 5-GHz-Band sowie einen dritten, über den die interne Kommunikation läuft. Bestehende AVM-Router können das nicht. Wenn die Daten fürs Wohnzimmer zuerst über das Arbeitszimmer laufen, würde das bedeuten, dass der Rechner dort weniger Bandbreite zur Verfügung hat.

Einrichtung per WPS-Taste

Eine Fritzbox mit meshfähiger Laborversion verwendet mehrere Techniken, um diesen Nachteil auszugleichen. So werden Smartphone und Laptop automatisch mit dem Frequenzband verbunden, das weniger ausgelastet ist (Band Steering). Zudem nutzen die WLAN-Repeater stets das WLAN-Band mit der schnellsten Verbindung im Mesh (Cross Band Repeating). Statt eines dedizierten Kanals setzt AVM also auf dynamische Anpassungen. Voraussetzung dafür sind ausreichende Kapazitäten im WLAN-Netz. Soweit zur Theorie. Letztlich kommt es immer auf einem Test vor Ort an, ob alle Geräte miteinander harmonieren.

Neue WLAN-Repeater oder Powerline-Adapter können über die WPS-Taste bequem mit der Fritzbox verbunden werden. Sie bauen dann automatisch ein Meshnetz auf, sofern auf allen Geräten die Labor-Version installiert worden ist. Bei der Ersteinrichtung oder beim Update sollte immer zuerst die Fritzbox die neue Version erhalten.

Nicht für Router der Internetprovider

Im Benutzermenü der Fritzbox gibt es dann eine neue Mesh-Übersicht. Dort werden nicht nur alle eingeloggten Geräte wie Smartphones und Laptops aufgelistet, sondern auch alle Mesh-Geräte, also die Repeater. Aktuell hat AVM folgende Geräte schon meshfähig gemacht: Fritzbox 7490, 7560, 7580 und 7590 sowie Fritz-WLAN-Repeater 310, 450E, 1160, 1750E und Fritz-Powerline-Adapter 540E, 546E 1240E.

Bei der Labor-Version handelt es sich um eine Firmware im Beta-Status, die ihr selbst installieren müsst und das auch noch auf eigene Gefahr. AVM übernimmt keine Garantie. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte warten, bis die Firmware offiziell freigegeben und durch ein Update automatisch eingespielt wird. Die Labor-Version sollte jedoch nicht auf der Fritzbox 7490 aufgespielt werden, die von einem Internetprovider zur Verfügung gestellt wird. Lediglich beim 1&1-Homeserver soll dies möglich sein.

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