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Foto: Husqvarna

Foto: Husqvarna

Mähroboter-Navigation: Von doof bis KI-gesteuert

Willst du nicht, dass dein (künftiger) Mähroboter über die Blumenrabatten fährt, muss er seine Grenzen kennen. Das solltest du über die Navigation wissen.

Ein Mähroboter ist komplex – gerade im Vergleich zum Saugroboter in der Wohnung. Denn im Garten warten auf ihn zig Hindernisse: Beete, Rasenbegrenzungen, Stauden, Bäume, Spielzeug auf der Wiese, herumhüpfende Hunde, der Pool – es gibt so viel, was er wahrnehmen, berücksichtigen und umfahren soll. Auf potenzielle Gefahren – für ihn, aber auch für Mensch und Tier – sollte der Mähroboter vorbereitet sein. Besonders schlau muss der Bot allerdings nicht sein. Häufig genügt sogar die eine einfache Art der Navigation: Mit Begrenzungsdraht nach Streifenmuster.

Inhalt:

Mähmuster: Typische Arten der Fortbewegung

Egal, ob billig oder teuer – jeder Mähroboter bewegt sich nach einem gewissen Mähmuster fort, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Etabliert haben sich verschiedene Methoden.

Zufällige Routen

Es hat den Anschein, als fahre der Mähroboter kreuz und quer durch den Garten? Dabei ist das Zufalls- bzw. chaotische Prinzip kein Zeichen für ein „doofes“ Verhalten. Die Grundidee ist hierbei, den Roboter innerhalb einer bestimmten Zeit die gesamte Fläche schneiden zu lassen. Wie er das anstellt, ist ihm selbst überlassen. Verwendung findet ein cleverer Algorithmus, der die Route dynamisch definiert und dafür sorgt, dass der Mähroboter nicht mehrfach über eine Fläche fährt.

Mittels App lassen sich Modi bei einigen Robotern ändern. (Foto: Stihl)

Interessanterweise hat das chaotische Prinzip mit dem Zickzack-Kurs Vorteile:

Als größte Nachteile gelten:

Spiralenmuster

Für manche Grundstücke oder Orte wie unter einem Trampolin besonders praktisch ist das Mähen nach Spiralenmustern. Der Roboter beginnt in der Mitte des Grundstücks und arbeitet sich nach und nach in die Außenbereiche.

Vorteile sind:

Nachteile sind:

Streifenmuster

Von vielen explizit gewünscht ist das Abfahren paralleler Streifen – vergleichbar mit der Fahrt eines Rasenmähers. Vor allem bei kostengünstigen Mährobotern kommt diese Fahrweise zum Einsatz.

Und diese Vorteile bietet diese Art zu mähen:

Nachteile sind:

Kombination von Mähmustern

Moderne und im preislichen Mittelfeld angesiedelte Mähroboter kombinieren die Mähmuster, was bedeutet: Sie nutzen sowohl den Zick-Zack-Kurs mit Streifen- und Spiral-Mustern für bestmögliche Ergebnisse.

Husqvarna beispielsweise erlaubt den Wechsel zwischen Mäh-Modi – teils geschieht das auch automatisiert. (Foto: Husqvarna)

Vor allem in Zusammenarbeit mit Sensoren und KI-Algorithmen optimieren sie ihre Fahrten selbständig. Mit einer Kartierungsfunktion weiß der Mähroboter im Laufe der Zeit, welche Stellen er häufiger schneiden soll oder wie er am besten fahren muss.

Fahren in Zonen

Bei typischen Saug- und Wischrobotern seit Jahren eine Selbstverständlichkeit, gibt es bei Mährobotern nach wie vor Lösungen, die auf das Definieren mehrerer Zonen verzichten. Das heißt: Es gibt für diese nur eine Rasenfläche, die sie abfahren – nach einem verfügbaren Muster.

Für größere Gärten mit unterschiedlichen Rasenbereichen empfiehlt sich ein Roboter, bei dem du mehrere Zonen definieren kannst. Automatisiert fährt dein Rasenroboter die gewünschte Zone an, lässt eine andere aus und erhält auf diese Weise zum Beispiel die Blumenwiese im Sommer.

Solche Grundstücke eignen sich für die Erstellung mehrerer Garten-Zonen. (Foto: Stihl)

Die Verwaltung mehrerer Zonen ist für einen Mähroboter schwierig – entsprechend aufwendig ist die Konfiguration oder das Verlegen eines Begrenzungsdrahts. Ebenso sind solche Roboter teurer. Dafür aber steigern sich Flexibilität und die Präzision. Verfügt ein Roboter über passende Sensoren, entscheidet er selbst, ob das Mähen in einer Zone überhaupt nötig ist. Und soll die Maschine zu bestimmten Zeiten markierte Zonen nicht schneiden, spart das auch Zeit und Energie.

Aber: Für simple Rasenflächen benötigst du normalerweise keine Zonen-Option.

(Virtuelle) Begrenzungen: Begrenzungsdraht oder Satellit

Wie orientieren sich Mähroboter auf dem Rasen? Zwar besitzen sie ähnliche Sensoren wie Wisch- und Saugroboter, doch eine Bewegung in einem großflächigen Gebiet mit zahllosen Hindernissen und Eventualitäten macht andere Ansätze erforderlich. Etabliert hat sich seit Jahren der Begrenzungsdraht, den Hersteller nach und nach durch eine Satelliten-gesteuerte Navigation ersetzen. Beide Möglichkeiten haben ihre Stärken.

Begrenzungsdraht:  Definieren des Mähbereichs

Es ist im Grunde recht einfach: Lege fest, in welchen Flächen sich dein Mähroboter bewegen darf. Verlege einen Begrenzungsdraht, zum Beispiel an Rasenkanten oder Gartengrenzen zum Nachbarn.

Häufig handelt es sich um einen Kupferdraht mit Kunststoff-Ummantelung, den du auf den Boden legst. Der auch als Führungsband oder Begrenzungskabel bezeichnete Draht kann – abhängig vom Mähroboter – auch im Boden liegen. Der Roboter erkennt mithilfe seiner Sensoren die Position des Begrenzungsdrahts, durch den ein schwaches Signal fließt. So weiß die Maschine, wo sich die Grenzen befinden. Und diese darf sie nicht überfahren.

Der Aufwand ist nicht gering, aber extrem kompliziert ist das Verlegen des Begrenzungsdrahts nicht. (Foto: Stihl)

Zwar ist die Einrichtung sowie das Verlegen des Begrenzungsdrahts aufwendig. Und du solltest regelmäßig prüfen, ob das Kabel noch ordnungsgemäß verbunden ist. Doch dafür sind die Vorteile nicht von der Hand zu weisen:

Ein Mähroboter mit Begrenzungsdraht ist für dich ideal, wenn du auf deinem Grundstück eindeutige Bereiche festlegen und Draht verlegen kannst. Hier kannst du gegenüber Satelliten-gesteuerten Robotern Geld sparen.

Satelliten-gestützte Navigation: Mähroboter ohne Begrenzungsdraht

Es klingt verlockend: Moderne Mähroboter benötigen keine Begrenzungskabel mehr, denn sie nutzen ein Verfahren zur präzisen Bestimmung ihrer Position in deinem Garten. Am häufigsten verwenden die Hersteller RTK (Echtzeitkinematik), das mithilfe der satellitengesteuerten Navigationssysteme GPS, Glonass, Galileo oder Beidu eine Genauigkeit von bis zu einem Zentimeter verspricht.

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Größter Nachteil Satelliten-gestützter Navigation ist die Notwendigkeit, dass der Mähroboter eine direkten „Sichtkontakt“ zu den jeweils genutzten Satelliten besitzen muss. Soll er unter vielen Bäumen mähen, könnte das schon zu Problemen führen. In vielen Fällen braucht der Roboter zusätzlich eine Sichtverbindung zu einer Referenzstation – einem weiteren Gerät, was du ggf. am Häuserdach befestigen musst.  

Da die Technologie deutlich anspruchsvoller als bei einem Mähroboter mit Begrenzungsdraht ist, musst du mit höheren Anschaffungskosten rechnen.

Vorteile sind:

Verbessern die Navigation: KI und Co.

Vor allem bei Satelliten-unterstützten Mährobotern kommen längst weitere Technologien zum Einsatz, die eine Navigation im Garten verbessern bzw. erst ermöglichen. Denn während ein Roboter mit Begrenzungsdraht „stur“ in seinen festgelegten Grenzen fahren darf, muss der ohne Kabel dynamischer auf sich ändernde Bedingungen reagieren. Und sobald es um Hindernisse auf der Wiese geht, braucht es ohnehin weitere Sensoren.

Diese Hardware verbessert „Intelligenz“ und Verhaltensweise der Mähroboter:

Husqvarna setzt bei seinem EPOS-System auf Satelliten-Navigation und virtuelle Begrenzungen. (Foto: Husqvarna)

Auch Mähroboter mit Begrenzungskabel verwenden Sensoren, KI und Kameras. Schließlich müssen sie ebenfalls Hindernisse erkennen und ihre Wege selbständig korrigieren.

Fazit: Der richtige Mähroboter muss nicht der beste sein

Natürlich neigt man dazu, vorzugsweise zum teuersten Gerät zu greifen, wenn man das Beste vom Besten haben möchte. Doch im Fall eines Mähroboters ist das oftmals gar nicht nötig. Denn was bringt dir eine Navigation ohne Begrenzungsdraht, wenn du eine freie Sicht zu Satelliten auf deinem Grundstück gar nicht garantieren kannst? Anders herum solltest du zu einem Mähroboter mit RTK greifen, wenn es kaum möglich ist, in deinem Garten ein Begrenzungskabel zu verlegen.

Wichtiger sind am Schluss andere Elemente: Achte auf eine gute Hinderniserkennung dank Sensoren und ggf. Kameras sowie KI-Funktionen. Zum Wohle des Grases sollte dein künftiger Mähroboter verschiedene Mähmuster beherrschen. Gerade dann, wenn du die typischen Streifen vermeiden möchtest.

Geht’s dir darum, einfach nur eine quadratische Rasenfläche regelmäßig zu mähen, ohne dass du weitere Ansprüche hast, brauchst du nicht das neueste Highend-Modell. In sehr vielen Fällen ist der „klassische“ Mähroboter mit Begrenzungsdraht eine hervorragende, wenn nicht sogar die beste Wahl. Denn hier erwartet dich nicht nur ausgereifte Technik. Die Mähroboter verfügen genauso über zeitgemäße Sensoren, damit sie keinen Mist bauen…

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