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Solarzellen laden Notebooks auf

Nur mit richtig großen und leistungsfähigen Solarzellen ladet ihr auch größere Geräte wie Notebooks wieder auf (Bild: Suaoki)

Laptop mit Solarenergie laden: So geht’s

Warum bei gutem Wetter nicht einfach den Laptop oder das MacBook mit Solarenergie laden? Wir haben eine einfache Lösung gefunden, die gar nicht einmal übermäßig teuer ist.

Meine beiden bevorzugten Arbeitsorte sind ein Balkonzimmer mit Südseite und mein Auto. Auf beide knallt an Sommertagen oft stundenlang die Sonne. Letztes Jahr beklagte ich mich noch darüber und nannte die Sonne den größten Feind für das Arbeiten und Wohnen im Auto. Für dieses Jahr wollte ich etwas pragmatischer denken: Warum nicht die Sonne zu meinem Vorteil nutzen, sprich: meine technischen Geräte mit Solarstrom laden.

Hier fehlt noch das Solarpanel. Aber an eine Solarbatterie könnt ihr euren Laptop anschließen. Bild: Webetop

Ganz trivial ist das natürlich nicht, und es gibt wie immer einen einfachen und einen schweren Weg. Ich nehm’s vorweg: Ich hab mir das Leben leicht gemacht. Lasst uns trotzdem kurz auf den komplizierteren Weg eingehen.

Der komplizierte Weg zur mobilen Solarladeanlage

Wichtig zu wissen: Smartphones und Tablets haben eine Laderegler gleich eingebaut. Ihr könnt sie an Solarpanels, die als „Solarladegerät“ verkauft werden, direkt anschließen. An manchen Solarpanels könnt ihr auch Laptops aufladen, passende Stecker werden oft mitgeliefert. Komplizierter wird es, wenn ihr Wechselstromabnehmer wie mit einer gewöhnlichen Steckdose an eine Solaranlage anschließen wollt. Dann braucht ihr folgende Komponenten:

Wenn ihr diesen Weg gehen wollt, müsst ihr ein wenig auf Google und in einschlägigen Foren suchen. Den einen Weg oder die jeweils perfekte Komponente gibt es nicht. Profis in den Foren sind meistens Tüftler, die jedes einzelne Bauteil perfektioniert haben. Vielleicht ist das auch der spannendere Weg zum Ziel. Es muss allerdings auch einen einfachen geben, und es gibt ihn.

Achtet auch darauf, in welchem Winkel ihr das Solarpanel aufstellt. Ihr könntet weniger Sonnenenergie ernten, als auf der Verpackung des Solarpanels steht.

Laptop mit Solarenergie: Darauf müsst ihr achten

Viele Laptops arbeiten mit einer Spannung von 12V. Mein MacBook Air mit etwa 15 V. Solaranlage und Netzteil sollten also möglichst genau die vom Laptop gewünschte Spannung aufbieten, was ihr mit einem Laderegler einstellen könnt. Recherchiert vorher also vorher genau, mit welcher Spannung euer Laptop oder anderes technisches Gerät tatsächlich arbeitet. Einige, aber nicht alle Laptops haben eine Laderegler bereits integriert, was die Sache einfacher macht.

Smartphones, Tablets und kleinere Laptops lassen sich oft direkt an einem Solarpanel aufladen. Bild: Sunkingdom

Wichtig ist aber auch: Die Leistung einer Solaranlage ist über den Tag nie konstant. Sie ist abhängig von Sonnenstand, Sonneneinstrahlung (bei bewölktem Wetter kann sie auf weniger als ein Zehntel sinken), Temperatur und Schatten. Ratsam ist deswegen immer, einen Laderegler und einen Solarakku dazwischen zu schalten, auch wenn hierbei Leistung verloren geht.

Ein wichtiger Punkt, die Leistung des Solarmoduls betreffend: Viel hilft viel. Wenn ihr wirklich einen Laptop aufladen wollt, fangt mit Modulen, die weniger als 60 Watt Leistung liefern können, gar nicht erst an. Denn in der Praxis werden die 60W nur unter Optimalbedingungen erreicht. Mit Solarpanels, die 100 Watt oder noch mehr schaffen, erhöht ihr die Chance, dass noch etwas Leistung übrig bleibt.

Ein faltbares Solarpanel lässt sich leicht transportieren und kann über 100 Watt liefern. Bild: Suaoki

Mein MacBook Air zum Beispiel arbeitet mit etwa 15V Spannung und fast 4A Stromstärke, was multipliziert überschlagen an die 60 Watt ergibt. Das heißt, was das Solarpanel liefert, sollte in meinem Falle 60 Watt nicht deutlich unterschreiten. Das ist mit einer 60-Watt-Solaranlage utopisch, denn deren 60 Watt sind nur ein theoretischer Optimalwert.

Der einfache Weg, einen Laptop mit Solarstrom zu versorgen

Ich sprach von einem einfachen Weg, mein MacBook und andere technische Geräte mit Solarstrom zu versorgen und mir damit Unabhängigkeit von einer Stromquelle zu verschaffen. Und hier ist er:

Mehr Infos zum Thema Energie und Akkus?

Dieser Beitrag ist nicht der einzige, den wir dazu geschrieben haben. Mehr Texte über Energie und Akkus findet ihr auf unserer Themenseite Energie und Akkus.

Ihr schließt ein faltbares Solarpanel an eine passende Powerbank an. Es gibt hier besonders leistungsfähige Powerbanks, die vom Aussehen her an einen Generator erinnern. Einige davon liefern genug Ausgangsstrom, um einen Laptop daran anzuschließen. Sie lassen sich über ein (manchmal vom gleichen Hersteller erhältliches) mobiles Solarpanel aufladen (oder über eine handelsübliche Steckdose oder den Zigarettenanzünder im Auto). Stromabnehmer können via USB, DC-Buchse und manchmal auch eine handelsübliche Schuko-Steckdose angeschlossen werden. In meinem Falle brauche ich also nur Folgendes:

Über einen Adapter könnte ich mein MacBook Air direkt über einen der DC-Versorger anschließen, statt die Wechselstrom-Steckdose dafür zu verwenden. DC ist hier effizienter als AC.

Kombilösung von Hersteller Suaoki: Faltbares Solarpanel lädt direkt eine Powerbank auf. Laptop wird daran angeschlossen. Bild: Suaoki

Die Vorteile liegen auf der Hand: Es sind nur zwei Komponenten nötig, die gar nicht furchtbar teuer sein müssen (von Hersteller Suaoki etwa zusammen < 300 Euro). Die Powerbank ist Solarakku und Laderegler in einem und bringt außerdem Überspannungsschutz mit. Die Möglichkeit, die Powerbank auch über eine handelsübliche Steckdose aufzuladen, macht euch darüber hinaus noch wetterunabhängiger. Ihr könnt den Akku mit Solarstrom aufladen, müsst es aber nicht.

Die Fertiglösung hat eigentlich nur den Nachteil, dass sie euch weniger Kontrolle über Ein- und Ausgangsenergie lässt. Eventuell geht euch durch fehlende Kontrolle ein wenig Leistung verloren, und bei Solarstrom zählt hier jedes Bisschen. Ist das Panel ideal zur Sonne ausgerichtet? Ohne Feedback erfahrt ihr es nicht. Trotzdem ist dies die einfachste Lösung für Menschen, denen für den Anfang die Zeit fehlt, sich in die durchaus komplexe Solarstrom-Materie einzuarbeiten.

Von Solarfreunden vielleicht nicht gerne gesehen, für euch aber praktisch: Ein Solarakku, den ihr auch über die Steckdose zuhause aufladen könnt. Es macht euch unabhängiger vom sonnigen Wetter. Bild: Suaoki

Wichtig bei Solarbetrieb

Ein Solarpanel sollte idealerweise mit 30 Grad Neigung zur Sonne hin ausgerichtet werden, dann ist die Energieausbeute am höchsten. Es lohnt sich, seine Position im Laufe des Tages mehrfach dem Sonnenstand anzupassen. Passt dabei möglichst auf, dass keine Schatten auf das Modul fallen, denn die können manche Geräte komplett lahmlegen. Bei bewölktem Himmel kann die Leistungsaufnahme auf unter 10 Prozent sinken, was dann kaum noch ausreicht, selbst um Kleingeräte aufzuladen.

Update: Mein Testbericht hierzu ist online. Er beschreibt die Erfahrungen mit der Technik und welche Tücken noch lauern:

Erfahrungsbericht: Den Laptop an einem Solarpanel aufzuladen, hat etwas Magisches

Summa summarum lässt sich feststellen: Es macht einen Heidenspaß! 🙂 Lasst uns in diesem Jahr das Beste aus dem schönen Wetter machen!

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